Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

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DasPhantastikS
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Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DasPhantastikS »

Hallo Users,

Ich will hier einen Diskussion starten.

Wir Leben in einer besonderen Zeit, wir können offen über Depression sprechen und das wir deswegen nicht gleich ausgegrenzt werden. Aber ich habe so bissen den Glauben, das Depression zum Modetrend wird. Bitte sieht diese Videos an.

https://youtu.be/A2PhR8HDqLA" onclick="window.open(this.href);return false;

https://youtu.be/g2MU79pTAi4" onclick="window.open(this.href);return false;

https://youtu.be/AZg1dvRG0jQ" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich habe so einen Angst, dass es nicht normalisiert wird, sondern mehr fetischisiert wird. Das es zum Zeichen wird von Coolheit wenn man Depression hat und nicht die Tatsache, dass man es schafft mit der Depression zu leben, dafür sollte man Respekt geben. ;-)

Ich möchte mal lesen was Ihr so denkt darüber?
Jarrod
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Registriert: 21. Feb 2020, 13:28

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Jarrod »

Hi.

Ich glaube zu verstehen, was Du meinst. In meinem Bekanntenkreis ist eine "richtige scheiss Lebenssituation" auch ganz schnell mal eine Depression. Zur Unterscheidung - Depression - endogen (aus äußeren Einflüssen nicht erklärbare emotionale Verstimung) - ist jedenfalls die wissenschaftlich anerkannte Aussage. Klar könnte ich mich auch über Modetrends aufregen, teilweise tue ich das auch, weil dadurch wichtige Therapieplätze belegt werden. Meine erste Therapie war voll mit Therapie-Urlaubern - meiner Ansicht nach.

Hab ich Dich falsch verstanden?

LG Jarrod
"Waren gar nicht mal teuer diese Karabinerhaken" - unbekannter Bergsteiger
Grossergorilla
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Grossergorilla »

Klar...deshalb kämpf ich seit Wochen mit dem Impuls, 19 Tavor auf einmal zu schlucken und zu sehen, was passiert...oder kann morgens vor Angst kaum einen klaren Gedanken fassen...oder kann mir kaum noch strukturiert Dinge merken, obwohl es mir eigentlich gut gehen sollte....weil es so verdammt "cool" ist.

Muss man sich sowas jetzt hier auch noch anhören?
Monchen12345
Beiträge: 1873
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Monchen12345 »

Bei der Überschrift will ich mir die Links gar nicht erst antun.
Ich denke auch, dass man sich dass hier nicht anhören muss!!!

Ist die Diagnose "richtiger/wertvoller/besser..." weil sie früher gestellt wurde oder weil man schon länger erkrankt ist?
Hinzu kommt, dass man die Erkrankung all derer abwertet, die erst vor kurzem Erkrankt sind. Jemand die wirklich erkrankt ist, kann nicht dafür, dass es "cool" geworden ist.
Wer auch nur im Ansatz ersthaft glaubt, dass eine Erkrankung cool ist, der hat doch ganz andere Probleme. Und da ist es eigentlich egal um welche Erkrankung man redet.
Jacky55
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Registriert: 13. Mai 2020, 15:59

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Jacky55 »

Ja das stimmt, nicht nur Du hast mit der Problematik zu tun und das macht es uns allen nicht leichter.
Es hat sehr lange gedauert, bis das Feld Depression in Teilen akzeptiert wurde.
Sofort waren auch die Trittbrettfahrer da, von außen sah man ja nichts.
Ein bisschen jammern, ein paar Fachausdrücke und schon wird man geschont, gepflegt und geliebt.
Die Allgemeinheit bekam das natürlich mit und stellte wieder alle als Simulanten hin.
Sehr schlimm, aber wir sind wieder am Anfang.
Auch ich werde, gerade auf Arbeit regelmäßig als Faulpelz oder geisteskrank bezeichnet.
Dem kann man nicht immer aus dem Weg gehen.
Das tut weh aber irgendwie hab ich da wohl Hornhaut gebildet, ziehe mich zurück und bezahle mit Einsamkeit.
Das tut so weh dass ich schreien könnte, finde aber keinen Ausweg.
DieNeue
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DieNeue »

Kolibri2 hat geschrieben:Melden?
Weshalb? Weil kritisiert wird, dass in Social Media manche das Thema "Psychische Krankheiten" als Werbestrategie benutzen anstatt einfach nur ehrlich über das Thema zu berichten? Weil dadurch das Thema Depression nicht mehr ernstgenommen wird, weil es ja nur eine "Werbestrategie" ist?

Im ersten Video geht es darum, dass man Depressionen ernst nehmen und nicht medial für seine Zwecke ausschlachten soll.

Im zweiten Video geht es darum, dass die Inhalte der modernen Musik immer trauriger werden und es wird sachlich der Frage nachgegangen, warum das so ist - ob die Menschen tatsächlich immer trauriger werden, ob traurige Texte einfach mehr ziehen, was gut oder schlecht an dem Trend ist.

Das dritte Video ist über Wattpad, eine Internetplattform, wo man eigene Geschichten veröffentlichen kann. Es ist auf Englisch und ich habe ehrlich gesagt nicht so ganz gecheckt, was es genau mit dem Thema zu tun hat...

PhantastikS hat seinen Post zugegebenermaßen etwas provokant formuliert, aber das Thema ist nicht gegen "uns" Depressive gerichtet. Also ruhig Blut ;) Im Prinzip geht es um eine Diskussion zu dem Thema, wie Depressionen etc. in den Medien dargestellt werden, mehr nicht.
Ein Sommertag
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Registriert: 20. Jan 2020, 10:24

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Ein Sommertag »

Warum reicht es dann nicht einen solchen Beitrag zu überlesen?
Warum müssen überhaupt Beiträge gemeldet werden, jetzt ausgeschlossen derer, die eigen- oder fremdgefährdendes Material enthalten?
Für mich hat das immer etwas von petzen.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich dachte bis jetzt immer, das Diagnosen vom Therapeuten oder Arzt gestellt werden.
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Ein Sommertag
Beiträge: 189
Registriert: 20. Jan 2020, 10:24

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Ein Sommertag »

Aber die Diagnosen beruhen nicht auf Laborwerten, die objektiv vermessen wurden, sondern hauptsächlich auf Patientenaussagen, also auf subjektiven Kriterien. Wegen der mangelnden Objektivität kommt es doch auch nicht selten vor, dass ein und denselben Person durch verschiedene Fachmenschen unterschiedliche Psychodiagnosen gegeben werden.

Je nach Auslegung könnte man wohl einem Großteil der Menschheit eine psychische Störung diagnostizieren. Die Fachgruppe um Allen Frances, der bei einer älteren Version des Diagnosemanuals DSM-3 die Federführung hatte, hat das mal ausprobiert. Ich glaube, das Ergebnis war dass aus dem Team jedem mindestens eine psychische Störung diagnostiziert werden konnte. Einige hatten sogar Mehrfachdiagnosen. Ganz "normale", unbeeinträchtigte Menschen.
Deadly1987
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Deadly1987 »

Ich glaube er meinte das nicht böse.

Die Aussage ist halt das er selber schon länger Depressionen hat bevor es „Mode“ geworden ist. Wobei das so auch nicht ganz stimmt. Es gab schon immer Leute die einfach mal eine Auszeit wollten und dann die Psyche ins Spiel gebracht haben.

Das ist jetzt nur so präsent weil Social Media das Leben der meisten Menschen bestimmt und Influencer halt immer Storys brauchen.

Damals zur Flüchtlingspolitik gab es bei uns einen Arzt der den Flüchtlingen psychische Probleme attestiert hat ohne sie zu untersuchen. Die kamen dafür aus ganz Deutschland angereist damit sie Asyl bekommen.

Also wie gesagt: Der TE hat es nicht böse gemeint und wollte hier keinen angreifen oder so.
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DieNeue »

Deadly1987 hat geschrieben:
Also wie gesagt: Der TE hat es nicht böse gemeint und wollte hier keinen angreifen oder so.
So habe ich das auch verstanden. Ist ja auch ein Zwinkersmiley hinter dem Threadnamen ;)
Bauchtänzer
Beiträge: 395
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Bauchtänzer »

Ein Sommertag hat geschrieben:Warum reicht es dann nicht einen solchen Beitrag zu überlesen?
Warum müssen überhaupt Beiträge gemeldet werden, jetzt ausgeschlossen derer, die eigen- oder fremdgefährdendes Material enthalten?
Für mich hat das immer etwas von petzen.
Danke.

Ziemlich trostlose Vorstellung, wenn wir psychisch Erkrankte es zuliessen, uns offen gegenseitig nach Art der Störung einzuordnen, zu bewerten und womöglich noch den einen oder anderen auszusortieren. Schwach!

Glaubt wirklich jemand, der TE fühle sich wohl in seiner Haut und habe nicht zumindest depressive Anteile?

Wenn ich das richtig verstehe, treten bei fast 80% aller Menschen mit psychischen Störungen im Laufe ihres Lebens mehrere Störungen auf, siehe unter Pkt. 1.2.3 https://www.leitlinien.de/nvl/html/depression/kapitel-1 .
Jacky55
Beiträge: 27
Registriert: 13. Mai 2020, 15:59

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Jacky55 »

Ich denke es geht in diesem Forum darum, miteinander zu reden, sich Mut zu machen, aber auch Probleme aufzuzeigen um zu erfahren wie andere damit umgehen und deren Meinung zu erfahren.
Ich leide selbst genug, sitze oft im Sessel und heule Rotz und Wasser, ach was, kennt ihr alle selber.
Bei vielen Dingen bleibt mir aber gar nichts anderes übrig als mich dem Umfeld zu stellen und das ist alles andere als einfach.
Es ist verdammt schwer sich diesen Problemen stellen, darum ist es wichtig auch darüber zu reden.
Danke Phantastik, dass Du das angesprochen hast.
DasPhantastikS
Beiträge: 280
Registriert: 27. Dez 2019, 00:16

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DasPhantastikS »

Hey, ich bin es wieder Leute.

Einer meiner größten Sorgen, ist es das neue Klischees entstehen. Wir sind alle irgendwie noch normal, wir haben normale Interessen und wir sind einfach wie jeder andere. Ich habe so das Gefühl, dass wir Klischee von coolen Depressiven bekommen werden oder schon haben?

Also ein Stereotyp aus Geschichten (Buch, Film & Co.) Der deswegen was besonderes ist als die anderen weil er einfach Depressiv ist. Eine kurze Geschichte über mich, meine Freunde waren sehr überrascht als ich ihnen erzählt habe ich bin Depressiv. Ich trage bunte Klamotten, möchte immer was unternehmen und bin sehr albernd. Das Klischee vom männlichen Depressiven ist aber mehr ein cooler Außenseiter, der sich Anderen gegenüber überlegender fühlt weil sie wohl Dumm sind. Man ist nicht gleich tiefsinniger deswegen.

Und wegen dem weiblichen Klischee, nun, schaut euch das dritte Video an oder diesem Artikel, der ist auch auf deutsch.
https://www.tor-online.de/feature/buch/ ... ngsmuster/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Also die weibliche Form ist schwach und kann sich nicht alleine helfen, sie braucht einen starken Mann an ihre Seite, weil sie es nicht schaft von sich aus. Die Depression wird dort benutzt als attraktivitäts Mittel, dass sehr unangenehm ist wenn man darüber nachdenkt!

Ich möchte wissen was die weiblichen Mitglieder darüber denken?
Grossergorilla
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Grossergorilla »

Ich möchte mich erstmal entschuldigen für meine barsche Reaktion von heute morgen. Das war unpassend und ich hab dich einfach falsch verstanden. Sorry nochmal.

Ja, es wäre nicht gut, wenn Depression jetzt, gerade auch in Zeiten von Corona, eine " Modekrankheit" würde, das tut uns allen keinen Gefallen. Ist ja teilweise schon so mit " Burnout" (nach dem Motto " wer ausgebrannt ist, muss ja gebrannt haben), wo es ja auch starke Überschneidungen zu Depressionen gibt.
Ich würde alles dafür geben, wieder klar denken zu können, wirklich alles. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Depression und Blindheit, dafür aber normal mit klarem, wachem Geist durchs Leben gehen, würde ich sofort die Blindheit nehmen.

Daher bin ich sehr (zu) empfindlich, wenn ich das Gefühl hab, jemand werfe mir vor, ich wolle mich nur "interessant" oder "cool" machen (wer mich kennt, weiß, dass es mir auch im gesunden Zustand am Allerwertesten vorbeigeht, für wie cool die Leute mich halten ;)).

War echt nicht böse gemeint.
DasPhantastikS
Beiträge: 280
Registriert: 27. Dez 2019, 00:16

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DasPhantastikS »

Ich bin es wieder :-D

Im Nachhinein kann ich gut verstehen, dass es zuerst sehr skandalöses klingt. Es sollte nur ein sarkastischer Spruch sein, ich wollte damit das Klischee auf die Schippe nehmen, deswegen "Ich war es, bevor es COOL wurde".

Und wenn wir darüber schon reden, ich warte auf einen Diskussion über die weibliche Form des Klischee. Wir reden hier nur über die männliche Seite oder zumindest beidseitig. Ich zitiere mich wieder.

"Und wegen dem weiblichen Klischee, nun, schaut euch das dritte Video an oder diesem Artikel, der ist auch auf deutsch.
https://www.tor-online.de/feature/buch/" onclick="window.open(this.href);return false; ... ngsmuster/" onclick="window.open(this.href);return false; 

Also die weibliche Form ist schwach und kann sich nicht alleine helfen, sie braucht einen starken Mann an ihre Seite, weil sie es nicht schaft von sich aus. Die Depression wird dort benutzt als attraktivitäts Mittel, dass sehr unangenehm ist wenn man darüber nachdenkt!

Ich möchte wissen was die weiblichen Mitglieder darüber denken?".

Ich habe so meinen Ängste, wie sich noch junge Mädchen entwickeln, mit so ein Mindset. In meinen Freundeskreis kenne ich eine, die erst lernen musste, dass sie sich selber auch Mut geben kann.
Grossergorilla
Beiträge: 60
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Grossergorilla »

Ahem...du weißt aber schon, dass hier niemand dazu verpflichtet ist, dir zu antworten, oder?
Nichts für ungut, aber die Formulierung " ich warte auf eine Diskussion über die weibliche Form des Klischees" klingt ziemlich fordernd. Vor allem, da du die Fragestellung nochmal wiederholt hast.
Ich bitte dich da um etwas Zurückhaltung. Man wird dir schon antworten, wenn jemandem danach ist.
Monchen12345
Beiträge: 1873
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Monchen12345 »

Ich finde die Überschrift immernoch völlig daneben und könnte k.... bei solchen Aussagen.
Man sucht sich den Zeitpunkt seiner Erkrankung nicht aus.

Scroll doch weiter: das ist so ein typischer Satz sus den sozialen Medien, den ich ziemlich sinnlos finde. Ich weiß doch vorher nicht, ob mich etwas ärgert, aufregt, oder, oder, oder.... Ich muss es erst lesen und dann kommen halt die entsprechenden Gedanken/Gefühle.Dadurch dass hier ein Wort nur in Großbuchstaben geschrieben steht, fällt es besonders ins Auge. Wenn ich dran hängen bleibe und mich drüber ärgere, dann darf ich das auch sagen.

Ich muss gestehen: ich kann Kolibris Zweifeln zum Teil verstehen. Man weiß eben nicht, wer da vorm Bildschirm sitzt. Will damit auch nicht sagen, dass Phantastik keine psychischen Erkrankungen hat. Nur ob es Depressionen sind oder die das Hauptproblem sind, da hab ich schon so meine Zweifel.

Jetzt noch zum Rest: Frauen sind schwach und brauchen einen starken Mann an ihrer Seite und benutzen die Krankheit als Attraktivitätsmittel....
Ganz einfach: NEIN!!!!!
Kirsten29
Beiträge: 461
Registriert: 18. Apr 2020, 21:11

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Kirsten29 »

Hallo an alle,

ich finde, es steht jedem frei, sich zu ärgern. Doch deshalb gleich die Wut voll rauslassen und den Menschen, der da am anderen Ende sitzt, in Frage stellen? Seine Erkrankung in Frage stellen, nur weil mich was antriggert? Liebe Monchen, stell dir mal vor, ich würde in deinen Tätowierthread schreiben: "ich find dein Thema zum k*****, sag mal hast du zu viel Geld?" usw. Braucht wahrscheinlich niemand und warum sollte ich dich auch so angreifen.

Ich sehe das auch wie viele andere. Wenn es nicht mein Thema ist, antworte ich nicht. Und selbst wenn mich was ärgert, muss ich nicht gleich den Menschen in Frage stellen.

Liebe Grüße
Kirsten
Der Schatz liegt hinter dem Drachen.

"Es gibt nur ein Muss: Du musst wissen, dass du nichts musst." (aus: "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte", J. Bucay)
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Kirsten hat vollkommen Recht. Schaut doch nur mal in die Riege der Führungskräfte. Wie viele brüsten sich mit dem Preis ihres Psychotherapeuten ? Genau wie in Amerika, woher auch die blöde Meinung stammt, das nur der Erste ein Gewinner ist. Wenn ich in einer Laufgruppe mit mache, und immer als letzter ins Ziel komme, bin ich gefrustet. Wenn ich mich aber dann um ein paar Sekunden verbessere, bin ich, trotzdem ich immer noch Letzter bin, auch Gewinner.
Wer bestimmt denn, welche Themen hier beschrieben werden, so sie den Vorschriften dieses Forums entsprechen ? „Eine Zensur findet nicht statt“

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bauchtänzer
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Bauchtänzer »

Monchen12345 hat geschrieben:Ich muss gestehen: ich kann Kolibris Zweifeln zum Teil verstehen. Man weiß eben nicht, wer da vorm Bildschirm sitzt. Will damit auch nicht sagen, dass Phantastik keine psychischen Erkrankungen hat. Nur ob es Depressionen sind oder die das Hauptproblem sind, da hab ich schon so meine Zweifel.
Ja. Und?

Behalte deine Zweifel für dich. Es steht uns nicht zu, öffentlich über die Art und Ausprägung von psychischen Störungen Dritter zu spekulieren. Es reicht, wenn wir übereinstimmen, psychisch erkrankt zu sein und auf der Suche nach Hilfe/Entlastung/Erbarmen? sind.

Wenn ich bei mir so nachspüre, was hinter meiner Verärgerung über Kolibris Ruf nach der Moderation steht, dann spüre ich da eine gewisse Angst bei mir, Verunsicherung, Gefühle von diffuser Bedrohung.

Ich wehre mich gegen Versuche, in diesem Psychoforum(!) Leute auszugrenzen, die vom depressiven Mainstream abweichen. Es empört mich.

Und, wo wir bei der Art des Umgangs miteinander sind: ich möchte auch nicht in die Situation kommen, dass, wie bei Mooseba geschehen, mir Äusserungen unter die Nase gehalten werden, die ich vor 10! Jahren getätigt habe. Auf die Idee, soweit in die Tiefe zu graben, muss man erst mal kommen.

Es geht um Toleranz. Und Akzeptanz. Ist ne gute Gelegenheit, das hier im Forum zu üben. Und ich selbst bin da ganz, ganz schlecht drin!

Wobei wir dann wieder an die Psychotherapie und die Arbeit dabei und danach anknüpfen könnten :roll:

Edit: sehe gerade, dass inzwischen zwei neue Beiträge eingegangen sind. Ich tu mich echt entsetzlich schwer, was zu Papier zu bringen
DasPhantastikS
Beiträge: 280
Registriert: 27. Dez 2019, 00:16

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DasPhantastikS »

Hallo Leute,

Ich glaube, wir kommen hier vom Thema ab. Es ist gut das wir auch über das diskutieren, nur finde ich das es hier ein falscher Ort ist dafür.

Und wegen meiner Depression, ich gehe zum Arzt deswegen seit ich 16 bin und nehme Medikamente, war in der Klinik seit ich 18 war und bin jetzt 20.

Bei jedem ist es anders, weil wir nicht alle gleich sind, aber wir haben immer noch das selbe Problem. Das ist der Grund, warum ich über dieses Stereotypen diskutieren will. Weil es nicht denn Depressiven gibt, also den Stereotyp.
SunnyMerle
Beiträge: 82
Registriert: 31. Mär 2020, 17:00

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von SunnyMerle »

Hi Phantastik,

ich muss leider gestehen, das ich die Videos die du ganz am Anfang der Diskussion hinein gestellt hast, ich angemacht habe und nach drei Minuten wieder aus.

Ich habe es einfach nicht ertragen, bleibt zu Hause... geht nicht raus wenn es nicht unbedingt sein muss... leicht gesagt, wenn man nichts weiter als einen Dackel hat der vielleicht einmal vor die Tür muss.

Auch den Artikel habe ich nicht gelesen, mir reichte schon der Titel aus. Ich bin nicht Generation Twillight, ich bin Generation Mulder und Scully.

Ich bin die Generation eines der mit allen Fasern in seinem Körper an Aliens glauben möchte, sie sucht und einer sehr starken Frau die mit skepsis, wissentschaft und scharfsinn an die Sache herangeht, dennoch offen genug bleibt für ein VIELLEICHT könnte es anders sein. Außerdem eine starke Persönlichkeit, die ich mir dann auch wieder in Doktor Who aussuchte, weil dieser Begleiter des Doktors ihn anbrüllte, von Leuten verlangte sie sollen gefälligst auch vor ihr salutieren und als einzige merkte das der Krankheitsordner in einem Betrieb leer ist...

Soviel zu meinem Frauenbild, dann bin ich auch noch extrem stark von Stephan King beeinflusst, der vor "Geralds Game" nicht eine gut nach zu vollziehende Frauenfigur schreiben konnte... Carrie ist ein Teenager, ich rede von FRAUEN!.... ich liebe ihn trotzdem.

Welches Video ich mir nur anschauen muss, um zu ahnen das nach dieser Krise weit aus mehr Menschen in eine Depression verfallen sind... ist dieses hier:https://www.youtube.com/watch?v=Yy67dl-mG_c

In diesen drei Minuten, sehe ich die gesamte Verzweiflung, Hilflosigkeit und Überforderung die ich kurz vor meinem Klinikaufenthalt vor gut 4 Jahren hatte... dementsprechend, kann ich jeden "Wutausbruch" darüber das jemand so etwas zum "cool sein" missbrauchen könnte, sehr sehr gut verstehen.

Gruß Merle
We are all stories in the end, lets make a good one.
Ein Sommertag
Beiträge: 189
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Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von Ein Sommertag »

In dem Bericht sehe ich eine Frau, die die Arbeit in den Vordergrund stellt und sich freut, dass Kitas die Betreuung schon ab einem Jahr anbieten. Das Resultat von der frühen Fremdbetreuung/ die Auswirkung auf die Psyche der Kleinen werden wir wohl in ein paar Jahren sehen. Bindungspsychologisch ist das doch für die Tonne!
Ganz oft habe ich mir bei diesen Diskussionen gedacht: "Huch, wir haben Kinder und müssen uns jetzt tatsächlich darum kümmern!"
Den Beitrag empfinde ich als reißerisch: Ist es nicht jedem Paar selbst überlassen, wie es sich Haushalt, Kinderbetreuung und Arbeit aufteilt?
Dass der Mann der Frau jetzt krank geworden ist, ist natürlich Pech, aber damit ist die Familie nicht mehr repräsentativ für den "Normzustand" in der Coronakrise.
DasPhantastikS
Beiträge: 280
Registriert: 27. Dez 2019, 00:16

Re: Ich war es, bevor es COOL wurde ;-)

Beitrag von DasPhantastikS »

Erst mal Sommertag, interessanter Kommentar, aber geht leider wieder am Thema vorbei.

Der Grund warum diese Stereotypen so problematisch, ist weil sie ein Bild zeigen das einfacher ist. Ich beschrieb schon die Verwunderung meiner Freund, denn jeder kann Depressionen haben, ob man vielle Freund hat oder Außenseiter ist, arm oder erfolgreich ist egal.

Und wenn wir über Schwäche reden. Eine Sache finde ich sehr gefährlich, die Sache, dass das männliche Klischee nur von seinem Schatten kontrolliert wird, weil es im stärker macht. Das ist ein sehr gefährlicher Fehler! Ich kennen leider das von mir damals. Es macht dich nicht stärker, es ist nur Selbstzerstörung!

Ich habe nichts dagegen, das fiktive Charaktere Depressionen oder andere seelische Krankheiten haben. Es ist sogar in meinen Augen eine sehr gute Idee. Nur darf es nicht sie definieren, ein gutes Beispiel wären BoJack Horseman oder David Haller aus Legion, sie sind nicht nur ihrer Krankheit.
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