Einsam und viele Freunde verloren

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David2014
Beiträge: 15
Registriert: 17. Feb 2014, 03:29

Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von David2014 »

Hallo, ich kehre nach 2014 mal wieder ins Forum zurück. Viele sagen ich klage auf hohen Niveau, denn ich habe Arbeit einen Verdienst und ich habe keine Coronainfektiin gehabt. Ich wohne seit 2013 in den neuen Bundesländern und habe keinen Anschluss gefunden. Jetzt durch Corona ist die Lage noch schlimmer geworden. Ich habe eine Freundin verloren, die meine Ängste nicht ernst nahm. Auch kriselt es seit der Krise noch in einer weiteren Freundschaft, da ich mich nicht verstanden fühle. Eine weitere Freundschaft habe ich verlohren, da ich immer so schlecht drauf war.Jetzt habe ich in den Kaff in dem ich lebe keinen mehr, der meine Blumen gießt falls ich mal weg fahre.Ich gebe mir enorm Mühe um arbeiten gehen zu können mit vielen Therapien Rehas etc. Trotzdem bin ich oft schlecht drauf und habe zusätzlich Ängste. Das versteht mein Umfeld gar nicht und so werde ich bei jeder Krise und beim Anhalten einer Krise immer einsamer. So bin ich froh in diesem Forum schreiben zu können. Ich werde hier auch noch zu Treffen etwas schreiben.
Suchende2
Beiträge: 1390
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von Suchende2 »

Hallo David,

herzlich willkommen zurück.

Nur weil man es "satt und warm" (gesicherte Arbeit + Wohnstituation) hat, kann es einem trotzdem schlecht gehen. Die Depression interessiert sich nicht dafür, in was für lebensumständen man ist. Und leider fehlt zuvielen Menschen das Verständnis für diese unsichtbare, schlecht greifbare Krankheit.

Wenn ich Deinen Beitrag richtig lese, hast Du einen Therapeuten. Das ist gut!
Was sagt dieser zu der aktuellen Krise?

Noch eine Frage zu Deinen Freunden. Überforderst Du diese eventuell mit Deiner Depression? Nimmst Du deren Ängste ernst?
Ich frage, weil ich es bei einer Freundin erlebe, die in ihren schwierigen Phasen nicht in der Lage ist, entsprechend zu reagieren. Als ich jetzt gleichzeitig mit ihr eine schwere Depression hatte, mußte ich den Kontakt zwischendurch ruhen lassen um mich zu schützen (ich musste sehr unhöflich werden, um mich zu schützen. Das ist sonst nicht meine Art.). Entsprechend versuche ich, Kontakte bei meinen Freundinnen anders zu gestalten (klappt nicht immer :-) ).

Ich wünsche Dir, daß Du einen guten Weg für Dich findest.

Alles Gute,
Suchende
labertasche3010
Beiträge: 7
Registriert: 24. Mär 2021, 11:33

Re: Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von labertasche3010 »

Hallo David,

ich kann dich gut verstehen denn ich bin in einer ähnlichen Sutation.

Ich denke auch oft dass ich "auf hohem Niveau" meckere denn auch ich habe eine Arbeit und finanziell geht es mir gut.

Allerdings habe ich auch in letzter Zeit Freunde verloren. Der Kontakt mit den meisten Freunden ist bereits vor Corona immer seltener geworden. Seit gut einem Jahr bin ich auch die meiste Zeit alleine. Gerade am Wochenende ist dies schlimm.

Ich versuche mich so gut es geht zu beschäftigen und meine negativen Gedanken zu dämpfen aber meistens gelingt dies kaum. Ich versuche positiv zu bleiben da auch Corona irgendwann vorbei sein wird und es danach hoffentlich einfacher wird, wieder Anschluss zu finden.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
Reiseonkel87
Beiträge: 372
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von Reiseonkel87 »

Moin David, willkommen zurück.

Ich fühle mit Dir. Das "auf hohem Niveau" meckern kenn ich zu gut, bin gerade selbst nicht besser. In einen Post aus dem letzten Jahr ging es bei mir um einen Urlaub. Durch Corona wurde ja vieles abgesagt und gar nicht erst nötig. Jetzt sehe ich es wieder ähnlich, mein Urlaub im Februar ging wegen Corona nicht und ich sehe unseren Sommerurlaub auch schon den Bach runtergehen. Dabei muss man sagen, finanziell überstehen wir das ganze relativ gut, trotz Kurzarbeit. Bin abgesehen von der psyche gesund. Was möchte man eigentlich in so einer schweren Zeit mehr.

Freundschaften sind bei mir seit 2013 pö a pö in die Brüche gegangen. Hatte zwar nicht direkt mit meiner Krankheit zu tun, eher wegen meiner damaligen Freundin und heutige Ehefrau. Spätestens seit der Hochzeit sind auch die letzten 3 aus der alten klicke auf Distanz gegangen und haben den Kontakt weitesgehend abgebrochen.

Auch wenn man in einer neuen Stadt lebt, es ist wirklich schwer anschluss zu finden. Ich muss sagen, bin zwar auch damals von Lübeck nach Rostock gezogen, das war mit das schönste Jahr. Tolle Kollegen gehabt, auch mit einen heute noch befreundet, der allerdings jetzt in München lebt. Danach ging es für mich nach Itzehoe, scheiß Kaff vom feinsten, komische Leute und bin da auch Krank geworden. Muss jetzt nicht an der Stadt liegen, auch nicht an Ost und West, oder Nord und Süd. Es gibt Städte, Orte, die möchten lieber unter sich bleiben.

Sitze meist auch alleine jetzt rum. Bis vor kurzen war innerhalb der Familie noch kontakt, man ist zsmn zum Angeln gefahren, aber das ist auch erstmal alles in die Brüche gegangen. Hab den fehler meist bei mir gesucht, aber bis mir klar geworden ist und ich zsmn mit meiner Frau das aufgearbeitet habe, war dem nicht so. Ich kann mich zzt nur auf zwei Freunde verlassen, der eine Wohnt in Berlin, der andere in Hamburg. Hamburg wäre aus Lübeck jetzt kein Ding, meine Arbeit ist ja auch in HH, aber dank Corona Homeoffice usw...

Depressionen haben selbst im Jahr 2021 noch einen negativen Ruf. Es ist gut das wir uns zsmn im Forum austauschen können. Das liegt aber wiederrum an der Gesellschaft. Ich meine schaut man sich mal Thema Lesbisch und Schwul an. Ich finde es Ok, wenn die Menschen damit Glücklich sind, warum nicht. Bei vielen wird das teils mit herabwürdigen blicken betrachtet. Ich habe zb. Familie in Kanada. Bei denen ist es ganz anders. Da wird zum einen Familie und Freundschaft gepflegt, egal ob Schwul, Lesbisch, Transgender, depressiv oder andere Relegion.

Was gut ist, das Du einen Therapeuten hast. Wenn Du sagst, Du hast kaum Anschluss, kein Kontakt vorort, wäre ein Umzug für Dich in deine Heimat interessant? Ich hatte damals im besagten Itzehoe einen tollen und festen Job, aber durch die erkrankung bin ich damals wieder in Lübeck, in meiner Heimat gelandet.
LG von der Küste
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Reiseonkel
David2014
Beiträge: 15
Registriert: 17. Feb 2014, 03:29

Re: Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von David2014 »

Lieber Reiseonkel,
Meine Heimat ist Baden Würtenberg.
Ja zum Glück habe ich einen guten Therapeuten.
Ich habe mir wo ich wohne ein gutes Hilfssystem aufgebaut.
Leider klappt es privat hier nicht richtig.
Dazu kommt, dass mein Partner hier lebt. Ich kenne ihn seit 3 Jahren. Seit Corona sind meine Depressionen schlimmer geworden und er scheint damit nicht klar zu kommen. Ich bin nur selten krank geschrieben und arbeite Vollzeit. Dann bin ich aber so am Limit, dass meist meine Stimmung total im Keller ist. Corona beschäftigt mich 24 Stunden am Tag. Zuerst beruflich meist in Form von Beratungen und sich informieren müssen. Dann privat wegen der Angst vor Corona. Ich habe viele Risikofaktoren und mache mir da keine Illusionen, dass bald die Mutationen kommen wieder neue Impfstoffe entwickelt werden müssen und wieder nicht genug Impfstoffe da sind.
Eine Dauerschleife. Mein Partner ist mit meiner Situation seit 1 Jahr komplett überfordert. Dazu kommt noch, dass ich keine eigenen Kinder habe und nach 3 Jahren von den Kindern meines Partners meist sehr gestresst bin. Da ich glaube, dass die Coronakrise frühestens in 2 Jahren besser wird bin ich nicht in der besten Stimmung. Die Dinge, die ich gegen die jedes Jahr auftretende Winterdepressiin unternommen habe wie Schwimmen Solarium Sauna Kino Theater... gehen auch die nächsten 2 Jahre wegen Corona nicht mehr. Mein Partner ist durch Corona nicht so betroffen und versteht mich gefühlsmässig immer wieder nicht. Am liebsten würde ich alles außer Arbeit und die Hilfssysteme hinschmeißen. Nach 1 Jahr kommt einfach kein Licht am Ende des Tunnels. Und was hat das mit dem Forum zu tun. Ja wenn ich keine Depressionen hätte würde ich alles nicht so schwarz sehen... bla bla bla. Das übliche Gerede der Personen, die Depressionen nicht verstehen.
Vielleicht habt ihr noch gute Ideen. Bei mir klappt wie gesagt die Arbeit und die ganzen Hilfssysteme.
David2014
Beiträge: 15
Registriert: 17. Feb 2014, 03:29

Re: Einsam und viele Freunde verloren

Beitrag von David2014 »

Hallo ich wünsche erst mal frohe Ostern,
Ich bin jetzt doch etwas optimistischer. Es wird wohl on den nächsten Monaten wohl doch mit dem impfen voran gehen.
Bei einer Ex Freundin werde ich wohl alles auf nur praktische Dinge reduzieren. Ich habe einen Partner. Weitere Freunde suche ich dann eher über das Internet.Ich werde ja in meinem Umfeld mit meiner Krankheit gar nicht verstanden. Ich hoffe sehr auch über das Forum Leute treffen zu können. Ich war auch schon bei Forentreffen in München. Ich habe dort auch Polarbärchen getroffen. Und ein Forentreffen wo es Alpakas gab.Ich weiss nicht mehr wo. Forentreffen hatte ich auch über depri.ch gehabt aber die gibt es nicht mehr.Ich hoffe sehr, dass wir wieder ab Herbst wieder etwas auf die Beine stellen können. Ich habe auch etwas zu Halle Leipzig und Dresden etwas geschrieben
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