Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Antworten
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Einen wunderschönen guten Morgen in die Runde. Ich hoffe es geht Euch allen gut. Bei mir ist soweit alles Ok, Seele ist momentan weitesgehend entspannt. Zum Glück. Man macht sich aber dennoch Gedanken. Der ein oder andere weis ja, das ich Hauptberuflich als Reiseverkehrskaufmann, Bereich Geschäftsreisen arbeite. Kurzarbeit ist dabei das Stichwort. Finanziell kommen wir klar, haben unser Lebensstandard schon den neuen Umständen angepasst. Wir sind cool damit.

Nun ist aber folgendes, ich arbeite zzt. 2x pro Woche. Die Coronazahlen steigen und ich gehe davon aus, das die Kurzarbeit im November/Dezember definitiv erhöhen wird, also weniger arbeiten und wieder weniger Geld. Nun ist es so, ich könnte per sofort einen Nebenjob annehmen.Auf 450 EUR Basis. Ist in etwas das, was Monatlich fehlt. Der Job ansich ist nicht das Problem, mehr Geld hätten wir ja alle gerne und mehr arbeit, sage ich nicht nein zu. Es handelt sich dabei um einen Versandriesen, wo bestimmt jeder von Euch bestellt hat. Fängt mit A an und ähnelt vom Namen eines Gewässers in Südamerika :P 8-) :idea:

Zu meiner Überschrift, klar man macht sich Gedanken und man bekommt Angst. Da in den 7 Monaten Kurzarbeit schon leider zu viel Geld verloren ging, möchte ich es irgendwie ausgleichen. Man weis ja auch nicht, was bzgl Steuererklärung auf uns zukommt, mein Schwager, der Steuerberater meinte ja schon, man müsste ne höhere Summe nachzahlen, also in unseren Fall.
Das ist erstmal so der Hintergrund, warum ich das überhaupt machen möchte, bzw. der Hauptgrund!

Das Risiko was ich eingehe, ich bin ja dann an der Luft im freien, aber auch in einen Paketdepot und habe direkten Kontakt mit "Kunden". Vor paar Wochen war dort ein Coronafall. Ein bekannter, der dort ebenfalls arbeitet musste 14 Tage Quarantäne und 2x Coronatest machen. Zum Glück negativ. Aber, wenn sowas wieder passieren sollte, ich ebenfalls in Quarantäne müsste, dann muss meine Frau ebenfalls in Quarantäne. Bei Ihr in der Firma ist es so, ob nun verschuldet oder nicht, keine Lohnfortzahlung. Ob das so rechtens ist, sei mal dahingestellt. Jetzt der Gedanke, ich mache nen hier nen Fass wegen 450 EUR auf, aber wenn es blöd läuft, fehlt uns mindestins ein halbes Gehalt von meiner Frau, was deutlich mehr als 450 EUR ist.

Versteht Ihr was ich meine? Ich kann 450 EUR und eine Aufgabe gewinnen. Aber auch bzgl Gesundheit und beim Gehalt meiner Frau, können wir deutlich mehr verlieren. Ich bin da zwar voller optimismus und sehe es positiv und bin Feuer und Flamme. Habe da richtig bock drauf. Nur ich schaue gerne auch mal über den Tellerrand. Da kam dann der Gedanke bzgl. Quarantäne und was wäre wenn.

Wie denkt Ihr darüber? Hat seine Vor- und Nachteile und ich weis nicht was richtig ist, bzw. was vernünftig ist.

Bin gespannt, LG von der Küste
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Mongolin »

Hallo Reideonkel.
Schön, dass es dir gut geht. Das freut mich zu hören und macht Mut.
Zu deiner Frage Minijob. Du kannst dich ja überall anstecken. Daher würde ich an deiner Stelle den Job machen.
Was du zu den Arbeitsbedingungen deiner Frau schreibst, lässt mich sprachlos werden. Wenn ein AN in Quarantäne muss, muss der AG bis zu 6 Wochen Lohnfortzahlung leisten. Dieses Geld bekommt der AG nach dem infektionsschutzgesetz auf Antrag aber erstattet!
Also, wenn dieser theoretische Fall eintreten würde. Deine Frau müsste in der Quarantäne ggf. Homeoffice machen.
Liebe Grüße Mongolin
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Mongolin hat geschrieben:Hallo Reideonkel.
Schön, dass es dir gut geht. Das freut mich zu hören und macht Mut.
Zu deiner Frage Minijob. Du kannst dich ja überall anstecken. Daher würde ich an deiner Stelle den Job machen.
Was du zu den Arbeitsbedingungen deiner Frau schreibst, lässt mich sprachlos werden. Wenn ein AN in Quarantäne muss, muss der AG bis zu 6 Wochen Lohnfortzahlung leisten. Dieses Geld bekommt der AG nach dem infektionsschutzgesetz auf Antrag aber erstattet!
Also, wenn dieser theoretische Fall eintreten würde. Deine Frau müsste in der Quarantäne ggf. Homeoffice machen.
Liebe Grüße Mongolin
Hey Mongolin, danke für deine Antwort. Meine Frau kann leider kein Homeoffice machen. Sie ist in einer Klinik/Rehazentrum im Service. Hat dann auch mit Lebensmittel zu tun. Hätte dazu schreiben müssen, hupsi :D kann dazu auch noch sagen, es sind Coronatest zu massen dort gelagert, denkst die Mitarbeiter werden getestet? Nö, sollen die am besten selbst machen und selbst bezahlen.

Ich kann heute zu der besagten Firma hinfahren, ist erstmal ein kennenlernen. Man kann ja hinfahren, sich das anhören. Mein Vorteil ist ja, das ich bei meinen Hauptberuf eh im Homeoffice bin, könnte entsprechend aus Quarantäne arbeiten und auch wenn ich selbst Corona hätte, je nachdem wie stark, könnte ich diesen Job weitermachen.

Hatte auch schon überlegt diesen Nebenjob erstmal bis zum Frühling zu machen. O bis O (Oktober bis Ostern). Hatte damals bei der Post/DHL mal Vollzeit gearbeitet, kenne das und weis was auf mich zu kommt, macht spaß, man hat Bewegung und man kommt aus der Bude raus.

Ich glaub so mach ich das, hinfahren, anhören und ggf eine Nacht darüber schlafen. Wenn ist eh am Dienstag nochmal eine Schulung, obligatorisch bevor man auf Zustellung geht.

LG von der Küste
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Mongolin »

Na, das hört sich doch gut an.
Wie gesagt, deine Frau hat Anspruch auf Lohnfortzahlung im Quarantäne Fall.
Und das sie in einer Klinik nicht getestet wird, naja auch ein Hammer.
Mein Mann arbeitet im Krankenhaus und wird alle 2 Wochen getestet.
Also, alles gute für dich.
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ja das ist echt der Hammer. Aber was willst machen. Wenn die da dazu ruhig bleiben, wird auch nichts gemacht. Hab meiner Frau auch schon gesagt, Du hast mit Lebensmittel und täglich mit Patienten zu tun. Diese sind auch teils aus Risikogebieten... ok, momentan scheint ja fast ganz Deutschland zum Risikogebiet zu werden. Es bleibt spannend. Ich mach das jetzt, hinfahren, anhören, austauschen und dann mal sehen wie es weitergeht. Aber danke für deinen Hinweis bzgl Lohnfortzahlung, bestätigt meine Aussage gegenüber meiner Frau. ;)
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

**************************************************

ERLEDIGT - NEIN DANKE!!!

Zur Info, bin dort vorhin noch hingefahren. Kein Mensch dort, es saß Gruppe dort, haben sich die Schulung per Video angeschaut. Der Anblick hat mich schon negativ stimmen lassen, dicht an dich, ohne Maske. Ein NO-GO!

Auch versucht, dort nochmal telefonisch anzurufen. Man wurde weggedrückt. Klasse!

***************************************************
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
SunnyMerle
Beiträge: 82
Registriert: 31. Mär 2020, 17:00

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von SunnyMerle »

Schade das ich deinen Beitrag nicht früher gesehen habe, ich hätte dir einen Fahrtweg ersparen können.
Es mag zwar ein paar Jahre her sein (allerdings nicht mehr als vier), als ich auf eine Anzeige aufmerksam wurde, in der Angeboten wurde, das man Packete "in seiner Nähe" austrägt.

Damals war ich nur Hausfrau und Mutter, was mich total gefrustet hatte und genau wie du, sah ich das ganze mehr als Möglichkeit und nicht als ein MUST HAVE an. Also rief ich an, auch Amazon, sprechen wir es laut aus. Noch schärfer als bei dir, war was ich heraus fand. Im gewissen Sinne geriet ich an einen Paket Lieferanten fraglicher Firma der versuchte mit mir als Helfer die Anzahl der Pakete zu erhöhen die er ausgeliefert hat. Vermutlich gab es dafür Prämien? Wer weiß.

Ich weiß nicht mehr genau ob ich den Typen einfach sehr schnell durchschaut hatte oder ob mich damals die Tatsache am meisten abschreckte das ich eben pro Paket bezahlt werden sollte und nicht versichert war, ich bin jedenfalls nicht darauf eingegangen.

Kaum verwundern tut es mich da "solche" Zustände für potenzielle Mitarbeiter des Versand Services zu lesen, selbst knapp 5 Jahre nach meinen eigenen ~woran bin ich den da geraten?~ Erfahrungen.

Auf jeden Fall danke fürs teilen, vielleicht ergibt sich etwas anderes für dich. Was die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall angeht, finde ich schon ein starkes Stück. Als 450 € Kraft wie ich es selbst bin kann ich gut damit leben wenn nicht gearbeitete Zeit einfach nicht bezahlt wird... es ist und bleibt ja auch so, ich arbeite nicht weil ich muss, sondern weil ich es möchte.

Nur es gibt Tage, ja ganze Wochen da fällt es mir nicht nur schwer, sondern ich bin kurz davor fraglichen Kollegen die Klamotten vor die Füße zu werfen. Kann von Glück davon reden, das diese Wut sich nur auf eine Personen von dreien insgesamt bezieht und diese platt gesagt wie die Periode nur einmal im Monat höchstens drei Tage lang auftritt (blöd wenn sich das überschneidet, dann geraten wir nämlich noch schneller aneinander). XD

Sorry, aber ich bin echt dafür Dankbar, wenn ich diese Person öfter sehen würde oder ich mehr mit ihr zusammen arbeiten würde, könnte ich nicht mittlerweile mein ZWEI JÄHRIGES in der Firma feiern. :P ;)
We are all stories in the end, lets make a good one.
Insa40
Beiträge: 1162
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Insa40 »

Lieber Dennis,

wenn Du aktuelle Informationen möchtest, schau Dir die Sendung Panorama im ersten Programm vom 15.1020, also heute in der Mediathek an.
Dort wird wiederholt aufgezeigt, wie die Mitarbeiter dieses Unternehmens überwacht werden.
Wer seine Rate nicht schafft bzw. andere Faktoren nicht passen, wird vor allem bei befristeten Verträgen, gekündigt.
Das Ziel: wenn langsamere Mitarbeiter gefeuert werden, arbeiten die restlichen Mitarbeiter immer schneller und effektiver.

Mach Dir selbst ein Bild darüber, ob Du für einen solchen Arbeitgeber arbeiten möchtest.

Liebe Grüße
Insa
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ihr lieben,

danke für das Feedback, hab Panorama gesehen, mehr muss man dazu glaub ich nicht sagen. Das, was ich gestern gesehen habe, unfassbar. Gerade jetzt mit Corona, dicht an dicht, ohne Maske.

Ich hab sogar heute ein Paket erhalten, wäre ggf ein fast Kollege geworden. Keine Maske am Körper zu sehen. Freundlich aufmerksam gemacht, das sowas nicht ok ist. Wirst noch angemacht. Später hab ich das Auto gesehen, als ich mit dem Hund draußen war. Versifft bis zum geht nicht mehr, angezündete Kippe wurde auf den Amaturen abgelegt. Ich bin so verdammt froh, das ich es nicht gemacht habe. Klar, 450 EUR hört sich gut an, nimmt man immer gerne mit. Aber ich müsste an den Arbeitstagen noch rund 90KM (Gesamt) vom Zuhause bis zum Depot fahren. Das rund 5x pro Monat. Verballer ich locker die hälfte an Benzin. Ne ne. Lieber verzichte ich dann auf extra ausgaben, wie zb. essen gehen oder essen bestellen. Einfach nur heftig was abgeht.

Auch bzgl der Lohnfortzahlung bei meiner Frau, ich hab gestern mit Ihr noch darüber gesprochen. Sie hatte nochmal direkt nachgefragt. Wurde Ihr nochmals bestätigt. Unter Umständen würde es dann für den Zeitraum Kurzarbeitergeld geben, aber da würden wir auch locker min. 450 EUR miese machen. Und so wie ich es gestern erlebt habe, würde es mich nicht wundern, wenn dort bald wieder Quarantäne ist.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Mongolin »

Gut das du das nicht gemacht hab. Ich glaube ich werde Amazon boykottieren. Manchmal kauf ich da ein aus Bequemlichkeit.
Zu der Aussage des AG deiner Frau: Himmel, die bewegen sich doch nicht im rechtsfreien Raum.
Aber ok, dass muss sie selbst wissen. Noch ist der Fall ja bei ihr nicht eingetretene.
Und Hauptsache, dir geht es gut.
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Existenzängste, Risiko Minijob eingehen?

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hey Ihr lieben,

sry das ich mich lange nicht gemeldet habe, bisschen drumherum viel zu tun gehabt. Also das mit Amazon ist durch. No way. Dafür ist meine Gesundheit dann doch etwas zu wichtig. Klar, kaufe da noch ein und die Vorfreude auf dem Black Friday ist auch schon vorhanden, man möchte ja gute deals haben. Bin ich nicht anders. Aber ich boykottiere deren eigenen Lieferdienst. Versuche es umzuleiten, dann kommt es meist mit Post/DHL. Packstation ist für mich gerade das beste was geht, so komme ich auch mal raus.

Ob es mir gut geht, naja. Es ist gerade wieder etwas am schwanken, wollten ja nächste Woche nach Sylt, paar Tage raus. Nun ja, Corona sei dank, können wir das mal wieder knicken. Wenn Lübeck zb. jetzt Hotspot ist, brauchen wir einen 48h alten negativen Coronatest. Ist nicht zu realisieren. Vorallem, man dürfte den auch schön selbst bezahlen. Ok, wer eine Reise jetzt machen möchte, der sollte dafür auch Geld übrig haben um so einen Test machen zu können. Aber irgendwo hört es auf. Dorfhotel Sylt, da brauch ich ggf nen Test. Fahre ich habe in deren Hotels nach Boltenhagen oder Fleesensee, dann brauch ich keinen. Dieses Coronathema geht mir sowas von auf den Sack. Hier drehen die alle wieder am Teller, hamstern wie blöde. Klar, jeder geht anders damit um. Aber dieses teils egoistische Verhalten von vielen. Boar, geht gar nicht.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Antworten