Lithium - Indikation und Erfahrung!!?!

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Roland W.
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Lithium - Indikation und Erfahrung!!?!

Beitrag von Roland W. »

Ich - 23 Jahre - habe von ca. Juli 99 - März 00 eine schwere depressive Episode gehabt, Auslöser waren verschiedene Stressfaktoren und private Probleme. V.a. Remergil hat sich positiv auf mein Befinden ausgewirkt, die Depression aber auch nicht völlig und schon gar nicht in kurzem Zeitraum beheben können. Im August bin ich - durch die Trennung von meiner Freundin - wieder deutlich abgerutscht, habe auch wieder mit der Einnahme von Remergil begonnen, mein Zustand hat sich seither einigermassen stabil gehalten, allerdings auf einem nicht allzu erfreulichen Level. Seit Jahresanfang geht es wieder ein kleines bißchen weiter bergab (keine Ahnung, wieso), momentan würde ich meine Befinden durchaus schon als leicht depressiv bezeichnen. Remergil nehme ich jetzt schon ca. 10 Wochen. Ab März habe ich zudem mehrere Monate lang auf Prüfungen zu lernen, was meine Stimmung wohl kaum verbessern wird. Deswegen überlege ich mir, bei meinem Psychiater zusätzlich zum Remergil wegen einer Behandlung mit Lithium nachzufragen, da selbiges ja prophylaktisch gut wirken soll als auch einen positiven Einfluss auf die Depression generell haben soll. Bereits im Jahr vor der schweren Depression hatte ich eine mehrwöchige, leichte depressive Episode, die aber unbehandelt und undiagnostiziert blieb und von selbst wieder zurückging. Rückfallgefahr scheint bei mir also durchaus vorhanden. Daher meine Frage an diejenigen, die vom Fach sind oder eigene Erfahrungen gemacht haben: wäre eine Behandlung mit Lithium in meinem Fall vermutlich angebracht und welche Erwartungen kann man an eine solche Behandlung stellen? Wäre sehr dankbar für Auskünfte!
Monika 44

Lithium - Indikation und Erfahrung!!?!

Beitrag von Monika 44 »

Hallo Roland Lithium ist ein Medikament das zur Phasenprophylaxe dient...auch mir wurde es schon angeboten...wegen rezidivierenden Depressionen...evtl. auch manischer Phasen...nicht bewiesen. Was sagt Dein Doc dazu? Lithium ist nicht zu unterschätzen..hat schon Nebenwirkungen! es gibt auch andere Mittel zur Phasenprophylaxe aber Du solltest das mit Deinem Neurologen oder Psychiater besprechen...O.K.? MOMO
Martina
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Beitrag von Martina »

Hallo roland, ich nehme seit 5 Jahren Lithium und habe festgestellt, daß im Gegensatz zu davor wirklich schlimme depressive Phasen nicht mehr aufgetreten sind. Schon mal ein Durchhänger, aber in erträglichem und normalen Maß. Wichtig ist allerdings die regelmässige Kontrolle des Lithium-Spiegels, denn ich habe mit überhöhtem Spiegel eine sehr unangenehme Erfahrung gemacht, bin sogar über Nacht in der Psychiatrie gelandet, da mein Hausarzt diese Symptome in dem Zusammenhang noch nie gesehen hatte (absolutes Versagen der Motorik, des Denk- und Koordinierungsvermögens und ich glaube mit der Sprache ging auch nicht mehr viel - muß gewirkt haben wie volltrunken!). Da hatte ich allerdings mit der Spiegelkontrolle geschlampt und 3-4Monate nicht mehr prüfen lassen. Seit diesem Erlebnis gehe ich brav alle 4 Wochen zum Bluttest - und es geht mir wirklich gut! Jetzt habe ich im Diskussionsnetz von einem Medikament gehört, das ebenso gut wirken soll wie Lithium, weiß aber bislang nichts über Nebenwirkungen - "Cabamazepam". Frag´ doch wegen beidem mal Deinen Arzt. Alles Gute! Martina.
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Hallo Roland, es gibt da wohl neuere Phasenprophylaktika, ausser Lithium. Aber bei jedem wirkt etwas anderes. Lithium hat einen guten "Ruf", was das Stabilisieren und die antidepressive Wirkung angeht. Mich persönlich würden auch mal noch mehr Erfahrungen mit Lithium bezüglich der NW interessieren, ich habe allerdings schon viele Antidepressiva ausprobiert. War Remergil das einzigste bisher Roland? Viele Grüsse R.
Roland W.
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Beitrag von Roland W. »

Welche Phasenprophylaktika außer Lithium (und Carbamazepin) meinst Du denn? Was wäre denn da was "Neueres"? Ich wäre ebenfalls dankbar für weiter Infos über NW von Lithium (gibt es z.B. auch NW ohne Überschreiten der toxischen Schwelle bzw. welche). Meine Antidepressiva-Erfahrung erstreckt sich bisher in erster Linie auf Imipramin, das ich erfolglos etliche Wochen in hohen Dosen bekam, Remergil, das einigermassen anschlägt bei mir, aber bisher auch nie ausgereicht hat, mich vollständig wieder auf die Beine zu stellen, ferner Citalopram (Sepram), das ich zwar längere Zeit und in mittleren Dosen nahm, dessen Wirkung ich aber schlecht objektiv beurteilen kann, da die Depression schon beim Ansetzen des Citalopram (bei gleichzeitigem Ausschleichen des Remergil) deutlich am Abklingen war. Außerdem habe ich zwei Wochen lang mal Venlafaxin genommen, kann ich also praktisch nicht wirklich was zu sagen. Werde mal übermorgen mit meinem Arzt "verhandeln", die momentane Medikation (30 mg Remergil) ist unbefriedigend, v.a., da ich ja in wenigen Wochen eher ein Zunahme an psychischer Belastung haben werde statt dem Gegenteil. Womit hast Du die besten Erfahrungen gemacht? Mal sehen ...
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Hallo Roland, ich habe Erfahrungen mit Citalopram (bei der ersten Einnahme auch gute Wirkung, wurde dummerweise gewechselt, bei nächsten Versuch - unwirksam), Remergil (habe ich Kiloweise zugenommen-nur müde, keine AD-Wirkung), verschiedene Tricyclica, die ja gut helfen "sollen", aber ich hatte NW: totale Ermüdung, Verstopfung; als Prophylaxe hatte ich Valproat - das ist ganz gut verträglich und wird auch häufig eingesetzt. Dann gibt es noch Lamotrigin. Die depressiven Phasen haben sich damit verbessert. Nur das direkte AD habe ich noch nicht gefunden, da ist man bei mir schon fast ratlos, ich hatte noch Aurorix = antriebssteigernd, jetzt nehme ich MAO-Hemmer. Was für eine Zunahme an Belastung hast Du denn? Bei mir habe ich gemerkt, dass ich durch die Medis "gefühlskalt" werde. Ich hatte noch andere Medis, aber die Liste da oben reicht erst einmal. Ich frage deshalb auch wegen Lithium. Um die NW da gering zu halten, muss wohl der Blut-Spiegel regelmässig kontrolliert werden. Ciao R.
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo lieber Roland nehme seit zwei Wochen zu meinem SSRI fluwoxamin noch abends remergil das ich supergut vertrage. Das bleischwere Gefühl war nach einigen Tagen weg und jetzt gehts mir sehr gut. Sollte auch als Phasenprophylaxe lithium bekommen..lehne ich jedoch ab. Als Alternative soll ergenyl sehr gut sein. Grüsse MOMO
Roland W.
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Beitrag von Roland W. »

MOMO, Dein Arzt hat Dir den Vorschlag gemacht, Lithium zu nehmen? Weshalb, bzw. wie sah Deine Vorgeschichte aus, hattest Du davor mehrere depressive Episoden, halfen die Medikamente schlecht oder weshalb?
heike56
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Beitrag von heike56 »

Liebe Momo, für den Versuch mit Lithium bleibt immer noch genügend Zeit. Wenn es so geht, bleibe du dabei. Ich sollte es auch mit Lithium versuchen, habe es aber abgelehnt wegen der zu erwartenden Gewichtszunahme. Hatte schon 15 kg durch Amitritylin zugenommen. Ich bin froh es nicht gemacht zu haben und komme mit Trevilor seit über 5 Jahren hervorragend zurecht. Schön, dass es dir damit gut geht jetzt, das freut mich! Liebe Grüsse von Heike56
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Hallo Momo, Heike und die anderen, das Ergenyl ist ja Valproat. Ich habe es, ausser Haarausfall, gut vertragen. Die Leberwerte sollte man sich regelmässig kontrollieren lassen. Aber welches Medi ist "gesund"? Ich bin auch nicht so für Lithium wegen der NW, obwohl einige meinen, man nimmt nur durch die veränderten Essgewohnheiten so viel zu. Aber ich brauche auch nur Schokolade ansehen und nehme davon zu. Wie man magersüchtig werden kann, das kann ich mir gut vorstellen. Wie bist Du mit der Gewichtszunahme klargekommen, Heike? Mir ging es auch mal so mit Remergil, es war furchtbar, das war depressionsfördernd. Es würde mich auch einmal interssieren, warum Du als Phasenprophylaktikum etwas bekommen sollst, Momo? Liebe Grüsse von Ruthild
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Jaja die gewichtszunahme...das Damokles-Schwert..auch für mich..deshalb Lithium NIEMALS! Soll es kriegen da md-Anteile..aber ich will es nicht. Deshalb steht jetzt ergenyl zur Diskussion. Wie hate es Dir denn geholfen Rudi? Will natürlich keine neue Phase..aber ich will auch nicht fett werden..dann lieber weiter SSRI! Gruss MOMO
Heinz - Leo Laturell
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Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Hallo, ich bin auch hier neu auf dieser Seite und heiße Heinz - Leo. Ich habe über lange Jahre jede Einnahme von Antidepressiva verweigert. Als bekennender Hypochonter und habe schon beimDurchlesen des Beipackzettels alle Nebenwirkungen des entsprechenden Medikamentes. Ich hätte niemals mit Sicherheit sagen können, ob es sich um eingebildete oder tatsächliche Nebenwirkungen handelt. Also habe ich jetzt, als mir wegen meiner manisch - dpressiven Erkrankung ein Lithiumpräparat verschrieben wurde, zunächst die Medikamenteninformation erst gar nciht durchgelesen. Zuerst ist´s mit relativ gut bekommen. Nach etwas 6 Wochen merkze ich eine stetige Gewichtszunahme daran, dass mir plötzlich meine Hosen immer enger wurden. Dann entwickelte ich ein sehr unangenehme Schuppenflächte am Kopf, im Genitalbereich und in den Gehörgängen und zunehmende MAgenbeschwerden. Erst jetzt las ich die Information und schmiss darauhin das Zeug in den Mülleimer. Dannbekam ich Luidimil 50 einschleichend von 25mg aufwärts bis 100. Auch hier wieder entsprechende Nebenwirkungen die ich bereit war zu akzeptieren. Starker Schwindel, Kreislaufkrisen, starke Rythmusstörungen und vor allem eine Verstärkung der Angstsymptomatik. Ich weiß nicht wie sinnvoll es ist, noch weitere Medikamente auszuprobieren oder ob ich es dabei belasse in besonders heftigen Krisen einen Tranquilizer zu nehmen, der mir zumindest die Angstspitzen etwas nimmt. Auch eine seit 12 Jahren gegleitende analytische Therapie hat mir wenig Linderung verschaftt. Heute glaube ich für mich, dass der einzige Weg darin besteht, diese Erkrankung zu akzeptieren, mit ihr offensiv umzugehen und eigene Strategien zu entwickeln mir das Leben mit dieser Erkrankung erträglich zu gestalten. 12 Jahre harten Kampfes gegen die Erkrankung und somit vielleicht auch gegen mcih oder etwas was zu mir gehört haben mich zuviel Energie gekostet. Ich habe nicht resigniert und nicht kapituliert, nein, ich habe die Einsicht gewonnen,mich mit disewr Krankheit zu verbünden, sich mit ihr zu arrangieren, als immer wieder gegen sie anzugehen. Ich sende Euch einen herzlichen Gruß
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Lithium echt nur wenns keine andere Möglichkeit gibt! Gibt genug Alternativen. Dein Weg klingt gut! Grüsse MOMO
Martina
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Beitrag von Martina »

Bitte welche!!! Alternativen? Und was ist so extrem schlimm an Lithium außer Gewichtszunahme und Überdosierung? Ich würde mich über Antwort freuen. Martina.
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Ich würde auch gerne noch einmal eine Lanze für Lithium brechen... Lithium ist das am meisten erprobte, am besten wirkende Medikament zur Phasenprophylaxe..und es wird von den meisten Patienten sehr gut vertragen ..auch über Jahre hinweg.. Aber: Bei manchen Betroffenen hilft es nicht und manche leiden an zu starken Nebenwirkungen... Trotzdem wäre mir wichtig hervorzuheben, dass die grosse Mehrzahl der Patienten zur erstgenannten Gruppe gehört Grüsse Dr. Niedermeier
Heinz - Leo Laturell
Beiträge: 71
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Lieber Dr. Niedermeier vielleicht ist´s einfach so, dass wir, ich einfach zu große Angst vor diesen Nebenwirkungen haben, dass wir auch die eine oder andere nur subjektiv erleben. Bevor ich mich auf eine Lithiumtherapie eingelassen habe, mußte ich mich erst ausführlich darüber informieren. In dem autobiographischen Buch einer bekannten amerikanischen Psychiaterin, die über ihre eigene manische Depression berichtet, favorisiert sie ebenfalls Lithium als das Mittel ihrer Wahl bei sich selbst und ihren Patienten. Das war mir schon mal`ne Hilfe. Dann hab ich noch mit einem bekannten darüber gesprochen, der seit über 10 Jahren Lithium nimmt und recht glücklich darüber ist jetzt gut damit zu leben. Er hat allerdings 20 Kilo zugenommen und in dem ersten halben Jahr eine mächtige Psoriasis entwickelt, die dann aber wieder zurück ging. Ich hab´s ebenfalls mit Lithium probiert, habe 10 Kilo zugelegt und ebenfalls ein Schuppenflechte entwickelt, die zudem sehr unangenehm sich auch in den Gehörgängen derart ausbreitete, dass ich kaum noch fast hören konnte, zumal ich einen starken Tinitus habe. Dann hab ich´s mit Luidumil 50 versucht und echte Nebenwirkungen erlebt und eine enorme Angststeigerung. Jezt probier ich´s wieder mir Lithium und hoffe jetzt mit weniger Vorbehalten als beim ersten Mal. Es scheint mir tatsächlich unter guter Kontrolle von Lithiumspiegel, Urinstatus und EKG das Mittel der Wahl. Herzliche Grüße Heinz -Leo
Martina
Beiträge: 53
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Martina »

Danke, Herr Dr. Niedermeier, es war mir sehr wichtig, sowohl aus Patienten- als auch aus Arzt-Sicht Meinungen über Lithium zu hören und Ihr Résumé hat mich überzeugt. Ich habe den Eindruck, daß in diesem Forum die Betroffenen etwas zu sehr in ihre eigenen Vorbehalte "verliebt" sind --- z.T. sicher auch mit Grund. Als ich mit Lithium anfing, hatte ich null Ahnung von evtl. Nebenwirkungen. Da ich von all denen, über die ich dann später las, keine bei mir feststellen konnte, war ich einfach nur froh, etwas gefunden zu haben, das tatsächlich wirkt. Die Sache mit dem überhöhten Spiegel war ja zu 50% meine eigene Schuld (50% mein Hausarzt, wie er selbst zugegeben hat). Gewichtsprobleme hatte ich schon immer (in Maßen) und dabei hat sich nichts schwerwiegend verändert. Da ich eine angeborene Störung des Fettstoffwechsels habe, kann ich auch evtl. Schwankungen nicht einfach dem Lithium zuschreiben --- und ----- davon abgesehen: ganz wichtig ist mir mein psychisches Gleichgewicht - was nutzt mir das Körpergewicht eines Topmodels, wenn ich dabei entweder depressiv, wie früher überwiegend, oder manisch, wie bis dato zwei-dreimal, bin. Lieber rund und g´sund, als schlank und krank! Und das meine ich (auch!!!) ganz ernst! Herzliche Grüße Martina Meyer.
Hans-Peter Kther

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Beitrag von Hans-Peter Kther »

Durchschlafstörungen trotz Lithium-Einnahme Sehr geehrter Herr Dr. Niedermeier, Ich bin seit Sommer 1992 psychisch krank. Erst im Herbst 1996 wurde während eines Krankenhausaufenthaltes die richtige Diagnose gestellt (Zyklothymie). Seitdem nehme ich täglich (2 - 0 - 2) Tabletten Hypnorex retard (Lithiumcarbonat) der Firma "sanofi-synthelabo". Seit Einnahme dieses Medikamentes habe ich keine schweren Depressionen mehr (mit nicht mehr abstellbaren Suizidgedanken) gehabt. Hin und wieder habe ich leichte gehobene Stimmungen. Seit der Einnahme von Lithium habe ich Durchschlafstörungen, d. h. ich werde mindestens 2-mal wach und muß zur Toilette. Wenn es schlecht läuft, schlafe ich nicht sofort wieder ein, sodass ich tagsüber wie gerädert bin. Seit zwei Jahren nutze ich wegen Schlafapnoe ein Beatmungsgerät der Firma Weinmann Somnotron 4, bei dem vor 2 Monaten der Druck von 8 auf 9 mbar erhöht wurde, um die Atemaussetzer in den Normbereich zu reduzieren. Ungefähr seit dieser Zeit haben sich die Durchschlafstörungen erheblich verschlechtert. Nach dem Arztbericht des Schlaflobors ist nicht die Apnoe die Ursache, sondern meine psychische Grunderkrankung. In den beiden letzten Monaten tritt bei mir Sekundenschlaf auf, z. B. nach dem Mittagsessen, am Nachmittag oder abends vor dem Fernseher nicke ich ein. Aufgrund der physischen Belastung durch den unregelmäßigen Schlaf habe ich meine früheren Aktivitäten wesentlich eingeschränkt. Niederpotente Antidepressiva will nicht nehmen, da die 2-mal ärztlich verordnete Einnahme von Antidepressiva vor der richtigen Diagnose bei mir zu massiven manischen Phasen führte, im Krankenhaus sogar zu einer zwangsweisen Verlegung auf die geschlossene Abteilung für 3 Wochen durch richterlichen Beschluß. Von der Hausärztin wurde mit an Absprache mit meiner behandelnden Neurologin/Psychiaterin Zopiclon STADA 7,5 mg verordnet. Der Beipackzettel warnt vor Anwendung dieses Medikaments bei Schlafapnoe. Trotzdem habe ich 1 Tablette genommen und mich am nächsten Morgen noch schlechter gefühlt als vorher. Zopiklon habe ich daher abgesetzt, zumal hier bei längerer Einnahme Suchtgefahr besteht. Sehr geehrter Herr Dr. Niedermeier, können Sie mir Tipps oder Hinweise geben, wie mein Schlaf verbessert werden kann? Gibt es statt Medikamenten andere Heilmittel (Baldrian? oder Kräuter) oder können Kneipp'sche Anwendungen helfen? Für Ihre Antwort danke ich schon jetzt und verbleibe mit freundlichen Grüßen Petrus Canisius
Dr. Nico Niedermeier

Lithium - Indikation und Erfahrung!!?!

Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Sehr geehrter Herr Canisius, ich fürchte aus der Distanz kann ich den Expertenmeinungen vor Ort nichts hinzufügen..sorry, aber das wäre in diesem Fall fachlich "verwegen" trotzdem herzliche Grüsse Dr. Niedermeier
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