Abgelehnt wegen FFP2-Maske

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f32-axolotl
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Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo ihr Lieben,

an euch ein dringender Appell: Habt immer für alle Fälle eine FFP2-Maske dabei. Folgendes ist mir heute passiert:

Ich bin jede Woche in der Psychiatrischen Institutsambulanz bei der Psychotherapie und mache dann immer nach der Sitzung den Termin für die kommende Woche aus. Heute Vormittag wäre mein Termin gewesen. Als ich da war, wurde ich aber wieder weggeschickt, weil ich keine FFP2-Maske dabei hatte. Ich sollte eine aus meinem Auto holen. In meinem Auto hatte ich aber keine - ich wusste ja auch nicht, dass ich eine brauchen würde.

Man sagte mir dann, dass man seit gestern Abend beim Arzt immer eine braucht, dass das aber erst kurzfristig feststeht und man mir es letzte Woche deswegen nicht sagen konnte. Man kann mir aber auch keine Maske geben. Stattdessen kann ich ja einen neuen Termin für die kommende Woche ausmachen.

Als ich dann meinte, dass man die Patienten über so etwas ja wohl informieren müsste, meinte man zu mir, dass es zu viel Aufwand wäre alle anzurufen und dass man davon ausgeht, dass sowieso alle eine Maske dabei haben, weil man die ja zum Einkaufen schon seit Montag braucht. (Letzte Woche hatte man sich andererseits aber die Mühe gemacht, mich anzurufen, weil zwei Mitarbeiter beim Schnelltest positiv getestet wurden.)

Leider wäre es heute für mich sehr wichtig gewesen, zur Therapie zu gehen. Diese mangelnde Wertschätzung, mich nicht einmal über so etwas Wichtiges zu informieren und dass man sich weigert, mir dann eine Maske zu geben, führt aber dazu, dass ich gar kein Vertrauen mehr habe, dort hinzugehen. Dazu kommt, dass wir meiner Meinung nach ohnehin nie über das reden, was mir eigentlich wichtig wäre. Das ist aber ein anderes Thema.

Mein Appell an euch: Habt immer jetzt diese neuen Masken dabei. Das ist denen völlig egal, ob es bei euch wichtig wäre, den Termin wahrzunehmen oder nicht.

f32
mime
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von mime »

Hallo f32-axolotl,

was du erleben musstest, tut mir leid. Da wäre es wirklich angebracht gewesen, die Patienten zu infromieren, oder eben - wie du beschreibst - Masken auszugeben. Ich vermute aber, dass auch die PIA diese nicht vorrätig hat.

Es stimmt zwar, dass es in einer PIA ein großes Patientenaufkommen gibt, aber dennoch wäre es sinnvoll gewesen, das zu kommunizieren... (auch wenn es in deinem Bundesland seit Montag eine FFP2-Maskenpflicht beim Einkaufen gibt, was ja auch sehr kurzfristig angekündigt wurde).

Ich hoffe und wünsche dir, dass der Termin nächste Woche dann reibungslos verläuft.

Was mich zum Antworten auf deinen Post bewegt, war die Sache der von dir empfundenen mangelnden Wertschätzung und des weniger werdenen Vertrauens. Was die Mitarbeiter/innen im Sekretariat machen/veranstalten, muss nicht zwangsläufig mit der Arbeit der Ärzte und Therapeuten zusammenhängen. Also: wenn du im Sekretariat nicht wertschätzend behandelt wirst, heißt es nicht, dass du nicht generell wertgeschätzt wirst.

Ich habe mich auch schon über die Sekretärin geärgert, weil sie mir am Telefon, als ich eine generelle Frage (in Bezug auf Corona-Regelungen vor Ort) stellen wollte, ins Wort fiel und erst mal alle meine Daten abfragte, um Einblick in meine Akte zu haben (was dauerte, weil das System langsam war) - erst dann konnte ich meine Frage stellen. Das fand ich auch unhöflich - man wäre schneller mit mir fertig gewesen, hätte man mich einfach meine Eingangsfrage aussprechen lassen.
Ich habe mir dann gesagt: OK, sie haben viel zu tun und viel Stress und andere Patienten reden vielleicht zu lange, deswegen sind sie kurz angebunden und unterbrechen andere usw. Trotzdem habe ich mich echt geärgert über dieses Verhalten.
Andererseits: die Ärzte / Therapeuten können ja nichts dafür, wie das Sekretariat arbeitet. Was ich damit sagen möchte, ist, wenn die Behandlung beim Psychiater gut ist, würde ich nicht wechseln (auch wenn es manchmal im Sekretariat schwierig ist).

Hm, vielleicht magst du zu deinem Thema mal schreiben, was dir in der PIA fehlt, dass du dort über wichtige Themen sprechen kannst. Ich denke, bei einem frei niedergelassenen Psychiater ist noch weit weniger Zeit für ein Gespräch als in einer PIA bzw. dass es schwierig ist einen anderen Therapeuten zu finden - könntest du ggf. dort (in der PIA) den Therapeuten/die Therapeutin wechseln, wenn du mit ihm/ihr nicht klar kommst?

Abschließend: danke für den Hinweis mit der FFP2-Maske (bei Ärzten trage ich zwar immer welche, aber bei psych. Gesprächsterminen hatte ich bislang nur eine OP-Maske auf).

Alles Gute dir.
VG Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
f32-axolotl
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Mime,

also das Sekretariat hatte mit dem Psychotherapeuten ja gesprochen. Es war seine Entscheidung, mir keine Maske zu geben und mich wegzuschicken. (Er hätte die Therapie ja auch telefonisch heute machen können, aber das wollte er auch nicht.) Insofern sehe ich da schon ihn in der Verantwortung.

Ich bin sowohl psychotherapeutisch als auch psychiatrisch in der PIA - beides gefällt mir nicht besonders, aber mehr Möglichkeiten habe ich leider auf dem Land nicht mehr.

Was mir fehlt, ist, über meine Arbeitsstörung zu sprechen. Schon bei der vorherigen Psychotherapeutin wurde das Thema abgelehnt und nun auch. Seit April kann ich nicht mehr nennenswert arbeiten und ich habe deswegen oft Ärger auf der Arbeit. Neben meiner Schlafstörung ist es das größte Problem. Es ärgert mich, dass nicht einmal angefangen wird, dagegen etwas zu machen, obwohl es sowohl dringend als auch wichtig ist.

f32
mime
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von mime »

Hallo f32,

hm, das ist dann etwas anderes. Es stimmt, dann war es die Entscheidung des Therapeuten... Es kann sein, dass auch er Vorgaben von der PIA-Arbeitgeberseit hat bzgl. der (FFP2-)Maskenpflicht und ohne momentan nicht behandeln darf. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn du vor Ort eine hättest bekommen können und das Gespräch stattgefunden hätte.

Vielleicht kannst du das beim nächsten Termin mal ansprechen - es geht ja sicherlich nicht nur dir so, sondern anderen Patienten auch, dass sie unvorbereitet vor solche Tatsachen gestellt werden.

Was das Thema betrifft, das dich belastet: Ich verstehe da nicht ganz, wieso das Thema nicht behandelt wurde (du schreibst sogar, dass die vorherige Therapeutin das abgelehnt hat). Weißt du denn den Grund dafür, warum du es nicht zum Thema machen "darfst" - also, es kein Thema ist?
Sehen die Behandler ggf. andere "Baustellen", die vorrangig behandelt werden sollen? Oder wird das Thema nicht ernst genommen?

Was müsste sich denn deiner Meinung nach ändern, dass die Arbeitsstörung geringer wird?

Ich finde das Thema Arbeit sehr wichtig, insbesondere weil du dich dem ja täglich aussetzen musst. Und eigentlich kenne ich es auch von Behandlern so, dass nahezu alles thematisch "auf den Tisch" kann, was einen belastet.

Hast du es mal angesprochen, dass du das Thema gerne angehen möchtest?

VG Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Nachtmensch
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo f32,

ich finde es nicht in Ordnung, dass man Dich so abgewimmelt hat und kann mir nicht vorstellen, das es nicht ausnahmsweise eine Maske für Dich gegeben hätte. War denn auch keine Apotheke oder Drogerie in der nähe, in der Du eine hättest kaufen können?

Deinen Tipp werde ich beherzigen. Bei uns im Land gilt aber auch eine OP Maske als ausreichend, zumindest bisher.

Alles gute und viele Grüße
R.
Sunshine5678
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Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Sunshine5678 »

Wenn du aus Bayern kommst, gilt doch diese Woche noch als Karrenzeit von den Behörden aus.
Ich finde das Verhalten zu extrem

LG Claudia
:hello:
f32-axolotl
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Claudia,

ja, bin in Bayern. Die Karenzzeit bezieht sich ja nur aufs Bußgeld. Ablehnen dürfen sie mich anscheinend ja schon. Ist ja keine wichtige Behandlung und kein lebensbedrohlicher Notfall.
Suchende2
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Suchende2 »

Hallo f32-axolotl,

ich war im November als der Lock Down kam in einer Klinik. Von der Konzernleitung kamen sofort ganz strikte Anweisungen, die SOFORT umgesetzt werden mußten. Nach ein paar Tagen hatten die Therapeuten und Ärzte die Konzepte so umgestellt / erarbeitet, daß sie mit den Anweisungen übereinstimmten und wir die dringend notwendigen Erleichterungen erhielten. Vielleicht konnte sich Dein Therapeut nicht anders verhalten, weil er sonst die Gesundheit anderer und seinen Arbeitsplatz gefärdet hätte.

Das Du vorab nicht telefonisch informiert wurdest, empfinde ich persönlich nicht als schlimm. Ich käme nicht auf die Idee ohne FFP2 Maske mich in geschlossenen Gebäuden zu bewegen. Vor allem, da es für den öffentlichen Bereich vorgeschrieben ist. Wenn eine Unsicherheit besteht, würde ich zur Vorsorge eine FFP2 Maske einpacken oder mich vorher telefonisch erkundigen. Ich denke, da hat Deine Klinik ähnlich wie ich gedacht.

Ich wünsche Dir, daß Du herausfindest, was Dich eigentlich so sehr an diesem Vorfall ärgert.
Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du in der nächsten Therapiestunde vieles für Dich klären kannst, auch warum Du nicht zu Deinen Themen kommst.

Alles Gute für Deinen Weg,
Suchende
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Nico Niedermeier »

Nur mal so als gedankliche Alternative (die zweite private Meinung heute, oh jeh, wo führt das hin:-)...
Ich supervidiere einen Haufen junge Psychiater und Psychologen in Münchner Kliniken..
Die arbeiten meistens so zwischen 50 und 70 Stunden pro Woche (bekommen selbstredend nur 38,5 bezahlt), müssen nebenbei forschen, Artikel schreiben, ihre Wochenenden und Nächte in Klinken verbringen...und: In Zeiten von Corona ist 20% der Belegschaft immer krank..folglich müssen die verbleibenden den Rest "on-top" machen. Auch wir haben Montag morgen eine Mail von der KV im Briefkasten gehabt, dass wir ab heute bei Strafe verpflichtet sind, nur noch Patienten mit FFP2 Maske zu behandeln. Also hat auch uns keiner vorgewarnt oder irgendsowas in die Richtung:-) UND: Wir in der Praxis kaufen seit einem Jahr ständig Masken dazu (natürlich auf eigene Rechnung) weil man viel zu wenig Masken für uns hat...
Herzliche Grüße und sorry für den diversen Beitrag
Die Moderation
f32-axolotl
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von f32-axolotl »

Suchende2 hat geschrieben:Ich wünsche Dir, daß Du herausfindest, was Dich eigentlich so sehr an diesem Vorfall ärgert.
Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du in der nächsten Therapiestunde vieles für Dich klären kannst, auch warum Du nicht zu Deinen Themen kommst.
Das respektlose und unkooperative Verhalten der Klinik. Und dass man mir nicht einfach eine Maske gegeben hat. Ich hätte sie ggf. ja auch bezahlt. Ich denke, ich werde die Therapie dort nun abbrechen - der Therapeut hat sich bis jetzt immer noch nicht bei mir gemeldet. Das gibt mir das Gefühl, dass es ihm auch vollkommen egal ist.
Lavendel64
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo, ich würde das nicht so stark auf mich selber beziehen. Sie haben eine neue Verordnung, waren vermutlich selber verärgert, dass a) keine Masken da waren und b) sie sich nun mit den verärgerten Patienten rumschlagen müssen. Das ist sicherlich auch kein Spaß.

Aber wie schon gesagt wurde, das Sekretariat ist eine andere Sache als die Therapeuten. Da geht es auch in meiner PIA manchmal sehr konsequent her.

Aber du hast einen Therapeuten - besser als nix. Wechseln würde ich erst, wenn ich einen Ersatz habe. Ansonsten sitzt du evtl nachher zwischen allen Stühlen.

LG Lavenel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
mime
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Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von mime »

Hallo f32,

mich hätte das auch geärgert und enttäuscht, was dir passiert ist... doch ich versuche auch immer, mich in die andere Seite hineinzuversetzen: vielleicht hätten sie dich ohne FFP2 wirklich nicht behandeln dürfen. Bist du denn sicher, dass die in der Klinik Masken für Patienten vorrätig hatten und nur DU keine bekommen hast (andere Patienten aber schon)?

Bei allem Verständnis für deinen Ärger (und dass sich der Frust auch mal aufsummiert): ich würde nicht alles abbrechen. Ich war mal an ähnlicher Stelle wie du und hatte die Behandlung zeitweise ebenfalls sehr infrage gestellt - ich habe das Gespräch mit meinem Behandler gesucht und konnte das ein oder andere abklären und die Behandlung weiterführen.

Dass sich dein Therapeut nicht gemeldet hat, ist schade. Doch aus meiner Erfahrung heraus ist es in einer PIA halt so, dass es viele Patienten gibt (und wenn mal eine Stunde ausfällt, weil ein Patient nicht da ist, ist immer noch sehr viel Arbeit da, die unabhängig davon geschafft werden muss...). Und du hast ja einen Nachholtermin nächste Woche. Wie wäre es, wenn du diesen wahrnimmst und deine Gedanken dem Therapeuten mal mitteilst?

Was ist denn deine Alternative zur PIA?

Also, ich bin ganz froh, dort bei einem Psychiater in Behandlung gekommen zu sein. Auf dem "freien Markt" sieht es mau aus, was freie Psychiater und Therapeuten betrifft (ich hatte mich Anfang 2020 vergeblich um einen Psychotherpieplatz bemüht, niemand hatte freie Plätze, keine Wartelisten weder in der nächsten Kleinstadt noch Großstadt - wobei ich bei Letzterer nicht mehr alle Therapeuten durchtelefoniert habe, weil ich irgendwann mit der Suche aufgegeben habe).

Du könntest ja erst mal in der PIA bleiben und dich parallel dazu auf die Suche machen, wenn du wechseln möchtest. Zumindest in psychiatrischer Behandlung würde ich vorerst in der PIA bleiben, wenndu wirklich nicht mehr dort zum Therapeuten willst.

VG Mime
P.S. Lavendels und mein Beitrag haben sich überschnitten (doch ich sehe es ähnlich wie sie)
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Philosophin
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Registriert: 26. Jan 2015, 12:42

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Philosophin »

Hallo f32,

deine Haltung wirkt auch mich sehr kindlich und trotzig. Das Verhalten von der Klinik ist wirklich unschön- sie hätten ihre Patienten rechtzeitig informieren müssen und bei dieser kurzfristigen Verordnung meiner Meinung nach auch FFP2 Masken für Patienten bereit halten müssen. Da ist was schief gelaufen; dennoch ist das ja nichts, das sich gegen dich richtet, wie dir hier bereits viele Forumsteilnehmer mitgeteilt haben.

In einem anderen Thread forderst du, dass Ärzte und Therapeuten mehr gegen die Depression machen und dem Patienten größtenteils seine Eigenverantwortung abnehmen sollen. Auch diese Haltung wirkt sehr passiv und kindlich. Du machst deinen Gesundheits- und Gemütszustand abhängig von anderen.

Du bist erwachsen. Wenn du die Depression mildern willst, musst du aktiv an deinem Verhalten, deinen Einstellungen, deinem Lebensstil arbeiten. Die Situation, die sich in der Klinik ergeben hat, wäre ein guter Anfang, deine Denkmuster wahrzunehmen und zu verändern. Statt: "Die haben mich weggeschickt, weil sie mich nicht wollen." z.B. "Es war nicht gut von der Klinik, mich wegzuschicken, weil ich keine Maske habe, aber diese Entscheidung hat nichts mit mir, sondern mit den aktuellen Corona-Verordnungen zu tun."

Die Therapie nur deshalb abzubrechen, wirkt sehr extrem. Kein Mensch, kein Behandler, keine Institution ist perfekt. Fehler passieren, können verletzen, aber so ist das Leben. Es ist okay, dass du wütend und verletzt bist, aber wegen solcher vorübergehender Gefühle muss man nicht direkt alles über den Haufen werfen. Gefühle wahrzunehmen, ohne darauf reagieren zu müssen, kann eine beruhigende und stärkende Erfahrung sein.

Eine höhere Toleranz gegenüber solchen intensiven, "negativen" Gefühlen kann meiner Erfahrung nach sehr heilsam sein, stabilisieren und der Depression entgegenwirken. Vielleicht kannst du die Situation, die sich in der PIA ergeben hat, als Übungsfeld sehen und in eine für dich nützliche Erfahrung umwandeln.

Liebe Grüße
Philosophin
saneu1955
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Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von saneu1955 »

Hallo, ich finde gerade die letzten Beiträge einschließlich den von Dr. Niedermeier sehr wertvoll und schließe mich dem voll an.

Gerade in der momentanen Zeit sind viele überlastet, da kann es zu solchen Situationen kommen und das sollte man nicht auf sich beziehen.

Andererseits wurde seit Tagen im Vorfeld schon oftmals darauf verwiesen, dass eine solche Verordnung mit den Masken kommt.

Deshalb würde ich nicht alles sofort in Frage stellen. Du hast psychologische Hilfe, das ist viel Wert.
Es ist so unheimlich schwer, überhaupt Hilfe bei einem Therapeuten zu bekommen, davon kann ich mich im Moment selbst überzeugen. Meine Tochter telefoniert sich seit Tagen die Finger wund und hat keinen Erfolg und bei ihr ist es mehr als wichtig.

Saneu1955
f32-axolotl
Beiträge: 203
Registriert: 17. Jul 2017, 20:43

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Philosophin,

erwachsen wäre es auch, mal seine Meinung für sich zu behalten.

f32
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich bin der Meinung, das Philosophin, Dr Niedermeyer und Saneu eigentlich schon alles geschrieben haben, was zu diesem Thema zu sagen ist.
Meine Therapeutin hat mir mehrmals gesagt, das viele ihrer Patienten nach der Therapie nach Hause gehen, und bis zum nächsten Termin nicht mehr an die Therapie denken. Das die Masken in naher Zukunft Pflicht werden, war abzusehen.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
aikido_1987
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Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Abgelehnt wegen FFP2-Maske

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo f32, ich kann dich voll verstehen, ich hätte mich genauso gefühlt. Die Kliniken versorgen doch auch ihre Mitarbeiter mit Maken, da kann man doch mal eine für einen Patienten entbehren. In meiner PIA wäre das nicht passiert, da sind alle ganz lieb. Ich wurde nur kürzlich nicht mehr ins Krankenhaus reingelassen mit meinem Tuchschal und sollte mir nebenan in der Apotheke eine medizinische Maske holen. Das hat mich auch geärgert, weil ich dadurch zu spät in die PIA gekommen bin.

Aber schön das du überhaupt noch zu deinem Psychologen gehen darfst. Ich darf nicht mehr zu meiner ins Büro. Ich muss mit ihr spazieren gehen. Bergauf kriege ich dann immer keine Luft mehr und kann nicht sprechen. Die Gruppentherapien fallen auch alle aus in der Pia, die Psychiaterin macht Telefonsprechstunde und Rezepte muss man telefonisch bestellen und dann werden sie zugeschickt. Allerdings war das letzte Rezept so unglaublich lange unterwegs, das ich keine Tabletten mehr hatte. Aber sie haben jetzt Einzeltherapien aus dem Boden gestampft und das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Trotzdem ist natülich auch die Anmerkung von Dr. Niedermeier nicht von der Hand zu weisen.

Herzliche Grüße,
aikido
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