Ende des Krankengeldes

Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

SonneundDunkenheit hat geschrieben:@Heiligendamm
Mein AG musste keinen anderer Arbeitsplatz anbieten.
Divergenzverfahren bedeutet ja letztlich daß es unterschiedliche Auffassungen in Bezug auf Leistungsfähigkeit gibt. Der ärztliche Dienst der Agentur hat absolut keine Leistungsfähigkeit gesehen (für nix über 3h) und die DRV im ersten Anlauf des Rentenverfahren war der Meinung, ich sei über 6 h täglich arbeitsfähig.
Ich konnte nicht arbeiten und zwar auf keinen Arbeitsplatz.
Muss dein AG jetzt Stellung beziehen, ob sie einen anderen Arbeitsplatz für dich hätten? Was soll das denn? Du bist AU und zwar unabhängig vom konkreten Arbeitsplatz... sonst hättest du ja nicht den Rentenantrag gestellt.
Momentan ruht mein Arbeitsvertrag bis zum Ende der Befristung der EMR.
Die MA der AfA hat mir erklärt, dass es so vorgesehen ist im Ablauf des Prozesses des Divergenz-Verfahrens.
Der noch gültige AG wird angefragt, ob er ein leidensgerechten Arbeitsplatz anbieten
kann (da man ja laut Entscheidung der DRV bis 6 Std. arbeiten kann).
Sollte das der Fall sein, müsse man aber nicht zwangsläufig diesen annehmen, da man (also ich) ja weiterhin krankgeschrieben ist.
SonneundDunkenheit hat geschrieben:Ja, die DRV ist sehr sehr langsam. Ein Jahr klingt zunächst einmal nach viel Zeit. Hoffentlich reicht sie aus für das Widerspruchsverfahren.
Der Anwalt hält den Zeitraum von einem Jahr für realistisch, aber nicht zwingend notwendig. Das wäre bei jedem Klienten anders, je nachdem wie "gut" oder "schlecht" die Aktenlage ist, sprich wie deutlich der Klient seine Ansprüche auf EMR anhand seiner vorhandenen Unterlagen "beweisen" kann.
SonneundDunkenheit hat geschrieben:Ich habe vor ca. 2 Wochen mein sozialmedizinisches Gutachten bekommen. Hat ca. 7 Wochen gedauert. Angefordert hatte es die Kanzlei.
Das interessiert mich auch sehr, was dort drin steht.
SonneundDunkenheit hat geschrieben:Ich bin sehr gespannt, ob deine Gutachterin pro Rente empfohlen hatte und die DRV dennoch anders entschieden hat oder ob ihr Gutachten zu dem Schluss kam, du seiest arbeitsfähig und die DRV hat sich dem angeschlossen.
Es bleibt spannend, stressig und mit vielen Ängsten und Zweifeln verbunden.
So wie die Gutachterin mir beim Verabschieden (nach dem einstündigen Termin zum Gutachten) zum Schluss dann freundlich lächelnd sagte: "Sie schaffen das schon!" würde ich bis heute sagen, das sie "pro" entschieden hat.
SonneundDunkenheit hat geschrieben:Ich hoffe, dass du mit dem ALG 1 im Rücken und dem Beistand der Kanzlei das Verfahren halbwegs verkraftest.
Ich habe mir immer versucht vorzustellen, was ich bei einer erneuten Ablehnung mache. Klage vor dem Sozialgericht.... wahrscheinlich nicht. Ich hätte mich gegen jede Vernunft wieder in die Arbeitswelt begeben, meine Arbeitszeit halbiert und auf ein Wunder gewartet.... zum Glück ist es nicht dazu gekommen.
Wünsche dir zunächst ein halbwegs angenehmes Wochenende.
Sei lieb gegrüßt von SonneundDunkelheit
Ich habe eigentlich bis dato keinen Plan B, aber sollte es zur Klage kommen, dann ziehe ich das durch. Es kann nicht richtig sein, was die DRV entschieden hat. Alle Kliniken, Einrichtungen, Bildungsträger, Ärzte und Therapeuten, sogar der ÄD der AfA haben "pro" entschieden, mich förmlich dazu gedrängt (ich habe mich Jahre dagegen gesträubt), nur die DRV hat jetzt "kontra" entschieden. Dieses Unrecht akzeptiere ich niemals.
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ Heiligendamm

Ich wünsche dir einen langen Atem und bestenfalls am Ende die volle EMR und zwar bevor das ALG 1 ausläuft und ohne Klageverfahren.

Die Gutachterin sieht dich nie wieder. Ob du ihre Aussage "richtig" gedeutet hast, wird das angeforderte Gutachten enthüllen.
Ist schon verwunderlich, wenn die Vorgutachten so wenig für die Entscheidung im positiven Sinne verwendet wurden. Der ärztliche Dienst der Agentur und der der DRV legen unterschiedliche Maßstäbe an... steht ja ausdrücklich im Bescheid der Agentur.

Hat die DRV bis oder über 6h Arbeitsfähigkeit eingeschätzt. Bei bis 6 h (wie du geschrieben hast) hätte ja die halbe Rente bewilligt werden müssen.

Meine Agentur für Arbeit hat definitiv nicht beim AG angefragt bezüglich eines leidensgerechten Arbeitsplatz, weil ihr ärztliches Gutachten keinerlei Arbeitsfähigkeit ergeben hat....

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Laut Entscheidung sind es mindestens 6 Stunden täglich.
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ Heiligendamm
Okay,also nicht bis 6h, sondern 6 und mehr = Vollzeit und damit keinen Anspruch auf EMR in den Augen der DRV.
Ich schicke dir ein paar Sonnenstrahlen und hoffe sie wärmen dich ein wenig.
LG von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@SonneundDunkelheit

Danke für die Sonnenstrahlen.
Wie auch immer die Rentenversicherung zu ihrem "Ergebnis" gekommen sein mag,
vielleicht würfelt man da oder googelt passende Ablehnungen....
Der Rechtsanwalt hat die Unterlagen angefordert, ich bin so sehr gespannt was dort
zu lesen sein wird.
Ich ziehe das jetzt so lange durch, bis ich zu meinem Recht kommen werde.
Egal was es mich kostet, ich muss es nur mental durchhalten.
Das ist meine größte Sorge....
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ Heiligendamm
Dann hoffe ich für Dich, dass Du im Widerspruchsverfahren zum Erfolg kommst. Dann gäbe es noch den Klageweg und dann ist Schluss...leider, da hilft dann auch kein Geld oder Anwalt mehr.

Wie auch immer die Rentenversicherung zu ihrem "Ergebnis" gekommen sein mag,
vielleicht würfelt man da oder googelt passende Ablehnungen....


Nachdem mein Antrag im ersten Anlauf auch abgelehnt wurde, habe ich sehr gezweifelt bezüglich dem Widrspruch...dachte, dann kann ich ja nicht krank genug sein....

Letztlich habe ich von all meinen Behandlern zu hören bekommen, eine Ablehnung im ersten Anlauf sei heutzutage fast schon Standart und ich solle mich davon auf keinen Fall entmutigen lassen. Bei dir verwundert es mich dennoch, da ja schon so viel im Voraus gelaufen war inklusive der Begutachtung....

Meine Therapeutin macht auch Gutachten für die DRV. Sie war es auch, die mich quasi in die Richtung Rente gelenkt hat, weil ich wirklich kurz davor war mich gegen die Wand zu fahren.
Sie hat ein klein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert, wie exorbitand die Anträge auf EMR in den letzten Jahren gestiegen sind, dass viele Menschen einen Versuch wagen, obwohl längst nicht alle Mittel ausgeschöpft wurden, häufig die Menschen doch auf einer anderen Stelle mit wenigr Stunden noch leistungsfähig sind. Die Zahl der "schwarzen Schafe" habe deutlich zugenommen und diese verursachen bei der DRV, den Gutachten und auch den niedergelassenen Ärzten (die Zuarbeiten leisten müssen) Frust, eine hohe Arbeitsdichte und ein gewisses Misstrauen den Antragsstellern gegenüber.
Ich habe ihr dann gespiegelt, wie es sich anfühlt, wenn man hofft, kein schwarzes Schaf zu sein (und das hatte meine Therapeutin ja selbst immer so eingeschätzt) und was es in mir ausgelöst hat die erste Ablehnung. Wie man sich hinterfragt, zweifelt, sich verdammt abhängig fühlt vom Gegenüber (der fundierten Zuarbeit der Fachärzte, von der gründlichen Prüfung des Sachbearbeiters, von der Objektivität des Gutachters....) ...sich quasi als Bittsteller/ Bettler vorkommt für eine Leistung, die es per Gesetz gibt, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.

Mir hat die Zeit im Widerspruchsverfahren viel abverlangt und so manche Therapiestunde, die ich eigentlich für andere Themen dringend gebraucht hätte, sind dem Rentenverfahren und der damit verbundenen Unischerheiten zum Opfer gefallen vor allem als es in Richtung Auslaufen des Krankengeldes ging.
Ich stelle mir die Arbeit eines Gutachters oder Sachbearbeiters auch nicht wirklich einfach vor, aber diese Menschen haben sich ja diesen Job gesucht.

Ich würde mich freuen, wenn Du ab und an was vom Stand des Verfahrens berichtest. Natürlich nur, wenn du dies mit uns teilen möchtest.

ich wünsche allen einen schönen Abend.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Mir zieht es gerade die Beine weg....
Die AfA schrieb mir heute, das der ärztliche Dienst meine volle Arbeitsfähigkeit
festgestellt hat.
Ich fasse es einfach nicht.
Habe diesen Bescheid sofort an meinen Anwalt weitergeleitet.

Wie soll ich das alles noch länger aushalten?
Mit welchem Recht werden kranke Menschen so zerstört?
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Wussi
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Wussi »

Hallo, nach der Aussteuerung von der Krankenkasse hat mich das Arbeitsamt auch für voll Arbeitsfähig erklärt. Das hat mir damals den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte aber Glück einen neuen Arbeitgeber zu finden der verständnisvoll mir mehr Pausen einräumte. Es ist echt schwer dagegen zu kämpfen was die Behörden mit einem machen. Hoffentlich hast du jemand der dich unterstützt und die Energie aufbringt die das ganze braucht. Viel Kraft wünsche ich dir.
Gartenkobold
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 20. Sep 2022, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ Heiligendamm
Das hätte mir auch die Füße weggezogen.
Ich verstehe es allerdings nicht. Hattest du nicht das ärztliche Gutachten der Agentur angefordert und was steht denn da drin?
Haben sie damals bestätigt, dass du nicht arbeitsfähig bist aus ihrer Sicht oder stand da was anderes drin im Sinne sie warten die Entscheidung der DRV ab.
Stellen sie jetzt das ALG 1 ein bzw. koppeln es an Auflagen?
In deiner Haut möchte ich gerade nicht stecken, aber ich schicke dir mein Mitgefühl.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Am 20.06.2022 wurde per Bescheid mitgeteilt, dass das amtsärztliche Gutachten eine geminderte
Leistungsfähigkeit anerkennt und ich somit nur noch Beschäftigungen in einem Umfang von weniger als 15 Stunden wöchentlich ausüben kann oder mindestens 15 Stunden bis maximal unter 30 Stunden wöchentlich umfassende Beschäftigungen nicht mehr unter den Bedingungen ausüben kann, die auf dem für mich in Betracht kommenden Arbeitsmarkt üblich sind.
Ich stehe damit der Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung.

Am 08.09.2022 stellt der ärztliche Dienst fest, dass ich nicht im Sinne des §145 SGBIII
leistungsgemindert bin und vollschichtig arbeiten kann.
Bitte setzen sie sich wegen der Fortsetzung der Beschäftigung auf einem leidensgerechten
Arbeitsplatz mit ihren Arbeitgeber in Verbindung.
Teilen sie mir im beigefügten Formular mit, ob die Beschäftigung fortgesetzt wird.
Ich habe dafür 14 Tage Zeit.
Zuletzt geändert von Heiligendamm2020 am 14. Sep 2022, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@Gartenkobold
Definitiv wird mich mein Psychiater weiterhin AU schreiben, dessen bin ich Gott sei Dank sicher.
Wenn es so weitergeht, werde ich nach 2016 und 2021 ein drittes mal in eine Akutklinik einziehen.
Bevor ich für gar nichts mehr garantieren kann...., an dem Punkt stand ich ja gerade erst.
Allerdings weiß ich nicht, wie ich dann Termine beim Rechtsanwalt wahrnehmen soll.

@SonneundDunkelheit
Danke für deine Anteilnahme.
Zu deiner Frage, siehe den Beitrag davor.
Zuletzt geändert von Heiligendamm2020 am 14. Sep 2022, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Lieber Heiligendamm,
bei mir steht es ähnlich in dem sozialmedizinischen Gutachten, aber auch folgendes:
"Eine erwerbsbringende Leistungsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ist nicht gegeben.
Eine von der Kundin im ... 2021 beim zuständigen Rententräger beantragte EMR war primär abgelehnt worden. Hier läuft derzeit noch ein Widerspruchsverfahren dessen Ausgang noch offen ist. Insofern ist unsere gutachterliche Einschätzung als vorläufig anzusehen und gilt bis zum definitiven Entscheid im laufenden Widerspruchsverfahren."
Bei mir war es ja GsD mit positiven Ausgang seitens der DRV.
Ich entnehme dem Bescheid aber eben auch die Info, dass auch in einem Widerspruchsverfahren ALG 1 im Sinne der Nahtlosigkeitsreglung möglich ist.... warum nicht bei dir?
Ich musste der Agentur allerdings auch einen schriftlichen Nachweis zum Stand des Widerspruchs zum Zeitpunkt der Beantragung des ALG 1 erbringen.
Zunächst wünsche ich dir eine halbwegs erträgliche Nacht.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Gartenkobold
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Gartenkobold »

-
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 20. Sep 2022, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@SonneundDunkelheit
Die Formulierung in deinem Gutachten deckt sich inhaltlich mit der Formulierung
in meinem Bescheid, zumindest verstehe ich es so.
Ich kann nicht auf dem "regulären Arbeitsmarkt" arbeiten (über 15 bis 30h), sondern nur
bis 15h, was offensichtlich nicht zum Erwerb von ausreichend Gehalt zur Lebenserhaltung genügt.
Mein ALG1 (Nahtlosigkeit) wurde ja explizit mit Verweis auf Anwendung von §145 SGBIII
bewilligt, nach interner Entscheidung auf Basis des Gutachtens vom äD der AfA.
Weshalb ich nun (urplötzlich nach negativer Entscheidung seitens der DRV) unvermittelt
vom äD der AfA als vollschichtig leistungsfähig beurteilt werde, trotzdem im Text vom "leidensgerechten
Arbeitsplatz" geschrieben wird und gleichzeitig die Berechtigung der Anwendung von § 145 SBGIII
entzogen wird - das alles erschließt sich mir in keinster Weise.

Denn:
Eine Ablehnung der EM-Rente durch DRV lässt Fiktionswirkung des § 145 III nicht entfallen
Die negative Entscheidung über die Ablehnung der Erwerbsminderungsrente lässt die Sperrwirkung des § 145 III nicht per se entfallen. Anders die positive Entscheidung, wenn die DRV dem Rentenantrag statt gibt. So hat es das SG Stuttgart in einer neueren Entscheidung vom 06. Mai 2019, Aktenzeichen S 21 AL 1622/19 entschieden. Dabei stützen sich die Stuttgarter Sozialrichter auf eine Entscheidung des Bundessozialgerichts vom 09. 09.1999, Aktenzeichen B 11 AL 13/99 R und einer Entscheidung des LSG Baden-Württemberg vom 12.12.2003, L 8 AL 4897/02.
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Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@Gartenkobold
Ich habe ein Netzwerk aus guten Freunden, aber immer und immer wieder mag ich denen
auch nicht auf die Nerven gehen. Ich habe dafür nicht mehr so oft die Kraft.
Meine größte Stütze ist seit 2016 mein Psychiater, der mich bis dato
voll unterstützt und mich seit Ende 2020 fortlaufend AU schreibt.
Zweite große Stütze wird gerade mein neuer Therapeut, ich fühle mich bisher
dort sehr gut aufgehoben.
Dritte Stütze wird perspektivisch hoffentlich mein neuer Rechtsanwalt.

Gute Nacht auch für dich!
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Lieber Heiligendamm
Ich hoffe, du bekommst schnell eine Antwort aus der Kanzlei, die Erhellung und eventuell positive Nachrichten mit sich bringen.
Es ist aus der Ferne immer schwer in komplexen Prozessen eine Meinung abzugeben...da spielt so viel zusammen.
Ich wünsche dir einen fairen Umgang sowohl von der Agentur wie auch der DRV.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Gartenkobold
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Gartenkobold »

-
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 20. Sep 2022, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@SonneundDunkelheit
An einen fairen Prozess kann ich schon jetzt nicht mehr glauben, leider.
Wie auch, wenn die AfA urplötzlich nach Ablehnung seitens der DRV eine 180 Grad Kehrtwende
machen und ihre eigene Aussage konterkarieren. Das ist so was von absurd.

@Gartenkobold
Sollte ich den Weg in die Klinik einschlagen wollen, was ich derzeit für berechtigt halte,
dann wende ich mich an meinen Facharzt für Psychiatrie und berede das mit ihm.
Er unterstützt mich dahingehend sehr gut, so war es ja auch 2021 als ich auf eigenen Wunsch
in die Akutklinik nach Hessen gegangen bin.
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Komme vom Facharzt, er ist weiterhin eine große Hilfe für mich.
AU steht außer Frage, da muss ich mir keine Gedanken machen.
Habe viel Mut gebraucht für ein persönliches Gespräch mit meinem AG.
Fazit des einstündigen Treffens, er unterstützt mich. Der Fragebogen der AfA zur Fortbeschäftigung auf einem leidensgerechten Arbeitsplatz wird negativ beantwortet. So hoffe ich jetzt, dass ich der AfA ganz klar zeigen kann das dieser Weg beendet wird. Sie sollen sich im Divergenz Verfahren mit der DRV vielleicht auch mit diesen Fakten meinerseits beser durchsetzen können. Die DRV ist ganz klar im Zugzwang, sie sind und bleiben zuständig.
Die EMR ist alternativlos, Fakt.
Ich könnte...., soviel Wut kommt auf über die Art,wie sie mit mir umgehen.
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Heiligendamm,
zunächst einmal ist es gut, dass dein Facharzt hinter dir steht.
Auch das Gespräch mit deinem AG war sicherlich ein harter Brocken. Ich hoffe allerdings, dass er dennoch in der Hinterhalt für dich da ist. Kein leidensgerechter Arbeitsplatz in Bezug auf deine aktuelle Arbeitsfähigkeit. Später vielleicht doch noch einmal eine Option????
Für die Agentur bedeutet der nicht mögliche leidensgerechte Arbeitsplatz ja nur dort nicht, aber vielleicht woanders.... vor dem Hintergrund der vollen Leistungsfähigkeit aus ihrer Sicht ahne ich nichts Gutes.
Die Agentur und die Rente werden sich nicht einigen... leider. Es sind verschiedene Behörden und keine kann der anderen etwas vorschreiben. Jede hat ihre Gesetze und die passen nicht immer zu denen anderer Leistungsträger.
Was sagt die Kanzlei, die dich vertritt zu all dem?
Ich frag mich die ganze Zeit, warum deine Agentur das ALG 1 nicht weiterzahlt im Widerspruchsverfahren (zumindest so lange du darauf gesetzlichen Anspruch hast)? Das dies möglich ist, habe ich ja glücklicherweise erleben dürfen.
Ich hoffe, du findest eine Möglichkeit deine Wut so zu kanalisieren, dass du dich bzw. andere nicht schädigst.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Heiligendamm2020
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@SonneundDunkelheit
Ich muss nochmal klarstellen, laut letzten Brief der AfA hält man mich nicht mehr für leistungsgemindert nach Para.145 SGBIII und für vollschichtig arbeitsfähig.
Bedeutet das quasi auch komplett gesund??
Weshalb dann aber der leidensgerechte Arbeitsplatz??
Das ist doch ein Widerspruch in sich.

Egal was jetzt an Vermittlungsvorschlägen oder dergleichen von der AfA kommt, ich bin AU bis zum bitteren Ende.
Sie werden mich nicht besiegen.
Der Rechtsanwalt pflichtet mir bei, er hätte zur gleichen Vorgehensweise geraten.
Noch beziehe ich ALG1, falls ich mich da irgendwie falsch ausgedrückt habe.
Mal sehen, ob das so bleibt.
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SonneundDunkenheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Lieber Heiligendamm!
Ich bewundere deinen Optimismus und hoffe und wünsche dir von ganzem Herzen dass er zum Erfolg führt.
Man muss doch nicht komplett gesund sein, um voll arbeitsfähig zu sein im Sinne der Agentur.
Als Beispiel: der Mensch im Rollstuhl kann viele Arbeiten nicht verrichten. Dennoch kann er (und ist es nicht selten) mit seinem Leiden auf den passenden Stellen einer vollen Erwerbstätigkeit nachgehen. Also die Agentur erkennt an, dass du beeinträchtigt bist, schätzt aber gleichzeitig ein, dass du damit noch arbeitsfähig bist..
Ich habe leider in der Realität oft erleben müssen, dass Menschen mit vielen (in meinen Augen heftigen) Leiden in den Augen der DRV dennoch für leistungsfähig eingestuft wurden trotz Klageweg gegenüber der DRV und letztlich im ALG 2 oder der Grundsicherung "gelandet" sind.
Dir wünsche das natürlich nicht.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von Heiligendamm2020 »

@SonneundDunkelheit
Das ist kein Optimismus, ganz sicher nicht. Ich war mein Leben lang kein Optimist.
Es ist die pure Hoffnung in einer tiefen Verzweiflung.
Ich sehe mich im Recht und wenn ich eines hasse, dann Ungerechtigkeit.
Ich klage bis zum letzten und wenn es mein Ruin ist.
Wenn es dazu kommt....
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Re: Ende des Krankengeldes

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Na das hoffen wir mal nicht und im Moment bist du "erst " im Widerspruchsverfahren.
Ich bin wirklich sehr sehr gespannt was in dem angefertigten Gutachten steht.
Ungerechtigkeit ist immer schwer auszuhalten, aber Recht (im wahrsten Sinne des Wortes) und Gerechtigkeit sind eben zwei Paar Schuhe.

Ich bin jetzt seit einem knappen Jahr "Rentnerin auf Zeit" weiß es aber erst seit knapp drei Monaten (wegen der langen Verfahrensdauer). Mir tut die geklärte Statusfrage sehr gut, beruhigt ungemein. In Bezug auf die Erkrankungen hat sich aber nicht wirklich etwas verändert bislang. Ich hatte gehofft langsam stabiler (weniger müde und erschöpft) zu werden, aber wahrscheinlich braucht es noch mehr Zeit und Geduld.

Zunächst wünsche ich dir ein Wochenende mit ein paar Sonnenstrahlen.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
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