Ich bin neu hier und schreibe einfach mal etwas, was mich aktuell bedrückt.
Seit einigen Jahren arbeite ich in einer Spedition in einem Großraumbüro. Vor 3 Jahren hatte ich eine berufliche, psychosomatische Reha für 5 Wochen gemacht. Ich hatte die Diagnose: Erschöpfungsdepression und Anpassungsstörung.
Bis dahin hatte ich Vollzeit gearbeitet. Ab 2018 habe ich dann Teilzeit gearbeitet, da mir die Arbeitszeit zu viel wurde. Ich muss sagen, dass mir die Teilzeit Arbeit gut tut, vor allem seelisch.
Nebenbei betreue ich noch meine Pflegebedürftige 80-jährige Mutter, bin verheiratet und habe ein 17-jähriges Kind.
Von 2017 bis 2019 habe ich Citalopram genommen. Das Ausschleichen hat nach dem 2. Versuch relativ gut geklappt.
Nun habe ich, eventuell auch "Wechseljahresbedingt" des öfteren Stimmungsschwankungen, Grübelattacken und etwas Angst. Nachts auch mal ein wenig Herzrasen und leichte Schweißausbrüche auf der Brust. Ich bin 46 und da kann man als Frau ja schon beginnende Wechseljahre haben.
Im Büro bin ich manchmal etwas traurig und nicht so gut gelaunt. Bei uns ist die Stimmung nicht so gut, seit dem der "Light Lockdown" erfolgte.
Ich sass bis Ende Oktober noch in einem anderen Büro und musste aufgrund vom Lockdown in ein anderes Büro, da wir zu viele Menschen auf einem Haufen waren.
Irgendwie haben mich diese Umstrukturierungsmaßnahmen verunsichert. Die negative Stimmung meiner Kolleginnen und Kollegen hat auch was bei mir getriggert
Ich habe Anfang Dezember einen Termin beim Hausarzt um abzuklären, ob ich eine depressive Verstimmung habe oder irgendwelche anderen Ursachen oder Krankheiten vorliegen.
Ich halte mich noch mit Safran Kapseln über Wasser, etwas positiv gestimmter bin ich dadurch.
Im Büro gehe ich ab und zu vor die Tür für 5 Minuten, um abzuschalten.
Ich habe Bedenken, wieder ein Antidepressivum nehmen zu müssen, da ich von Citalopram starke Nebenwirkungen hatte.
Ab und zu mache ich auch Autogenes Training zu Hause, gehe spazieren, höre schöne Musik und nehme ein heisses Bad. Telefonieren mit einer guten Freundin hilft auch
Grübelattacken treffen mich meistens ab Sonntags, wenn ich zu Hause bin.
Ich habe im Büro 1-2 Kolleginnen die sich seit ca. 2 Wochen anders verhalten und ich fühle mich manchmal ausgeschlossen. Ich interpretiere das vielleicht auch falsch.
Beziehe immer einiges auf mich und habe manchmal ein schlechtes Gewissen, obwohl das Quatsch ist.
Schließlich können mich die Kolleginnen ja ansprechen, wenn ich was falsch gemacht habe?
Es gibt auch Kolleginnen mit denen ich reden kann und denen ich eher vertraue.
Es hat bei uns durch "Stutenbissigkeit" schon Konflikte gegeben und eine Kollegin wurde in ein anderes Büro gesetzt (Vor dem Lockdown).
An meinem Arbeitsplatz ist so eine Unruhe reingekommen und manchmal macht sich ein komisches Gefühl breit. Wir haben in der Logistik zum Glück eine gute Auftragslage und es ist schade, dass die Stimmung schlecht ist. Jeder kämpft wohl für sich.
Kennt ihr sowas?
Ich versuche die Situation zu meistern und sage mir jeden Tag, ich schaffe das.
Es ist ja nur ein halber Tag.
Aber ein wenig antriebslos bin ich schon.
Ich habe mich jetzt einfach mal bei einer anderen Firma beworben, um zu schauen, wie mein Marktwert ist.
Leider bin ich auch ein Mensch der hochsensibel ist und keine Veränderungen mag.
Die Sicherheit, dass es woanders besser ist, hat man ja auch nicht.
Wie geht ihr mit Zweifeln, Grübelattacken und Unsicherheiten um? In der dunklen Jahreszeit neige ich auch eher zur Melancholie und dunklen Gedanken.
Liebe Grüße
und eine gute Nacht
Catlover2020
Guten Morgen Katerle und Mongolin,
Dass man von Antidepressiva mehr Hunger bekommt, kann ich nur bestätigen. Jedenfalls bei Citalopram war das so.