Ende des Krankengeldes

SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,
es wird sicherlich noch Monate dauern bis es eine Entscheidung gibt.
Ich habe aus Neugierde mal quergelesen: ein Verfahren vor dem Sozialgericht dauert im Durchschnitt 13 Monate und ca. 35-40% der Verfahren werden für den Betroffenen (gegen die Behörden) entschieden. Ich habe leider keine Aufschlüsselung bezüglich der Verfahrensgründe gefunden. Es hätte mich selbst sehr interessiert wie viele Personen durch das Sozialgericht zur EMR kommen. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss das Sozialgericht selbst den Sachverhalt prüfen.... quasi die Befunde prüfen, einen eigenen Gutachter einschalten... Eine "unabhängige" Person macht sich ein eigenes Bild.
Was ist aus dem angestrebten Klinikaufenthalt (Uniklinik Tübingen) geworden? Ich denke die Zeit läuft doch eher für dich. Wenn sich dein Gesundheitszustand nicht in den vom DRV Gutachter veranschlagten Zeitraum von 6 Monaten verbessert, ist es doch eine Aussage. Wenn du aktuell in die Klinik gehst, es einen neuen entsprechenden Bericht gibt, sind es Fakten, die sich positiv im Verfahren auswirken können.
Leider ist das ALG 1 endlich und das führt bei dir zu verständlichen Ängsten.
Gib die Hoffnung nicht auf.
Noch ein Monat und dann ist die Hälfte der Zeit meiner bewilligten EMR abgelaufen. Ich frag mich leider schon jetzt, zu oft wie es danach weitergehen soll.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Sonne&Dunkelheit,

danke für deine Nachricht.
Ich habe da auch schon im Internet quergelesen. Die langen Zeiten sind
mir durchaus bekannt. Mein Psychiater und gleichzeitig behandelnder Facharzt
seit Jahren hat schon jetzt Post vom Sozialgericht bekommen und wird aufgefordert,
eine gutachterliche Stellungnahme zu verfassen.
Gleichzeitig (am selben Tag, einige Stunden später) bekam ich die Zusage für den
festen Platz auf der Warteliste einer Klinik. Nicht Tübingen, aber hier in der Region.
Patienten von meinem Arzt, die ebenfalls dort aktuell waren, haben sehr positiv von ihrem
Aufenthalt dort berichtet. Die verfassten Arztbriefe und die Kommunikation zwischen
Klinik und Arzt sollen ebenso sehr gut gewesen sein, berichtete mein Arzt.
Der Punkt mit den 6 Monaten, den du erwähnst, wird auch in der gutachterlichen Stellungnahme
einen Platz finden, ebenso die langjährige Behandlung und der aktuell geplante, weitere
Klinikaufenthalt. Du hast schon Recht, es wird Veränderungen geben.
Aber ich befürchte sehr, dass mir die Zeit davon läuft. Deshalb habe ich im Sommer, kurz vor
Ende des ALG-1 Bezugs ein weiteres Telefonat mit meiner Beraterin bei der AfA geplant.
Laut Testrechner Bürgergeld von der Stiftung Warentest bekomme ich voraussichtlich fast null €.

Was wirst du machen? Hast du schon die Weiterführung der EMR beantragt?
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

klingt doch nicht schlecht, dass das Sozialgericht deinen behandelnden Psychiater um eine Stellungnahme bittet. Sie haben damit einen unvoreingenommenen Blick auf deine Einschränkungen.

Ich hoffe, du musst nicht allzulange auf den Klinikplatz warten. Für mich selbst ist Klinik eher Stress (fühle mich in Gruppen extrem unwohl), aber ich habe ihn mir vor 1,5 Jahren zugemutet, weil ich einen fundierten Bericht für das Rentenverfahren erhhofft und bekommen habe. Die Rente hat dann dennoch einen eigenen Gutachter eingeschaltet, der die Aussagen aus dem Bericht überprüfen sollte (und glücklicherweise zu keinem anderen Ergebnis kam). Mir ging es nach der Klinik schlechter als zuvor. Auch das hatte die Gutaschterin der DRV in der Begutachtung bemerkt und schriftlich festgehalten.

Wenn dein Alg 1 ausläuft und das Rentenverfahren noch nicht entschieden wurde, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Solltest du (ihr als Bedarfsgemeinschaft) keinen Anspruch auf Bürgergeld haben, dann könntest du zumindest zunächst in die Krankenversicherung deiner Frau. Für mich war die Sorge um den Versicherungsschutz zunächst die größte Unsicherheit (im Übergang aus dem Krankengeld ins Alg1), da ich auf Grund mehrerer chronischer Erkrankungen auf teure Therapien, Medikamente und regelmäßigen Arztbesuchen angewiesen bin.

Meine EMR ist bis Ende September 2024 bewilligt. Ich habe also noch Zeit zu entscheiden, ob ich einen Folgeantrag stellen werde. Müsste ich die Entscheidung jetzt treffen, müsste ich mir ehrlicherweise eingestehen, noch nicht arbeitsfähig zu sein. Leider haben sich die massive Müdigkeit, die Konzentrationsprobleme und Gedächtnisausfälle bisher nicht wirklich verbessert und auch die Schlafprobleme nehmen nicht ab. Seitdem ich aus dem Funktionsmodus zwangsweise ausgestiegen bin, hat sich mein seelischer und körperlicher Zustand eher verschlechtert. Der Körper rächt sich bitterlich für den jahrelangen Raubbau. Es fällt mir schwer, dies zu akzeptieren, aber ich weiß natürlich auch, welche Voraussetzungen ich erfüllen müsste, um mich wieder dem Arbeitsmarkt stellen zu können. Noch hoffe ich auf Besserung und träume ein wenig von einer halben EMR und 5 h täglicher Arbeitszeit....ist momentan aber reines Wunschdenken und wird von meiner Therapeutin und Familie eher kritisch gesehen.

Ich drücke dir die Daumen, dass das Sozialgericht zügig arbeitet und du am Ende die EMR zugesprochen bekommst. Dabei bleibt zu wünschen, dass die Bewilligung nicht allzu weit rückwirkend erfolgt, damit du zunächst auch was von der Bewilligung hast und nicht kurze Zeit später den nächsten Antrag stellen musst.

Sei lieb gegrüßt von
SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Ich stehe kurz davor, alles bisherige hinzuschmeißen.
Diese Woche habe ich ein Bewerbungsgespräch bei einer anerkannten Bildungsstätte hier
in der Nähe, für einen 30 Stunden Job im Housekeeping. Es ist eine mir persönlich bekannte,
sehr kleine Einrichtung mit nur ca. 15 Zimmern. Ich lasse mich beraten und werde sehen.
Vielleicht passe ich ja auch nicht, aber wenn doch....
Dann lasse ich die Klage fallen und versuche wieder auf die Beine zu kommen. Wahrscheinlich...
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

wie ist dein Vorstellungsgespräch gelaufen?

Wenn du etwas weniger als 6 h arbeitest (zwischen 3 und 6), wäre ja auch eine halbe EMR denkbar.

Gibt es Neuigkeiten bezüglich des Klageweges?

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Sonne&Dunkelheit,

mein Vorstellungsgesspräch mündete tatsächlich in
2 Tage a 4 Stunden Probe arbeiten.
Das hatte ich mir unbedingt gewünscht, um für mich aber
auch für den AG zu testen, ob es grundsätzlich passt.
Diese beiden Tage waren gestern und heute.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt, wenn auch die Arbeit teils
wirklich fordernd war. 15 Zimmer komplett "fertig" zu machen
inklusive Trepppenhaus etc, ist schon eine Leistung.
Soweit ich heute im Abschlussgespräch verstanden habe, war man
mit meiner Arbeit sehr zufrieden und auch die "Chemie" hat gepasst.
Nun heißt es abwarten....
Zur Klage gibt es nichts neues zu berichten.
Mein FA wurde vom Sozialgericht aufgefordert eine gutachterliche
Stellungnahme zu verfassen, dass ist aber schon wieder über 1 Monat
her. Wissen die Götter, wann sich die DRV bequemt zu reagieren.
Ein Job in der Bildungsstätte würde sich zwischen 15-30 Stunden pro Woche
bewegen, ergo noch gerecht einer halben EMR.
Ich werde es versuchen, mich wieder in die "normale" Welt zu integrieren.
Sofern eine Zusage erfolgt. Scheitere ich ein weiteres Mal an einem Job,
kann ich dies als "Beweis" für die DRV ansetzen, dass es wirklich nicht mehr geht.
Damit folge ich auch dem Rat meines Facharztes, es einfach zu versuchen.
Zu versuchen, einen Job als "therapeutische" Maßnahme zu verstehen.
Ich möchte einfach nur wieder das ganz normale Leben erleben....
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

Job als therapeutische Maßnahme....warum auch nicht, wobei ich Therapie immer als anstrengend empfinde und ein Job auch Spaß machen sollte.

Wie geht's dir heute nach zwei Tagen Anstrengung?

Wenn die Arbeit zu dir passt, das Arbeitsklima stimmt und du dich belastbar genug findest, wäre es dir zu wünschen wieder in die "Normalität" zurück zu kehren.
Für mich ist die EMR auch Normalität inzwischen. Meine Tage sind gut gefüllt mit Pflichtterminen und Dingen, die ich mag.
Ich drück dir die Daumen dass du die Stelle bekommst und zusätzlich auch die DRV eine positive Entscheidung trifft.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Sonne&Dunkelheit,

ich werde tatsächlich eingestellt und versuche es,
wieder arbeiten zu gehen.
Wenn auch nur 15 Stunden je Woche in einer leichten Tätigkeit.
Ich freue mich darauf, aus dem schwarzen Loch endlich ein Stück
rauszukommen und zurück ins Leben zu kommen.
Ich werde sehen, ob es gelingt.
Und wenn nicht, so habe ich es zumindest versucht und kann
dies der Rentenversicherung beweisen.
Flieht - ihr Narren!
Gartenkobold
Beiträge: 2042
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Gartenkobold »

@Heiligendamm: Herzlichen Glückwunsch zum Arbeitsvertrag und zur passenden Stelle!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

klingt gut mit der Einstellung. Glückwunsch!!!!

15 h ....läuft das auf Basis geringfügig beschäftigt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man davon wirklich leben kann. Bislang hast du dich doch mit ALG 1 über Wasser gehalten, oder?

Wann geht's los mit arbeiten?

Ich merke, dass ich mich je länger die Rentenzeit andauert, immer weiter vom Thema Arbeit entferne. Ich frage mich, wie ich es vor zwei Jahren noch geschafft habe 8-10h täglich Leistung zu erbringen + eine Familie mit drei Kindern zu managen. Heute freue ich mich, wenn der Haushalt halbwegs läuft und Kraft für Hobby wie Lesen oder Sport übrig bleibt.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Gartenkobold!
Danke für deine Zeilen und Glückwünsche.

Hallo Sonne&Dunkelheit!
Danke auch dir für deine Zeilen und Glückwünsche.
Ja, das ist natürlich nur eine geringfügige Beschäftigung.
Davon leben kann man solo nicht, aber ich bin ja nicht allein.
Ich lasse mich zeitnah bei der AfA und an anderer Stelle über
Möglichkeiten der Aufstockung beraten. Termin steht schon.
Was mich jedoch antreibt ist nicht das Geld, sondern der Weg raus
aus diesem Teufelskreis Depression. Genau das was du beschreibst,
betraf mich bis vor kurzem auch. Ich konnte einfach nicht mehr
leistungsfähig sein. Aber das wollte ich noch nie akzeptieren.
Ich will es beweisen, dass es doch noch geht, wenn nur die Parameter
stimmen. Und daran glaube ich jetzt fest, so eine Stelle bekomme ich nie
mehr. Ja, es ist körperliche Arbeit aber hey, ich bin doch erst 51.
Die Motivation auf morgen ist jetzt nicht mehr der heiß ersehnte Bescheid der
Rentenversicherung, sondern die Freude über meinen selbst gewählten Weg
zurück ins Leben. Ich werde mich mein ganzen Leben über meine Arbeit und deren
Kontext definieren, das ist halt so. Aber wer sagt denn, dass das schlecht ist.
Zusätzlich bleibe ich in meiner Therapie und in meiner SHG.
Ich will leben, nicht die Tage runterzählen bis zum Tag X.
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

wie geht's dir inzwischen?

Gibt es Neuigkeiten vom Sozialgericht?

Hast du den anvisierten Job begonnen und wie kommst du zurecht?

Wäre interessant wieder einmal von dir zu lesen.

Ich habe meinem AG (mein Vertrag ruht ja nur) angeboten bei "Not am Mann" im Rahmen meines Restarbeitsvermögens > 3h täglich hin und wieder auszuhelfen. Ich war kürzlich zum Sommerfest eingeladen und konnte ziemlich viele nette Gespräche führen. Schauen wir mal, ob er drauf anspringt....der Personalmangel ist bei uns hoch wie überall halt. Für mich wäre dies eine gute Möglichkeit ein Gefühl zu bekommen was ich nach nunmehr gut 3 Jahren Pause noch/ wieder leisten kann.

Ich war zwischenzeitlich zur Reha wegen meiner angeborenen Erkrankung. Da meine EMR zunächst befristet ist, musste die DRV zahlen, ob sie will oder nicht.
Der Bericht ist wirklich sehr gut gelungen und die Rehaärztin hat auch eine Prognose für die Zukunft abgegeben und die Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit für mehr als 3h als nahezu ausgeschlossen eingeschätzt.

Schauen wir mal wohin uns unsere Wege führen.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo SonneundDunkelheit!
Ich habe den Job vor ca. 3 Monaten angetreten.
An sich habe ich diesen Schritt nicht bereut.
Die Arbeit ist körperlich durchaus fordernd.
Housekeeping auf Zeit ist schon stressig.
Leider ist die Depression wieder zurück und macht mir das Leben schwer.
Im Moment habe ich deshalb erhebliche Probleme.
Meine Klage gegen die DRV ist immer noch offen.
Mein Antrag auf Gleichstellung des GdB läuft ebenso.
Ob ich im Herbst den Vertrag mit dem Arbeitgeber verlängern kann oder will,
das ist offen.
Eigentlich muss ich mehr arbeiten, weil es auf Dauer finanziell eng wird.
Aber daran mag ich jetzt nicht denken....
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

schön von dir zu lesen, wobei der Inhalt selbst durchwachsen ist.

Das es beim Sozialgericht dauern kann, ist leider bekannt. Oft erscheint einem selbst, dass nichts passiert im Hintergrund.
Hoffentlich klappt das mit der Gleichstellung deutlich schneller.

Ich finde es mutig, dass du den Schritt in die Arbeitswelt noch einmal gewagt hast. Wieviel Stunden arbeitest du wöchentlich?

Dass sich die Depression wieder mehr Raum nimmt, tut mir leid. Siehst du einen direkten Zusammenhang zwischen Arbeit und Depressionssymptomen?

Ich habe nach meiner ersten sehr langen Krankschreibung ja auch noch einmal einige Monate in meinem Job gearbeitet gegen den Rat meiner Ärztin. Ich wollte mir sicher sein, was geht und was nicht. Das war mir sehr wichtig für die eigene Akzeptanz des Rentenantrages.
Für den Fall, dass du der Beschäftigung nicht dauerhaft nachgehen kannst, kannst du für dich zumindest mitnehmen, es im Rahmen deiner Möglichkeiten versucht zu haben. Dafür mein Respekt.

Zunächst wünsche ich dir ein erholsames Wochenende.
Heiligendamm2020
Beiträge: 402
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Hallo Sonne&Dunkelheit!

Die Gleichstellung von 30 auf 50 % hat nach einem letzten Telefonat mit einem Sachbearbeiter seinen Abschluss gefunden.
Eigentlich sollte das ein Videotelefonat werden, aber das hatte ich irgendwie völlig verpeilt.
Der gute Mann hat gar nicht viele Fragen gestellt
und ich hab wieder und wieder betont, dass ich doch nur für ein paar Jahre Ruhe haben
möchte und mich völlig um meine Depression kümmern möchte, ohne finanzielle Sorgen.
Und es geht mir außerdem absolut ums Prinzip, ich will endlich eine Anerkennung meiner
Erkrankung.
Quasi der Rollstuhl oder der Rollator in Form einer kleinen Plastikarte.

Ich habe den Job (15Std./Wo.) für meinen jetzigen Klinikaufenthalt leider
vorzeitig beenden müssen. Bin ja seit dem 06.09. stationär, aber der Vertrag wäre
noch bis zum 30.09. gelaufen.
Flieht - ihr Narren!
SonneundDunkenheit
Beiträge: 682
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,

die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Dein Verfahren vor dem Sozialgericht läuft nun schon 9 Monate, wenn ich mich nicht irre.

Du hast versucht zu arbeiten und für dich gespürt was geht, was überfordert.
Der aktuelle Klinikaufenthalt bringt dir hoffentlich hilfreiche Erkenntnisse (nicht nur in Form von unzähligen Medikamenten).

Ich kenne mich mit Gleichstellung nicht aus. Bist du jetzt im Besitz eines Schwerbehindertenausweis mit gdb von 50 oder bezieht sich die Gleichstellung ausschließlich auf die Arbeitswelt?

Meine EMR läuft noch ein Jahr. Zwischenzeitlich war ich im Frühjahr zur Reha wegen meiner angeborenen Erkrankung und die Reha-Ärztin hat in ihrem Bericht eine Rückkehr auf dem Arbeitsmarkt auf Grund der hohen Krankheitslast als ausgeschlossen eingeschätzt. Zudem hat sich mein gdb ja von 60 auf 90 erhöht. Das könnten hilfreiche Voraussetzungen für den Verlängerungsantrag sein.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Pfadi
Beiträge: 67
Registriert: 23. Sep 2019, 16:30

Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Pfadi »

Hallo,

Gleichstellung und Feststellung eines GdB von 50 schließen sich aus.

Wenn ein GdB 50 festgestellt wird, ist das automatisch mit der Anerkennung als Schwerbehinderung mit den entsprechenden Schutzwirkungen für den Arbeitsplatz verbunden (Kündigungsschutz, zusätzliche Urlaubstage).

Anders bei einen GdB 30. Dieser ist mit steuerrechtlichen Entlastungen verbunden. Es besteht keine Schwerbehinderung. Zum Schutz des Arbeitsplatzes kann eine Gleichstellung festgestellt werden. Damit ist man nicht schwerbehindert und erhält auch keinen Zusatzurlaub. Es gelten jedoch die besonderen Bestimmungen des Kündigungsschutzes.

Grüße

Pfadi
Antworten