Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

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deprion81
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Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Hallo,

zu Beginn der Pandemie dachte ich immer der Alltag mit den Beschränkungen schränkt mich ja gar nicht ein. Ist ja so wie mein normales Leben!

Seit Jahren war ich nicht mehr mehr richtig auf Festen bzw. nur den Kindern zu Liebe und ansonsten war neben Essen gehen oder mal eine Wanderung mit der Familie nicht viel mit mir anzufangen.

Leider merke ich jetzt durch die Schließung der Gastronomie bzw. die vorab Testungen und Terminvereinbarungen, dass ich im Hamsterrad Familienvater/Job/Depression immer schneller werde und meine Stimmung gar nicht mehr aufgehellt wird. Meine Ängste nehmen so langsam wieder überhand und ordentlich Schlafen ist auch nicht mehr möglich.

Gibts hier im Forum evlt. auch Familienvätern, denen es ebenso geht wie mir?

Euch nen schönen Abend!
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Strohi »

Hallo deprion,

obwohl ich zwar überhaupt nicht in Dein Suchschema passe, antworte ich.

Ich finde es nämlich toll und ganz wichtig, dass Du Dein Problem hier einbringst und Deine Ängste ansprichst.

Es ist nach meiner Erfahrung als ehemaliger Berufstätiger ganz wichtig, immer für einen Ausgleich zu sorgen zwischen den alltäglichen Aufgaben, die sowohl in der Familie als auch im Beruf erledigt und bewältigt werden müssen, und dem Ausruhen und dem Entspannen.
Wer nicht ausruht, entspannt, neue Kräfte sammelt wird früher oder später, leichter oder schwerer ausbrennen, Kraft verlieren und letztendlich vom eigenen Körper und der eigenen Psyche (Seele) zum Stillstand gebracht.

Lass' es wegen Dir und Deiner Familie nicht so weit kommen, plane Ruhezeit ein und nehme sie auch wahr, und hole Dir (psychologische) Unterstützung und Hilfe.

Ich wünsche Dir Gutes, Strohi
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Greta1962 »

Hallo deprion,

ich bin ja nun kein Familienvater, aber vielleicht möchtest du deine Probleme etwas konreter beschreiben.

Du schreibst, dass du schon vorher selten auf Festen warst und das auch nicht gern - und dass deine Freizeitgestaltung sich auf mal Essen gehen oder eine Wanderung beschränkte ... !? Ok, Essen gehen war die letzten Monate schlecht - aber Wanderungen waren ja möglich.

Hast du das Gefühl, deinen Kindern nicht gerecht zu werden? Erwarten sie von dir mehr? Aber das war ja dann vermutlich auch vor Corona so?

Ist dir selbst langweilig? Gibt es was, worauf du dich NACH Corona besonders freust?

Hast du besondere Ängste WEGEN Corona - der Krankheit an sich, Kündigung usw.?

Wenn dir z.B. Essengehen fehlt - gibt es Möglichkeiten, das irgendwie umzulenken? Zum Beispiel selber kochen und da irgendwie was zu verändern, irgendwas Neues zu probieren, sich ein neues Gerät zu kaufen (einen tollen Grill - so als "Männerding" - z.B.). Da kann man ja auch gut die ganze Familie einbeziehen.

Alles Gute!
Liebe Grüße von ..... Greta
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Hallo!

Danke für Eure Impulse!
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Es sind über zwei Jahre vergangen. Es gab gute und weniger gute Zeiten. Im Alltag, sei es in der Familie oder im Beruf funktioniere ich gut, aber mehr als ein Funktionieren ist es nicht.
Es gibt nur ganz wenig Freude bzw. Momente, die ich genießen kann.
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Hallo,

gibt es hier im Forum keine berufstätigen Familienväter?

Liebe Grüße deprion81
Winterkind04
Beiträge: 358
Registriert: 27. Sep 2020, 06:52

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Winterkind04 »

Huhu,

ich bin weder Vater noch habe ich eine Familie.

Aber, das funktionieren - da drinnen bin ich auch. Schon seit mehr als 12 Jahren. Alles funktioniert halt irgendwie. Habe viel probiert und gemacht. Nachhaltig hat nichts dauerhaft geholfen. Bei mir ist es halt chronisch. Außer funktionieren und sich immer wieder motivieren, auf sich zu achten und sich gutes tun, habe ich auch keine Lösung.

Aber es ging mir nie mehr so schlecht wie 2018 dafür bin ich dankbar.
Nulllinie
Beiträge: 17
Registriert: 27. Aug 2023, 17:18

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Nulllinie »

Hallo deprion81,

auch ich habe keine eigene Familie. Aber ich würde mich auch in die "Funktionierer"-Gruppe einordnen. Ja, man geht täglich seiner Arbeit nach, ist dabei dann doch froh, dass man sie hat und mit viel Erfahrung und Routine so weit ganz gut durch den Arbeitstag kommt. Nach Feierabend grüßt dann all zu oft die Antriebslosigkeit, vieles, was noch getan werden könnte oder das Hobby bleiben einfach liegen ... und ich auf der Couch liegen und lass mich vom TV berieseln. Ab ins Bett, wieder mal lange nicht einschlafen können, dann doch schlafen bis der Wecker klingelt. Und schon grüßt wieder das Murmeltier.

So richtig schlecht geht es mir dabei nicht, momentan habe ich die Kraft zum Funktionieren. So richtig gut geht's mir aber auch nicht und Freude und Zufriedenheit sind weiterhin weit weg.

Ich frag mich, was für ein Sinn es für mich hat, im Moment so zu sein, wie ich bin? Keine Ausschläge nach unten bewahren mich davor, mich mit irgendwas im mir auseinander zu setzen was weh tut und anstrengend/unangenehm ist. Um im Gleichgewicht zu bleiben, gibt's auch keine Ausschläge nach oben.

Punktuell zwinge ich mich dazu, diesen Nulllinienbereich nach unten zu verlassen, in der Hoffnung, dass ich dann auch mal nach oben ausschlage. Aber bequemer ist es wohl eher, weder nach unten noch nach oben ausschlagen.

Sicherlich gibt es noch andere Gründe, warum Funktionieren für mich gerade das Mittel der Wahl ist. Immerhin bleibt damit die materielle Absicherung bestehen (das steckt sicherlich auch tief in mir drin, dass es ganz wichtig ist, finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können ... koste es körperlich und psychisch was es wolle).

So frage ich mich nicht unbedingt, was ich dagegen tun könnte, sondern versuche zu verstehen, welchen Sinn mein Verhalten hat. Was stelle ich damit für mich gerade sicher? Und was könnte eine Alternative sein, die diesen Sinn auf andere Art sicherstellt? Vermutlich bin ich erst am Anfang einer langen Reise und ich muss mir zugestehen, da solche Veränderungen viel länger dauern als die Heilung nach einem Knochenbruch.

Viele Grüße
Die Nulllinie
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Moin!
Das Funktionieren und das nicht schaffen an der Situation etwas zu ändern ist vor allem in klaren Momenten einfach nicht so richtig zu verstehen und grade dort wenn es die Möglichkeit gäbe aktiv gegen die Situation anzugehen schafft man es nicht.

Seit Jahren arbeite ich auch mit psychologischer Unterstützung an dieser Situation, aber dieser letzte Schritt ins selbstbestimmte Leben will einfach nicht gelingen.

Ich schaffe es nicht, auch aufgrund meiner Vita, Bindungen außerhalb der Familie aufzubauen, die sich positiv auf meinen Alltag auswirken, sei es durch Sport oder sonstige Beschäftigungen neben der Familie. Hier wird es immer ein Funktionieren geben.

Danke an euch für die Rückmeldung und euch viel Kraft.

Beste Grüße deprion81
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Hallo,

und nochmal die Frage, sind evtl. Familienväter Mitte 40 hier?

Beste Grüße Deprion81
Kante
Beiträge: 25
Registriert: 23. Apr 2021, 19:41

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Kante »

Hi deprion81,
Ich selbst bin gerade 48 geworden und seit 2009 mit der Depression beschäftigt. Mein Sohn war damals 5 Jahre alt. Was da rückblickend alles auf der Strecke blieb, nee stop will ich nicht darüber nachdenken. Seit 2012 bin ich selbstständig und bis vor 1 Jahr auch selbst fast ständig in der Depression.
In der Depression bin ich zwar immer noch aber die Heftigkeit hat Gottseidank deutlich nachgelassen.
Gruß kante
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Morgen,

schön, dass du dich gemeldet hast.

Ich bin Anfang 40 und seit 2017 in Behandlung.

Die Depression ist eigentlich irgendwie immer, mal mit mehr und weniger Angstzuständen.

Meine Kinder werden älter und da merke ich, dass sie immer mehr mitbekommen, dass mit mir was nicht in Ordnung ist.
Vor allem fällt es mir schwer am normalen Leben teilzunehmen. Da wird eine schulische Veranstaltung schon zur Herausforderung.

Ich wünsche Dir einen für dich schönen Sonntag.

Beste Grüße deprion81
Kante
Beiträge: 25
Registriert: 23. Apr 2021, 19:41

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von Kante »

Es ist immer schade das man Dinge wie Veranstaltungen usw. nicht nur nicht genießen kann, sondern oft eher schon im Vorfeld zum Problem werden. Natürlich kriegen deine Kinder das auch mit, es immer zu verbergen wäre ja auch kaum möglich und sicher nicht sinnvoll.Mein Sohn macht dieses Jahr sein Abitur, schwierig zu sagen ob meine Erkrankung Einfluss gehabt hat. Letztendlich ist es halt immer schwer die nötige Kraft für die all die Dinge aufzubringen die bewältigt werden müssen. Aber irgendwie schafft man es immer.
Gruß kante
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Danke für die aufmunternden Worte!

Ich hoffe, dass ich das auch so schaffe und für meine Kinder ein guter Vater sein kann.

Ich werde mein Bestes geben!
egr_cuda
Beiträge: 65
Registriert: 15. Feb 2023, 14:25

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von egr_cuda »

Hallo,

Ich bin 41. Vater von 2 Kindern. Ehemann und berufstätig. Als Corona kam, kam auch der schwarze Hund in mein Leben und hat mich gebissen.

Mein Innerstes ist bereits von Kind an darauf gepolt, Probleme mit sich selbst auszumachen. Keine Gefühle zu zeigen. Ich bin seit Dezember 2022 in Therapie, weil ich merkte und für mich selber entschied, so geht es nicht weiter. Meine Frau und ich haben uns Ende 2022 viel, stark und oft gestritten. Über belangloses. Und als wir teilweise nächtelang einfach nur da gesessen haben ohne ein Wort zu sprechen, da gab es eigentlich nur einen Weg. In der Therapie musste ich aber herausfinden, dass meine Depression wahrscheinlich schon vor 30 Jahren ihren Anfang nahm. Und vieles in meinem leben und meinem Verhalten liess sich Rückblickend dadurch auch erklären. Wie oft war ich am Wochenende alleine zuhause und habe nichts gemacht ausser Couch und TV. Wie oft habe ich ausreden gefunden für geplante Treffen mit Freunden.

Corona war anstrengend, aber auch für meine Ängste etwas entspanntes. Keine Menschenansammlungen, keine Feiern, keine Besuche. Wow, das war eigentlich toll. Und Jetzt geht das alles wieder. Und oft versuchen sich meine Ängst noch in den Vordergrund zu schieben. Durch die Therapie habe ich ein paar Optionen erhalten diese abzuwehren, aber das gelingt nicht immer. Und dann leidet am Ende meine Familie drunter.

Corona hat uns auch viel gekostet. Freundschaften sind auseinander gegangen und konnten auch nach Corona nicht wieder neu belebt werden. In den letzten 3 Jahren haben wir 3 Geliebte Menschen verloren. 2 Beerdigungen innerhalb einer Woche. Das war mein absoluter mentaler Tiefpunkt gewesen von dem ich mich bis heute nicht erholt habe.

Der Alltag frisst einen auch auf. 2 Kinder, eins Kindergarten, das andere 3.Klasse. da muss viel organisiert werden, zumal unser Freundes- und Familienkreis recht klein ist um uns zu helfen. Dazu die Arbeit, Bei Der man immer konzentriert sein muss und in meinem Fall mein Arbeitswesen meinen Körper und Geist übernimmt. Niemand auf Arbeit würde nur annähernd vermuten, dass es mir nicht gut geht. Und abends kommt man nach Hause, kümmert sich noch um die Kinder, versucht ein liebevoller Ehemann zu sein, und schläft einfach auf der Couch ein.

Ich schreibe das hier zum ersten Mal so offen aus ausserhalb der Therapie. Ich versuche mit meiner Erkrankung Grad offener umzugehen. Denn seit ein paar Monaten lebe ich Gefühlstechnisch in einer Blase. Ich funktioniere. Arbeit, Familie,Arbeit,Familie. Aber ich kann seit Jahren meinen Interessen nicht mehr nachgehen. Habe komplett die Motivation verloren etwas für mich zu tun. Ich habe fotografiert, habe viel gelesen, Filme geschaut, Klemmbausteine zusammengebaut, habe mich für Autos interessiert. Nichts davon kann aktuell mein Interesse wecken und bringt mir Freude. Noch bestehende Freundschaften plätschern so vor sich hin.

Aber bei all dem, meine Frau steht zu mir, unterstützt mich, gibt mir auch mal einen A....tritt und holt mich ab. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Und deswegen Kämpfe ich weiter. Gegen die Krankheit und fürs Leben. Denn ich möchte wieder Glück und Freude verspüren. Ich möchte meine Kinder erleben und nicht nur sehen.

Ich wollte soviel anders machen als meine Eltern, doch manchmal denke ich, ich habe versagt. Und dann lacht der Kleine wieder über irgendwas einfaches und holt mich ab. Ich versuche aus so vielen Dingen Kraft zu ziehen. Aber auch das gelingt nicht immer.

Das was wir haben, dagegen zu kämpfen oder damit zu leben. In jedem Fall anstrengend aber lohnenswert.

Keine Ahnung ob das jetzt hier zum Thema passt, aber es fühlte sich gut an und mir hatte es gezeigt, das ich nicht alleine bin mit diesen Problemen.
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Hallo,

mir hat das Schreiben hier auch geholfen, da ich über meine Stimmung usw. fast nur mit dem Therapeuten und ganz selten mit meiner Frau sprechen kann.
Jemand der sich mit dem Thema und den Gedanken die kommen nicht beschäftigt, kann das nur schwer verstehen.

Ich finde es schön, dass Du in der Vergangenheit viele Sachen hattest die dir Spaß gemacht haben. Hier bist du mir voraus. Ich bin immer noch auf der Suche bzw. wenn ich etwas gefunden habe, stehe ich mir selbst im Weg. Ich lass es selbst nicht zu glücklich zu sein, da ich davor Angst habe, denn oft wurde in der Vergangenheit mein Glück gleich wieder (nennen wir es) eingefangen.

Was über Jahrzehnte gewachsen ist, kann man leider nicht über Jahre weg machen. Ich hoffe ich finde den Weg in ein glückliches Leben und schaffe es ein guter Vater und Ehemann zu bleiben.

Dir eine gute Zeit!
egr_cuda
Beiträge: 65
Registriert: 15. Feb 2023, 14:25

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von egr_cuda »

Danke für deine Antwort.

Erst mit der Therapie habe ich herausgefunden, dass es mir oft schlecht ging, weil ich viele Dinge nur mit "Zwang" getan habe. Und mein Körper dadurch natürlich rebelliert hat.

Nachdem meine Familie durch unsere 2 Kinder gewachsen war, habe ich mich viel mehr mit mir selbst und meinen Problemen beschäftigt.

Ich habe Probleme nochmal neu bewertet, von außen sozusagen, und konnte dadurch ein paar grosse Brocken aus dem Weg räumen. Habe meine Eltern auf Abstand geschickt, weil sie mir nicht gut tun. Habe Dinge akzeptiert die ich eh nicht ändern kann. Aber ich weiss ich noch ganz am Anfang.

Diese Dinge die Spass gemacht haben, waren aber am Ende auch Dinge, die ich allein machen konnte. Ich war nie der Partygänger oder könnte mir einen grossen Freundeskreis aufbauen um dann jedes Wochenende was zu tun. Aber man war mal raus aus dem Alltagstrott. Das fehlt aktuell, Grad das letzte Jahr war anstrengend und nun stapeln sich die Vorhaben in meinem Kopf um wieder etwas Glück zu finden aber ich trete auf der Stelle.

Ich versuche tagtäglich mein Bestes zu geben, aber eher für die anderen, als für mich selber. Weil ich mir selbst im Weg stehe, aus Angst vor Abweisung oder Spott. Obwohl das sicher völlig realitätsfern ist. Aber meine innere Stimme hält mich regelmässig davon ab.

Ein Sport mit anderen wäre toll, aber ich traue mich kaum auf fremde Menschen zuzugehen. Mich mit anderen zu verabreden treibt mir den Schweiss auf die Stirn. Motivation für neues hält auch meist nur kurz.


Hast du generell keine Interessen? Früher mal was gemacht was dir Freude gebracht hat? Was hat dir das Glück eingefangen?

Viele Grüsse
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Abend,

früher hab ich viel gemacht, die klassischen Hobbys in der Dorfgemeinschaft (Feuerwehr, Fussball usw.). Immer auf Achse!

Aber ich glaube mittlerweile, dass dies einfach auch nur eine Ablenkung war, so wie heute Handy usw.

Freude und Glück empfand ich meist oder immer mit Alkohol.
Manchmal wünsch ich mir, dass ich gerne den Jungen/Mann kennen lerne würde, der ich geworden wäre, wenn vieles anders verlaufen wäre.

Aber das werde ich nicht können. Derzeit lese ich wieder mehr, was gegen das Grübeln hilft bzw. ablenkt.
Richtige Freude oder Glück erfahre ich eigentlich nur durch meine Familie. Es kostet zwar viel Kraft, aber die Kinder und meine Frau geben mir auch viel zurück.
Mal sehen wie es sich weiter entwickelt...
egr_cuda
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Registriert: 15. Feb 2023, 14:25

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von egr_cuda »

Das was war kann man nicht zurückholen. So gerne man würde.

Das mit der Ablenkung kenne ich leider auch zu gut. Nur das es bei mir dann eher im Kaufrausch endete und dem Versuch nach Aufmerksamkeit. Die neusten Sachen, dicke Autos, völlig egal wie leer der Geldbeutel war. Das hat mich dann auch finanziell ganz schön getroffen. Jetzt ist das ganze etwas weniger geworden und ich gehe mir dann lieber ein paar Matchbox kaufen wenn es mir nicht gut geht. Oder schaue die Serien und Filme aus meiner Kindheit. Und auch das Lesen versuche ich grade wieder zu finden, auch wenn es keine Romane sind wie früher, eher Knight Rider Bücher aus den 90igern oder mal ein Lustiges Taschenbuch. Kurzweilig und Ablenkend.

Ich denke auch und bin da fester Überzeugung, dass meine Kinder und meine Frau mich die letzten schon über Wasser gehalten haben und mich motiviert haben weiterzumachen. Wer weiß wo und ob ich noch wäre.

Viele Grüsse und einen entspannten Abend.
deprion81
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Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Morgen!

Wenn ich jetzt so am Frühstückstisch sitze und meinen Kleinen sehe, der mir immer ähnlicher sieht, werde ich richtig melancholisch.

Was doch alles hätte anders sein können, aber wie Du sagst, was rum ist kann man nicht mehr zurück holen.

Ich hoffe ich bekomme die Arbeitswoche noch gut rum.

Allen die das lesen einen schönen Tag und viel Kraft!
egr_cuda
Beiträge: 65
Registriert: 15. Feb 2023, 14:25

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von egr_cuda »

Guten Morgen,

Es ist ja fast geschafft die Woche.

Und wenn du den Kleinen ansiehst, dann ist da doch auch was positive. Das hast du mit erschaffen. Eine kleine Version von dir. Und die Kinder lieben dich so wie du bist. Auch wenn sie mitbekommen das es einem mal schlecht geht.

Viel Kraft wünsche ich dir für die restliche Woche.
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Abend,

das Wochenende ist fast vorbei und langsam geht es bei mir wieder los.

Ich werde nervös und mach mir Gedanken, was morgen alles im Beruf wieder auf mich einprasseln wird.
Ich verlasse sozusagen meine Komfortzone und darf mich im Berufsalltag bewähren.

Die Kinder fahren gerade hoch und uns fällt auf die Füße, dass wir das Wochenende über die zuvorkommenden Eltern waren, die mal wieder wenig verlangt und viel gegeben haben.

Naja, so ist wohl das Leben...

Euch einen schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche!
egr_cuda
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Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von egr_cuda »

Guten Morgen,

Das kann ich voll und ganz nachvollziehen. So ein Wochenende ist manchmal viel zu kurz. Und dann geht Montags wieder alles von vorne los.

Den Kindern zuviel geben ist glaube nicht falsch. Sie sollen Kinder sein und solange wir in der Lage sind das ein oder andere zu geben ist glaub alles gut. Und zuviel an Liebe kann man nicht geben. Es kommt ja auch viel zurück und das hilft über den Alltag.

Seit 2 Wochen bin ich vertetungsweise Abteilungsleiter. Zeitgleich wurde meine Medikamentation angepasst und ich mache zusätzlich noch eine Sensibilisierung. Das ist nen ganz schöner Hammer der da grad auf Kopf und Geist wirkt. Und neben Schlaflosen Nächten und Nebenwirkungen durch die Medikamente muss ich dann versuchen weiterhin Papa, Ehemann und Angestellter zu sein.

Aber am Ende, ohne diesen Alltag oder wenn ich mich komplett zurückziehen würde, hätte diese Krankheit die Oberhand über mein Leben und das lasse ich (noch) nicht zu.

Also einen schönen Tag trotzdem und halte durch.
deprion81
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Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Morgen,

letzte Woche war nicht gut.

Ich habe jetzt auf Anraten meiner ärztlichen Betreuung mit einer Medikamentation begonnen.

Ich hoffe das auf und ab wird besser und ich komme zur Ruhe bzw. werde wieder ausgeglichener.

Das dauernde zusammen reißen in der Familie und im Beruf strengt mich ungemein an.

Beste Grüße
deprion81
Beiträge: 99
Registriert: 24. Jan 2018, 19:29

Re: Vater, Ehemann und berufstätig und dann kam Corona

Beitrag von deprion81 »

Guten Morgen,

funktionieren ist angesagt. Und jetzt kommt noch Fasching, wo doch jeder so lustig sein soll und entspannt.

Mir grauts davor...

Beste Grüße
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