Hallo flokati,
flokati hat geschrieben:...
leider gibt mir das nicht viel Hoffnung.....
bei uns die Depressionen mittlerweile mit einer anzahl von Süchten und Selbstaufgabe bestückt.......
warum sollte das deiner Meinung nach keine "Hoffnung" erlauben?
Süchte gehen oft mit Depressionen einher. Ich meine das auch so in der Reihenfolge.
Süchte entstehen oft aus einer Art empfundenen Ausweglosigkeit, einer schlechter
Ausstattung an Werkzeugen für das Leben, gefühlter oder echter Isolation usw. usf.
"Drogenkonsum etc." ist nicht selten eine Art von "Selbsttherapie". Weil derjenige sich
in vielem überfordert usw. fühlt bzw. es nicht besser gelernt hat, mit erdrückenden E-
motionen "besser" umzugehen usw. usf. Viele fühlen sich zudem weder angenommen,
noch überhaupt gehört, geliebt oder gar "wichtig" usw. und bei gerade Jugendlichen
kommt oft der Druck hinzu, egal, wie es einem selbst geht usw., nur irgendwie für an-
dere "funtionieren" zu müssen (Eltern und u.a. deren Ego z.B.).
M.E.n. ist das aber gerade eher eine Gruppe, der man viel besser helfen kann, als je-
nen, die mehrfach arg traumatisiert usw. sind (wobei ich nicht ausschließen möchte,
dass auch jenen zu helfen ist bzw. Hilfsangebote zu Gute kommen müssen/soltlen).
Mit "einfacher" meiner ich eher, dass die von mir o.g. Gruppe meiner Erfahrung nach
noch viel leicher ansprechbar usw. ist, wenn sich denn mal jemand darum bemüht
und sich jener wirklich annimmt. Da geht es oft eher darum, Auswege zu zeigen und
"hinter" ihnen zu stehen. Also dass sie überhaupt mal das Gefühl (in vor allem ihrer
Krise) erleben, nicht verurteilt, sondern angenommen, angehört und wichtig für je-
manden zu sein. Dass sie neue Werkzeuge für ihr Leben erlernen und mitbekommen,
die sie so nie hatten bzw. mitbekommen haben. Das jemand ehrlich an sie glaubt...
Wenn man deren Drogenkonsum dann also als eine Art "Strohhalm" versteht, muss
auch klar sein, dass jene hierzu einen gesunden "Ersatz" benötigen, bis sie frei da-
von, überhaupt ernsthaft mitmachen können. Der reine "Entzug" bzw. gar "Moral-
predigen" helfen hier nichts, wenn jene sich weiterhin selbst überlassen sind, sie
sich weiterhin "hilflos" fühlen und "ungebliebt" usw. oder wenn sie weiterhin gar
nur kritisiert würden usw.
Ich kenne deine konkrete Problematik nicht. Also z.B., bist du selbst betroffen oder
handelt es sich um einen Angehörigen (andere Sache nochmal) oder um eine sons-
tige, aber dennoch einem nahestehende Person usw. usf.
Du musst das hier auch gar nicht weiter im Detail öffentlich ausführen. Ich wollte dir
nur darlegen, dass es durchaus längst nicht so ausweglos sein muss, wie es dir im
Moment persönlich erscheinen mag.
Und ja, "Pillchen" helfen nicht als Ersatz für gefühlte Ausweglosigkeiten, mit denen be-
troffene Menschen sich einfach allein gelassen fühlen. Sie helfen auch nicht bei Bösar-
tigkeiten, die man im Leben durch andere erfährt usw. Da kann Beistand allerdings viel
hilfreicher sein und das Gefühl, auch mal ernstgenommen, angehört zu werden und für
jemanden als Mensch wichtig zu sein, obwohl man nicht so supi funktioniert.