Vorstellen

Antworten
ReTz
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2020, 20:37

Vorstellen

Beitrag von ReTz »

Guten Tag,

Ich bin 22 Jahre alt und lebe mit der Diagnose Borderline/Depression. Vor einem Jahr war ich stationär in Therapie da meine Panikattacken überhand genommen haben. Ich bin mit Änderungen raus und wollte das eigentlich mit einem Therapeuten weiter führen.. nur leider hab ich bis heute keinen Therapeuten :cry:. Das macht sich leider auch sehr bemerkbar da ich momentan wieder stark unter Panikschüben/Panikattacken leide, was mich sehr zum verzweifeln bringt. Die Skills die sonst immer geholfen haben taugen nix mehr und mein leid wird immer größer schlimm ist es halt da ich jeden Tag denke zu ersticken obwohl ich natürlich weis das bei mir alles ok ist, da ich mich oft testen lassen habe. Meine angst ist halt das, dass jetzt für immer so sein wird und ich irgendwann nicht mehr kann da es mich halt immer fertig macht und es teilweiser schlimmer wird. Ich hoffe es stört niemanden das aus "Vorstellen" auch "Momentane Situation" wurde. Ich würde mich freuen wenn hier zu jemand was schreibt ggf. eigene Methoden erzählt wie er/sie die Panik bezwingt.

Bis dahin wünsche ich euch gutes gelingen und bleibt gesund
delphi73
Beiträge: 54
Registriert: 17. Mär 2020, 18:38

Re: Vorstellen

Beitrag von delphi73 »

Hallo ReTz,

kannst Du die Panikattacken mal näher beschreiben? Also wann Du sie bekommst (bestimmte Situationen) und wovor Du am meisten Angst hast (keine Luft mehr zu bekommen)?

Ich habe seit 25 Jahren Panikattacken (mal mehr, mal weniger), finde sie aber nicht mehr so schlimm. Den "Kreislauf der Angst" hast Du ja bestimmt schon in der Klinik kennengelernt.

Meine Bewältigungsstrategie ist Akzeptanz und Aushalten. Ich hatte schon so viele Panikattacken und bin nicht gestorben oder völlig durchgedreht, so dass ich inzwischen davon ausgehe, dass das auch nicht mehr passieren wird.

Es kann sein, dass Dich dieses Symptom immer begleiten wird, aber es gibt gute Chancen für Dich, damit leben zu können. Ehrlich gesagt ist mir eine Panikattacke lieber als die Freudlosigkeit einer Depression, aber da ist natürlich jeder anders.

LG, delphi
Welshcorgi
Beiträge: 175
Registriert: 2. Sep 2018, 09:47

Re: Vorstellen

Beitrag von Welshcorgi »

Hallo ReTz,

herzlich willkommen hier im Forum und ich wünsche Dir einen guten Austausch hier.

es tut mir leid, daß Du noch keinen Therapeuten gefunden hast.

Du hast doch bei der Diagnose bestimmt einen Psychiater, falls nicht würde ich mir einen suchen, mit ihm/ihr kannst Du auch sprechen. Meiner nimmt sich bei akuten Problemen immer Zeit für mich und führt ein längeres Gespräch mit mir. Der Vorteil eines Psychiaters ist auch, daß er einem Medikamente verschreiben kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man eine Panikattacke sehr schnell mit einem geeigneten Medikament durchbrechen und beenden kann. Es gibt, glaube ich, auch Dauermedikamente die geeignet sind. An Deiner Stelle würde ich das mal mit dem Arzt besprechen und um Hilfe bitten.
Die Angst zu Ersticken kenne ich von meinen Asthmaanfällen, das ist ein furchtbares Gefühl. Ich kann es mit meinem Asthma-Notfall-Spray immer schnell durchbrechen. Das Spray habe ich immer dabei. Wie gesagt, Du könntest auch ein Notfallmedikament haben das Deine Panikattacke beendet. Bei mir nimmt auch die Tatsache, daß ich das Spray immer dabei habe, die Angst vor einem Anfall. Ich stelle mir vor, daß das auch die ein oder andere Panikattacke verhindert wenn Du ein Notfalltablette dabei hast.

Ich wünsche Dir, daß Du bald einen Therapeuten findest mit dem Du arbeiten kannst. Wahrscheinlich steht Du ja auf einigen Wartelisten und dann müsste das auch bald etwas werden.

Alles Liebe und Gute sendet
der Welshcorgi
Ich glaube an die Kraft der Phantasie: Wenn ich will das die Sonne scheint, lasse ich sie einfach aufgehen - auch über Wuppertal. (Pina Bausch)
Paprika
Beiträge: 254
Registriert: 21. Nov 2019, 00:23

Re: Vorstellen

Beitrag von Paprika »

Hallo Delphi,ich kenne Panik nicht,aber Depressionen sind richtig scheisse!!
ReTz
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2020, 20:37

Re: Vorstellen

Beitrag von ReTz »

Guten morgen,

danke für die Antworten hätte nicht geglaubt das, dass so schnell geht. Um die ein oder andere frage zu beantworten, ich kriege meine Panikattacken meist abends wenn mein Körper zur ruhe kommt. Meist merk ich auch am Tag schon das es passieren wird wo ich dann versuche schon irgendwelche Maßnahmen einzuleiten damit es nicht zu heftig wird (klappt mal weniger mal mehr). Ein schauer zieht durch mein Körper und dann geht es meist auch schon los. In letzter zeit denk ich tatsächlich das es am Thema "Corona" liegt was mir sehr zu schaffen macht und ich auch angst davor habe daran zu erkranken.

Den Kreislauf der Angst habe ich in Meiner Stationären zeit kennengelernt richtig, fand ich auch sehr interessant muss ich zu geben.

Thema Tabletten kann ich auch dazu sagen das ich seit knapp 2 Jahren Escitalopramm nehme 15mg und das die enorm helfen aber gut nicht immer was ich aber auch nicht verlange. Meine Psychaterin nimmt sich gelegentlich zeit (bin nur aller 3 Monate bei ihr). Ich hatte schon mal den Fall das ich in einer Krisen Situation das Gespräch zu ihr gesucht habe was sie allerdings nicht für Wahrgenommen hat auch nach mehrfacher Nachfrage. Ich hoffe ich konnte ein paar fragen beantworten, falls noch welche ausstehen einfach drauf los fragen.

Mfg. ReTz
delphi73
Beiträge: 54
Registriert: 17. Mär 2020, 18:38

Re: Vorstellen

Beitrag von delphi73 »

ReTz hat geschrieben: In letzter zeit denk ich tatsächlich das es am Thema "Corona" liegt was mir sehr zu schaffen macht und ich auch angst davor habe daran zu erkranken.
Das kann ich gut verstehen, eine Angststörung kann sich ja auch auf die Gesundheit beziehen und im Moment ist Corona sehr präsent - zu Recht, aber wenn man eh schon hypochondrisch veranlagt ist (bin ich auch), dann bedrückt einen das Thema noch mehr.

Aufgrund Deines Alters hättest Du aber eher gute Chancen, dass Du eine Infektion gut überstehen könntest - falls Du keine Vorerkrankungen hast. Sag ich nur mal so, damit Du es nicht allzu sehr katastrophisierst.
ReTz hat geschrieben: ich kriege meine Panikattacken meist abends wenn mein Körper zur ruhe kommt. Meist merk ich auch am Tag schon das es passieren wird wo ich dann versuche schon irgendwelche Maßnahmen einzuleiten damit es nicht zu heftig wird (klappt mal weniger mal mehr)
Aber dann hast Du doch schon ein paar Werkzeuge, mit denen Du arbeiten kannst. Es braucht lange, bis man einigermaßen beruhigt mit Panikattacken umgehen kann. Du darfst einfach nicht aufgeben bzw. musst Deine kleinen Erfolge sehen - das ist ähnlich wie bei einer Depression. Auch da kann es schon toll sein, wenn man es schafft ein Essen zu kochen oder etwas aufzuräumen.

Ich habe Jahre gebraucht um die Todesangst bei Panikattacken loszuwerden - aber inzwischen habe ich sie nicht mehr. Ich merke zwar, wie der Puls und die Atmung schneller werden und das ist auch unangenehm, aber Angst zu sterben habe ich dabei nicht mehr.
ReTz hat geschrieben:Den Kreislauf der Angst habe ich in Meiner Stationären zeit kennengelernt richtig, fand ich auch sehr interessant muss ich zu geben.
Ich finde, das erklärt recht gut die körperlichen Reaktionen. Hilft einem meistens in einer akuten Attacke nicht so viel, aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass man wahrscheinlich nicht an einer tödlichen Krankheit leidet.
ReTz hat geschrieben:Thema Tabletten kann ich auch dazu sagen das ich seit knapp 2 Jahren Escitalopramm nehme 15mg und das die enorm helfen aber gut nicht immer was ich aber auch nicht verlange.
Wobei helfen sie Dir? Bei der Angstsymptomatik oder den Depressionen?
ReTz hat geschrieben:Meine Psychaterin nimmt sich gelegentlich zeit (bin nur aller 3 Monate bei ihr). Ich hatte schon mal den Fall das ich in einer Krisen Situation das Gespräch zu ihr gesucht habe was sie allerdings nicht für Wahrgenommen hat auch nach mehrfacher Nachfrage.
Meinen Psychiater sehe ich auch nur alle paar Monate. Und die Situation, dass man sich selbst als Notfall empfindet und dann von der Praxis nicht zurückgerufen wird, kenne ich auch. Ich kann Dir nur ans Herz legen, weiter nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin zu suchen. Dann hättest Du in Krisensituationen auch einen Ansprechpartner, der Dich viel besser kennt und vielleicht direkter zu erreichen ist.
Safar Buchholz
Beiträge: 53
Registriert: 15. Jan 2020, 14:27

Re: Vorstellen

Beitrag von Safar Buchholz »

Hallo ReTz,

willkommen im Forum!
Ich wollte nochmal daran erinnern, dass dies ein "Depressions"-Forum ist. Mir scheint, "Panik" ist eher im Moment dein Thema. Vielleicht gibt es dafür ein passenderes Forum. Danke trotzdem an die antwortenden User! Ich empfehle ebenfalls dringend professionelle Unterstützung. Und lese dir doch bitte unsere Regeln für den Umgang mit Krisen durch: https://www.diskussionsforum-depression ... zu-krisen/" onclick="window.open(this.href);return false;.

Beste Grüße
die Moderation
ReTz
Beiträge: 3
Registriert: 13. Mär 2020, 20:37

Re: Vorstellen

Beitrag von ReTz »

Mahlzeit,

Danke für die Antworten erst mal :) hab mir jetzt nochmal alles in ruhe durch gelesen und hoffe das ich so gut es geht alles beantworten kann. Also die Medikamente helfen mir eher bei der Depression, wobei ich sagen muss bevor ich die genommen habe hatte ich jeden tag Panikattacken also da haben die mir wohl auch gut geholfen. Skills habe ich und weis auch das es etwas dauert eh die gut funktionieren (will immer zu viel zu schnell). Danke für den lieben hinweis Moderation :).

ich hoffe ich habe niemanden vergessen was fragen oder antworten betreffen und wünsche euch so mit noch einen schönen tag.

Mfg. ReTz
Antworten