Im letzten Drittel des Lebens

dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Hallo liebe junggebliebenen Älteren!

Dieser Thread soll all denjenigen gewidmet sein, die den Zenit ihres Lebens überschritten haben und sich Gedanken machen, wie´s weitergeht. Die die beruflichen Ambitionen zurückgefahren haben, oder bereits im Ruhestand sind. Vielleicht auch nochmal neu anfangen möchten.
Neue Prioritäten setzen, endlich langgehegte Hobbies in Angriff nehmen, oder neue entdecken. Vielleicht eine neue Liebe finden möchten, oder die erste (haha). Wie auch immer, vielleicht einfach mal was verrücktes, neues machen!

Für alle, die´s noch nicht wissen, ich bin 47 Jahre jung und auf unbestimmte Zeit im "selbstverordneten" Ruhestand. Ich konzentriere meine wenige Energie jetzt auf die für mich wichtigen Dinge. Ich hab´s mal so beschrieben: Ich bin auf dem "Ich mach' mir mein Leben schön"-Trip.

Ich würde mich freuen, wenn hier eine lockere Plauderrunde entstehen würde.

Viele liebe Grüße
Dietmar
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Hi, Dietmar,
na klar, ich plaudere gern mit Dir und Gleichgesinnten.
Wir sind gleichalt und ich gehöre zur Gruppe derer, die noch nicht ganz aus dem Beruf raus sind, sondern nur noch zeitweise arbeiten. Ich "leide" seit 5 Jahren an Depris, habe aber das große "Glück" nur ca. einmal im Jahr etwa 2 Monate außer Gefecht zu sein. Dann verkrieche ich mich völlig.
Ansonsten bin ich , so sagt man, ne Frohnatur, liebe Musik, Bücher, meinen Garten, gutes Essen, ein guten Tropfen und Menschen. Mein größtes "Hobby" ist meine Tochter, die Gott sei Dank sehr offen und angstfrei mit meiner Krankheit umgeht.

Ich fände es toll, hier im Forum neue Kontakte zu knüpfen.

lG
Carina
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Emily »

Hi, ihr beiden,

der Thread interessiert mich. Ob´s am Alter liegt? Wie geht ihr damit um, dass sich in unserem Alter zwangsläufig ganz neue Aufgabenstellungen ergeben, neue Denkweisen gefragt sind etc.?

Grüße,
Emily
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Hallo, Emily, Du Dritte im Bunde!
"Wie begegnet man den neuen Aufgabenstellungen?" Ich fühlte mich zum ersten Mal im letzten Lebensdrittel angekommen, als ich vor 4 Jahren so krank wurde (Depris), dass man mir nahe legte, meine Arbeit aufzugeben. Autsch! Das mir, die sich 2 Jahrzehnte über die Arbeit definierte sehr, sehr weh! Zunächst hat mich die Situation niedergeschmettert, dann wurde ich mal wieder schwerstdepressiv und seit ca. zwei Jahren habe ich das "Älterwerden" mit all seinen Widrigkeiten angenommen. Habe für mich Dinge gefunden, die mir noch lange Spaß machen können; z.B. singe ich Musicals und moderiere kleine Konzerte. Ich mache meinen Job weiter, wenn auch nicht in der Intensität und der Stundenanzahl wie früher.Habe mich selbständig gemacht.
Da meine Depris fast immer zur gleichen Zeit kommen, nehme ich für diese Zeit keine Seminare an.
Privat habe ich das große Glück, seit fast 30 Jahren drei Freundinnen zu haben. Wir gehen durch "dick" und "dünn". Außerdem habe ich einen netten Bekanntenkreis.
Das alles und meine Teenager Tochter halten mich auf Trab und vielleicht empfinde ich deshalb das "Älterwerden" als nicht gar so schrecklich. Was mir fehlt, wirklich sehr fehlt, ist eine gute Beziehung (meine fast 17jährige Partnerschaft ist nach der 3. Depri endgültig in die Brüche gegangen), und das zu finden, ist mit zunehmendem Alter und unserer Erkrankung (welcher "normale" Mensch hat für diese schwer zu fassende Erkrankung schon Verständnis- ich verstehe sie ja selber nicht) schon schwieriger.
So, Ihr Lieben, das wärs für heute von
Carina
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Hi Carina und Emily,

will nur kurz mal Bescheid geben, dass ich noch da bin. Ich hab gerade soviel Power! Ich schaff' ein 3-Zeilen-Posting in weniger als 4 Stunden. In meinem Kopf sausen zwar einige Gedanken herum, die gerne ins Forum möchten, finden aber den Weg zur Tastatur noch nicht sofort. Ich glaube, ich bräuchte mal ´ne Kommunikationstrainerin.
Carina, ich versuch' nachher noch ein Antwortposting zu "backen". Jetzt muss ich mir aber erstmal was zu essen basteln.
Aber sach ma, wie schafft man es, seine Depri auf 2 Monate im Jahr zu "konzentrieren"? Oder hab ich da was falsch verstanden?

Bis später, liebe Grüße
Dietmar
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Hallo Dietmar, Du Essensbastler,
was gibts denn Schönes bei Dir heute Abend?
Hoffentlich etwas richtig Leckeres! Der Tag heute ist ja nicht gerade zum "Freudensprünge machen": grau in grau (hi,hi passend zu unseren Schläfen).
Zu Deiner Frage: nein ich habe meine Depris nicht konditioniert (wenn ichs könnte, hätte ich keine mehr).Es ist nur tatsächlich so, dass ich sie seit 5 Jahren immer um Fronleichnam herum bekomme, schnell, heftig, meist mit Klinik, und Mitte September sind
se verschwunden. Der Klinikarzt sagte mir letztes Jahr, ich sei für ihn ein Phänomen.
Ich sei immer dermaßen runter bei der Einlieferung und nach 3 Wochen eigentlich immer entlassfähig. Frage mich nicht, wie das geht? Keine Ahnung! Unter uns gesagt, ich will einmal jährlich einen Urlaub auf Krankenschein!
Nee, Spaß beiseite, so ist das bei mir!
Seit Januar nehme ich Lithium und habe dieses Jahr noch keinen schweren Schub gehabt! Kannst Du Dir vorstellen, wie glücklich ich darüber bin?
Ich wünsche Euch allen genausoviel Glück beim Verlauf Eurer Erkrankung.
Bin mir durchaus bewusst, wie schnell das wieder kippen kann, aber bis dahin genieße ich den jetzigen Zustand.
Freu mich auf Dein Posting - aber stresse Dich nicht damit
lG
Carina
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Hallo Carina,

es freut mich sehr, soviel von Dir zu lesen. Leider kann ich das nicht annähernd so umfangreich zurückgeben. Soviel Müdigkeit, wie mich derzeit heimsucht, ist ziemlich frustrierend. Ein Jahr lang lief alles absolut spitze und jetzt stehe ich etwas auf der Kippe, weil ich das Gefühl habe, dass die vor einem Jahr getroffene weitreichende Entscheidung falsch war. Könnte ich´s nochmal ändern würde ich es tun. Hat mich auch noch ´ne Menge Geld gekostet. Aber da muss ich jetzt durch, hadern hilft nichts. Ich brauch wieder etwas mehr Gelassenheit, die ich hier ja mal so gepriesen hab. Naja, hab ich wenigstens ´nen Grund für mein momentanes Durchhängen.

Zum Essen: Bei mir gibts nichts besonderes. Heute waren Nudeln mit Wurst angesagt.

Zu Deinem Posting im "Langeweile"-Thread: Zu meinen (ehemaligen?) Freunden will und kann ich noch nicht zurück. Die konnten mir damals nicht helfen und können es jetzt auch nicht. Waren eh nur noch zwei, und beide verheiratet. Ich hab zwar noch einen Kumpel, der ´ne Firma hat. Zu dem muss ich hin und wieder zu einem beruflichen Einsatz. Das ist derzeit das einzige, was ich noch "zwangsweise" mache.
Die wirklich einzige Chance sehe ich darin, neue Leute kennenzulernen. Am besten wäre natürlich eine Freundin in ähnlicher Situation. An eine Partnerschaft will ich derzeit sowieso nicht denken. Dafür hab ich mich viel zu weit von dieser Gesellschaft entfernt. Ich bin auch inzwischen sehr unflexibel.
Ich kann nicht mal mehr genau sagen, wie es mir derzeit eigentlich geht. Es ändert sich ständig. Nicht schlecht, aber auch nicht gut...häng irgendwie in der Luft...bin total blockiert.

Aber der eigentliche Grund, warum ich mich total zurückgezogen hab, war auch NICHT die Depression. Das lag/liegt an meinem außergewöhlichen und seeeehr belastenden Problem. Deshalb finde ich ja auch keinen Weg zurück.
So, das war erstmal die momentane Lage. Morgen geht´s darum, was das alles mit dem letzten Drittel zu tun hat.

Gute Nacht und liebe Grüße
Dietmar
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Hallo Dietmar,
heute muss ich mich kurz fassen. Habe den totalen Durchhänger. Hatte schon um 07.00 Uhr
Thera; und dieser Termin endet bei mir meistens zunächst mit einer absoluten "Schlappheit". Für heute verkrieche ich mich erstmal, vielleicht kommt ja spätabends schon wieder etwas Licht ins Dunkel! Werden sehn! Dir alles Liebe und lass es nicht kippen! Alles habe ich in Deinem Posting nicht verstanden - aber das liegt momentan sicher an meinem "Zustand"!
Bis bald in alter Frische
lg
Carina
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Emily »

Hallo, ihr beiden,

@ Carina:
Danke für deine Antwort. Du klingst so, als ob die Sache einigermaßen gut im Griff hättest.

@ Dietmar:
>>> Ein Jahr lang lief alles absolut spitze und jetzt stehe ich etwas auf der Kippe, weil ich das Gefühl habe, dass die vor einem Jahr getroffene weitreichende Entscheidung falsch war. Könnte ich´s nochmal ändern würde ich es tun.
Aber ist es nicht so, dass man eine Entscheidung eben nur zu dem Zeitpunkt treffen kann, an dem sie ansteht? Woher kann und soll man wissen, wie man in einem Jahr darüber denkt? Passiert es uns nicht oft, dass wir Entscheidungen treffen, die wir zu einem späteren Zeitpunkt mit dem dann vorhandenen Wissen und Denken ganz anders getroffen hätten?
Ich weiß, viele Fragen ... Vielleicht mag ja einer von euch darauf antworten.

LG,
Emily
mäuseei

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von mäuseei »

Also ich würde mit einer vergangenen Entscheidung nicht hadern, solange mir noch genug finanzielle Energie übrig bleibt, um in einem eigenen Häuschen in annehmlichem Luxus und in Ruhe zu leben, wie Du.
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Emily »

Ooooch, Attila,

heute bin ich wohl mal wieder dran damit, den Kübel übergeschüttet zu bekommen.
Weißt du, irgendwo in Wien sitzt eine kleine Maus und ab und zu legt sie in irgendeinen Keller ein ziemlich säuerlich riechendes Mäuseei. Heute war mein Keller mal dran. Ok. Weißt du, was ich dann mache? Ich nehme die Schaufel, kehre das Mäuseei zusammen und schiebe es in die Tonne.
Emily
mäuseei

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von mäuseei »

Hast Du ein Problem Emily? Du warst gar nicht angesprochen.
mäuseei

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von mäuseei »

...sondern Dietmar. Und im übrigen habe ich heute gar nicht die Kraft, jemandem einen Kübel überzustülpen. Nur für ehrlich bekundeten Neid ist grade noch etwas Energie übriggeblieben.
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Emily »

Fällt mir schwer zu glauben, dass ich nicht gemeint war, aber ok.
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Hallo Carina,

ich hab ja (noch) keine Thera. Aber wenn ich da morgens um 7 erscheinen müsste, würde sie von mir nichts mehr hören. Spaß beiseite, ich wäre dann nicht nur schlapp, ich wäre für den Rest des Tages nicht mehr existent.

Ich danke Dir! Ich werde nicht zulassen, dass es kippt. Dann wäre ja alles umsonst gewesen. Eine Fehlentscheidung (wenn es überhaupt eine war), muss man eben akzeptieren, auch wenn´s Verluste bringt. Man kann ein gelegtes Ei nunmal nicht wieder in die Henne stopfen. Das Fatale ist nur, solange ich glaube, dass es ein Fehler war, bin ich völlig blockiert und komme nicht mehr weiter. Es geht da übrigens um den Hausverkauf/Kauf, den ich heute ganz anders machen würde. Hinterher ist man immer schlauer, wer kennt das nicht. Ich bin sicher, daher rührt auch die nervige Müdigkeit. Aber ich hab das Gefühl, es geht schon wieder rauf. Ist ja auch unsinnig, Zeit und Energie zu verschwenden, in Dinge, die unumkehrbar sind. Also nach vorne blicken, heißt die Devise!
Mein Geschreibsel von gestern Abend war ein bischen wirr und unverständlich. Lag also NICHT an Deinem "Zustand". Ich finde nur jetzt keinen direkten Zugang mehr zum Thema "Letztes Drittel". Ist vielleicht ja auch in anderen Threads schon abgehandelt worden.

Was ich gestern über "den Weg zurück" geschrieben hab, erscheint mir heute schon wieder fragwürdig. Denn eigentlich will ich ja gar nicht zurück. Jedenfalls nicht ohne Freundin. Ich glaub, ich bin ein wenig konfus und schreib ´ne Menge Unsinn.

Zu Deiner "2 Monatsdepri". Jetzt kann ich das nachvollziehen. Wenn die irgendwie jahreszeitabhängig ist, tritt die halt immer zum gleichen Zeitpunkt auf, wird behandelt und wech isse (tschüss bis nächtes Jahr). Meine Depri ist absolut unberechenbar. Ein dummes Ereignis (meistens ein eigener Fehler) und rumms, geht´s in den Keller.

Soviel erstmal, vielleicht fällt mir später noch was zum eigentlichen Thema ein.
Bis dann, alles Liebe
Dietmar
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Hallo Emily,

ja so ist das immer mit Entscheidungen, da hast Du völlig recht. Damals MUSSTE sofort eine Entscheidung getroffen werden. Wie dann die Entwicklung weitergeht, kann man halt nicht vorhersehen. Aber so schlimm ist das ganze auch wieder nicht. Ich hab dazu ja etwas an Carina geschrieben.
Zu Deiner Frage über die "neuen Aufgabenstellungen" ist mir noch nichts eingefallen. Bei mir liegt die Problematik des "Alters" auch ganz wo anders. Aber dazu vielleicht später mehr.
Mach Dir keinen Stress mit Sewi/Attila , sie meinte mich damit.

Bis später, alles Liebe
Dietmar
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Liebe Sewi/Attila,
was ist Luxus? Eine Badewanne? OK, hab ich.
Ich bin derzeit sogar überzeugter NICHT-Autofahrer. Den einzigen Luxus, den ich mir gönne, ist RUHE!
Herzliche Grüße
Dietmar

Nachtrag: Gilt eine Spülmaschine in einem Einmannhaushalt als Luxus?
mäuseei

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von mäuseei »

MissMarple

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von MissMarple »

Hallo Carina, hallo Emily, hallo Dietmar,

wenn ich jetzt davon ausgehe, dass ich mich im letzen Drittel meines Lebens befinde, dann muss ich mindestens 83 Jahre alt werden. Ob ich das schaffe?

Bloß, warum soll ich mich jetzt im letzten Drittel meines Lebens befinden, warum befinde ich mich nicht einfach im besten Drittel meines Lebens, nur, weil ich Depressionen habe?

Ich kann mir gut vorstellen, dass jetzt das beste Drittel meines Lebens begonnen hat.

Ich lebe in der Stadt, in der ich immer leben wollte, wo alles vor der Tür ist, was für mich ein Leben lebenswert macht, wo es so vieles gibt, was ich noch entdecken kann.
Im Beruf habe ich das erreicht, was ich erreichen konnte und wollte und dazu macht mir meine Arbeit viel Spaß, immer noch
Ich brauche nichts mehr toll finden, nur um dazuzugehören, um „in“ zu sein.
Auf Grund meiner Lebenserfahrung kann ich vieles verstehen und tolerieren, was mich in jungen Jahren aufgeregt hätte, ich bin jetzt viel gelassener.
Und; in absehbarer Zeit bin nur noch für mich selbst verantwortlich, Kind hat fertig studiert und Hund hat dann ein gesegnetes Hundealter.
Sollte sich ein Partner für die beste Zeit meines Leben finden, dann ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung, da ich sehr gut mit mir alleine leben kann.

Liebe Grüße

Birgit
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Liebe Birgit
Schön, dass Du Deine jetzige Lebenszeit als die Beste ansehen kannst. Mir geht es ähnlich - für viele kaum zu glauben - aber mir ging es wesentlich schlechter als ich jünger war!
Mit meinen Depressionen lerne ich mich so langsam zu arrangieren, und alles andere?
"Watt kütt, datt kütt und et is noch alles immer jut gejongen"
mit rheinländischen Grüßen
an alle Mitleser und -schreiber
Carina
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Acedia »

Hallo Birgit und Carina,

eure Lobhudelei auf das "letzte Drittel des Lebens" ist ehrlich gesagt unerträglich für einen wirklich Depressiven. Dieser besagte Lebensabschnitt ist wirklich alles andere als schön, wenn man ehrlich und offenes Auges durch das Leben geht. Für mich ist das, was ihr hier abzieht, nichts als Selbsttäuschung, vielleicht aus Angst, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.
Lea
caba
Beiträge: 51
Registriert: 22. Jan 2004, 14:09

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von caba »

Hallo Lea,
dass Du unsere "Lobhudelei" als unerträglich empfindest, finde ich bedauernswert.
Aber es ist "Deine" Meinung. Ich bin durchaus "wirklich" depressiv (dank Medis und Thera stabil) und finde diesen Lebensabschnitt trotzdem schön. Die Gründe habe ich hier und in einem anderen Thread hinreichend erläutert. Ich ziehe hier "nichts ab", wie Du so nett schreibst, sondern hatte die Intention, anderen Mut zu machen, dass es durchaus wieder vorwärts gehen kann. Noch niemals hatte ich Angst der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, ganz im Gegenteil ich neige sogar manchmal zur "Selbstzerfleischung". Ich weiss, wie alt ich bin, weiss, dass ich vorsichtig mit mir umgehen muss, aber ich weiss auch, wie schön das Leben trotzdem noch ist!
Und das will ich hier "rüberbringen"
Mit ganz "un-naiven" Grüßen
Carina
MissMarple

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von MissMarple »

Hallo Lea,

mit der Gelassenheit meines „Alters“ kann mich Dein posting überhaupt nicht aufregen, was es früher sicher getan hätte.

Du hast die Sicht auf Dein Alter und Dein Leben. Ich habe die Sicht auf mein Alter und mein Leben, mit beiden komme ich ganz gut zurecht.

Ich war noch nie in meinem Leben eine Träumerin sondern immer sehr realistisch, auch sicher ein Grund mit für meine Depressionen.

Fühle Dich durch dieses posting nicht angegriffen, sondern lasse Dein posting als Deine Meinung stehen.

Birgit
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von Emily »

@ Attila:


>>>> daran, daß Du sofort etwas auf Dich beziehst, was nur im entferntesten als Angriff aufgefasst werden könnte, sieht man, wie depressiv Du bist.

>>>> Sorry, aber bist Du ein wenig paranoid?

Wie gut, dass meine Kehrschaufel für die Mäuseeier soooo groß ist....
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Im letzten Drittel des Lebens

Beitrag von dietmar45 »

Tach ihr Lieben,

ob das letzte Drittel noch mein bestes wird, kann ich nicht ausschließen. Aber ich kann im Älterwerden auch nichts wirklich positives sehen. Das einzig schöne ist die zunehmende Weisheit. Nur was nützt die mir noch, wenn ich damit nur erkenne, was ich alles in meinem Leben hätte anders machen müssen.
Ich habe meine Lebensziele nicht erreicht. Ich hab nur für mein Hobby gelebt, das auch mein Beruf wurde. Heute hab ich das Gefühl, das war alles Zeitverschwendung, weil ich den Beruf/das Hobby möglicherweise nie mehr ausüben kann. Der gesamte zwischenmenschliche Bereich hat praktisch nicht stattgefunden. Demzufolge ist der Nachholbedarf gigantisch. Nur, wie geht man damit um, wenn es dafür jetzt zu spät ist? Depri bis zum letzten Atemzug?

Viele liebe Grüße
Dietmar
Antworten