Psychosomatische Symptome: kognitive Einschränkungen
Verfasst: 25. Mai 2021, 16:53
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und brauche ein bisschen Hilfe im Umgang mit kognitiven Einschränkungen.
Ich bin 43 und vor ca. 11 Jahren mit Depressionen diagnostiziert worden. Seitdem hat es mich alle 2-3 Jahre wieder in eine Klinik verschlagen. Die Aufenthalte haben mir jedes Mal geholfen – bis auf den letzten 2018/19. Seitdem habe ich ein paar somatische Symptome, die vorher noch nie aufgetreten sind und bin arbeitsunfähig. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten, Unfähigkeit mich zu erinnern, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, vermindertes Reaktionsvermögen (kann z.B. nicht mehr Auto fahren) und manchmal fühlt es sich an, als wären meine Gedanken in Wolken gepackt und verhindern, dass ich über irgendwas nachdenken kann.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Symptomen? Ich würde mich darüber gerne austauschen. Besondern schön wäre es natürlich von jemandem zu hören, der diese Symptome hatte und sie wieder losgeworden ist. Ich vertraue darauf, dass sie mit Hilfe meiner Psychotherapie wieder verschwinden, diese ist im Moment ein bisschen ins Stocken gekommen, unter anderem weil ich das Gefühl habe, dass meine Therapeutin sich mit diesen Symptomen nicht gut auskennt.
Vielleicht noch zur weiteren Erklärung: die Ursache der Depressionen liegt in meiner frühesten Kindheit. Meine Eltern sind beide sehr ängstliche und unsichere Personen (beide mit Kriegskinderhintergrund). Als ich 14 Monate alt war, wurden meine Brüder (Zwillinge) geboren und von da an musste ich funktionieren. Die Eltern haben uns versorgt, Liebe haben sie nie empfunden, Streit, Kritik etc wurde sofort unterbunden, weil meine Eltern so was immer zutiefst persönlich genommen haben. Ich habe immer gespürt, dass wir keine „normale Familie“ waren. Geborgenheit, Liebe, Unterstützung oder Lebensfreude gab es nie. Stattdessen hatte das Funktionieren immer oberste Priorität. In der Therapie fällt es mir schwer, mir selbst Geborgenheit zu geben, Komplimente anzunehmen oder mich selbst zu trösten. Ich glaube mittlerweile, dass es daran liegt, dass ich dafür einfach keine Vorbilder oder Beispiele habe und möchte das in der Therapie mehr üben. (Meine Therapeutin scheint das oft zu vergessen, weil ich in ihren Augen trotz meiner ungünstigen Ausgangssituation so viel erreicht habe. High-functioning depression…)
Was immer ich hier schreibe, fühlt sich unvollständig an und so werde ich meinem Hirn eine Pause gönnen und hoffen, dass ein paar von euch meine Situation bekannt vorkommt und wir uns gegenseitig ein bisschen helfen können.
Bee
ich bin neu hier und brauche ein bisschen Hilfe im Umgang mit kognitiven Einschränkungen.
Ich bin 43 und vor ca. 11 Jahren mit Depressionen diagnostiziert worden. Seitdem hat es mich alle 2-3 Jahre wieder in eine Klinik verschlagen. Die Aufenthalte haben mir jedes Mal geholfen – bis auf den letzten 2018/19. Seitdem habe ich ein paar somatische Symptome, die vorher noch nie aufgetreten sind und bin arbeitsunfähig. Ich habe Konzentrationsschwierigkeiten, Unfähigkeit mich zu erinnern, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, vermindertes Reaktionsvermögen (kann z.B. nicht mehr Auto fahren) und manchmal fühlt es sich an, als wären meine Gedanken in Wolken gepackt und verhindern, dass ich über irgendwas nachdenken kann.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Symptomen? Ich würde mich darüber gerne austauschen. Besondern schön wäre es natürlich von jemandem zu hören, der diese Symptome hatte und sie wieder losgeworden ist. Ich vertraue darauf, dass sie mit Hilfe meiner Psychotherapie wieder verschwinden, diese ist im Moment ein bisschen ins Stocken gekommen, unter anderem weil ich das Gefühl habe, dass meine Therapeutin sich mit diesen Symptomen nicht gut auskennt.
Vielleicht noch zur weiteren Erklärung: die Ursache der Depressionen liegt in meiner frühesten Kindheit. Meine Eltern sind beide sehr ängstliche und unsichere Personen (beide mit Kriegskinderhintergrund). Als ich 14 Monate alt war, wurden meine Brüder (Zwillinge) geboren und von da an musste ich funktionieren. Die Eltern haben uns versorgt, Liebe haben sie nie empfunden, Streit, Kritik etc wurde sofort unterbunden, weil meine Eltern so was immer zutiefst persönlich genommen haben. Ich habe immer gespürt, dass wir keine „normale Familie“ waren. Geborgenheit, Liebe, Unterstützung oder Lebensfreude gab es nie. Stattdessen hatte das Funktionieren immer oberste Priorität. In der Therapie fällt es mir schwer, mir selbst Geborgenheit zu geben, Komplimente anzunehmen oder mich selbst zu trösten. Ich glaube mittlerweile, dass es daran liegt, dass ich dafür einfach keine Vorbilder oder Beispiele habe und möchte das in der Therapie mehr üben. (Meine Therapeutin scheint das oft zu vergessen, weil ich in ihren Augen trotz meiner ungünstigen Ausgangssituation so viel erreicht habe. High-functioning depression…)
Was immer ich hier schreibe, fühlt sich unvollständig an und so werde ich meinem Hirn eine Pause gönnen und hoffen, dass ein paar von euch meine Situation bekannt vorkommt und wir uns gegenseitig ein bisschen helfen können.
Bee