alternative Therapie
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alternative Therapie
Hallo,
während meiner psychotherapeutischen Tätigkeit habe ich 12 Jahre mit depressiven Menschen gearbeitet. Hierbei habe ich mit einer weitgehend unbekannten Übung sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei dieser Übung legt sich der Patient auf eine bequeme Unterlage. Man fordert den Depressiven auf, alles mit sich geschehen zu lassen. Der Depressive darf bei dieser Übung nichts machen. Nun ergreift der Therapeut, zum Beispiel ein Familienangehöriger, welcher ein gutes Verhältnis zum Patienten hat, einen Arm des Depressiven und hebt diesen hoch. Nach einigen Sekunden wird der Arm wieder zurück auf die Unterlage gelegt. Nach einer kurzen Pause wird ein Bein oder der andere Arm hochgehoben und wieder abgelegt. Man soll die Arme und Beine unterschiedlich hoch heben. Jede Bewegung sollte langsam ausgeführt werden. Man legt die Arme neben den Körper und anschließend in einem gewissen Abstand zum Körper. Die Beine legt man übereinander, nebeneinander und dann auseinander auf die Unterlage. Zwischendurch wird der Körper des Depressiven gedreht, sodass dieser abwechselnd auf der linken und der rechten Seite und auf dem Bauch zum Liegen kommt. Man richtet den Oberkörper auf, um ihn dann wieder auf die Unterlage gleiten zu lassen. Wichtig ist, dass der Depressive alles geschehen lässt. Auf keinen Fall darf er mithelfen, um zum Beispiel einen Arm zu heben oder den Körper zu drehen. Je abwechslungsreicher, umso effektiver ist die Übung. Diese Übung sollte möglichst ausdauernd durchgeführt werden. Je länger und je öfter, umso besser. Nach einiger Übungszeit sollte man den Depressiven gelegentlich fragen, wie sich der Untergrund, auf dem er liegt, anfühlt und welche Körperstellen am meisten auf den Untergrund drücken. Sobald sich der Depressive an die Übungen gewöhnt und sich sein Zustand deutlich gebessert hat, sollte man ihn zwischendurch auffordern, die Bewegungsabläufe gedanklich zu verfolgen. Jedoch sollten diese Fragen den Patienten nicht belasten.
Ich hoffe auf viele Antworten.
während meiner psychotherapeutischen Tätigkeit habe ich 12 Jahre mit depressiven Menschen gearbeitet. Hierbei habe ich mit einer weitgehend unbekannten Übung sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei dieser Übung legt sich der Patient auf eine bequeme Unterlage. Man fordert den Depressiven auf, alles mit sich geschehen zu lassen. Der Depressive darf bei dieser Übung nichts machen. Nun ergreift der Therapeut, zum Beispiel ein Familienangehöriger, welcher ein gutes Verhältnis zum Patienten hat, einen Arm des Depressiven und hebt diesen hoch. Nach einigen Sekunden wird der Arm wieder zurück auf die Unterlage gelegt. Nach einer kurzen Pause wird ein Bein oder der andere Arm hochgehoben und wieder abgelegt. Man soll die Arme und Beine unterschiedlich hoch heben. Jede Bewegung sollte langsam ausgeführt werden. Man legt die Arme neben den Körper und anschließend in einem gewissen Abstand zum Körper. Die Beine legt man übereinander, nebeneinander und dann auseinander auf die Unterlage. Zwischendurch wird der Körper des Depressiven gedreht, sodass dieser abwechselnd auf der linken und der rechten Seite und auf dem Bauch zum Liegen kommt. Man richtet den Oberkörper auf, um ihn dann wieder auf die Unterlage gleiten zu lassen. Wichtig ist, dass der Depressive alles geschehen lässt. Auf keinen Fall darf er mithelfen, um zum Beispiel einen Arm zu heben oder den Körper zu drehen. Je abwechslungsreicher, umso effektiver ist die Übung. Diese Übung sollte möglichst ausdauernd durchgeführt werden. Je länger und je öfter, umso besser. Nach einiger Übungszeit sollte man den Depressiven gelegentlich fragen, wie sich der Untergrund, auf dem er liegt, anfühlt und welche Körperstellen am meisten auf den Untergrund drücken. Sobald sich der Depressive an die Übungen gewöhnt und sich sein Zustand deutlich gebessert hat, sollte man ihn zwischendurch auffordern, die Bewegungsabläufe gedanklich zu verfolgen. Jedoch sollten diese Fragen den Patienten nicht belasten.
Ich hoffe auf viele Antworten.
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Re: alternative Therapie
Zu diesem Beitrag habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich selbst eine schwere Depression hatte.
Re: alternative Therapie
Das klingt sehr interessant und hat wohl auch ein bisschen etwas gemeinsam mit der Progressiven Muskelentspannung oder auch mit Pilates.
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
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Re: alternative Therapie
Hallo Heidenelke,
warum denkst du, dass das Ganze einen positiven Effekt haben könnte? Ich habe bisher nur Entspannungstechniken in der Klinik gehabt, fand das aber eher belastend (also absolut nicht entspannend), weil ich nicht sprechen sollte und dann immer wieder sehr schnell sehr negative Gedanken haben, die ich dann in meinem Kopf schwirren hatte.
warum denkst du, dass das Ganze einen positiven Effekt haben könnte? Ich habe bisher nur Entspannungstechniken in der Klinik gehabt, fand das aber eher belastend (also absolut nicht entspannend), weil ich nicht sprechen sollte und dann immer wieder sehr schnell sehr negative Gedanken haben, die ich dann in meinem Kopf schwirren hatte.
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Re: alternative Therapie
Progressive Muskelentspannung ist etwas anderes, denn hierbei werden die Muskeln angespannt, bevor sie entspannen. Dies bedeutet, der Depressive muss aktiv mitarbeiten. Bei meiner vorgeschlagenen Übung muss er absolut passiv bleiben. Dies ist sehr wichtig. Natürlich sind alle Entspannungsübungen, soweit der Depressive in der Lage ist, dies umzusetzen, positiv. Da ich eine Ausbildung in Bezug auf Entspannungsübungen habe und auch einige Jahre unterrichtete, bin ich natürlich von der Wirksamkeit der Entspannungsübungen überzeugt. Die von mir vorgeschlagene Übung, bei der der Depressive absolut passiv bleibt, ist, soweit ich weiß, eine absolut neue Erkenntnis. Sollten Sie noch irgendwelche Fragen haben, dann bin ich gerne bereit, dies zu beantworten.avelarte hat geschrieben:Das klingt sehr interessant und hat wohl auch ein bisschen etwas gemeinsam mit der Progressiven Muskelentspannung oder auch mit Pilates.
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Re: alternative Therapie
Da ich immer wieder versucht habe, die Depressiven dazu zu bringen, Entspannungsübungen zu versuchen, ist mir natürlich bewusst, dass dies zumindest bei schwer depressiven Menschen sehr schwierig bis unmöglich ist, denn bei fast allen Entspannungsübungen wird eine gewisse Aktivität vom Depressiven verlangt. Auch bei der Übung, die ich vorgeschlagen habe, wird vom Depressiven entwas verlangt. Und zwar, dass er nichts tun darf. Dies ist zwar keine klassische Entspannungsübung, aber die Entspannung stellt sich nach meiner Erfahrung sicherer ein, als bei den bekannten Entspannungsübungen.f32-axolotl hat geschrieben:Hallo Heidenelke,
warum denkst du, dass das Ganze einen positiven Effekt haben könnte? Ich habe bisher nur Entspannungstechniken in der Klinik gehabt, fand das aber eher belastend (also absolut nicht entspannend), weil ich nicht sprechen sollte und dann immer wieder sehr schnell sehr negative Gedanken haben, die ich dann in meinem Kopf schwirren hatte.
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Re: alternative Therapie
Hallo Heidenelke,Heidenelke hat geschrieben:Hallo,
während meiner psychotherapeutischen Tätigkeit habe ich 12 Jahre mit depressiven Menschen gearbeitet.
ich hab eine neugierige Nachfrage: bist du Heilpraktikerin?
Grüsse
Bauchtänzer
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Re: alternative Therapie
Ich bin psychotherapeutischer Heilpraktiker. Die Psychotherapie-Prüfung habe ich in Landshut gemacht.Bauchtänzer hat geschrieben:Hallo Heidenelke,Heidenelke hat geschrieben:Hallo,
während meiner psychotherapeutischen Tätigkeit habe ich 12 Jahre mit depressiven Menschen gearbeitet.
ich hab eine neugierige Nachfrage: bist du Heilpraktikerin?
Grüsse
Bauchtänzer
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Re: alternative Therapie
Danke für die Klarstellung. Zur Sache selbst kann ich leider nichts beitragen. Hab einen schönen Tag!