Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

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Krikki
Beiträge: 6
Registriert: 14. Apr 2020, 23:17

Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von Krikki »

Hallo

In meiner Arbeit arbeite ich fast nur mit anderen Frauen zusammen und was soll ich sagen es ist echt anstrengend. Es gibt auch manchmal gute Tage und die sauge ich auf wie ein Schwamm ich bin dann richtig glücklich und denke tatsächlich das wir alle irgendwie Freunde sind und die mich mögen bzw den was an mir liegt. Aber auf dieses hoch folgt immer relativ schnell ein Tief. Ich tue irgendwas was in ihren Augen nicht richtig ist und dann wird man ignoriert auch gerne mal über ne Woche oder zwei. Die reden dann nur das nötigste mit einem aber mit allen anderen lachen sie und haben Spaß. Ich schwöre mir in diesen Momenten sie nie wieder so dicht an mich ran zu lassen und ihnen nicht mehr alles zu erzählen und mir klar zu machen das es nicht meine Freunde sind aber sobald ich meine "Strafe" in ihren augen absessen habe und sie wieder nett sind sind alle Vorsätze dahin.

Kennt ihr ähnliche Situationen und habt Tipps wie es mir leichter fallen könnte mich an meine Vorsätze zu halten bzw nicht zu vergessen was ich in den schlechten Momenten gefühlt habe.
Autumn
Beiträge: 9
Registriert: 10. Mai 2020, 23:07

Re: Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von Autumn »

Leider habe ich keine Tipps.
Ich kenne das aber, sich nach einem Gefühl der Zusammengehörigkeit zu sehnen. Und ich fühle mich sehr schnell sehr schlecht, wenn ich ignoriert werde.
Wenn möglich, spreche ich aktiv mit Menschen. Dann sprechen sie mich nicht an, womöglich auf unangenehme Themen. Außerdem führt das oft zu einer entspannteren Atmosphäre. Allerdings ermüdet mich das Sprechen und ich muss mich vollständig darauf konzentrieren. Wenn ich auf der Arbeit über etwas Kompliziertes nachdenken muss und gleichzeitig Gesichtsausdrücke beim Sprechen verwenden sollte, ist das eine Überforderung.
Übrigens hört sich das schrecklich an, dass deine Mitarbeiterinnen dich scheinbar bestrafen. Kein Wunder, dass du dich davon emotional distanzieren möchtest.
ElbeHH
Beiträge: 16
Registriert: 28. Apr 2020, 16:23

Re: Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von ElbeHH »

Hallo Krikki, mich ermüdet allein schon das Lesen über diese Art, die ich leider nur zwischen Frauen bemerkt habe. Was hilft? Dein Gefühl ansprechen? Dann muss man sich auf erstaunte Blicke gefasst machen a la "waaas, nee ist doch gar nix" :-o oder ähnliches. Ich würd auch sagen, ignoriere es Deinerseits, zeige nix Persönliches auf Arbeit, was über das Übliche hinausgeht und sorge gut für Dich. Viel Kraft wünsch ich Dir.
LittleBee
Beiträge: 7
Registriert: 8. Mai 2020, 11:18

Re: Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von LittleBee »

Hallo an alle,

ich habe die Beiträge dazu mir großem Erschrecken gelesen. Jede Frau sollte sich hier aufregen. Das Phänomen "Stutenbissigkeit", wie oft genannt wird, ist einfach eine Frauenfeindliche Haltung die in diesem Sinne nicht existiert. Stattdessen sind es besonders Frauen, die in problematischen Arbeitsverhältnissen sind, in denen die Bedinungen die Stimmung ausmachen. Siehe Krankenschwester, Erzieher usw.
Wer unterbezahlt ist, Überstunden machen muss und sonst keine Wertschätzung am Arbeitsplatz bekommt, kann gereizt sein, dass kann jedem so gehen.
Ich habe das auch erlebt, denn ich komme aus so einer Berufsgruppe. Ich habe mich irgendwann dazu entscheiden (müssen), den Beruf aufzugeben. Denn schließlich verbringt man dort viel wichtige Lebenszeit, da muss man solche Situationen nicht aushalten.
Kirsten29
Beiträge: 461
Registriert: 18. Apr 2020, 21:11

Re: Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von Kirsten29 »

Hallo liebe Vorschreiber,

das Phänomen "Stutenbissigkeit" habe ich bei meiner letzten Arbeitsstelle zum ersten Mal auch bei Männern erlebt. Ich glaube mittlerweile, dass solch ein Verhalten auch daraus resultiert, wenn man unreflektiert und unbewusst mit dem eigenen Leben nicht zufrieden ist. Da genügen dann beliebige Trigger und schon geht's los mit abwertenden Worten, Blicken, Gesten usw.

Liebe Grüße
Kirsten
Der Schatz liegt hinter dem Drachen.

"Es gibt nur ein Muss: Du musst wissen, dass du nichts musst." (aus: "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte", J. Bucay)
Val
Beiträge: 10
Registriert: 20. Mai 2020, 21:12

Re: Angst vor der Arbeit/ Abgrenzungsschwirigkeiten.

Beitrag von Val »

Hallo ihr Lieben,

Es tut mir sehr leid wie du dich fühlst, ich meine das Gefühl auch zu kennen und habe auch schon sehr darunter gelitten. (War/bin im sozialen Bereich tätig)

Was littlebee sagt finde ich trotzdem auch unglaublich wichtig! Häufig sind viele Frauen wie du sagst in diesen systemrelevanten, pflegenden, sozialen Bereichen tätig. Häufig durch Überstunden und Unterbezahlung gekennzeichnet.

Ich habe mir oft gewünscht, wir würden uns in diesen (bzw. In jedem) schwierigen Arbeitsfeldern nicht selbst so im Wege stehen.
Ich habe mir gewünscht es wäre möglich, dass man sich untereinander unterstützt und vielleicht einfach mal nachfragt wie es dem gegenüber geht mit dem man arbeitet.
Ich habe lange darauf gewartet und mich sich aus vielem raus gehalten und irgendwann gemerkt, dass in Momenten in welchen ich selbst viel Kraft hatte es sich für mich gut angefühlt hat bei meinen Kolleg*innen nachzufragen ob alles ok ist, wenn ich ein konisches Gefühl hatte.
Ich denke dabei ist es wichtig auf das eigene Bauchgefühl zu hören und sich zu überlegen bei wem es sich vielleicht einfach gesagt lohnt und mit wem ein oberflächliches professionelles und kühleres Verhältnis besser ist.

Es klingt für mich so, als ob es für dich sehr schwierig ist, dass du nie weißt woran du bist. Das muss richtig schlimm sein an einem Ort an dem man viel Zeit verbringt. Vielleicht ist es ja tatsächlich möglich herauszufiltern mit wem eine etwas engere Beziehung möglich ist?
Ich bin mir nicht sicher aber es klingt für mich ein bisschen so als ob du dir wenigstens eine Person dort wünschen würdest mit der du langfristig gut auskommst. Ansonsten könnte es vielleicht helfen, wenn dort alles zu verworren ist, dich über erlebte Dinge mit Außenstehenden auszutauschen.
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