Stimmungsschwankungen im Büro und zu Hause

[Secret]

Hallo Jo88,

eine körperliche Krankheit ist greifbarer, sichtbarer. Die Depression so glauben vielleicht manche nicht Betroffene sei vom Kranken selbst zu steuern? Frei nach dem Motte :"reiss dich mal zusammen".
Ich war früher zu Schulzeiten schon depressiv, ich war in einer Klasse mit anderen gehandicapten Schülern: eine Mitschülerin mit Epylepsie, ein Schüler mit Sprachschwierigkeiten (stotterern) und sie bekamen mehr Verständnis und Hilfe entgegengebracht von der Klasse als ich.
Es gibt aber auch andere Krankheiten wo kleiner gerne darüber redet: Inkontinenz, damit hat mein Mann seit über einem Jahr nach einer nicht so glücklich gelungenen Prostata-OP Probleme.
Es gibt noch einen Tread in der Rubrik Empfehlungen und Lesen über Armut in der Jugendzeit, da ist mir auch einiges klar geworden.

[Secret]

Hallo Ihr Musketiere,

ich habe gerade den Mut gehabt nachzuprüfen ob ich in mein e-mail Postfach von dem Büro komme und es geht noch.
Nun habe ich doch kein gutes Gefühl mehr weil ich denke das der Chef das merken wird, ich wollte doch Abstand von dieser Firma halten.
Oder ist es nicht besser mal Interesse und Kontakt zu halten, war die reine Neugier was es Neues gibt.
Ich war nicht allzu lange drin und habe nicht alles gelesen. Nur meine Abwesenheitsmail.

[Suchende2]

Mein Betriebsrat hat vorhin meine Abteilungsleitung angewiesen, ab morgen einen Arbeitsplatz für mich zur Verfügung zu stellen. Mein Arbeitgeber hat entschieden, mich auszusortieren (ohne den BR zu informieren), da ich ja durch die lange Erkrankung gezeigt habe, daß ich nicht so belastbar bin, wie die mich brauchen. In anderen Firmen wäre ich besser aufgehoben. Sie unterstützen mich auch gerne mit Kontakten.

Zum Glück konnte ich eben kurz mit meiner Therapeutin telefonieren.

[Suchende2]

Hallo Jo,

heute habe ich für mich erfahren, daß vor den Vorgesetzten offen damit umgehen eine sehr schlechte Idee für mich war. Allerdings ist meine Aussage zur Zeit sehr von dem heutigen Vormittag gefärbt.

Ich verstehe Deine Bedenken und Zweifel, kann zur Zeit leider nicht genauer darauf eingehen.

Alles Gute,
Suchende

[Suchende2]

Nachtrag:
Heute Nachmittag hat mich mein Arbeitgeber zu Hause angerufen und versucht unter Druck zu setzen, damit ich morgen nicht komme und unterschreibe. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, daß ich komme und ich um eine Besprechung in der Arbeitszeit unter Anwesenheit des Betriebsrates bitte.

Als ich nach dem Telefonat meinen Betriebsrat informierte, war dieser entsetzt über dieses Verhalten.

Ich wünsche Euch allen
alles Gute,
Suchende

[SonneundDunkenheit]

Hallo Suchende,
es ist traurig zu lesen, wie dein AG mit dir umspringt. Du hast eine Menge getan, um wieder arbeitsfähig zu werden und nun so ein verkorkster Neuanfang.
Mich bestärkt es darin, meine psychischen Diagnosen weiterhin nicht preiszugeben.
Hast du einen GdB, der dich zunächst schützt? Zumindest muss dann ja das Integrationsamt eingeschaltet werden.
Momentan bist du ja noch AU. Eine Kündigung schließt das leider nicht aus, aber warum jetzt?
Was sollst du unterschreiben? Einen Aufhebungsvertrag, eine Kündigung,...?
Ich wünsche dir tatkräftige Unterstützung vom Betriebsrat. Gleichzeitig frage ich mich, ob du unter dem Vorzeichen "unerwünscht zu sein, aussortiert zu werden" dort tatsächlich weiter arbeiten möchtest bzw. kannst.
Für den morgigen Arbeitstag wünsche ich dir alles Gute.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit

[Kassettenkind]

Guten Abend zusammen,

@Jo: Es ist immer noch schwer mit dem Thema Depression am Arbeitsplatz offen umzugehen.
Bei meinem Arbeitgeber weiß es nur eine Kollegin, die in einem anderen Gebäude arbeitet.
Was bei uns "schick" im Büro ist, dass eher von "Burnout" gesprochen wird. Da wurde dann eben gearbeitet bis zum Ausgebranntsein und das passt doch besser in die Leistungsgesellschaft.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es nur 1-2 Personen, mit denen ich darüber reden kann.
Das ist ok.
In der Abteilung, wo ich seit fast 2 Jahren arbeite, würde ich wahrscheinlich auch niemanden direkt von meinen psychischen Problemen erzählen. Ich komme mit allen Kollegen und Kolleginnen ganz gut aus.
Meine persönliche Meinung ist, sie müssen nicht alles über mich wissen.
Ich versuche ein wenig berufliches und privates zu trennen, da ich die Erfahrung gemacht habe bei zu viel Offenheit auch zu viel Angriffsfläche zu bieten.
Das ist wohl für jeden eine Empfindungssache und jeder sollte sich wohlfühlen. Leider sind psychische Erkrankungen in privater oder beruflicher Gesellschaft immer noch ein Tabuthema.
Da sind wir wohl in Deutschland noch ein Entwicklungsland.

LG Kassettenkind

[Kassettenkind]

Hallo Suchende,

es ist sehr enttäuschend vor allem von deinem Arbeitgeber echt mega unmenschlich, respektlos und widerspricht jeglichen professionellen Umgangsformen was er da heute gemacht hat.
Ich vergesse fast meine gute Kinderstube und möchte hier auch keine Fäkalsprache verwenden.
Wobei ich da gerade Lust drauf hätte ;-(

Der Betriebsrat ist auch geschockt, das sagt ja alles.
Gegebenenfalls könntest du noch einen Anwalt für Sozialrecht/Arbeitsrecht einschalten.
Ich habe nur gehört, dass man einen Aufhebungsvertrag nicht so schnell unterschreiben sollte.

Wie SonneundDunkelheit geschrieben hat, die Frage ist, möchtest du dort weiterhin arbeiten?
Die Wertschätzung deines Arbeitgebers ist nicht vorhanden.

Hast du zu Hause gerade jemanden, der für dich da ist? Eine Freundin/Freund den du noch anrufen kannst?
Ich weiß, dass dein Mann noch im Krankenhaus ist.
Habe gerade nur gedacht, dass du noch eine emotionale Stütze in diesen Tagen gebrauchen könnest.

Liebe Suchende, ich wünsche dir für Morgen, dass du stabil bleibst und wünsche dir alles Gute!

LG Kassettenkind

[Kassettenkind]

Guten Abend Secret,

in deinem vorletzten Thread hast du was geschrieben, wie es so im Laufe der Jahre läuft, wegen Arbeit, Weiterbildung, Hobbys usw. Wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich werde in einem Jahr 50. In der Mitte des Lebens ändert sich schon einiges.
Karriere mäßig orientiert war ich noch nie so richtig. Ehrgeizig bin ich schon. ich mache mich nur nicht mehr so kaputt wie früher und mir fällt es leichter am Arbeitsplatz auszusprechen, wenn ich Hilfe benötige.
Mit meinen 20 Stunden pro Woche komme ich gut klar. Das geht auch nur, weil mein Partner mehr Geld verdient und unsere Situation es zu lässt. Falls mein Mann irgendwann nicht mehr so viel arbeiten könnte, würden wir unser "Lebensmodell" anpassen.
Ich merke auch, dass ich nichts verpasse, wenn ich mal irgendwo absage und eine Auszeit für mich brauche.
Abends muss ich jetzt auch nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein oder irgendwo bei der VHS sein. Das sind eben persönliche Wünsche/Erwartungen und da kann man sich fragen, was möchte ich eigentlich noch so machen? Fehlt einem irgendwas, was tut mir gut?
Ich habe kreative Hobbys und gehe jetzt wieder regelmäßig schwimmen mit meinem Mann.
Dann helfe ich meiner Mutter, da gehen so 5-8 Stunden pro Woche drauf.
Meditation versuche ich 3x pro Woche zu machen. Ab und zu gehe ich mal zum Konzert oder in ein Musical.
Ich bin zufrieden. Von Glücklich spreche ich nicht so gerne, da ich finde, es gibt im Leben einige Glücksmomente, die ich auch genieße.
Eine Organisation hört sich interessant an, wegen Arbeitsplatz.
Was kannst du dir denn so vorstellen, liebe Secret?

Wegen den E-Mails lesen, finde ich es ganz normal, dass du neugierig bist. Es ist doch nichts verwerfliches dran.

Eine gute Nacht euch allen

Liebe Grüße
Kassettenkind

[Suchende2]

Hallo Ihr Musketiere und Alle,

ich darf zur Zeit täglich 2 Stunden neben meiner Kollegin sitzen und ihr beim Arbeiten zuschauen. Morgen soll ich eventuell einen Laptop bekommen. Da sie es bis jetzt herausgezögert haben, glaube ich noch nicht wirklich daß es morgen klappt. Falls ich ihn nicht bekomme, bin ich dann zumindest nicht enttäuscht. Auch das Formular, daß ich die Wiedereingliederung begonnen habe (damit mir die Rentenkasse Übergangsgeld zahlt) können sie seit 2 Tagen nicht unterschreiben.
Ich erhalte keinerlei Informationen.

Jetzt muß ich erstmal bis nächste Woche durchhalten, wenn unsere Betriebsratvorsitzende wieder da ist.
Die versuchen mich zum umkippen zu bringen, indem sie weiterhin Kommunikation verweigern, soweit es geht und mich nicht arbeiten lassen.
Außerdem wurde meinen Kollegen meine Kollegen genauestens informiert, wie die Wiedereingliederung geplant ist. Das bedeutet, daß bei einer Änderung des Planes alle Kollegen wissen, daß ich es nicht wie geplant geschafft habe. Das finde ich unmöglich.

Meine Therapeutin meinte heute, ich solle mir auf der Arbeit meinen Trotz beibehalten um zu bestehen und mir einen kurzfristigen Termin bei meiner Psychiaterin holen, um zu schauen, ob es etwas kurzfristig stabilisierendes gibt.

Meinem Mann geht es zum Glück so weit gut. Schmerzen hat er, aber alles aushaltbar. Physiotermine bekommen war etwas schwierig, hat aber inzwischen auch geklappt.

Ich wünsche Euch allen eine bessere Woche, als ich sie zur Zeit habe!

Alles Gute,
Suchende

[Suchende2]

Moin Ihr alle,

selbst die Personalabteilung sagt, daß man so nicht mit mir umgehen darf und wird das Gespräch mit der Abteilungsleitung suchen. Nach einer Woche habe ich immer noch nicht alle zur Arbeit notwendigen Programme auf meinem Computer laufen und eine schlechtere technische Ausstattung, so daß ich nicht dieselbe Leistung wie meine Kollegen erbringen könnte (wenn man mich arbeiten lassen würde). Die Kollegen bekommen das natürlich mit und denken sich ihren Teil.
Nächste Woche ist der Betriebsrat da und Ende nächster Woche habe ich einen Termin beim Anwalt.
Mir wurde angedroht, wenn ich der Aufhebung des Vertrages nicht zustimme (bevor der Betriebsrat anwesend ist), erhalte ich eine betriebsbedingte Kündigung. Gleichzeitig gibt es bei uns für mich passende offene Stellen... Der Betriebsrat hat mir schriftlich mitgeteilt, daß es keine betriebsbedingte Kündigung geben wird.

Ich bin die ganze Zeit ohne Notfallmedikament ausgekommen. Es ärgert mich, daß ich es aus so einem Grund nun habe. Bin aber gleichzeitig froh, es für den Notfall zu haben.

Nun habe ich Wochenende und freue mich in den nächsten 2 Tagen hoffentlich etwas abschalten zu können.

Ich wünsche Euch allen ein erholsames Wochenende und alles Gute,
Suchende

[SonneundDunkenheit]

Hallo Suchende,
du kannst echt stolz auf dich sein.
Hoffentlich gibt es in der Firma Kollegen mit denen du dich gut verstehst und mit denen du die Pausen (wenn du wieder bei einem höheren Stundenvolumen bist) gerne verbringst. Irgendwelche positiven Verknüpfungen braucht es, um motiviert und damit halbwegs zufrieden zur Arbeit zu gehen.
Ich stelle mir Anwesenheit unter solchen Bedingungen wie ein Spießroutenlauf vor, der schnell an die Substanz geht.
Versuch das Wochenende zum Abschalten zu nutzen, tu dir Gutes.
Hoffentlich kann der Betriebsrat sein Wort halten. Vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit dem Abteilungsleiter zu entkommen durch eine interne Umsetzung. Das Verhältnis zwischen euch ist nachhaltig vergiftet.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit

[Secret]

Hallo Suchende,

wenn du auf deiner aktuellen Stelle bleiben willst hast du schon viel Kraft bewiesen. Aber willst du bei fehlender Wertschätzung noch in dieser toxischen Abteilung arbeiten?
Das du aber in einer Firma mit Betriebsrat bist kannst du vielleicht auch dem Abteilungsleiter die Stirn bieten, die Abteilung wechseln?
Das mit den schlechtereren Arbeitsmitteln kommt mir bekannt vor. Da steckt Sytem hinter.
Ich wünsche dir viel Kraft und das du am Wochenende dein Akku aufladen kannst.

[Secret]

Hallo Kasettenkind,

ich war bei der VHS da mich der Vortrag über Psychosomatik interessiert hat. Ich bin froh das ich mich dazu überwunden habe, denn wenn ich zu viel vermeiden werden meine Ängste und Einschränkungen größer. Der Parkplatz wo ich bisher meinen PKW auf dem Weg zur VHS abgestellt habe steht wegen Umbau nicht mehr zur Verfügung. Und ich parke auch nie im Parkhaus und nur auf Plätzen wo ich gerade reinfahren kann. Da hatte ich Sorge keinen Parkplatz zu bekommen oder zu weit weg zu parken und alleine im Dunkeln herumzulaufen. Ich habe aber einen Platz bekommen und nicht weit weg und beleuchtet.
Das war schon ein Schritt, daher denke ich fehlt mir zur Zeit nichts. Ich weiss nicht was noch fehlen sollte, denn auch schöne Unternehmungen kosten Kraft.
Das kann sich später immer noch ändern.

[Kassettenkind]

Guten Abend zusammen,

@Secret: Danke für die Informationen.

@Suchende: Ich wünsche dir, dass du am Wochenende etwas Abstand von deinem Arbeitsplatz bekommen kannst.
Näher kann ich auf das Thema nicht richtig eingehen, es hört sich sehr demoralisierend an, was du da berichtest und grenzt schon fast an einen Skandal.

@Alle: Ich bin hier erst mal offline und werde mich spätestens im neuen Jahr zurück melden.
Private Nachrichten werde ich lesen und auch antworten.

Euch allen ein schönes Wochenende und passt auf euch auf

Viele Grüße
Kassettenkind

[Suchende2]

Guten Tag Ihr Musketiere und alle,

ich hoffe, ich kann alle Fragen beantworten.
Ein Abteilungswechsel ist schwierig, da ich in einer Zentralabteilung und nicht in einer Niederlassungsabteilung arbeite. Das ist aber im moment mein zumindest vorübergehendes Ziel, bis sich alles andere geklärt hat.
Inzwischen hat sich beim Informationsammeln einiges getan.

Heute hatte ich ein Telefonat mit der Schwerbehindertenvertretung. Die war sehr überrascht, was die versuchen mit mir zu machen und fragte sich, genauso wie ich, warum dann überhaupt eine Wiedereingliederungsvereinbarung unterschrieben wurde. Desweiteren war sie sehr verwundert darüber, daß mein Vorgesetzter nach meiner schweren OP wochenlange Überstunden von mir verlangte (die dann mit zum Zusammenbruch führten). Er sagte, daß sei doch klar, daß soetwas nach einer OP nicht gehe.

Morgen habe ich endlich ein direktes Gespräch mit dem Betriebsrat.

Mit dem Arbeitsamt hatte ich auch Kontakt und erhalte dort einen Termin bei der Rehaabteilung. Dort wurde ich gut beraten und habe einige wichtige Informationen erhalten. Allerdings mußte ich dran bleiben. Mein schriftlicher Versuch endete mit "Das Arbeitsamt ist nicht zuständig". Telefonisch hatte ich eine sehr nette Dame, die mich "selbstverständlich bei eventuell drohender Arbeitslosigkeit" beriet.
Das Integrationsamt hat mir auch ein paar wichtige Informationen gegeben.

Nun hoffe ich darauf, daß ich schnell aus der Abteilung raus kann und dann in Ruhe, ohne Druck, weiterschauen kann. Ich mache noch immer nur Online-Schulungen, habe zum Glück noch einige vor mir und das Hauptcomputerprogramm läuft auf meinem Rechner noch immer nicht.
Inzwischen kann ich damit ganz gut umgehen.
Trotzdem habe ich jeden Morgen vor der Arbeit Bauchschmerzen. Das sollte nicht sein.

Ich wünsche Euch allen eine gute Woche,
alles Gute,
Suchende (die ein wenig positiver als letzte Woche gestimmt ist)

Nachtrag: Meinem Mann geht es zum Glück soweit gut. Es heilt, den Arm darf er nicht belasten und es wird langwierig. Aber mit jedem Tag wird es besser.

[Suchende2]

Guten Abend Ihr Alle,

wie es aussieht liegt das Problem bei der Gruppenleitung.
Ich kann voraussichtlich in Kürze innerhalb der Abteilung in die andere Gruppe wechseln.
Die Auflösung wurde zurückgezogen und ich habe dann zumindest eine Chance und kann sehen, wie belastbar ich bin.

Alles Gute,
Suchende

[SonneundDunkenheit]

Hallo Suchende,
mittlerweile sind zwei weitere Wochen ins Land gegangen. Wie geht es dir aktuell in der Wiedereingliederung?
Bist du endlich ordentlich mit Arbeitsmitteln versorgt und bekommst eigene kleine Aufgaben?
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit

[Suchende2]

Hallo SonneundDunkelheit,

vielen Dank für Deine Nachfrage.
Ja, ich habe inzwischen alle notwendigen Arbeitsmittel und Zugänge (das hat 2 1/2 Wochen gedauert). Ich darf seit 1 1/2 Wochen den Kollegen in einem kleinen Bereich zuarbeiten (Daten die per Mail reinkommen in eine Excel-Liste eintragen und wenn diese vollständig ist, weiterleiten an die Zuständigen).
Die Kollegen sind froh über meine Unterstützung durch die höhere Ebene wird mir durch Kleinigkeiten gezeigt, daß ich immer noch nicht willkommen bin. Ich habe jetzt für nächste Woche um ein Gespräch gebeten und werde nach diesem Gespräch mit meinem Betriebsrat schauen, was sinnvoll und machbar ist.
Ich habe diese Woche mit der Gewerkschaft telefoniert. Die haben mir geraten, mich an eine Mobbingfachstelle zu wenden. Was zur Zeit gemacht wird ist nicht so eindeutig wie vorher (Arbeitsmittel verweigern), aber im Zusammenhang sehr klar, was damit bezweckt werden soll.

Allerdings bin ich nach der Arbeit immer so fertig, daß zu Hause fast nichts mehr geht.

Ich wünsche Euch allen eine gesegnete Restadventszeit und erholt Euch heute noch gut!

Alles Gute,
Suchende

[Secret]

Hallo Ihr Musketiere,

ich wünsche frohe Feiertage.

@Suchende: Ich wünsche Dir viel Kraft auf der Arbeit, gut das du Verbündete findest und nicht von der einzelnen Person aus der Abteilung, die gegen dich arbeitet alleine von abhängig bist.

Wie geht es Euch? Es ist wieder viel Zeit vergangen und die Erkältungswelle hat erst meinen Sohn, dann meinen Mann getroffen. Husten habe ich keinen aber Gliederschmerzen. Der Sport macht keinen Spaß zur Zeit so wie ich mich fühle, und es wird dort auch nicht geheizt.
Ich bin zur Zeit auch wieder dünnhäutig wenn man mir doof kommt...

[Secret]

Hallo zusammen,

gestern abend ist mir alles zu viel geworden, ich habe zum ersten Mal Abends Promethazin zur Beruhigung eingenommen. Die Krankheit und Unzufriedenheit von meinen Mann ist mir auf Dauer zu anstrengend. Ich habe am Abend weinen müssen und wollte auch so nicht von unseren Söhnen gesehen werden. Ich habe später gegessen und das Essen in die Mikrowelle getan. Meinen Man tat es leid, doch er übersieht vorher alle Stoppschilder bei mir wenn er mich mit seinen eigenen Problemen zu sehr überfordert.
Bisher habe ich mich gut von meinen Gedankenkreisen ablenken können, doch da ich nun auch erkältet bin und keinen Sport und andere Aktivitäten mit meinen Gliederschmerzen mache beschäftgt mich zunehmend was ich vorher verdrängen konnte.
Ich bins zwar anders als vor 10 Jahren und habe Fortschritte gemacht, doch zur Zeit bin ich eben sehr enttäuscht das wieder Rückschritte mache. Ich will doch nur meine Ruhe haben und von meinen Mitmenschen nicht ständig gekränkt und vor dem Kopf gestossen werden! Und keine Existenzängste haben das ich kein eigenes Einkommen mehr haben werden wegen meiner Depression.
Letzte Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen und geträumt das ich einen neuen Arbeitsplatz antrete und dort für mich kein Schreibtisch frei ist. Meine Vorgesetzte hat mir die Anweisung gegeben erst mal zur Kafeeteriea zu gehen. Als ich ihr sagte es sei viel Arbeit liegen geblieben und viel zu tun sagte sie mir das spiele keine Rolle...
Träume wollen uns manchmal indirekt verschlüsselt etwas mitteilen. Meint auch mein Psychologe.
Jetzt sitze ich auf der Couch und habe im Gegensatz zu den vorherigen Tagen keinen Antrieb. das zieht mich runter.
Ich hoffe es geht nach der Erkältung wieder etwas besser...
Was macht ihr so?
Bis Bald

[Secret]

Hallo ihr Musketiere,

meine Schwiegermutter hat gerade angerufen: sie war letzte Nacht wegen erhötem Blutdruck im Krankenhaus. Konnte aber heute nach Hause und hat Medikamente bekommen. Gegen Blutdruck nimmt sie schon länger etwas.
Wenn etwas kommt dann alles auf einmal, wieder mal als es mir auch schlecht ging...

[SonneundDunkenheit]

Liebe Secret,
Sport (als Verdrängung?) fällt gerade weg. Dazu all deine Sorgen und Ängste bezüglich der Arbeit, der Reha...da wundert es nicht, dass es dir schlecht geht. Deine Zeilen erinnern mich an meine wirklich schlimmen Zeiten. Meine Therapeutin hat mir in den Stunden in der Zeit immer gesagt: meine Hauptaufgabe sei jetzt "mich selbst auszuhalten", mich nicht im Elfenbeinturm zu verkriechen. Wir haben als Familie ( 1x alle und einmal mein Mann und ich) ihr Angebot für ein gemeinsames Gespräch unter ihrer Moderation genutzt. Da ging es darum was machen die Erkrankungen mit mir (ohne dass etwas zu den Traumata selbst gesagt wurde), was kann ich leisten, was ist zu viel aus meiner Sicht (und das können Kleinigkeiten sein), aber es ging auch um die Erwartungen und Wünsche meiner Kinder und meines Mannes. Die Gespräche hallen nach bei allen Familienmitgliedern, wir alle gehen behutsamer miteinander um.... trotzdem knallt es hin und wieder und ich bin gerade das schwächste Glied der Familie, die das Zusammenleben bestimmt ....das muss ich mir immer wieder vor Augen halten, um die anderen nicht zu überfordern.
Vielleicht ist so ein Gespräch für euch auch eine Möglichkeit.
Ich hoffe deine Erkältung klingt bald ab und die Energie kommt zurück.
Momentan bin ich auch sehr sehr müde, bewege mich im Schneckentempo und bin dünnhäutig. Arbeit bleibt liegen bzw. wird von anderen Familienmitgliedern übernehmen. Ich hätte es gerne anders, aber so ist nun einmal die Realität.
Gerade war ich mit meiner Tochter eine Runde spazieren. Der Schnee und die kalte klare Luft haben mich aktiviert. Jetzt schmücken wir den Weihnachtsbaum und der Rest des Tages ist ausruhen... mehr schaffe ich heute nicht.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit

[Secret]

Hallo SonneundDunkelheit,

ich habe gerade erst deinen Betag entdeckt und gedacht hier sei nach meinem Eintrag nichts Neues mehr geschrieben worden.
Mir geht es körperlich wieder besser, die Erkältung ist weg.
Ob Sport und Aufräumen nur Ablenkung war? Ich weiss es nicht - vielleicht tels teils... Aufgeräumt ist ja alles, Sport mache ich wieder, aber 2x die Woche reicht mir, ich höre da auf meinen Körper. Ich probiere gerne Neues aus was mich nicht stresst. Gestern habe ich zum ersten Mal selber Brötchen gebacken, hat allen gut geschmeckt. Da habe ich aus dem zu viel gekauften Mehl noch etwas gutes gemacht. Aber das braucht Mut, weil ich schon Angst habe wieder einen auf den Deckel zu bekommen oder das etwas schief geht. Als mein Mann die Brötchen aus dem Ofen holen wollte sind sie ihm alle auf den Boden gefallen. Er hatte selber Ärger auf der Arbeit und war gestresst. Ausserdem glaubt er er müsse mir das alles abnehmen, nur weil ich länger brauche oder auch ängstlicher bin das ich mich verbrennen könnte. Natürlich war ich wieder alles schuld, ich hatte das Backblech nicht richtig in den Ofen getan.
Ich fühlte mich wieder wie als Kind bei der Mutter der ich im Haushalt nichts recht machen konnte und mir ständige Meckertiraden anhören musste. Das tut mir weh - ich bin das so satt. Ich habe einen Schreianfall und Wutanfall bekommen und gesagt das ist auch meine Küche und ich bin kein Kind mehr. Diesmal habe ich nicht geweint und es auch ohne Medikamente geschafft. Wir haben uns auch wieder vertragen. Er war selber gekränkt und hat nicht verstanden warum mich das so triggert und fertig macht.
Heute habe ich Brotsuppe gekocht, das erste Mal, Ist nicht so der Renner... Wollte das trockene Brot nicht wegwerferen. Kann man essen, muss man aber nicht haben.
Ich habe heute den Bericht von meinem Psychologen bekommen und an den VDK weitergeleitet.
Ich wünsche allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

[SonneundDunkenheit]

Liebe Secret,
ich wünsche dir Glück in Bezug auf den GdB.

Es ist einfacher einen anderen für Missgeschicke verantwortlich zu machen als eigene Fehler/ Unzulänglichkeiten zuzugeben.... geht uns glaube ich allen so.

Und es ist auch gut zu begreifen was im Hintergrund aus der Vergangenheit mitläuft, was quasi Projektionen oder Wiederholungszwänge sind. Unser Gegenüber tappt oft aus Unwissenheit in Situationen worauf unsere Reaktionen für ihn befremdlich wirken.
Ich finde es gut, dass du deinen Gefühlen Luft gemacht hast und weder Tränen noch Medikamente erforderlich waren.
Dein Mann möchte dich beschützen, dir Dinge abnehmen (positive Sichtweise). Er scheint aber auch ein wenig ungeduldig zu sein und dir wenig zuzutrauen (die negative Seite). Hier hilft aus meiner Sicht nur das ehrliche Gespräch in einem ruhigen Moment. Oft funktioniert es im Zweierkontakt nicht, weil schnell Vorwürfe und Zuschreibungen erfolgen. Dann kann es hilfreich sein eine Moderation dazwischen zu setzen. Ich habe von den beiden Therapiestunden mit meiner Familie sehr profitiert. Es war für mich zwar nicht alles angenehm und schmeichelhaft, aber hilfreich von einer Dritten Person einen Spiegel vorgehalten zu bekommen.

Schön dass die Erkältung abgeklungen ist und Sport wieder als Ausgleich möglich sind.

Was ist aus deinem geplanten Beratungsgespräch
dei der DRV bezüglich einer EMR geworden?

Die Wünsche bezüglich eines besinnlichen Weihnachtsfestes gebe ich gerne zurück.
Ich denke ein wenig haben wir es selbst in der Hand wie und mit wem wir Weihnachten verbringen, ob uns das Geplante gut tut oder Stress vorprogrammiert sind. Natürlich kann das bedeuten sich aus Zwängen/ Traditionen befreien und dazu stehen zu müssen, aber letztlich entscheidet jeder für sich.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit