neu hier :hello:

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Ciela100
Beiträge: 2
Registriert: 8. Nov 2020, 20:45

neu hier :hello:

Beitrag von Ciela100 »

Guten abend ich habe mich hier angemeldet weil nach Menschen suche mit denen ich mich austauschen kann. Im April 2010 habe ich meine Tochter verloren. Sie ist grade mal 16 Jahre alt geworden. Es war plötzlich und völlig unerwartet an einem Astma-Schock.
Ich bin in eine tiefe Depression gefallen und die ganze Zeit über auch missbräuchlich Alkohol getrunken. Mit den Anti-Depresiva ist das lebensgefährlich geworden.
Ich wollte auch nicht mehr leben. Wozu es war alles zerstört. Vor 3 Monaten habe ich aufgehört Alkohol zu trinken. Ich bin in Therapie und war nach 10 Jahren das erste mal, nach der Beerdigung, am Grab meiner Tochter. Es ist schlimm, ich bemühe mich stets Haltung zu bewaren.
Aus der tiefe der Depression bin ich raus, auch durch das weglassen von Alkohol. Aber ich fühle mich wie ein Kleinkind, ich plage mich mit Ängsten. Ich fühle mich unsicher. Stürz ich wieder in das Loch ... Ich weiß nicht so genau wie ich mich stabilisieren kann ... kann ich erkennen wenn ich stürze ... oder wache ich im tiefen Loch wieder auf ... ich kann das nicht so genau beschreiben.
Ich schreibe dann ... zum Beispiel kleine Gedanken-Anekdoten.

kennt es jemand von euch Angst zu haben das eine Depression wieder kommt ... Was tut ihr dann um euch abzulenken .. in der Pantemie ist es schwierig geworden
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: neu hier :hello:

Beitrag von Mongolin »

Liebe Ciela,
ich denke, du hast das schlimmste erlebt, was man überhaupt erleben kann, den Verlust seines Kindes. Das du überhaupt weiter machen konntest, finde ich bewundernswert.
Bewundernswert finde ich auch deinen Mut über deine Alkoholprobleme zu schreiben. Du hast es geschafft, nicht mehr zu trinken.
Ich kenne selbst den problematischen Umgang mit Alkohol. Nur hier im Forum hat noch keiner darüber geschrieben, zumindest nicht in der letzten Zeit. Dabei gehen Depressionen und Alkoholkonsum oft einher und machen die Depressionen noch schlimmer. Weiß ich aus eigener Erfahrung.
Will sagen, du hast schon ganz viel geschafft.
Ich kann mir vorstellen, dass die Trauer um deine Tochter dich immer begleiten wird.
Hast du mal eine trauergruppe für verwaiste Eltern ausprobiert?
Mein Mann arbeitet mit schwerkranke Kindern und deren Angehörigen und nach seinen Erfahrungen können solche Gruppen hilfreich sein.
Ich leide an chronischen Depressionen und kenne daher die Angst vor einem Rückfall in eine depressive Phase.
Ich kann nur sagen, versuch die guten Zeiten zu leben. Selbstfürsorge ist ganz wichtig und hilft mir. Sich etwas gutes tun, spazieren gehen oder was dir sonst gut tut.
Ich bin oft traurig wegen meiner verstorbenen Eltern und was so in meiner Kindheit gelaufen ist. Da ich weiß, dass meine Eltern mich trotz allem geliebt haben, sage ich mir heute, dass sie wollen würden, dass ich glücklich bin.
Deine Tochter würde sicher nicht wollen, dass du so leidest.
Klingt jetzt vielleicht blöd, kann das nicht besser ausdrücken.
Ich persönlich bin nicht christlich, glaube aber, dass der Tod nicht das Ende ist.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.
Liebe Grüße Mongolin
Henric007
Beiträge: 7
Registriert: 8. Nov 2020, 16:31

Re: neu hier :hello:

Beitrag von Henric007 »

Hallo Ciela,

der Tod Deiner Tochter ist ein grausamer Eingriff in Dein Leben.
Ich habe selber Kinder und die Vorstellung, dass ... nicht auszudenken!!!!!

Aber ... Du warst wichtig für Deine Tochter, sie möchte mit Sicherheit, dass DU positiv weiterlebst.
Und ... DEIN Leben ist wichtig. Du warst wichtig für Deine Tochter und Du kannst auch wichtig für andere Menschen sein oder werden. Denn Du kannst mit Deiner Existenz als Mensch anderen Menschen helfen in dieser Welt zu leben.

Sei es in der Verwandtschaft, in der Nachbarschaft oder ehrenamtlich. Ich meine damit nic ht unbedingt körperliche Hilfe (Einkaufen) sondern Zuhören, Begleiten. Und das was du anderen tust, kommt als Positves wieder zurück zu Dir.

Sei lieb gegrüßt.

Henric007
Philomena
Beiträge: 132
Registriert: 21. Sep 2019, 20:27

Re: neu hier :hello:

Beitrag von Philomena »

Guten Tag Mongolin,


habe grad deinen Brief an Ciela gelesen. Respekt!
Nicht die üblichen Floskeln sondern klar, deutlich und ehrlich.

Ich hoffe, Ciela wird dies auch so sehen.

Grüße von
Philomena
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: neu hier :hello:

Beitrag von malu60 »

Hallo Ciela,
willkommen im Forum.Du hast Stärke und Mut.Es tut weh,zu lesen,was Du erleiden mußt.

Finde auch,dass Du,Mongolin,es sehr gut geschrieben hast.
Auch Henric,Deine Worte berühren mich sehr. Mutterliebe /Menschenliebe(schwerer Weg).

Du kannst auch mit Deinem schrecklichen Erlebten ,Andere verstehen,auf einer tiefen Ebene,.Es ist so gut,dass Du diesen neuen Weg gehst,Deine Tochter ist stolz auf Dich,wo immer sie ist........Du bist es wert,tu es für Dich...hier kannst Du Verbündete finden.
Wünsche Dir,dass heute das Licht,wovon Monchen,s 13.Adventtürchen erzählt besonders für Dich leuchtet.Alles Gute auf Deinem Weg wünscht Dir von Herzen Malu
Leben ist mehr
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