Angst da ich mich sehr schwach fühle

[joto202]

Ich stehe jeden Morgen auf und fühle mich energielos und ängstlich. Dann fangen die Gedanken an was ich dagegen machen könnte. Der Rat der Psychotherapeuten ist den Tag zu strukturieren und positiv denken. Da sich das schlechte Gefühl aber den ganzen Tag anhält habe ich bisher keine Besserung erzielt.

Kennt jemand das Gefühl?

[DieNeue]

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[LukaRo]

Hallo Joto,

auch von mir eine Nachfrage: Wie ist denn so dein Tages- und Wochenablauf, deine sozialen Kontakte, Arbeit oder Schule, Beschäftigung, Hobbies... Wie viel aktives "Tun" gibt es in deinem Leben?

Wenn ich für mich merke, dass ich zu sehr ins Grübeln abdrifte oder Ängste aufkommen, fang ich in der Regel an, was zu tun. Aufräumen, sauber machen, Rad fahren, jemand anrufen, einen schönen Film sehen, was kochen. Whatever. Allein das Gefühl, etwas zu tun und somit zu schaffen ist sehr hilfreich. Nennt sich Selbstwirksamkeit.

LG, Lukas

[lost of horizont]

Also ich kann den Threadersteller sehr gut nach vollziehen. Auch ich habe mit Ängste zu kämpfen. Es gibt Tage ,da lässt sich das aushalten trotz reichlich Aktivitäten. Aber auch sehr viel Tage, da kann man nix dagegen machen. Egal was man macht, es hält den ganzen Tag an. Da helfen keine Aktivitäten oder entspannungstechniken.

[LukaRo]

Ich hab deshalb gefragt, weil ich wissen wollte, ob energielos und schwach mit Funktionsunfähigkeit einhergeht. Oder man tut alles trotzdem, fühlt sich nur schlecht dabei. Der erstere Fall ist schwieriger als der zweite und macht schon einen gravierenden Unterschied. Dinge zu fühlen ist das eine, etwas zu tun oder im tun beeinträchtigt zu werden das andere. Wir sind ja nicht nur unsere Gefühle und Gedanken. Tun kann Gedanken und Gefühle auch positiv beeinflussen.

LG, Lukas

[LukaRo]

Bzw. nichts tun kann Gedanken und Gefühle noch mehr ins Negative ziehen.

LG, L.

[joto202]

Erstmal vielen Dank an alle die geantwortet haben. Ich werde noch mehr Details mitteilen freue mich auf eure Antworten.
Bis bald joto

[joto202]

Hallo noch einige Infos zu meiner Person zum besseren Verständnis, Das ganze hat letztes Jahr im März gefangen durch Veränderungen und einer Mehrbelastung in meiner Arbeit /öffentlicher Dienst Büro.
Auf einmal konnte ich nicht mehr hin.
Dann folgte:
Zeit zu Hause.
Besuch beim Psychiater
Tagesklinik
Psychosomatische Klinik
Tagesklinik
Heilpraktiker
Laut dem Heilpraktiker sind die Werte bezüglich Adrenalin und Noradrenalin im Keller.
Kann da die Erschöpfung herkommen?
AD haben nicht geholfen.

Die Energielosigkeit stellt sich wie folgt dar.
Ich wache für auf und habe jede Tag einen Druck auf der Brust und im Bauch.
Es kostet mich viel Kraft überhaupt aufzustehen.
Jede Tätigkeit im Tagesverlauf kostet mich viel Energie, Tätigkeiten die früher Routine waren kosten viel Kraft.

Die Ängste kommen aus der Fragestellung wenn der normale Alltag so schwierig ist, wie kann ich dann zusätzliche Belastungen bewältigen.

Arbeit/Familie Frau und Kind.

[joto202]

Über Ideen oder Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Danke.

[LukaRo]

Ich kann nur ein paar Stichworte beitragen. Druck auf Brust und Bauch würde ich mit innerer Anspannung gleichsetzen. Zu innerer Anspannung fällt mir nur mein eigenes persönliches Muster ein: Zum Einen im Konktakt mit den meisten Menschen (und damit verbundenen Ängsten) und zum Anderen wenn ich unbewusst am Vermeiden bin, statt positive Ziele und Inhalte zu haben. (Anspannung quasi als Resultat unvollendeter Handlungen, in der Regel ist man dann ambivalent zwischen Dafür und Dagegen).

Der Druck, den Du spürst hat sicher damit zu tun, dass Du Dich jeden Tag zwingst aufstehen und weiterzumachen, gleichzeitig am liebsten liegen bleiben würdest. Weil die Kraft weg ist, vielleicht fühlst Du auch viel Verantwortung, Verpflichtung, Routinen, die Dich umzingeln.

Darauf kann man keine einfachen, schnellen Antworten finden. Kannst Du denn wenigstens ruhig und ausreichend schlafen? Findest Du tagsüber auch mal Zeit nur für Dich allein, um durchzuatmen, spazieren zu gehen, zu entspannen? Setzt Du Dich zur Zeit selbst stark unter Druck, etwas zu schaffen? Ist auch vorübergehend weniger schaffen für Dich möglich? Wobei ich grad nicht weiß, ob Du schon wieder arbeiten bist oder noch krank geschrieben bist.

Ich glaub es ist nicht so entscheidend, dass man viel schaffen muss. Besser jeden Tag einzelne kleine Tagesziele setzen, diese dann aber auch wirklich umsetzen und damit erstmal zufrieden sein.

Zum Thema Heilpraktiker halt ich mich bewusst zurück.

Zum Thema AD kann ich nur folgendes sagen: Wenn Du sie verträgst, dann muss man weiter bei der Dosis gucken. Und da ja ggf. beides ein Problem ist -fehlender Antrieb und Anspannung.

Es gibt ne Menge Patienten, die zwei verschiedene AD parallel nehmen, morgens ein antriebssteigerndes AD, abends ein beruhigendes, entspannendes, Angst lösendes. Ich würd empfehlen, weiter mit dem Psychiater genauer auf die unterschiedlichsten Symptome drauf zu schauen und weiter dran zu bleiben. Manchmal dauer es etwas, bis man die richtige Medikation gefunden hat.

Lass Dich nicht entmutigen.

LG, Lukas

[joto202]

Danke für die Antwort.
Arbeit: Es steht ein BEM Gespräch an, da wird mit dem Arbeitgeber gesprochen was ich so machen könnte.

Alltag: Ich stehe jeden Morgen auf und mache das nötigste.
Jedoch werden die angstgefühle nicht weniger.
Ich sitze oft da und denke was ich noch tun soll denn so kann es nicht bleiben und zu mehr traue ich mich nicht.
Allerdings wenn ich mir nicht mehr zutrauen wirds nicht besser werden.

Was ein Mist.
Beipiel: Ich bin gerade im Urlaub mit meiner Familie und unternehme auch einiges jedoch fühle ich mich schlecht.

[joto202]

Ich würde gerne genießen können und endlich das scheiß Gefühl loswerden.
Es fühlt sich so an als hätte sich da was festgesetzt und es geht nicht mehr weg.
Das ist was mich so fertig macht, dass ich keine Möglichkeit finde es einzugrenzen.

[LukaRo]

Eingrenzen könnte heißen, Du bleibst im Krank und löst Dich vom Denken an das BEM. Du musst nicht funktionieren, wenn es Dir nicht gut tut. Auch wenn das zunächst verwirrend erscheinende Folgen hat. Sich zu klären braucht Zeit. Setz Dich weniger unter Druck, lass Dich weniger von außen unter Druck setzen. Gib allem mehr Zeit.

Lukas

[LukaRo]

Danke für die Antwort.
Arbeit: Es steht ein BEM Gespräch an, da wird mit dem Arbeitgeber gesprochen was ich so machen könnte.

Alltag: Ich stehe jeden Morgen auf und mache das nötigste.
Jedoch werden die angstgefühle nicht weniger.
Ich sitze oft da und denke was ich noch tun soll denn so kann es nicht bleiben und zu mehr traue ich mich nicht.
Allerdings wenn ich mir nicht mehr zutrauen wirds nicht besser werden.

Was ein Mist.
Beipiel: Ich bin gerade im Urlaub mit meiner Familie und unternehme auch einiges jedoch fühle ich mich schlecht.

Vielleicht muss man auch präziser werden. Wovor hast Du Angst, was wären die negativsten Konsequenzen, falls deine Ängste Realität werden und was an der dann vorherrschenden Realität wär nicht zu ertragen. Und ist die Angst rational berechtigt, oder fehlen nur Informationen über Handlungsmöglichkeiten im Falle des Falles.

Lukas

[joto202]

Ich habe das Gefühl keinen Zugriff auf meine Gedanken zu haben denke ständig es ist alles zu mühsam. Kleine Tätigkeiten wie Zähne putzen oder Duschen kosten mich viel Überwindung. Das waren früher Routinetätickeiten.

Seit dem das so ist frage ich mich wie, wenn die kleinsten Tätigkeiten so viel Energie kosten wie soll ich jemals wieder meinen Alltag schaffen.

Ich bin schon Total fertig da ich es bisher nicht geschafft habe was zu ändern.

Jetzt weiß ich nicht liegt es an der Krankheit oder an mir.

Das ist ein beängstigendes Gefühl für mich. Da ich mich mir selber ausgeliefert fühle.
Gruß Joto