Empathie- und Humorlosigkeit der Therapeutin?

[Phoenix2019]

Hallo zusammen,
mich würde mal eure Einschätzung interessieren: Ich hatte letzte Woche ein Erstgespräch bei einer Therapeutin für tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie. Sie fragte erst mal einige biographische Dinge ab und natürlich, warum ich dort sei. Mir fiel mehrfach auf, dass sie völlig ungerührt auf einige sehr belastende Ereignisse reagierte und, wenn ich mal gelächelt habe und Humor einfließen ließ, weil ich halt so bin, nie zurücklächelte. Das hat sie nur bei der Begrüßung und beim Abschied getan. Mich hat das etwas irritiert. Sie ist schon recht betagt. Vielleicht hängt es damit zusammen? Oder ist das einfach professionell? Was denkt ihr? Danke für eure Einschätzung und viele Grüße!

[LukaRo]

Meine Antwort wär dein Bauchgefühl. Du fühlst Dich unwohl mit ihren Reaktionen. Also lass es, bei ihre ne Therapie zu machen, probier den oder die nächste Therapeutin aus, mit der Du besser harmonierst.

Lukas

[Phoenix2019]

Hallo, stimmt. Ich werde mir das Ganze bis zur nächsten Sitzung nochmal durch den Kopf gehen lassen und dann entscheiden. Viele Grüße!

[Phoenix2019]

Danke auch dir, Unscheinbar! Ja, uch werde die Entscheidung nicht überstürzen. Viele Grüße!

[Cynthia]

Für mich ist das eine klare Kiste. Die Frau ist Tiefenpsychologin. Diese sind meiner Erfahrung nach extremst abstinent und emotional in der Therapie nicht erreichbar. Aus deren fachlicher Sicht ist das professionell. Die sind halt so (falsch, meine ich) ausgebildet. Ich brauche solche Menschen nicht, die nicht mitten im Leben stehen und noch nicht einmal eine normale Gefühlsreaktion zeigen können. Wenn Dein Bauchgefühl Dich vor so einer Therapeutin warnt, höre unbedingt aufs Bauchgefühl. Und glaube ja nicht, daß diese Frau noch menschlich wärmer wird je länger Du da hingehst. Ich habe von solchen Therapeutinnen genug.

[Tara80]

Die Frage ist vermutlich was einem wichtiger ist: empathische Wärme oder analytische Klarheit, die etwas kalt sein kann. Hängt von den eigenen Bedürfnissen und Fragen ab. Mir wär das zweite lieber, auch wenn ich eigentlich nur mit ersterem kann. Schön wär eine Kombination aus beidem, frag mich, warum das meistens nicht vorhanden zu sein scheint. Empathie und Analyse in einem, ganzheitlich. Ist vermutlich sehr selten.

Tara

[Meridian]

Ich wundere mich manchmal, wie sehr die eigenen (möglicherweise schlechten) Erfahrungen mit Therapeuten hier verallgemeinert und Therapeuten dann generell abgewertet werden, so wie z.B. im Beitrag von Cynthia.
Meiner Ansicht nach machen analytische Klarheit und Empathie eine guten Therapeuten aus, das ist doch überhaupt kein Widerspruch, auch nicht in der Tiefenpsychologie.

[DerWolf]

Für mich ist das eine klare Kiste. Die Frau ist Tiefenpsychologin. Diese sind meiner Erfahrung nach extremst abstinent und emotional in der Therapie nicht erreichbar. Aus deren fachlicher Sicht ist das professionell. Die sind halt so (falsch, meine ich) ausgebildet. Ich brauche solche Menschen nicht, die nicht mitten im Leben stehen und noch nicht einmal eine normale Gefühlsreaktion zeigen können. Wenn Dein Bauchgefühl Dich vor so einer Therapeutin warnt, höre unbedingt aufs Bauchgefühl. Und glaube ja nicht, daß diese Frau noch menschlich wärmer wird je länger Du da hingehst. Ich habe von solchen Therapeutinnen genug.

Äh...gerade darum geht es ja in der Tiefenpsychologie, Gefühle/Emotionen zu spiegeln, zu erspüren, Übertragung-Gegenübertragung und Widerstände zu thematisieren. Als welche Emotionen habe ich und welche werden beim Therapeuten dadurch hervorgerufen.

Vielleicht hast du das nicht richtig verstanden, was tiefenpsychologische Verfahren sind oder wie kommst du auf deine Aussage (sicher aufgrund deiner Erfahrungen)? Hier werden anhand eines aktuellen Problems das verborgene Unbewusste bzw. die frühkindlich gelernten Muster sichtbar gemacht durch z. B. die o. g. Elemente.

Es mag sein, dass sicher nicht jeder Tiefenpsychologe dafür geeignet ist....so wie es in jedem Berufszweig die gesamte Bandbreite von Koryphäen bis Scharlatane gibt.