Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

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Monchen12345
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Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

aktuell frage ich mich ja, ob ich Arbeitgebern überhaupt noch irgendwas trauen kann. Bin da gerade derbe frustriert.
Im November hieß es, 3 Monate 3/4-Stelle gefördert vom Arbeitsamt und dann ab März Vollzeit. Ich sollte als Springer in mehreren Bereichen arbeiten. Ich hatte halt von Anfang an gesagt, dass mir der eigentlich angedachte Bereich zu wenig ist. Nich unbedingt von der Arbeitsmenge, aber vom Aufgabengebiet.
Es ist halt deutlich unter meinen Fähigkeiten und auch vom finanziellen her bin ich echt unterbezahlt.
Freitag gab es halt ein Gespräch: ich wäre super und man kann nur Positives über mich sagen. Da die Firma dem Geschäftsjahr noch nicht so ganz traut, Aufträge sind wohl mündlich zugesagt, aber noch nicht unter Dach und Fach, soll es erstmal bei ner 3/4-Stelle bleiben und es wurde auch klar, dass ich in dem Bereich, der mich unterfordert, bleiben soll.
Mir wurden Schulungen zugesagt,ich kann mir überlegen, ob ich meine Arbeitszeit so umlegen, dass ich 1 Tag in der Woche frei hab.
Naja, das hatte ich halt alles schon mehr als einmal. In der alten Firma hat mir mein Chef auch immer wieder versichert, dass ne Schulung kommt und ich dabei bin. Nur kam selbige nie und ich musste lernen, dass meine Anfrage auch nie an die Personalabteilung weiter gegeben wurde. Auch Zusagen bezüglich dem Job hatte ich schon und die waren dann halbe Luftblasen.
Warum falle ich darauf eigentlich immer wieder rein? So langsam kann ich da echt keinem AG mehr trauen. Jedem anderen würde ich mit noch mehr Skepsis begegnen.
Auf der einen Seite hab ich für mich klar: Ich will und kann das nicht ewig machen! Und ich bin einfach so massiv unter Qualifikation bezahlt, dass ich mir das nicht wert bin.
Was es mir so schwer macht ist halt dass das drumherum stimmt. Keine 3km Arbeitsweg, nette Kollegen, wirklich sehr wenig Stress, man darf auch mal nen Fehler machen, kein Schichtdienst...
In mir tobt seit Freitag ne Mischung aus Frustration, Ratlosigkeit, Selbstzweifel... immer wieder Heulattacken. Morgen setzen wir uns noch mal kurz zusammen, wie ich mich denn entschieden habe. Keine Ahnung wie ich das ohne Weinen überstehen soll.
Meine Entscheidung ist: kurzfristig mach ich das erstmal mit, mittel-und langfristig nicht. Bin mir auch nicht sicher wie ehrlich ich da sein soll.
Es bleibt halt auch ein doofes Gefühl von: mit mir kann man es ja machen. Wenn nach fast 2 Jahren krank der erste Job nach 3 Monaten vorbei ist, glaubt doch jeder zukünftige Arbeitgeber, dass ich nicht entsprechend leistungsfähig bin.
Ich hoffe das ist jetzt nicht ganz so wirr und halbwegs zu verstehen.
LG, Monchen.
Pfadi
Beiträge: 71
Registriert: 23. Sep 2019, 16:30

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Pfadi »

Hallo Monchen,

dass Du so frustriert und von Selbstzweifeln geplagt bist, tut mir Leid.
Zugleich habe ich das Gefühl, dass Du aktuell gesundheitlich nicht stabil bist. Denn die von Dir geschilderten Heulattacken passen nicht dazu, dass Du doch eigentlich mit Deinem beruflichen Umfeld zu frieden bist.

Ich kann gut verstehen, dass Du Deine Fähigkeiten optimal einsetzen möchtest und auch das Gehalt angemessen sein soll.

An Deiner Stelle würde ich wie folgt vorgehen:

Sag' doch, dass Du Deine Fähigkeiten bei dem aktuellen Stellenzuschnitt / der aktuellen Beschäftigung nicht so gut einsetzen kannst, wie Du es gerne würdest. Zeige Verständnis, dass auch die Arbeiten, die Du gerade verrichtest, erledigt werden müssen, und Du gerne Deinen Teil dazu beiträgst, aber perspektivisch mehr / anderes leisten möchtest.

Wenn die Firma dich nach einer längeren Krankheitsphase eingestellt hat, hat sie Dir doch einen Vertrauensvorschuss gegeben. Versuche darauf aufzubauen. Wenn es sich nicht positiv entwickelt, solltest Du Dir erst was neues aus der ungekündigten Stellung heraus suchen und dann kündigen. Alles andere macht sich wirklich nicht gut.

Dir alles Gute!

Pfadi
Aida1
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Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Aida1 »

Hallo Mohnchen
Wahrscheinlich hattest du schon das Gespräch, aber trotzdem noch.
Ich würde es so ähnlich sehen.
Und die Gründe zu bleiben wiegen schwer in meinen Augen.
AG'S gucken eher aus finanzieller Sicht. Vlt. Ist die Auftragslage wirklich noch nicht klar, es ist erst Februar.
Mache ihm klar das du (er)wartest , die Schlüsse wird er schon ziehen....
Ist das noch Probezeit?
Gruß
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Monchen12345
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Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

HeHe, noch ein Pfadi :-). Ich bin Juffi-Leiterin.

Zum Thema Stabilität:
Eigentlich sagen mir halt alle, dass ich quasi gesund bin. Weinen darf auch mal sein und es ist bei mir auch einfach Stressabbau. Ich hab es halt auch erstmal 2 Tage versucht zu verdrängen und zu unterdrücken. Rächt sich dann. Rein vom Verstand her hatte ich ja auch schon alles klar. Es war und ist galt auch einfach ne ganze Menge Frust der noch hinzu kommt.
Und es gibt da noch etliches, was mich halt auf der vorherigen Stelle extrem negativ geprägt hat und was damit dann auch wieder hochkam.
Ich gab es auch mehrmals in Therapie-Sitzungen versucht anzusprechen. Es war für Therapeuten immer schnell abgehakt, mit Sätzen wie: das ist ja jetzt vorbei, sie dind da ja nicht nehr...Stimmt alles nur der Kopf macht dann trotzdem nicht mit.

Das Gespräch fand dann erst heute statt...
Es würde nicht an mir und meiner Arbeitsleistung liegen, sondern es ist wohl wirklich nur eine wirtschaftliche Entscheidung. Wir sind halt hauptsächlich Dienstleister für die Baubranche und da sind halt die Wintermonate immer schlecht. Ich soll ihn im Mai nochmal ansprechen. Spätestens aber nächstes Jahr mit der Entfristung soll es definitiv ne Vollzeit-Stelle werden. Nur ist ihm halt auch aufgefallen, dass das ja wieder in die schlechte Jahreszeit fällt.
Dann hab ich mich quasi wieder einlullen lassen. Man hätte noch viel vor mit mir, aber man möchte das langsam aufbauen. Ich hätte ja auch schon die Verantwortung für 2 Verfahren und mehrere Überwachungen an erster Stelle bekommen und wohl noch Vertretungen (das wird morgen in einer Besprechung bekannt gegeben, aber er kennt das halt schon).
Es ist schon geplant, dass ich auf Dauer andere Sachen übernehmen soll, die halt mehr in mein Arbeits- und Leistungsprofil passen. Aber es kam halt auch, dass ich Geduld haben soll, sie wollen halt nichts überstürzen und es wäre ja vielleicht aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll noch nicht voll zu Arbeiten.
Wenn ich ehrlich bin, das kann ich inzwischen nicht mehr hören.
Ich hab dann heute noch erfahren, dass ich ais einem weiteren Grund keine andere Chance habe es erstmal anzunehmen. Bisher war es eine "Probebeschäftigung", sprich alle Lohnkosten wurden bisher vom Arbeitsamt übernommen. Selbiges hat natürlich auch angefragt, wie es aussieht und er hat halt geschrieben, dass sie mich einstellen wollen. Theoretisch hat jede Seite bei einer Probebeschäftigung die Möglichkeit das Ganze am Ende abzulehnen. Aber ich befürchte dem Arbeitsamt gegenüber wird es schwierig mit zu geringer Bezahlung, Unterforderung im Job u.A. zu argumentieren. Da sehe ich die Sperre und den Ärger schon kommen. Mich stört aber vor allem, dass ich erstmal keine Wahl habe.
Ich gab schon versucht klar zu machen, dass ich gerade in dem Bereich fester Arbeitsvertrag und Schulungen halt bereits sehr negative Erfahrungen gemacht habe und mich da nicht so einfach drauf einlassen kann dass das schon wird. Ja, ich würde doch hoffentlich merken, dass ich denen vertrauen könnte. Nur hab ich beim alten Vorgesetzten auch gedacht.... bis ich eines besseren belehrt wurde.

Ich werde halt immer mal wieder gucken, ob es ne andere Stelle gibt,auf die ich mich bewerben kann, aber Mai/Juni dann deutlich intensiver.

Anderes Ärgernis... das BTZ hat nich einmal mit mir Kontakt aufgenommen seit ich da weg bin. Und das obwohl ich mich für das Nachsorge-Programm entschieden habe. Bisher war auch nichts und meine zuständige Dame vom psychosozialen Dienst ist wohl länger krank. Ihr Wiederkommen wurde halt immer wieder verschoben. Sonst war da ja bisher auch alles gut und Nachsorge zwar ein "nice to have", aber keine Notwendigkeit. Naja, wie dem auch sei, mit mir hat keiner Kontakt aufgenommen, aber bei meinem Arbeitgeber wurde gefragt wie denn der Stand ist und wie es so läuft. Dem hab ich nie zugestimmt und ich finde das schon sehr unverschämt. Hab mich per Mail bei der Chefin beschwert, die ist ab morgen wieder da, mal gucken was dann passiert.

Das war es zum aktuellen Stand.
LG und danke für die Rückmeldung,

Monchen
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

Ich versuche mich mit dem, so wie es jetzt ist, zu arrangieren. Aber es klappt nicht. Sobald das Thema aufkommt, fange ich an zu weinen. Ich hab das so in der Form bei mir noch nie erlebt.
Nachdem ich heute auch wieder fast 3 Stunden geweint habe, denke ich ersthaft drüber nach am Mittwoch zum Psychiater zu gehen.

Monchen, verwirrt und überfordert
Pfadi
Beiträge: 71
Registriert: 23. Sep 2019, 16:30

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Pfadi »

Hallo Monchen,

auf mich wirkt es, als wäre Deine berufliche Situation der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich glaube aber zugleich eher nicht, dass bei Dir alles gut wäre, wenn die berufliche Situation - vom Arbeitsinhalt bis zum Gehalt - vollkommen zu Deiner Zufriedenheit gelöst wäre.
Denn Du schreibst ja selbst, dass der Anfahrtsweg ideal und die Kolleg/-innen nett sind.

Insofern ist es vielleicht keine schlechte Idee, mit Deinem Psychiater darüber zu sprechen, wie Du zu mehr Stabilität gelangen kannst bzw. wer Dir Unterstützung bieten kann.

Ich selbst kann aufgrund meiner gesundheitlichen Situation einerseits, meiner beruflichen Rolle andererseits, Probleme mit dem Arbeitgeber / im Job sozusagen von beiden Seiten betrachten. Aus Deiner Perspektive heraus kann ich verstehen, wie unbefriedigend es für Dich ist, dass Umfang und Inhalt Deiner Tätigkeit sowie das Gehalt nicht passen. Aus der Blickrichtung einer Vorgesetzten täte ich mir dennoch ggfs. schwer, Dir alles "Wünsche" (bitte nicht falsch verstehen) zu erfüllen.
Insofern möchte ich meine Empfehlung wiederholen: Versuche das beste aus der Situation zu machen. Schaue, wie es sich bei Deinem jetzigen Arbeitgeber entwickelt. Wenn nicht zur Zufriedenheit, so sehe Dich aus der ungekündigten Position heraus nach Alternativen um.

Vielleicht denkst Du jetzt, die hat gut reden oder niemand versteht mich. Ich glaube schon, dass ich das tue. Doch hat ein früherer Kollege von mir immer gesagt "wer sich noch nie über seinen Chef geärgert hat, ist nicht normal". Was ich damit sagen möchte ist, dass es im Job immer wieder Aufreger gibt. Ich fürchte einfach, dass sich Dein Problem nicht dauerhaft löst, wenn Du Dein aktuelles Beschäftigungsverhältnis aufgrund der akuten Reaktionen löst.

So, nun wünsche ich Dir von ganzem Herzen, dass es Dir bald besser geht.
Alles Liebe

Pfadi
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Pfadi,

du schreibst:

Ich glaube aber zugleich eher nicht, dass bei Dir alles gut wäre, wenn die berufliche Situation - vom Arbeitsinhalt bis zum Gehalt - vollkommen zu Deiner Zufriedenheit gelöst wäre.

Mein Problem ist halt, dass es anders besprochen war und der AG die Zusagen die mir gegenüber gemacht wurden nicht einhält. Es ist also keine "Wünsch-dir-den-idealen-Job"-Kiste von mir, sondern mir wurde wirklich Anderes zugesagt. Das auch in Sachen Arbeitsaufgaben. Unter den Bedingunge, wie sie jetzt sind hätte ich den Job vermutlich nicht angenommen. Ich hätte noch bis Mitte März in der beruflichen Reha weiter machenund mich in Ruhe bewerbenkönnen.
"Leider" haben sie halt auch entdeckt dass ich auch den handwerklichen Teil des Berufes sehr gut beherrsche und den braucht man halt da in dem Bereich, wo ich jetzt bin. Naja ist auch nicht so das größte Kunststück, außer mir machen den Job nur Quereinsteiger ohne Ausbildung. Aber ich denke auch deshalb soll ich dort bleiben.
Ich hab halt schon die Erfahrung gemacht, wie es ist jahrelang einen Job zu machen, bei dem ich inhaltlich völlig unterfordert war. Das ging nicht gut aus und auch da möchte ich gerne verhindern dass dies ein zweites Mal geschieht. Ebenso bin ich halt stark vorgeschädigt in Sachen Versprechungen durch den Chef. Für mich wiederholt sich da gerade so Einiges und auch die Chefs haben gewisse Ähnlichkeit.
Der Chef hat in einem anderen Gespräch auch schon mal erzählt, dass sie vor mir ne Studentin hatten, die wohl kurz nach der Klinik dort angefangen hat. Man hat ihr wohl nichts angemerkt, aber sie selbst hat sich so unter Druck gesetzt, dass sie nach kurzer Zeit wieder in der Klinik war. Das will er halt bei mir vermeiden und es langsam angehen lassen. Alles nett und gut, nur sind unsere Definitionen von langsam angehen lassen halt sehr unterschiedlich. Und Geduld gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken.

Über das Fass und den Tropfen hab ich auch noch mal nachgedacht...
Weitere Probleme hab ich aktuell nicht, weder im Job noch privat. Letzten Montag hatte ich frei und hab da auch einfach mal gemerkt dass ich nen bisschen durch bin, gut es war auch ein anstrengendes Wochenende. Aber wenn ich die letzten 10 Monate mal Revue passieren lasse, war das schon ein straffes Programm. Berufstrainingszentrum an April, Praktika im August, September und November und dann ab Dezember der aktuelle Job. Durch die Urlaubsregelung im BTZ hatte ich nur eine Woche Urlaub am Stück und einige Brückentage, die wir frei nehmen mussten. Längerer Urlaub war noch für Dez./Januar geplant. Dazu kam es aber nicht mehr, wegen der Jobaufnahme. In 10Monaten insgesamt nur 11 Tage Urlaub mit ständigem Wechsel zwischen Arbeitsplätzen, Kollegen, Aufgaben, da ist auch bei einem gesunden Menschen irgendwann Schluss. Urlaub mit Nichtstun am Badesee ist für Ende April/Anfang Mai geplant. Die 10 Wochen muss es noch gehen. Ich da halt auch die Hoffnung, dass mir da der freie Mittwoch hilft. Ich muss nur zusehen, dass der nicht von der Familie vereinnahmt wird, da gab es schon den ersten Versuch... Und aber auch, dass ich nicht alles auf den Tag schiebe.

Vom reinen Verstand her sehe ich das wie du: weiter machen und immer mal wieder gucken, was es so gibt. Das Beste draus machen etc. Sollte es zum Juni nichts mit der Vollzeitstelle werden( was man mir in Aussicht gestellt hat), wird die Suche intensiviert. Nur die "Gefühlsebene" und Verstand reagieren bei mir schon mal unterschiedlich.
Gestern hab ich mich mit ner Truppe aus dem BTZ getroffen. Wenn ich mich da so umgucke, hab ich es verdammt weit gebracht und viel geschafft. Der Abend gestern hat mir gezeigt dass das nicht selbstverständlich ist. Auch wenn es sich gerade vielleicht nicht so anhört, es lässt micht etwas bescheidener werden. Von denen die mit mir oder kurz vor mir angefangen haben, war halt von EM-Rente, Bewerbungen ohne Ende ohne Erfolg u.Ä. die Rede, auch dass man da aufhört und in H4 landet. Und wenn ich dann noch bedenke wie viele es noch nicht mal über die ersten 5 Monate hinaus geschafft haben, oh man....

So jetzt muss ich noch zwei Mails ans BTZ schicken, dass es da ggf dann doch noch mal Unterstüzung durch das Nachsorge-Programm gibt.

VG und danke für deine Antwort,
Monchen
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

ich hab den Thread nochmal ausgepackt, weil es heute noch ne neue Info bekommen habe, auf Grund der ich mich nochmal veräppelt vorkomme.

Heute hatte ich einen Brief vom Arbeitsamt im Briefkasten.
Mein AG bekommt für mich einen Eingliederungszuschuss. Die nächsten 6 Monaten werden 50% meiner kompletten Lohnkosten vom Arbeitsamt übernommen.
Der Brief ist halt nur als Info an mich gedacht.
Beantragt und besprochen sein muss das vor Corona.
Ich find halt zum einen die Art und Weise doof, wie ich davon jetzt erfahren habe. Zum anderen hat relativiert es auch sich deutlich die Aussage dass man mich aus Kostengründen nicht Vollzeit einstellt....
Eigentlich wäre für mich jetzt der Zeitpunkt, wo ich ernsthaft nen Arbeitszeugnis fordern würde. Nur in der aktuellen Situation kann ich es vergessen mir was anderes zu suchen.
Die Kiste, dass wir uns im Mai nochmal zusammen setzen und dann nochmal über ne Vollzeit-Stelle sprechen, kann ich angesichts der aktuellen Situation auch vergessen. Solange Kurzarbeit läuft, dürfen die auch daran nichts ändern.
Wenn sich die Geschichte nicht wiederholen würde, könnte ich damit ja leben...
Aber im Gespräch mit der Psychologin vom BTZ wurde halt klar, mein Hauptproblem sind die negativen Erfahrungen, die sehr ähnlich der aktuellen Situation waren/sind. Die Psychologin meinte auch ganz klar, dass es erst besser wird, wenn ich andere (positive) Erfahrungen mache.

Jetzt nochmal ne konkrete Frage. Zahlt das AA der Firma diesen Zuschuss so ist die Firma verpflichtet, mich noch mindestens eine bestimmte Zeit weiter zu beschäftigen Wie lange ist diese Zeit?
Das ist im Bescheid irgendwie unverständlich ausgedrückt.
Der Zuschuss wird für ein halbes Jahr gezahlt. Sind es dann auch 6 Monate Nachbeschäftigungspflicht? Oder gilt das Doppelte der maximalen Förderungsdauer von 12 Monaten?

LG, Monchen
Pfadi
Beiträge: 71
Registriert: 23. Sep 2019, 16:30

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Pfadi »

Hallo Mönchen,

wenn Dein Arbeitgeber für Dich sechs Monate lang einen Eingliederungszuschuss erhält, muss er Dich sechs Monate lang weiterbeschäftigen.
Zwölf Monate sind nur das Maximum. D.h. wenn ein Arbeitgeber bspw. 18 Monate lang einen Zuschuss erhält, beträgt die Nachbeschäftigungsdauer nur zwölf Monate.

Viele Grüße

Pfadi
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

@Pfadi: danke für die Erklärung.
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Heute gab es ein Update in der Sache...

Meine direkten Vorgesetzten würden mir auf Grund der aktuellen guten Auftragslage lieber früher als später die 100%-Stelle geben. Aber da gibt es ja noch die Geschäftsleitung.... 1.8. ist wahrscheinlich, spätestens aber zum 1.9. Soll ich dann die Vertragsänderung bekommen.
Im Juli gibt es einen schon festgesetzten Termin mit der Geschäftsleitung. Da wird es dann auch um die finanziellen Geschichte gehen. Da erwarte ich allerdings nicht allzu viel. Gehe erstmal nur davon aus, dass da aus 75% dann 100% werden.
Mein Schwerpunkt soll erstmal in dem Bereich, den ich nicht so mag bleiben. Aber irgendwann soll da mehr kommen.

Was die volle Stelle angeht bin ich vorsichtig optimistisch. Mir wurde mündlich zugesagt, dass man auch fest plant, dann auch den aktuellen Zeitvertrag zu entfristen. Insgesamt versuche ich mir allerdings nicht zu viele Hoffnungen zu machen, noch eine Enttäuschung wäre schon sehr schwer zu ertragen.
Insgesamt wurde ich schon sehr gelobt und mir wurde gesagt, dass man es sogar merkt, wenn ich meinen freien Mittwoch habe. Schön zu hören, aber auch ein bisschen heftig. Schließlich gibt es dann eine Kollegin, die halbtags an meiner Stelle kommt und den Job seit 10 Jahren macht.
Chefs sind auch Chefs, weil sie Mitarbeiter manipulieren können, hat mir letztens ein Psychologin gesagt.
Es klang auch noch an, dass in den nächsten 2 Jahren ein paar Mitarbeiter in Rente gehen und es dann zu Umbesetzungen kommen wird.... Wie schon gesagt, Chefs können halt auch gut manipulieren.

Witziger weise hab ich am ersten Tag nach meinem Urlaub gemerkt, dass ich inzwischen auch der Firma angekommen bin.

Soweit mein update.
LG, Monchen
T Ally
Beiträge: 594
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von T Ally »

Hallo Monchen,

es freut mich einen grundsätzlich positiven Beitrag von Dir zu lesen. Dass Deine Krankheit und Genesung nun trotz vieler Widrigkeiten doch in einen Lichtblick münden und Existenzängste hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.

Es ist verständlich, dass Du es etwas in Frage stellst und bei Deinen Vorgesetzten die Manipulation vermutest. Das hört sich auch an wie die Karotte vor der Nase. Diese Spielchen haben solche Leute leider drauf, aber von sich aus loben und anerkennen ohne Hintergedanken, das habe ich auch nur selten erlebt.

Genieße es einfach, angekommen zu sein und nun etwas verschnaufen zu dürfen. Vielleicht macht es ja auch die doofe Corona-Zeit etwas leichter erträglich.

Schön finde ich vor allem, dass bei Euch eine gute Auftragslage herrscht. Ansonsten hört und liest man ja nur von negativen Entwicklungen und Auswirkungen auf die Arbeitswelt.

Ich drücke Dir die Daumen und schöpfe aus Deinen Zeilen auch ein wenig Hoffnung, dass alles sich zum Guten wenden kann. Gerade weil Du schreibst, dass Du Dich als angekommen empfindest. Dieses Gefühl habe ich nach annähernd 10 Jahren noch nicht.

Alles Gute für Dich, genieße Deinen Erfolg und klopfe Dir auch selbst auf die Schultern!
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Wenn der AG Zusagen nicht einhält...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo T-Ally,

ich freue mich über deine Antwort. Der Vergleich mit der Möhre passt schon ganz gut.
Auf der anderen Seite, war es im Februar vereinbart worden, dass wir uns im Mai nochmal zusammen setzen. Ich sollte mich melden.
Mein Chef war dann aber derjenige, der es auch von sich aus zuerst angesprochen hat und das auch schon im April. Ich hätte es wegen dem Corona-Sch... durchaus okay gefunden, wenn das Gespräch erst später stattgefunden hätte. Die Situation so war ja nie angedacht.
Auch bin ich davon ausgegangen, dass sich beim Gehalt bis zur Entfristung nichts direkt tut. Es ist für ne volle Stelle festgelegt worden und ich bekomme davon halt aktuell 3/4. Ich erwarte auch erstmal nicht mehr als den Betrag. Aber es kam halt auch von deren Seite aus.
Ich denke schon, dass ich mir das in den letzten Monaten auch echt erkämpft und verdient habe. Denke auch hab da auch einfach einen Teil der Skepsis ausgeräumt. Der Satz: wir wissen wo du her kommst, ist zumindest schon länger nicht mehr gefallen.
Zum größten Teil sind wir Dienstleister für die Baubranche. Alle vor Corona angefangenen Projekte laufen weiter, gerade der Straßenbau hat in den letzten Wochen nochmal ordentlich einen drauf gelegt, die haben die Situation leererer Straßen auch gut ausgenutzt.
Bin mir aber nicht sicher ob es diese Branche vielleicht später doch noch treffen wird. Kein Geld, keine neuen Projekte.
Aber zumindest "Dauerprojekte" wie Deponieüberwachungen u.Ä. werden weiter laufen.
Die ganze Bau-Branche an sich war immer mal wieder von schweren Krisen getroffen, unabhängig von meinem Job, gönne ich jedem Baggerfahrer, dass dies aktuell anders ist.

LG, Monchen
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