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Absolut und relativ - Umgang mit Aufs und Abs

Verfasst: 25. Feb 2021, 07:29
von long-covid
Hey,

wie geht ihr mit den täglichen, wöchentlichen und in welchen Abständen auch immer auftretenden Hochs und Tiefs um? Welche Wege habt ihr euch erarbeitet?

Es geht mir seit vorgestern im Vergleich zu den Tagen davor besser. Absolut gesehen, geht es mir eher mittelmäßig. Ich schaffe es einfach zu wenig den relativen Fortschritt höher zu werten, als den absoluten Zustand. Ich bin so unzufrieden. Ich bin wieder weit weg von meinen Kindern, von meiner Frau, meinem Leben. Und die Erkenntnis, dass mich praktisch jedwede empfundene Emotion wieder relativ und absolut zurück werfen könnte, gibt mir das Gefühl wie auf Eiern zu tanzen.
Mir ist klar, dass ich mich trotzdem meinen Gefühlen weiterhin stellen muss, durchhalten muss.

Beste Grüße,
LC

Re: Absolut und relativ - Umgang mit Aufs und Abs

Verfasst: 25. Feb 2021, 18:55
von Katerle
Hallo LC,

solche Hochs und Tiefs wechseln sich immer mal ab, doch so oft kommen sie auch nicht mehr.
Heute ging es mir z. B. kräftemäßig nicht so gut, habe auch ab und zu mit Schmerzen zu kämpfen, mal mehr oder weniger. Solche Tage versuche ich für mich anzunehmen. Dann hilft es mir, mir mal wieder Ruhe zu gönnen, damit ich wieder zu Kräften komme. Versuche mal, zufrieden mit dem zu sein, was du schaffst und es als Fortschritt anzuerkennen. Unzufriedenheit wirft dich nur zurück.
Was mir hilft, meine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben oder mich mit einer vertrauten Person auszutauschen.
Ausserdem hilft mir Bewegung an frischer Luft, Sport oder auch eine Entspannungsübung. Dann höre ich auch mal wieder Musik oder tue andere Dinge, die mir guttun und versuche so weiter auf meinen selbstfürsorglichen Wegen zu bleiben.

Wünsche dir viel Kraft und auch Durchhaltevermögen,

Liebe Grüße
Katerle

Re: Absolut und relativ - Umgang mit Aufs und Abs

Verfasst: 26. Mär 2021, 11:41
von labertasche3010
Hallo LC,

ich kann dich da gut verstehen, auch bei mir ging es bis bis vor ein paar Wochen auf und ab (seitdem eigentlich nur bergab..).

Ich habe mich selber dabei ertappt dass mein erster Gedanke bei einem "Hoch" war: wie lange wird das anhalten? Schaffe ich es durch das nächste Tief? Ich habe jedoch gemerkt dass diese Reaktion mir nicht hilft.
Wenn es mir besser geht versuche ich mir zu sagen: gut, es geht mir besser. Das nächste Tief wird kommen aber bis dahin freue ich dass es mir besser geht.
Wenn das nächste Tief kommt versuche ich es soweit wie möglich zu akzeptieren. Am Anfang war ich meistens wütend über mich selbst, da ich dachte: es ging mir besser, warum nun dieser Rückschlag? Ich habe inzwischen akzeptiert dass ich darauf nicht immer Einfluss habe.

Dann hilft eigentlich nur was Katerle bereits geschrieben hat: ich versuche mich verstärkt auf Dinge zu konzentrieren die mir gut tun: Sport in der Natur, Kreativität, etc. Zudem versuche ich mir klar zu machen dass es in der Vergangenheit wieder bergauf ging, somit werde ich auch dieses Tief meistern. Dies kostet aber immer sehr viel Kraft und wenn das "Tief" sehr schlimm ist hilft auch dieses Wissen nicht immer weiter.

Ich wünsche Dir ebenfalls alles Gute.