Diskussionsforum Depression

Hallo Ihr,
irgendwie bricht bei mir immer mehr zusammen und ich frage mich wie lange das noch weiter gehen soll.....
Vorgestern ist mein Opa gestorben (die 3. Person in der Verwandtschaft innerhalb eines Jahres). Alle fragen, wie's meiner Oma geht, aber wie es mir geht, intressiert kein Schwein. Da gibt es auch Niemanden in meinem Bekanntenkreis der mir vielleicht etwas Zuspruch leistet, wo man sich mal ausreden könnte. Nein, im Gegenteil, und von der Nachbarschaft da heißt es: "Wie gut, daß ich noch hier wohne und daß damit meine Oma nicht alleine ist." Dass aber gerade meine Pläne woanders hinzuziehen und endlich viell. auch mal Freunde zu finden, anstatt auf dem Land ohne Auto zu versauern, völlig durchkreuzt wurden, darauf kommt Niemand. Nein. Ich hab schließlich keine Probleme, obwohl alle wissen, daß ich Depressionen habe.
Die Bfa nimmt das auch nicht ernst. Erst wurde der Antrag auf Klinikaufenthalt abgewiesen, dann wurde der Antrag auf Kur das 2. Mal mit der Begründung:" Leichte Depressive Verstimmung usw." abgewiesen. Wie gut, daß ich anscheinend Nerven aus Draht habe! Ich hab nur das Gefühl, daß langsam die Sicherung durchbrennt!!! Da meine Katzen nämlich auch noch dauerkrank sind und ich seit Monaten entweder wegen mir selbst oder den Viechern mehr bei Ärzten rumkutsche intressiert auch Keinen. "Mir gehts doch gut!" Heute gings eben nicht mehr, und mir sind beim Tierarzt die Tränen gekommen und wenn ich mich nicht zusammen gerissen hätte, hätte ich gleich drauf noch einen epileptischen Anfall gekriegt. Ganz toll, alles etwas krass und zuviel derzeit!!! Aber wie gut, daß ich immer noch ein offenes Ohr für Andere habe, sie tröste und ihnen Mut mache !!! Ich brauche sowas schließlich nicht. Mich kann man höchstens noch zusätzlich innerhalb der Familie anscheißen !!! Schlimm, wenn man wirklich Niemanden hat, mit dem man wirklich reden kann und der Einem vielleicht auch mal Mut macht, aber irgendwann ist auch meine Kraft mir immer und immer wieder seit Jahren selber Mut zu machen erschöpft. Fühle mich nur noch energielos.

Grüße,
Christin

PS: Wenigstens war der Taxifahrer heute so freundlich und hat mir einiges an Geld erlassen.

hallo christin,

wie kommt die bfa zu der einschätzung, du seist leicht depressiv?

hast du keinen psychiater? welche diagnose stellt er denn?

du kannst jederzeit in eine akut-psychiatrie gehen, es gibt dort teilweise auch fachstationen für depressionen.

Hallo SuMu,

bei der Akutklinik hab ich so meine Zweifel, weil der Bau ausschaut, als käme man nie wieder raus und außerdem ist es lt. Auskunft einer Mitarbeiterin der Klinik ja nur so ..."als wenn man sich mit einer guten Freunding unterhält." Also ich weiß nicht, was ich von so einer Aussage halten soll !!!

Derzeit hatte ich eben nur Gespräche mit einer Mitarbeiterin der Caritas, weil ich nicht mehr die Nerven hatte mir Jemand Neuen zu suchen und ständig immer und immer wieder irgendwelchen fremden Personen alles von vorne zu erzählen. Also hat mein ehemaliger Psychotherapeut und der Hausarzt noch ein Gutachten erstellt in dem sie meine Arbeitskraft für gefährdet halten oder sowas Ähnliches. Mal sehen, was ihnen jetzt noch einfällt, jedenfalls meinte die Krankenkasse, daß es viell. besser wäre von jedem einzelnen ein Attest zu bringen. Und die Sozialarbeiterin hat ja keinen Einfluß auf sowas, weil sie ja keine Ärztin ist.

Viele Grüße,
Christin

hallo christin

es wäre für dich hilfreicher, wenn du dir einen facharzt für psychiatrie suchst! seine diagnose zählt weitaus mehr als die eines hausarztes, eben weil er der facharzt für seelische erkrankungen ist!!

es geht leider nicht anders, bis man einen guten psychiater gefunden hat, kann es schon mal dauern!

auch wenn du erst mal in eine akutpsychiatrie gehst, so kannst du dich zumindest erst mal etwas erholen und zur ruhe kommen, ausserdem bekommst du eine diagnose!

wenn die bfa sieht, das du schon mal in einer psychiatrie warst, werden die dir garantiert eher eine reha genehmigen!

Hallo SuMu,

meinst Du echt, die würden mich anschließend wirklich auf Reha lassen, wenn die sehen, daß ich vorher schon in einer Klinik war??? In deren Augen ist das doch auch schon Erholung pur, würd ich mal sagen, oder?

Ich meine, daß ich einen Therapeuten auch nach der Klinik brauche ist mir völlig klar und daß der Hausarzt nix bringt. Ich wollte halt mit der Suche erstmal bis nach der Klinik abwarten. Hab wirklich in den letzten Jahren 'zig durch und hatte irgendwann keine Nerven mehr zu, weil immer ausgerechnet bei mir die Leut, die gepaßt hätten zufällig ihren Job wechselten oder zufällig nicht da waren und ich plötzlich wieder vor 'ner wildfremden Person saß usw. usf. Und das zehrt wirklich an den Nerven und raubt einem noch fast gar die letzte Hoffnung, so daß man mit der Suche ab einem bestimmten Zeitpunkt pausieren muß.

Viele Grüße,
Christin

Hallo Christin,
leider muss ich sagen, daß dein Lauf garnicht so ungewöhnlich ist. Die BFA, das Unverständnis der Umwelt, alles blöde Nebenwirkungen. Ich wünsche dir viel Kraft, wenn du dich ausjammern willst, tu`das ruhig, manchmal hilft das. Du bist jedenfalls nicht allein

hallo

die klinik (akut-psychiatrie) wird von der kk bezahlt und hat nix mit der bfa zu tun!

versuch es einfach!
die bfa ist schon darauf aus, dass du arbeitsfähig wirst und dein doc sollte dich bei deinem reha antrag unterstützen.

Guten Morgen Christin!
Gut geschlafen? Ich wünsche es Dir!

An dieser Stelle möchte ich mich dem Geschriebenen von SuMa anschliessen. Bis die BfA irgendwann mal irgendetwas genehmigt, ist es leider ein langer Weg. Aber auch einer der sich lohnt zu gehen!!
Der für Dich am leichtesten Weg sollte sein, das Du Dir einen Facharzt für Psychatrie suchst, Termine bekommt man in der Regel sehr schnell wenn man der Artzhelferin erklärt wie scheiße es einem geht. Mit diesem Arzt besprichst Du das Procedere (wobei ich z.Zt. eine "Akut"klinik auch für angebracht halte). Am Besten schreibst Du gleich heute noch einen Einspruch an die BfA. Das braucht nicht lang sein, einfach, das Du Einspruch gegen den Bescheid einlegst da Du Dich in Dauerbehandlung wg. schweren Depressionen befindest und um erneute Prüfung bittest. Das klappt schon....
Das mit Deinen Katzen und Deinem Großvater tut mir unendlich leid. Wenn die Leute in Deiner Umgebung nicht akzeptieren das auch Du trauern musst (!!!) brülle es Ihnen ins Gesicht! Sag ihnen einfach das auch Du ein Recht auf Trauer hast, das auch Du einen geliebten Menschen verloren hast und Halt brauchst!! Man kann nicht immer nur stark sein! Ich glaube, wenn Deine Tiere merken, das es Dir besser geht, wird es ihnen auch ein Stückchen besser gehen...
Ansonsten wünsche ich Dir den Mut der Morgensonne, die über den Scheiss des Tages immer wieder aufgeht...
Kathrin

Guten Morgen Christin!
Gut geschlafen? Ich wünsche es Dir!

An dieser Stelle möchte ich mich dem Geschriebenen von SuMa anschliessen. Bis die BfA irgendwann mal irgendetwas genehmigt, ist es leider ein langer Weg. Aber auch einer der sich lohnt zu gehen!!
Der für Dich am leichtesten Weg sollte sein, das Du Dir einen Facharzt für Psychatrie suchst, Termine bekommt man in der Regel sehr schnell wenn man der Artzhelferin erklärt wie scheiße es einem geht. Mit diesem Arzt besprichst Du das Procedere (wobei ich z.Zt. eine "Akut"klinik auch für angebracht halte). Am Besten schreibst Du gleich heute noch einen Einspruch an die BfA. Das braucht nicht lang sein, einfach, das Du Einspruch gegen den Bescheid einlegst da Du Dich in Dauerbehandlung wg. schweren Depressionen befindest und um erneute Prüfung bittest. Das klappt schon....
Das mit Deinen Katzen und Deinem Großvater tut mir unendlich leid. Wenn die Leute in Deiner Umgebung nicht akzeptieren das auch Du trauern musst (!!!) brülle es Ihnen ins Gesicht! Sag ihnen einfach das auch Du ein Recht auf Trauer hast, das auch Du einen geliebten Menschen verloren hast und Halt brauchst!! Man kann nicht immer nur stark sein! Ich glaube, wenn Deine Tiere merken, das es Dir besser geht, wird es ihnen auch ein Stückchen besser gehen...
Ansonsten wünsche ich Dir den Mut der Morgensonne, die über den Scheiss des Tages immer wieder aufgeht...
Kathrin

Hallo nochmal,
ich kann den Schmerz im Verbund mit dem Abschied deines Opas mehr als nachvollziehen. Meine liebe Oma ist vor einem dreiviertel Jahr gegangen und es hat mir das ein oder andere mal das Herz zerissen. Während ich in der ersten Zeit eigentlich eher meiner Familie geholfen habe, dies zu überwinden, so denke ich jetzt doch öfter an sie und habe auch ein Foto von ihr bei mir stehen, vor dem ich ab und zu eine Kerze anzünde. Irgendwie hilft mir das.

hallo Christin,

wie sich die Dinge doch so gleichen. Da "erwischt" es jemanden, der doch immer mit beiden Beinen auf der Erde stand, jemanden, der immer alles geregelt hat, jemanden, der sich immer für andere eingesetzt hat, jemanden, der immer ein offenes Ohr für sämtliche Wehwehchen, die unsere Familie, unsere Freunde, unsere Nachbarin plagen, hatte. Da erwischt es jemanden, der genau in dieser Situation immer ein tröstendes Wort, eine aufmunternde Streicheleinheit diesen «Opfern» gegeben hatte. Und plötzlich soll dieser "Übermensch" nicht mehr funktionieren? Ist man offen zu all den oben aufgeführten Menschen, dann wird das nicht verstanden.
Zu oft haben sie auch schon gehört oder gelesen, dass Menschen mit "defekter Seele" Psychopharmaka einnehmen müssen, dass diese Menschen schnell «unter Verschluss» kommen, will sagen in Kliniken gehen oder gar eingewiesen werden. Das macht das Verständnis all dieser Menschen völlig fertig, undenkbar, dass unsere "Powerfrau" in die Klappse muss, die ist doch nicht verrückt. Weisst Du liebe Christin, wir leben hier in Deutschland, da werden immer noch verschämt Menschen «weggeschlossen», damit die Welt des gemeinen Volkes, jung, dynamisch, Americanexpresskartenbesitzer, bloss nicht von Menschen mit Behinderung getrübt wird. Ergo, was nicht ist, das nicht sein kann - schluss und aus! -
Mir ergeht es fast genauso. Man empfindet Mitleid mit meinem Mann, der ja jetzt, so ganz ohne Ilselores "Managment" zurechtkommen muss. Ach, der arme, lastet jetzt auch noch Hausarbeit auf ihm. Womit hat er das verdient, dass sich "seine Ilselore" so einfach «ausklinkt». Ich will es Dir sagen, liebe Christin, das hat er sich selber zuzuschreiben. Wir waren noch nicht verheiratet, da hatte ich schon Familienprobleme aus der Ecke meines Mannes zu bewältigen. Durch mein ganzes Leben zieht sich diese Schleimspur, die Spur, auf der ich zwangsläufig irgendwann ausrutschen musste. Ich hatte in meinem Leben schon so manche Seelenkrisen, doch jetzt ist das Mass aller Dinge erreicht! Seit letztem Jahr fahre ich Achterbahn, nur dass der Weg in die Tiefe immer länger wurde. Mein damals behandelnder Arzt hätte so einiges verhindern können, hätte er meine "Krankheit" richtig eingestuft. Der wunderte sich zwar, dass ich jeden Abend 1 bis 1 ½ Schlaftabletten brauchte, meinte aber, das kann ja auch am Alter liegen, WECHSELJAHRE. Nun ich schluckte meine "Schlafmützen", und die Dinge nahmen ihren Lauf . Ich zog mich immer mehr zurück, mir ging es manchmal so miess, da war ich froh, wenn gute Freunde von mir ihren Besuch bei uns beendeten und nach Hause gingen.
Dann wurde ich zu pö à pö einem «Bettflüchter». Ich besorgte mir aus allen Ecken Lesestoff, schaufelte meine Smarties in mir rein, hauptsache nix mehr hören, nix mehr sehen. Durch unseren Umzug kam ich zu einem anderen Arzt, der machte das eine kurze Zeit noch mit, indem er mir meine "Schlafmützen" verschrieb. Dieser Arzt hatte, so erzählte er mir, hier in Norden (Ostfriesland) als Doktor in einer Psychologischen Klinik gearbeitet. Er sagte mir platt auf dem Kopf zu, dass ich süchtig bin. Wir haben uns sehr lange unterhalten, dabei stellte er fest, dass eine schwere Depression vorlag. Ich bekam Medikamente und er empfahl mir eine Neurologin in unserem Ort. Ich begnügte mich erst einmal mit meinen Pillekes. Ein grosser Irrtum! Das Medikament half, und mir ging es bald wieder besser, ja ich war so gut drauf, ich wusste gar nicht, was ich zuerst anstellen sollte. Ich engagierte mich noch stärker im Tierschutz, habe in der «Hochzeit» 2 Prozesse gegen Massetierhändler erfolgreich geführt, habe sehr viel fotografiert, weil mir das Spass macht. Kurz ich war ganz ganz oben. Ich liess noch eine Blutkontrolle machen, weil dieses Fluctin meine Innereien ganz schön auf Trab hält.
Da ich kein Fan von Pillen bin, durfte ich die Medikation beenden. Bekam aber gleich die Warnung zu hören, dass die Krankheit so noch nicht ausgeheilt sein wird. Ein Rückschlag könnte kommen...............
Und wie der kam. Mit Pauken und Trompeten! Ungebremst, mit Schmierseife unter den Sohlen abwärts! Und schon wieder geht das los, schon wieder empfindet jeder Mitleid mit der armen Familie, die mit so einer leben muss, die ihr Leben anscheinend nicht mehr in den Griff bekommt. Also, wieder ab in's Bett, weiterlesen. Was ich diesmal aber anders mache, ich nehme ganz brav mein Medikament und habe zu der empfohlenen Neurologin/Psychiatern Kontakt aufgenommen. Du sollst auch wissen, dass ich zur Zeit eine miese Sozialprognose habe. Mein Mann ist 55 Jahre, den will keiner mehr haben, hat man ihm als jungem Mann einen Materialwert für mehreren 100.000,00 DM locker anvertraut, da war er Elektronik- und Waffenmechaniker bei der Bundesjahr für einige Jahre, so findet er heute nicht mehr einen Job als Parkwärter. Hartz IV wird bald bitte Realität für uns.
Wir sind beim Kauf einer Immobile so über den Tisch gezogen worden, dass wir einen Prozess nach dem anderen führten, und noch kein Schritt weiter sind. Es ist noch alles in der Schwebe, doch das macht einen Verrückt. Ganz neben bei zahlt unsere Mieterin keine Miete, Räumungsklage läuft. Ja, liebe Christin, wo habe ich ein Problem? Wo haben wir ein Problem? Wir, die immer funktionierten, wir, die immer für jeden und alles da waren. Eigentlich sollten wir uns doch was schämen, uns einfach so auszuklinken, nicht wahr?
Aus Deinem Posting lese ich heraus, Du bist noch sehr jung, stimmt das? Ist das Deine erste Depression, die Dich jetzt so heftig quält? Wie geht es denn Deiner Katze(n)? War sie krank, oder war das nur ein Impftermin bei Deinem Tierarzt? Bekommst Du öfter einen epileptischen Anfall? Das ist doch eine ganz ernst zunehmende Krankheit. Da gegen musst Du doch auch schon Medikamente einnehmen. Sind das nicht Neuroleptika?

Ich würde mich freuen, wenn ich Dir etwas Mut machen kann, denn schliesslich sollst Du wissen, Du bist nicht allein, viele Menschen, die depressiv sind, leben in sich (ab)-geschlossen, weil sie auch nicht verstanden werden.
Das ist das tückische an dieser Krankheit, sie wird schwer diagnostiziert und Dein Umfeld kann mit ihr nicht umgehen.
Nun zum Schluss, ich musste heute nach Bremen fahren, ein Anwaltsgespräch war mal wieder fällig. Ich hatte eine scheiss Angst vor dieser Fahrt. Ich meinte, ich bin der Sachse nichts gewachsen. Ich fuhr erst einmal los, vielleicht lag es an dem wunderschönen Herbsttag, ich empfand die Fahrt sogar als angenehm, das rumgegurke in der Innenstadt machte mir nichts aus, aber jetzt, jetzt merke ich, ich bin völlig geschafft. Hoffentlich habe ich mir da nicht wieder zu fiel zugemutet. Ja, wir werden sehen, wie es Morgen aussieht..............

liebe Grüsse aus Ostfriesland
Ilselore

Guten Morgen!

@Christin: Du hast so lange nichts geschrieben? Ich hoffe, es geht Dir nicht noch schlechter? Versuche bitte, den Kopf oben zu behalten!!!Du wirst es schaffen!! Schließlich bist Du nicht alleine! Habe ehrlich gesagt, ein wenig Angst um Dich!

@Ilselore: Deine Geschichte kommt mir ein wenig bekannt vor. Auch wenn ich jünger bin als Du (werde in drei Wochen 29), kann ich Dir in vielen Dingen nur Recht geben. Ich hatte kein glückliches Elternhaus, bin zur Welt gekommen damit der Nachzügler nicht alleine ist. Das hat man mir mein Leben lang gezeigt. Meine Mutter hat mich ins Erziehungsheim stecken wollen, weil mein Bruder sie bestohlen hat. Selber hat sie mir ca. 2000 DM "weggenommen" die ich mir als Schülerin in Laufe der Zeit verdient habe - habe ja schließlich gegessen und getrunken - Kleidung habe ich nur gebrauchte von meiner großen Schwester bekommen. Mit 14 habe ich das erste Mal versucht, mich umzubringen. Seitdem habe ich Phasenweise Depressionen und Anorexie. Eingestanden habe ich mir erst als mein damaliger Lebensgefährte bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Ich die immer da war, egal für wen, ob es Freunde waren oder die Arbeit, ich die immer funktioniert hat konnte nicht mehr. Das ich schon lange vorher nicht konnte, fiel niemanden auf. In der Zeit von 1998 bis heute kamen die Hochs und Tiefs wie sie wollten. Mein bisheriges Leben war ein dauernder Kampf. Immer wenn ich ganz unten war kam wer, der mich rausgezogen hat. Danach stand ich wieder alleine da. Ich gebe mir für alles die Schuld und bestrafe meinen Körper für das was ich nicht unbedingt ändern kann. Insgesamt habe ich schätzungsweise 5 Suizidversuche hinter mich gebracht, bin jetzt mal wieder in der Hochphase der Anorexie denn so habe ich die Depression,Panikstörungen und Schlafstörungen im Griff.
Aber jetzt ist Schluss!! Ich will LEBEN und zwar GLÜCKLICH und GESUND!! An meiner Seite im Kampf gegen die Krankheit habe ich meinen Lebensgefährten, tolle Ärzte, verständnisvolle Arbeitgeber mit denen ich auch reden kann (die erzählen mir immer,ich soll nach Hause gehen und nicht soviel arbeiten, meine Meinung ist ihnen wichtig), meine paar Freunde, meine Schwestern und ab Dienstag die Klinik!!
Wieder Kampf - und diesmal nur für mich!! Ich werde wieder gesund werden!! Ziehe Dir nicht die Decke über den Kopf! Gehe zielstrebig Deinen Weg und denke mal nur an Dich! Du wirst sehen ein wenig Egoismus tut auch Dir gut!!

Ich drücke Euch alle Daumen, nehmt bitte den Kopf hoch und lasst Euch nicht unterkriegen! Dafür ist das Leben doch zu wertvoll - egal wie lange es schon andauert und wie lange es noch gehen wird!!

Kathrin

Liebe Kathrin,

Unsere Lebenswege ähneln sich in vielen Dingen.
Der Tod hat mir 4 Menschen aus meinem Umfeld brutal geraubt. Ich musste mich von meinen geliebten Tieren trennen, die mir auch der Tod Stück für Stück geraubt hat. Ich konnte keine angemessene Trauerzeit durchleben, ich wurde immer wieder gefordert. Es waren immer wieder Energiezährer um mich herum, die ihre Forderungen an mich stellten. Mann, Sohn, Vater, eine gute Freundin, die von ihrem Mann betrogen wurde, und jetzt mit einer 6 jährigen Tochter, die zu den Hochbegabten Kindern zählt, sehen muss, wie sie zurecht kommt. Sie alle wissen über meinen Zustand bestens Bescheid. Das aber erst seit einer kurzen Zeit. Ich habe unmissverständlich klar gestellt, dass ich einfach nicht mehr als Kummerkasten benutzt werden will. Ich merkte wieder das untrügliche Symptom in mir, das ich mittlerweile ja gut kannte. Es hat klick gemacht, und schon bin ich wieder völlig untauglich. Du hast geschrieben: ",Wieder Kampf - und diesmal nur für mich!! Ich werde wieder gesund werden!!" Genau das will ich auch. Ich bin immer noch in ambulanter Behandlung. Mich muss man schon zwangseinweisen. Sehe ich mich in meinem Umfeld um, es sind Menschen dabei, die Opfer ihrer Sucht wurden, und auch 2 Depressive FreundInnen. Sie waren alle in Kliniken. Als gesund entlassen wurde sie alle. Doch leider gab es einen Selbsttötungsversuch, eine Selbsttötung. Ich habe mich dann lange mit dem Thema befasst. Aufgefallen ist mir, das es meinen Freunden in der Klinik mit der Zeit gut ging. Aber das wichtige für mich ist, dass es mir im täglichen Leben gut geht. Es sind mit Sicherheit nicht alle Kliniken gleich, doch im grossen und ganzen denke ich, wird die Käseglocke über den Patienten gestülpt. Die Gesellschaft kann aber nix anfangen, mit Menschen, die sich unter Käseglocken befinden. Deshalb wird die Käseglocke kurz vor der Entlassung aus den Kliniken wieder abgenommen. Die wichtige Nachversorgung findet nicht statt, ist man doch geheilt, so meint man. Studien haben ergeben, dass viele Ärzte in ihrer Behandlung immer noch unvertretbare Fehler machen. Die Rückfallgefahr ist sehr hoch. Ausserdem werden bei vielen Medikamenten die Dosis stark zurückgenommen, der Erhaltungs- und der Tolerierbedarf beträgt i.d.R. nur knapp 1/3 der Dosis, gegenüber der Dosierung in den Kliniken. Kommen die Anforderungen zurück, und zwangsläufig ist das nun mal Bestand unseres Lebens, ich weiss nicht, ob ich ohne eine Käseglocke in der Lage bin, diesen Anforderungen Gerecht zu werden.
Um mir das alles zu ersparen, nehme ich mir jetzt die «Auszeit». Über die Behandlung meiner Therapeutin, die mir wirklich gut tut, schleiche ich mich klamm heimlich wieder zurück in das "verrückte" Leben. Aber ganz leise. Ich werde nur laut, wenn die "Energiezehrer" sich mit ihren Wehwechen in mein Leben drängen wollen. Da kann ich schon sehr unangenehm werden. Ich sende keine Signale der Hilflosigkeit mehr aus, ich nehme (bildlich gesehen) die Keule in die Hand und verschaffe mir Gehör. Stecker raus, und Schluss! Das haben bisweilen alle begriffen.
Liebe Kathrin, Du wirst ja am Dienstag in die Klinik gehen. Das wird Dir hoffentlich helfen, und ich hoffe, das Du keinen Rückfall mehr bekommst. Denn in einem sind wir völlig unterschiedlich, Du wolltest schon aus dem Leben scheiden. Ich nicht. An Selbstzerstörung habe ich in all meinen schlechten Phasen nie gedacht. Wenn Dein Klinikaufenthalt erreicht, dass Du nie wieder Hand an Dich legst, dann war die Therapie wirklich erfolgreich. Dein weiterer Lebensweg wird hier und da holperig werden, doch wenn Du gestärkt aus dieser Therapie nach Hause kommst, wirst Du bestimmt erleben, dass Du diese Probleme, die Dich betreffen, hervorragend lösen wirst. Du bist nämlich auf einen guten Weg, wenn Du sagst: "Diesmal tue ich es für MICH!"

Ich wünsche Dir wirklich alles erdenkbare Gute. Komme wieder nach Hause, und fühle Dich gut!

liebe Grüsse
Ilselore

Liebe Ilselore!

Danke für Deine Worte, auch wenn sie mir Tränen in die Augen schiessen lassen.. Mach Dir deswegen keine Gedanken, der Druck muss einfach raus.

Als mein damaliger Lebensgefährte gestorben ist, war ich schon einmal in Therapie - ambulant - das hat mir damals sehr geholfen. Aber das war in einer anderen Stadt.
Die Therapeutin im Ginsterhof (schau doch mal auf der Seite nach) hat mir gleich im Vorgespräch gesagt, das ich anschließend weiter in Behandlung bleiben muss. Das positive daran ist, das die Klinik bzw. meine Therapeutin mir einen Termin macht. Ich muss also nicht noch 2 Jahre auf einen ambulanten Platz warten, wie es der Regelfall ist. Man hat mich auch darauf hingewiesen, das es sehr schwer wird zurück ins normale Leben zu kommen. Darum auch die ambulante Weiterbetreuung. Um halt nicht gleich wieder abzurutschen.

Ich habe so unglaubliche Angst vor dieser Klinik. Aber ich sage mir immer und immer wieder, ich will endlich leben. Da muss ich jetzt durch. Meine Schwester war auch dort und es geht ihr langsam besser. In den letzten Tagen bin ich sooft am Weinen, einfach weil ich Angst habe. Mein Kraft und Ruhepol hier zuhause ist dann ja erstmal weg. Aber vielleicht ist das auch gut so. Das man sich auf sich konzentrieren kann..

Überlege es Dir doch noch einmal, mit der Klinik!!
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft um zu kämpfen und nicht abzurutschen. Denn dafür ist das Leben doch zu schön. Es gibt soviele Dinge die man verpasst - auch wenn man sich unter der Decke versteckt.

Ich drücke Dich

Kathrin

liebe Kathrin,

mach Dir bitte um mich bitte keine Sorgen. Ich habe jetzt eine Zeit, die zwischen Gut und Böse ist. Die Angst, die mich oft umklammert ist jetzt weggerückt, das Schöne steht wieder mehr im Vordergrund. Ich weiss aber, dass ich mir meine Kräfte sehr gut einteilen muss. Vor allem darf ich nicht wieder manisch werden. Ich bin jetzt auf "Schleichfahrt". Jeder Tag hat etwas schönes für mich parat, ich kann jetzt im Augenblick wieder nicht verstehen, dass es früher keine schönen Tage gab. Stück für Stück nehme ich mir gutes und schönes, was der Tag so brachte, mit in mein Bett, und schlafe doch sehr zufrieden ein. Ich schlafe zwar immer noch ziemlich lange, doch das aufstehen fällt schon etwas leichter, und ich bleibe bis zum Abend auf. Es hat sich aber auch einiges in meiner Ehebeziehung geändert. Weisst Du, liebe Kathrin, mein Mann Holger und ich, wir sind ein «kampferprobtes» Ehepaar. Bei uns tobte der Kampf auf dem Vulkan; und ich gab immer wieder nach. So war es am Anfang unserer Beziehung. Ich möchte gerne in Harmonie und im Einklang mit meinen Lieblingsmenschen leben, deshalb immer diese Kompromisse. Auch das zehrte an meiner Energie. Meine Therapeutin schlug mir vor, dass ich, auch wenn es wieder zu einem Krach kommt, meinem Mann mitteile, was mich in dieser Zeit sehr bedrückt. Und ER soll eine Änderung herbeiführen. Also nahm ich die Keule in die Hand, und verschaffte mir Gehör. Den Feind, den ich, so glaube ich, ausgemacht habe, ist unser Postbote. Nicht seine Person, sondern das, was er in letzter Zeit an bedrohlichen Briefen abliefert. Kurz um, Holger entnimmt die Post, und wenn ich mich stark und auch gut fühle, dann kann er mir die Hiobsbotschaften zeigen. Das klappt sehr gut. Ich habe keine Angst mehr, was mir der Tag bringt, ich bin am sicheren Ufer. Eigentlich ist das auch eine Käseglocke, nicht wahr? Im Augenblick hoffe ich immer noch, dass alle "Schrottimmoblienbesitzer", es gibt mehrere Hunderttausend dieser armen Schweine, einschliesslich wir, endlich zu ihrem Recht kommen, und das wir das Syndikat der Banken erfolgreich niederringen.
Mittlerweile bin ich so verbittert, ich kann es gar nicht abwarten, das unsere Mieterin in hohem Bogen aus unsere Wohnung fliegt. Sie zahlt keine Miete, ich wollte sie schon wegen Hausbesetzung anzeigen, doch leider geht das nicht. Und da uns im Monat die Mieteinnahmen fehlen, Holger Langzeitarbeitslos ist, kannst Du Dir sicher vorstellen, dass die ein oder andere Post kommt; denn auch wir müssen unsere Rechnungen bezahlen. Mit der Zeit entwickelt man zwar eine dicke Haut, aber wenn man sein ganzes Leben ein Einkommen hatte, mit dem wir auch gut auskamen, ist das heute ganz und gar nicht mehr so. Die Verarmung stellt eine grosse Bedrohung für mich da. Und ich bin dem hilflos ausgesetzt, denn ich kann i.A. nichts zu unserem Einkommen beitragen. Aber es gibt viele Möglichkeiten, auch unsere Gläubiger zu besänftigen. Und mehr kann ich im Augenblick auch nicht tun. Meine Therapeutin meint, ich solle mich hinsetzten und ein Buch schreiben. Aber was für ein Quatsch, mich kennt kein Schwein. Und ich weiss nicht, wie ich mein Leben als Satire darstellen kann, denn das ist das, was ich am besten kann. Meine Ideen, die ich sonst immer nur so spriessen lasse, sind "verbuddelt", also ein Satz mit X war nix!

So lange ich es fertig bringe, so lange Texte zu schreiben, geht es mir doch wirklich gut. Denn wenn der absolute Tiefpunkt erreicht ist, dann ist mein Datenknecht das erste Opfer. Mein Desinteresse kennt dann keine Grenzen. Das einzige, was ich nicht vernachlässige ist die Liebe und Treue zu meinem Hund. Er ist das einzig Ehrliche an meiner Seite, immer fröhlich, aktiv und immer zu Spielchen aufgelegt.

Liebe Kathrin, bitte habe keine grosse Angst vor Deinem Klinikaufenthalt. Bedenke, dass Du noch jung bist. Sicher leidest Du sehr, denn auch Deine Seele hat mehr als einen Schnupfen. Schraube einfach Deine Erwartungen nicht zu hoch, dann kannst Du Dich darüber freuen, dass es doch einfacher ist als Du dachtest.
Denke an Dein Leben, denke daran, Du willst noch eine schöne Zeit erleben, das kannst Du nur, wenn Du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. Ich werde mich weiter langsam und leise zurückbringen, in ein Leben, das zwar stinkt, wie ich im Augenblick meine, aber meine Spirale zeigt langsam nach oben. Also werde ich den anstrengenden Weg gehen, mit Hilfe meiner Familie, meinen Pillekes und meiner Therapeutin.

Denke immer daran, vielleicht ist der Weg, den Du nun gehen wirst, der einzig richtige. Hauptsache ist, dass Du Dein Leben wieder in den Griff bekommst, ohne einen Gedanken von Selbstzerstörung. Du bekommst jetzt bestimmt die Hilfe, die Du brauchst.

Liebe Grüsse, verbunden mit ganz viel Hoffnung, dass der junge Tag an Dein Fenster klopft, und sagt: Kathrin stehe auf, es ist alles in Ordnung; lebe einfach so in mich herein. Dann wird es auch einen Abend geben, der Dich zufrieden einschlafen lässt. Dann wird eine Erwachensphase kommen, die Dich wieder neugierig und fröhlich stimmen, um den nächsten guten Tag zu leben.

ganz liebe Grüsse
Ilselore

Liebe Ilselore!

Das Du sehr böse bist, wegen Eurer Mieterin kann ich nur zu gut verstehen. Persönlich kann ich mich leider nicht in solche Menschen hineinversetzen, die in einer schönen warmen Wohnung sitzen und keine Miete zahlen. Da leidet unser Rechtssystem leider an Schwindsucht! Denn wie Du schon angemerkt hast, die Vermieter müssen auch ihre Rechnungen bezahlen! Die Banken und alle anderen Institutionen wollen auch ihr Geld sehen um Gehälter und ähnliches bezahlen zu können. Schön aber zu lesen, das Holger wenigstens die Scheißpost von Dir fernhält...

Die Idee mit dem Buch ist eigentlich keine schlechte Idee!! Selber habe ich auch vor ein paar Wochen damit angefangen. Titel: Mein Weg zurück ins Leben. Liebe Ilselore, lach bloss nicht, kann mir denken das Du grinst. Dieses Buch liest ausser mir niemand, obwohl Karsten jederzeit Zugang dazu hätte. Es ist einzig und allein für mich bestimmt. Schreibe am Abend meinen Tag nieder, was schön war und auch was mich geärgert hat bzw. Kraft gekostet hat. So reinige ich mich selber. Ich zwinge mich dazu, über den vergangenen Tag nachzudenken. Um dann zu sehen, was ich am nächsten Tag besser machen kann. Jeder Tag ist schließlich ein neuer Anfang. Die Idee dazu kam von meiner Cheffin. Sie meinte, ich sollte mich Abends hinsetzen, aufschreiben und meinem Tag eine Schulnote verpassen. Versuche es einfach mal.. Wenn Du für Dich entscheidest, das ist doof, läßt es halt bleiben.

Was Du über Euren Hund schreibst (wie heißt er eigentlich) freut mich! Selber haben wir einen Kater. Nils ist eine geschlagene Seele wie ich es immer so nett umschreibe. Letztes Jahr im Mai haben wir ihn aus dem Tierheim geholt, da war er schon drei Jahre alt. Bis dato hatte er leider kein sehr angenehmes Leben. Ihm wurden die Krallen und Schnurrhaare abgeschnitten und Liebe und Zuwendung schien er auch nicht zu kennen. Seit er bei uns ist, ist er richtig aufgeblüht. Ich bin gottlob seine Bezugsperson, die mit ihm rausgeht wenn er wieder Angst vor allem hat - selbst vor herabfallenden Laub. Nils und ich haben für uns einen Weg gefunden, zu kommunizieren. Er braucht sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit, im Gegenzug dankt er es uns mit seinem Vertrauen und seiner bedingungslosen Liebe. Bei Dir und Deinem Hund scheint es ähnlich zu sein.

So liebe Ilselore, werde mich jetzt hinsetzen und meinem Karsten noch einen Brief schreiben. Denn ohne mich kann er nur sehr schwer einschlafen... Süss hè?

Ich wünsche Dir weiterhin ganz,ganz viel Kraft und alles Liebe der Welt! Haltet weiterhin ganz fest zusammen! Dann schafft Ihr es auch!!!

Herzlichst

Kathrin

Hallo Zusammen,
da kam ja noch einiges an Antworten hier rein. Ich war bloß längere Zeit aus den folgenden Gründen nicht mehr hier und es geht wieder weiter.
Den Einspruch bei der Bfa hab ich geschrieben mit Attest des Hausarztes. Leider hab ich erst nächste Woche Termin bei meinem früheren Therapeuten, der auch noch ein Attest nachreicht. Das einer Tussi bei der Bfa zu erklären hat sie total überfordert, so daß die wahrscheinlich gar nicht wissen, daß noch ein Attest folgen wird und wieder darüber hinaus ablehnen. 4 oder 5 Tage habe ich gebraucht, um den nach einem Termin zu fragen, weil ich nervlich so fertig war und deshalb tagsüber viel geschlafen habe. Momentan die einzige Möglichkeit etwas zu entspannen.
Alles ist nur noch krank oder tot um mich !!! Meinen Katzen ging es jetzt einige zeitlang einigermaßen gut, obwohl sie trotzdem nicht gesund waren. Seit gestern haben sie anscheinend wieder beide Probleme mit dem Harn wieder. Es ist auch kein Ende in Sicht, da das ein Kreislauf ist, den ich momentan nicht durchbrechen kann, weil ich mich weigere nochmal zum Tierarzt zu gehen. Momentan hätten sie nämlich 3 Krankheiten aufeinmal lt. dem anderen Tierarzt.
Die letzten Wochen bestanden nur aus: Friedhof, Tierarzt, Ärzten, Bürokratie und Krankenhaus. Seit gestern überlege ich mir wieder ob ich die Viecher nicht abgebe, da ich nicht mehr zur Ruhe komme. Ich frag mich bei denen nur noch ständig: "Wann fängts wieder an?" Meine Nacht war ätzend, die ganzen letzen Wochen hatte ich nur noch aufgestaute Aggressionen in mir. Das ging soweit, daß ich sogar vor dem Tierarzt das Heulen anfing, was ich in der Öffentlichkeit eigentlich gar nicht tue. Aber ich konnte es nicht mehr zurück halten.
Das ganze Wochenende war ich extrem aggressiv geladen, momentan gehts wieder einigermaßen - kann sich im Laufe des Tages aber rasch wieder ändern. Mein Magen rebellierte nur noch, mir war morgens beim Aufwachen schon schlecht und ich hätte am liebsten tagelang überhaupt nix mehr gegessen. Mußte es aber trotzdem tun, auch wegen meinen vielen Tabletten. Ja, die Epilepsie wird mit dem ganzen natürlich auch nicht besser, im Gegenteil. Gestern hat sich dann per Telefon doch mal ein tröstendes Gespräch ergeben, was für ne Sache. Nach 10 Jahren Bekanntschaft und ständigem hinterher telefonieren, sollte man sowas schonmal erwarten können. Warum das ganze sich alles gesteigert hatte? Wie soll es anders sein, die Geschichte geht weiter, es hört nicht auf!!! Vor 3 Tagen entwischte mir abends meine Katze aus der Wohnung und ich wußte nicht, ob ich sie am nächsten Tag wieder sehe. Komischerweise ging das gefühlsmäßig irgendwie an mir vorbei. Ich dachte mir nur, daß es so wohl sein muß, wenn alles zuviel wird. Das irgendwann das Hirn abschaltet und nur noch hinnimmt, ohne drüber zu denken. Der Kater war dann am nächsten Tag wieder aufzufinden, da meine Oma ihn verängstigt unterm Strauch entdeckt hat. Seit vorgestern liegt nämlich meine Oma (wohnt unter mir) mit Armbruch im Krankenhaus. Und die ist mir das Allerliebste auf der Welt. Das wird heftig wenn die mal nicht mehr da ist. Wir hatten gerade einigermaßen das Theater mit dem Großvater hinter uns, jetzt gehts schon wieder weiter. Das kann man langsam alles nicht mehr glauben. Meine Patentante sagte schon, daß ich ja nur noch auf Friedhöfen und in Krankenhäusern anzutreffen bin. Diese Nacht hab ich, wie die letzen Tage auch, nicht besonders gut geschlafen jetzt hab ich zu dem Problem mit den Katzen noch einen Hund zu betreuen, der mir dazu auch noch Leid tut. Heute früh um 6.00 hat er das Jaulen angefangen, ich hoffe das geht jetzt nicht jeden Tag so. Ich werd echt wahnsinnig und weiß vor lauter Fragen nicht mehr, wo mir der Kopf steht!!! Ich will nur noch Ruhe und versuche alle möglichen Quellen die mich aufregen oder stressen nur noch fern zu halten oder zu entfernen. In dem Sinn quäle ich mich schon seit 1 Jahr mit der Frage, ob ich in eine Stadt ziehen sollte. Hier auf dem Land geht man echt ein. Nur noch Pärchen und Alte (nichts gegen Euch , aber für ein junges Mädel mittleren Alters ist das nix. Man gehört nirgends dazu und findet keinen Anschluß und das Wochenende ist immer das größte Problem.
So, jetzt gehts mir wieder einigermaßen besser, ich konnte neben dem Gejaule und wegen den ganzen Gedanken vorhin schon erst recht nicht mehr schlafen. Jetzt muß ich mit dem Hund raus, Katzen versorgen und "Bürokratie" *nerv* erledigen.

Viele Grüße,
Christin

PS: Falls hier etwas durcheinander sein sollte, hatte keine Zeit mehr das Geschreibsel nochmal durchzulesen.

Hallo Christin!

Weil es mir so ähnlich geht wie dir, kann ich dich total gut verstehen!!!
Ich wollte auch immer das es allen um mich herum gut geht, war für alle da (auch um Haustiere oder Kinder zu betreuen), aber wenn ich Hilfe bräuchte dann war keiner für mich da,ausser meinem Mann! Aber immer wollte ich meine Probleme auch nicht mit ihm besprechen. Aber was solls!
Ich dachte nur nie an mich!!!
Das gleiche kann ich auch aus deinen Zeilen lesen. Mein Mann hat mich nach meinem 3. Selbstmordversuch zum Arzt geschleift und der hat mich dann (freiwillig) in eine Psychosomatische Klinik eingewiesen. Dort war ich dann ein paar Wochen. Nach meiner Entlassung (es war noch eindeutig zu früh), suchte ich mir eine Nervenärztin. Ohne Medikamente ging es nicht. Sie hat nach zwei Gesprächen mit mir und meinem Mann gesagt, ich sollte unbedingt nochmal in eine psychosomatische Kur. Aber das geht im Moment absolut nicht, denn meine Oma die mich schon aufgezogen hat seit ich 2 Jahre alt bin, hat jetzt Darmkrebs und das mit 84 Jahren. Es wird keine Chemo mehr gemacht weil sie zu alt und zu schwach ist. Also jetzt ein Pflegefall der in erster Linie von meinem Mann gepflegt wird, da ich nicht immer in der Lage bin. Er arbeitet von zu Hause aus, daher kann er arbeiten wenn er Zeit hat dazu. Sie braucht Windeln und kann sich nur durch unsere Hilfe mit einem Rollstuhl fortbewegen. Aber ich habe schreckliche Angst, das sie über kurz oder lang nicht mehr durchhält. Sie wohnt auch bei uns im Haus, denn nach dem Tot von Opa wollte ich sie nicht alleine lassen. Also war ich jetzt für sie da.
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Vorgespräch bei einem Psychologen, es hat sehr gut getan, obwohl ich erst nur geheult habe. Er wollte mich als Notfall vorziehen, was aber auch noch einige Wochen dauern kann. Aber wenigstens habe ich jetzt Aussicht auf Hilfe durch Therapeuten. Irgendwann will ich ja auch wieder anfangen zu arbeiten. Was im Moment nicht mehr geht, denn ich bringe nicht mal meinen Haushalt auf die Reihe. Es wird zwar im Moment durch die Medikamente schon etwas besser aber ohne ging garnichts.
Ich kann dir nur raten, lass dir von Nervenärzten und Psychologen helfen, denn dann sieht die Welt wieder etwas anders aus.
Kopf hoch irgendwie gehts immer weiter.
Ich wünsche Dir alles alles Gute für Deine Zukunft!!!
Es grüsst dich ganz lieb!!!
Gabi (Mondstern)

Hallo Gabi,

erstmal danke für Deine Antwort.
Das mit Deiner Oma ist ja echt heftig. Ein Pflegefall an sich ist ja schon schlimm und belastet, aber wenns dann noch eine Person ist mit der man intensive Gefühle verbindet, das ist echt extrem. Ich hoffe, Du hälst trotzdem durch.
Einen Psychologen will ich mir erst nach der Kur oder Klinikaufenthalt suchen, weil die Energie momentan wirklich ziemlich am Boden ist. Und jetzt noch der Köter dazu, nerv. Vorteil: Ich gehe mehr raus, Nachteil: er ist's gewohnt in die Wohnung zu machen, ohne daß er dafür bestraft wird. Naja, bald ist das überstanden, dafür steht der Tierarzt wieder an. Und dann hoff ich, daß die von der Bfa nicht noch länger zicken und wieder ablehnen, die Energie wird mit dem Gewarte was dann kommt und wies weiter geht nur noch weniger.
Wünsche wenigstens Dir genug Energie.

Liebe Grüße,
Christin