Dissoziation in der Therapiestunde

Strohi
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Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Strohi »

Hallo Gertrud Star,

herzlichen Dank für Deinen sehr guten Tipp!

Mein Nachschauen im Internet erbrachte, dass es in meinem Umfeld hier zwei Angebote* gibt, und dass es in der Landeshauptstadt, die ungefähr 20 km entfernt ist, nochmals (mindestens) ein Angebot* gibt.
(*) nicht für die Thematik "Skills", sondern für Achtsamkeit (MBSR noch Jon Kabat-Zinn).

Das war ein super Hinweis von Dir!

Liebe Grüsse
Strohi
Gartenkobold
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 3. Mai 2022, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Strohi,
das ist schön, dass bei dir in der Nähe so etwas angeboten wird. Ich hab mal so einen Kurs mitgemacht, der wurde von 2 Sozialpädagoginnen geleitet, die schon länger Erfahrung in der Arbeit mit psychisch Kranken haben. und die beiden haben auch ein Auge darauf gehabt, dass sie nur die Leute rein nehmen, wo es nix bestehendes verschlimmern wird und auch ein gutes Auge drauf gehabt, dass es allen gut geht.
Achtsamkeit ist ja heutzutage oft schon im Lifestyle angekommen und wird für allgemein Alltagsgestresste ebenso angeboten. Das nur zur Erklärung, damit du auch fragst und guckst, ob du in den Kursen gut aufgehoben sein kannst.
So ich muss auch, die Arbeit wartet. Das blöde Putzen und schnöder Behördenkram
Gruß Gertrud
Marleo84
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Marleo84 »

Hallo lieber Strohi,

Nein, du darfst hier natürlich gerne weiter schreiben, ich würde mir niemals hier raus nehmen, jemandem die Beteiligung zu untersagen. Mir persönlich war es eine zeitlang zu nah am persönlichen Austausch über Traumata, da ich leider gerade leicht zu Triggern bin, muss ich da aufpassen. Und bei dir persönlich hatte ich etwas Sorge, dass du dir da vielleicht gerade ein Thema annimmst, was gar nicht deines ist.

Aber du hast völlig Recht, mir persönlich bedeutet der Austausch hier sehr viel!

Also, bleib gerne hier!

Liebe Grüße,

Marleo
Marleo84
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Marleo84 »

Ach liebe Gartenkobold,

Nochmals vielen Dank! Achtsamkeit, Meditation etc sind derzeit tatsächlich überhaupt nicht angesagt. Ich muss nur meine Augen schließen und dann kommt schon der berühmte Satz "Sind Sie noch da?". Den kennste wahrscheinlich auch zu genüge...

Ich konzentriere mich hier im Urlaub gerade voll auf Sport. Gestern war ich Stand Up Paddlen, ziemlich cooler Antidissoziationssport :) und heute waren wir wandern. Wenn ich so aktiv bin, dann esse ich auch zwangsläufig mehr, das ist auch gut. Ich versuche es gerade irgendwie hinzukriegen, nicht ins Untergewicht zu rutschen.
Ja, ich weiß, krasses Programm noch "nebenher" mit Arbeit & Kindern. Irgendwie war es mir die ganze Zeit wichtig, arbeiten zu gehen. Selbstwirksamkeit, Erfolg, Struktur, soziale Kontakte, all das erschienen mir wichtige Bausteine zu sein auf dem Weg zum Gesundwerden. Wenn es nötig ist, gönne ich mir eine Pause. Ob ich mit der Strategie so richtig liege, weiß ich manchmal nicht.
Ich habe das Thema Klinik / Reha erstmal auf den Herbst geschoben. Mein Freund ist bald sechs Wochen in Japan bei Olympia, in der Zeit muss ich hier alles alleine rocken und kann eh nicht weg. Ich hoffe das klappt ohne größere Pannen. Und danach mal gucken. 14 Wochen Klinik sind schon heftig! Ich hoffe, ich wäre auch eher die 6 Wochen Kandidatin.

Ich habe mich gestern nochmal zu den Kriterien der kPTBS belesen und werde das nochmal thematisieren bei meiner Therapeutin.

Ich wünsche euch sllen einen schönen Abend!

Liebe Grüße,

Marleo
Gartenkobold
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Maleo,

liest Du noch mit?
Nun kämpfe ich mit Dissoziation und mit vegetativen Symptomen (seltsamerweise wenig mit emotionalen Symptomen, weinen, dass es mich schüttelt muss ich z.B. nicht). Das ist total unangenehm und die vegetativen Symptome noch mehr, ich war 5 Stunden nach der Therapie völlig out of order. Froh nach Hause gekommenen zu sein und in meiner Wohnung sicher zu sein, ohne Anrufe, Besuch und Post. Wie Du das neben Beruf und den Kindern schaffst - alle Achtung! Ich könnte das nicht, ich kann dann noch nicht mal gehen.
Dissoziation geht eigentlich auch, ich bin in der Stunde dissoziiert, er hat es bemerkt und mir geholfen. Aber es fühlt sich so peinlich an...Doch ich bin sicher da. Wenn ich mir nicht selber helfen kann, tut es jemand anderes. Das ist schon mal ne Basis. In der Therapie-Vergangenheit war das nicht so. Da war ich immer auf der Hut und angespannt weil auch keiner damit umgehen konnte und ich dann mit dem Problem alleine war. Das ist jetzt nicht mehr so, ich fühle mich sicherer, die Anspannung sinkt und schwupps fange ich an zu dissoziieren und dachte diese Phase wäre längst vorbei - denkste!
Ich weiß noch nicht wie ich das in einer Berufstätigkeit händeln soll, Therapie in der Mittagspause und hinter?? Arbeiten geht so nicht. Somit versuchen wir Lösungen zu finden, auch weil der "Zustand" sehr unangenehm ist. In den nächsten Wochen habe ich keine Therapie, würde ich nicht aushalten...und versuche mal mehr am Groundig(https://www.dis-sos.com/orientierung-und-grounding/" onclick="window.open(this.href);return false;) zu arbeiten. Mit dbt-Skills arbeiten wir kaum, hilft mir auch nicht besonders. Ich bin mal gespannt ob das was bringt.

matschige Grüße
Gartenkobold
Gartenkobold
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Gartenkobold »

Es ist echt so wie Du es beschreibst mit Zittern, Schwitzen, Frieren, Übelkeit und weg sein...ähnlich in Trance sein, ich kann ihn noch hören und er hilft mir da raus. Die vegetativen Symptome bleiben stundenlang. Im Alltag hatte ich ähnlich wie Du Drealisation und Depersonalisation, das ist nach der stationären Traumatherapie wesentlich besser, in nur in sehr wenig Situationen auslösbar und mit dbt-Skills gut zu händeln bzw. mit Gedanken/Achtsamkeitsübungen. Das andere ist ne andere Sache, kannte ich in dieser Intensität bisher so nicht.

Hat das bei Dir dann wieder aufgehört und wie hast Du es beendet?
LG Gartenkobold
Kiwi78
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Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo Gartenkobold,
Ich hoffe es ist okay, wenn ich in euren Austausch einsteige. Ich kenne leider auch das Problem mit den dissoziationen. Bei mir ist es hauptsächlich derealisation. Ich nehme nix mehr richtig war, merke zwar dass jemand mit mir spricht, aber es hört sich wie von weit her an und ich kann nicht sprechen. Sehr unangenehm, und es passiert mir leider auch manchmal in der Therapiestunde.
Manchmal kriegt mich meine thera gut raus, aber eben auch nicht immer. Bin auch schon mal nach der Therapie im blindflug heimgefahren. Was hast du für Tricks? Oder wie hilft dir deine thera?
Ich versuche rechtzeitig zu merken, wenn ich abdrifte. Dann kann ich es manchmal noch aufhalten. Es war auch lange Zeit gut, aber durch einen üblen trigger in der Arbeit ist es seit ein paar Wochen wieder schlimmer. Werde das nächste Woche in der Therapie ansprechen, aber ich habe ziemlich bammel, dass ich während der Stunde wieder dissoziiere.
Es nervt nur noch und ich wäre froh, wenn es irgendwann weg ist. Da ich aber eine komplexe ptbs habe, wird mir der Mist wohl bleiben.
Das hilft dir jetzt zwar nicht, aber wollte dir nur signalisieren dass du nicht allein bist mit dem scheiß.
Lg Kiwi
Gartenkobold
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Re: Dissoziation in der Therapiestunde

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Kiwi,

danke, da fühle ich mich nicht alleine!
Er hat mich durch Orientierung in den Körper...fühlen Sie das und das (z.B. den Atem) und durch laute Geräusche zurück geholt und durch Orientierung in der Zeit (Ort, Datum, wie viel Zeit seit dem Thema über das wir gesprochen haben vergangenen ist...). Ich fand, ich war gar nicht soo weit weg. Nur die vegetativen Symptome, die sind echt belastend. KPTBS steht bei mir im Raum...nach der Therapie weiß ich mehr. Wir sind momentan bei der Probatorik.
Chili oder Ammoniak, Igelbälle...helfen mir nicht. Jonglieren bzw. Bälle werfen hilft ganz gut. Nächstes mal versuche ich die Augen nicht zu schließen, ich glaube dann passiert mir das wesentlich leichter. Mache ich irgendwie immer...
Hoffentlich schwächt sich die Dissoziation bei Dir wieder ab, nicht sprechen können ist heftig. Habe ich bei anderen aber auch schon gesehen. Da fasste der Therapeut den Patienten dann erst an der Schulter und dann am Knie an. Das hat gewirkt.
Ich fände es momentan schwierig mich vom Therapeuten anfassen zu lassen. Müssen wir mal besprechen was wir dann machen. Ich hoffe er merkt es vorher und es kommt gar nicht so weit, dass so etwas nötig ist. Beim letzten Mal war das glücklicherweise der Fall.

Woran merkst Du bzw. Deine T wenn Du abdriftest?

LG Gartenkobold
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