Glutenhaltige Lebensmittel meiden

[MattG]

Hallo,

die Tage ist mir mal wieder der negative Einfluss von glutenhaltigen Lebensmitteln bewusst geworden.
Vor kurzem habe ich eine Stelle bei einer Bäckerei angefangen und dadurch auch vermehrt Backwaren konsumiert.

Ergebnis: Verschlechterung des Hautbildes, weniger Antrieb, schlechterer Stuhlgang.

Seit ein paar Tagen versuche ich nun auf Brot, Brötchen, Nudeln und alles, was glutenhaltig ist, zu verzichten und auf glutenfreie Alternativen zu setzen (z.B. Nudeln aus Erbsen oder Linsen).
Meine Stimmung, mein Antrieb und meine Verdauung haben sich seitdem wieder deutlich gebessert.

Liebe Grüße

Matthias

[Gartenkobold]

Lieber Matthias,

ich lebe auch glutenfrei, jedoch weil ich eine Autoimmunerkrankung habe, bei der nach Glutenkonsum die Zotten im 12-Finger-Darm zerstört werden.
Dadurch können Eisenverbindungen und Vitamin B12 nicht mehr richtig aufgenommen werden. Ich hatte sogar schon die Folgeerscheinungen des Vitaminmangels (auch Depression) und einen Vitamin D-Mangel. Mann kann die Autoimmunerkrankung nur diagnostizieren wenn noch Gluten gegessen wird. Es ist ein Bluttest (Transglutaminase -IgA und -IgG, weil es auch einen erblichen IgA-Mangel geben kann und Gliadin-AK). Erst wenn der Bluttest positiv ausfällt wird eine Magenspiegelung gemacht, dabei werden Proben aus dem 12-Finger-Darm entnommen, diese werden histologisch untersucht und die Zöliakie eindeutig nachgewiesen.
Erst nach der Magenspiegelung darf man sich glutenfrei ernähren.

Vielleicht möchtest Du erst den Bluttest machen lassen und dann Gluten meiden?
Wenn man das hat, muss man wirklich pingelig sein. Ich habe z.B. Nudelholz, Brettchen, Springform usw. weggeben müssen, da man diese Sachen nicht gut reinigen kann.
Nach der Ernährungsumstellung und Substitution der Mangelzustände ging es mir bedeutend besser.
Die glutenfreie Ernährung kann auch beim Reizdarm-Syndrom helfen, welches viel häufiger ist als eine Zöliakie. Das wird gerade erforscht. Dabei muss man sich nicht so streng glutenfrei ernähren.

LG Gartenkobold

[MattG]

Warum sollte man sich denn erst nach einer Magenspiegelung glutenfrei ernähren dürfen? Steht das nicht jedem frei, wie er sich ernährt?

Eine Magenspiegelung hatte ich mal und das brauch ich nicht nochmal. Ich probier halt einfach aus, ob's mir besser geht, wenn ich glutenhaltige Lebensmittel weglasse.

Ist es mit dem Gluten wirklich so schlimm, dass selbst kleinste Reste am Nudelholz etwas bewirken?

Beste Grüße

Matthias

[Gartenkobold]

Hallo Matthias,

natürlich steht es jedem frei, wie er sich ernährt! Du kannst es einfach weglassen wenn Du Dich so besser fühlst!

Selbst ich kann mich glutenhaltig ernähren wenn ich möchte, muss dann aber mit den Auswirkungen leben.

Ich muss wirklich auf Reste am Nudelholz usw. achten, kein Eis aus der Waffel, kein Bier, keine Michschnitte -Leider.
Weil der kleinste Krümel (kannst wenn Du möchtest auf der Homepage der DZG rumlesen) die Autoimmunerkrankung wieder anfacht. Da hilft nur meiden, lebenslang.
Doch ich habe beschlossen, wenn ich 60 bin gönne ich mir erst mal ein Bier! Die Spätfolgen (u.A. Unfruchtbarkeit und ganz selten auch Dünndarmkrebs) können mir dann egal sein. Kinder sind dann definitiv kein Thema mehr und hoffentlich erlebe ich aufgrund des fortgeschrittenen Alters den Krebs nicht mehr...
Aber diese Befürchtung muss man nur hegen, wenn man wirklich Zöliakie hat und dann sollte man wirklich jeden Krümel meiden.
Da Du schon eine Magenspiegelung hattest ist das eher nicht wahrscheinlich bei Dir, kommt drauf an wann die war. Denn dabei wird standardmäßig in den 12-Finger-Darm geguckt.
Ich durfte erst dannach glutenfrei essen, weil man sonst den vom Gluten zerstörten Darm dabei nicht sehen kann. Und bei mir wurde erst der Bluttest gemacht, nachdem der positiv war, folgte die Magenspiegelung. Sonst hätte ich mich geweigert die Untersuchung durchführen zu lassen.
Die genaue Diagnose bringt mir in so fern etwas, das ich mir vieles erklären kann und es mir leichter fällt die Diät durchzuhalten. Ich weiß warum und wozu ich so esse!
Bei Ämtern usw. hat die Diagnose mir nicht so viel gebracht (wurde z.B. bei der Beantragung von Schwerbeschädigung nur gering berücksichtigt).
Wenn ich in die Klinik muss erhalte ich glutenfreie Kost. In einigen Kliniken (Gyn, Auge...) kann das schwierig sein.

Mir hat es insgesamt geholfen, das erst abklären zu lassen und dann auf Anraten des Gastro. mit der glutenfreien Ernährung zu beginnen und ich habe auch eine Ernährungsberatung nach der Diagnose bekommen.

LG Gartenkobold

[Chillkröte]

Hallo Matthias,

natürlich steht es jedem frei, wie er sich ernährt! Du kannst es einfach weglassen wenn Du Dich so besser fühlst!

Selbst ich kann mich glutenhaltig ernähren wenn ich möchte, muss dann aber mit den Auswirkungen leben.

Ich muss wirklich auf Reste am Nudelholz usw. achten, kein Eis aus der Waffel, kein Bier, keine Michschnitte -Leider.
Weil der kleinste Krümel (kannst wenn Du möchtest auf der Homepage der DZG rumlesen) die Autoimmunerkrankung wieder anfacht. Da hilft nur meiden, lebenslang.
Doch ich habe beschlossen, wenn ich 60 bin gönne ich mir erst mal ein Bier! Die Spätfolgen (u.A. Unfruchtbarkeit und ganz selten auch Dünndarmkrebs) können mir dann egal sein. Kinder sind dann definitiv kein Thema mehr und hoffentlich erlebe ich aufgrund des fortgeschrittenen Alters den Krebs nicht mehr...
Aber diese Befürchtung muss man nur hegen, wenn man wirklich Zöliakie hat und dann sollte man wirklich jeden Krümel meiden.
Da Du schon eine Magenspiegelung hattest ist das eher nicht wahrscheinlich bei Dir, kommt drauf an wann die war. Denn dabei wird standardmäßig in den 12-Finger-Darm geguckt.
Ich durfte erst dannach glutenfrei essen, weil man sonst den vom Gluten zerstörten Darm dabei nicht sehen kann. Und bei mir wurde erst der Bluttest gemacht, nachdem der positiv war, folgte die Magenspiegelung. Sonst hätte ich mich geweigert die Untersuchung durchführen zu lassen.
Die genaue Diagnose bringt mir in so fern etwas, das ich mir vieles erklären kann und es mir leichter fällt die Diät durchzuhalten. Ich weiß warum und wozu ich so esse!
Bei Ämtern usw. hat die Diagnose mir nicht so viel gebracht (wurde z.B. bei der Beantragung von Schwerbeschädigung nur gering berücksichtigt).
Wenn ich in die Klinik muss erhalte ich glutenfreie Kost. In einigen Kliniken (Gyn, Auge...) kann das schwierig sein.

Mir hat es insgesamt geholfen, das erst abklären zu lassen und dann auf Anraten des Gastro. mit der glutenfreien Ernährung zu beginnen und ich habe auch eine Ernährungsberatung nach der Diagnose bekommen.

LG Gartenkobold

Hi,
das Thema ist zwar abgeschlossen, ich möchte dir aber noch in Allem beipflichten. Ich habe die gleiche Problematik. Ich möchte ergänzend erklären, warum es besser ist, nicht schon bei Verdacht glutenfreie Ernährung einzuführen.
Bei mir wurde damals (vor 20 Jahren) erst eine Weizenunverträglichkeit vermutet. Deshalb habe ich darauf verzichtet.
Erst später kam zufällig der starke Verdacht auf Zöliakie mit weiteren Autoimmunerkrankungen.
Durch meine Unwissenheit und andauernden Verzicht auf Weizen zuvor, war die Zöliakie nicht mehr eindeutig nachweisbar. Und es bleibt weiterhin offiziell nur der Verdacht seit 20 Jahren. Seitdem ernähre ich mich streng glutenfrei und die körperlichen Symptome sind verschwunden.
Es gibt z.B. Kliniken, an denen ich eine glutenfreie Ernährung nur mit einem entsprechenden Befund erhalten würde.
Dafür bliebe mir nur, über längere Zeit normal Gluten zu essen, meinen Darm zu ruinieren, um die Diagnose nach erneuten Untersuchungen erhalten zu können.
Ich bin ein gutes Beispiel, warum es besser ist, die glutenfreie Ernährung erst zu beginnen, nachdem die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Dagegen haben kurze Versuche, in denen Lebensmittel weggelassen werden, nicht die gleiche Darm-heilende Wirkung, wie die vollständige Ernährungsumstellung auf glutenfrei.

LG
Petra

[Gartenkobold]

-

[mr_fresh]

Hallo zusammen,

mein Sohn hat auch Zöliakie. Von daher: Ja, auch kleinste Mengen zerstören den Darm!

Ich habe zwar keine Zöliakie, habe aber festgestellt, dass Gluten und Zucker bei mir die Depression fördern. Insofern: Die Ernährung ist mega wichtig. Es gibt auch Einiges dazu zu lesen (einfach googeln) und auch eine Sendung bei den Ernährungs-Docs.

LG
mr_fresh