Angst vor Quilonum/Lithium

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Shirine
Beiträge: 6
Registriert: 16. Jan 2021, 22:41

Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Shirine »

Hallo...grüße euch,
Ich leide an einer rezidivierenden depressiven Störung seit ca. 6 Jahren (offiziell) ....wahrscheinlich schon ewig vorher.
Venlafaxin half mir anfangs gut. Seit Langem hab ich aber das Gefühl, dass es nicht mehr richtig wirkt. Ich war bei 300mg. Aktuell bin ich bei 150mg morgens.
Ich war 3mal stationär. Medikamente, wie Sertralin, Risperidon, Pipamperon, Melperon hab ich kurzzeitig eingenommen.
Jetzt seit ca. 3 Monaten nehme ich abends 25mg Valdoxan. Ich kann auch auf 50mg erhöhen ...abgesprochen mit meiner Neurologin.
Sie schlug mir aufgrund meiner schnell wechselnden Stimmungen und plötzlichen Einbrüche Quilonum vor und sagte, dass es ein sehr gutes Medikament sei und super helfen könne. Ich stimmte der Einnahme zu. Sie hat mich auch krankgeschrieben. Jetzt habe ich das Lithium über eine Woche hier liegen und schiebe die abendliche Einnahme (225mg) vor mich her. Ich habe großen Respekt und Angst vor dem Medikament. Meine Erinnerungen an die schlimmen Nebenwirkungen beim Einschleichen von Venlafaxin tun dazu sein übriges.
Ich habe Angst, dass mich das Lithium "aus den Latschen" haut. Über die Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme und Tremor wurde ich aufgeklärt und dass meine Werte regelmäßig überprüft werden müssen! Ich möchte nur nicht, wie ein "Zombie" herumlaufen. Vielleicht kann mir ja jemand von euch ein wenig meine Ängste nehmen. Ich weiß...bei jedem kann ein Medikament anders wirken.
Aber eure Erfahrungen mit Quilonum würden mich schon interessieren.
Liebe Grüße
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Shirine,
ich nehme Quilloniom seit Mai 2018. Ich hatte mich damals auch große Bedenken, weil z.B als mögliche Nebenwirkungen Oedeme, also Wassereinlagerungen aufgeführt war. Ich hatte eh schon Probleme mit der Lymphe in den Beinen. Ich habe es dann doch genommen und hatte keinerlei Nebenwirkungen beim Einschleichen. Auch hatte ich keine zusätzlichen Wassereinlagerungen. Kontrolle durch regelmäßiges wiegen. Ich nehme morgens und abends 450 mg. Lasse regelmäßig meine Blutwerde kontrollieren und auch da ist alles ok. Blutkontrolle am Anfang sehr oft (Klinik), dann vierteljährlich und jetzt 2 x pro Jahr. Zugenommen habe ich wegen dem Lithium auch nicht.
Liebe Grüße
Marlene
Shirine
Beiträge: 6
Registriert: 16. Jan 2021, 22:41

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Shirine »

Vielen lieben Dank Marlene für deine Antwort.
Das zu lesen freut und beruhigt mich. Ich weiß...jeder reagiert anders auf Medikamente.
Ich nehme das Quilonum jetzt gleich zum ersten Mal ein. Mal schauen, wie es mir in nächster Zeit damit gehen wird.
Ich werde berichten.
Liebe Grüße.
Shirine
Beiträge: 6
Registriert: 16. Jan 2021, 22:41

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Shirine »

Kurze Meldung.
Ich merke vom Quilonum Gottseidank nix. Also bis jetzt keine auffälligen Nebenwirkungen. Wenn ich da an früher denke mit dem Venlafaxin. Das war ein Alptraum 2bis3 Wochen lang.
Bin sehr froh.
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von wohin geht die reise »

Hallo Shirine,
ich nehme seit 3 1/2 Jahren Quilonum. Zwischendurch habe ich immer wieder einen leichten Tremor, der mich aber nicht weiter einschränkt.
Mein L-Thyroxin musste von 50 auf 175 hochdosiert werden, aber auch da ist zur Zeit alles im grünen Bereich.
Wichtig ist, seitdem ich Quilonum nehme war ich nicht mehr suizidal und das ist für mich sehr wertvoll.
Ob es Langzeitnebenwirkungen gibt weiß ich nicht, würde mich sehr interessieren.
Ich wünsch dir alles Gute
Lore
Shirine
Beiträge: 6
Registriert: 16. Jan 2021, 22:41

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Shirine »

Grüß dich Lore. Danke für deine Antwort.
Das ist schön zu lesen, dass du gut mit dem Quilonum zurecht kommst und vor allem die suizidalen Gedanken weg sind.
Ich nehme es jetzt wegen meiner häufig wechselnden Stimmungen, die mich selbst sehr belasten und verunsichern und natürlich auch mein Umfeld. Ich hoffe, dass ich dadurch etwas stabiler werde.
Hab nur Ängste, dass all die Medis langzeitig Leber und Nieren schädigen. Ich hab auch mal gelesen, dass Quilonum auch etwas mit der Schilddrüse macht. Aber gut...es wird ja regelmäßig alles durchgecheckt.
LG
Rheinechse
Beiträge: 21
Registriert: 13. Jan 2019, 12:53

Re: Angst vor Quilonum/Lithium

Beitrag von Rheinechse »

Liebe Shirine,

Wenn ich auch noch mal meinen Senf dazu geben darf, als eine die jetzt im 9. Jahr Hypnorex (Lithiumcarbonat) nimmt.
Ich wurde 2012 in einer Klinik auf Lithium eingestellt. Abends 400mg, morgens 200 mg.
Nehme ich seitdem immernoch so, nach missglückten Versuchen, die Dosis zu verrringern. Ich hatte aller aller stärkste Depressionen damals, und das genau genommen schon seit meinem 8. Lebensjahr durch ein Kindheitstrauma. Diagnostiziert wurde das Ganze aber erst mit Ende 20. Als Nebenwirkung habe ich tatsächlich einige Kilos zugenommen und vor 3 Jahren wurde auch Hashimoto diagnostiziert , mit allergrößter Wahrscheinlichkeit bedingt durch die Einnahme von Lithium. Ich muss deswegen Schilddrüsenhormone einnehmen. Auch habe ich seit ca 5 Jahren einen Tremor ( die Hand zittert in Ruhestellung etwas) aber ich kann damit sogar Knöpfe annähen, und im Alltag bemerke ich das kaum. Dafür kann ich mit dem Lithium ein weitesgehend normales Leben führen, das war jahrelang vorher unmöglich. Ich habe noch immer depressive Phasen wie gerade im Moment, aber auch Phasen "ohne" .Natürlich fühle ich mich dabei nicht wie ein gesunder Mensch, aber keine allzu schlimmen Konzentrationsstörungen, ich kann an sozialen Dingen teilnehmen, einigermassen schlafen. Sprich es ist zu ertragen. Das war es jahrelang vorher nicht. Also trotz der Nebenwirkungen würde ich dir Lithium empfehlen,wenn deine Ärztin es vorschlägt. Denn Lithium hat auch eine Wirkung! Das wird oft in Diskussionen darüber vergessen. Liebe Shirine, wie alt bist du und seit wann hast du Depressionen, in welcher Lebenssituation bist du? Ich suche immer den Austausch zu Menschen, die chronische Depressionen haben wie ich. Ich bin 47 Jahre alt und bin aufgrund der Krankheit berentet, lebe alleine, habe aber einen Freund. Vielleicht hast du ja Lust auf einen Austauch, und in jedem Falle bin ich neugierig, wie es bei dir mit dem Lithium weiter gegangen ist! Liebe Grüße, Rheinechse
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