Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

aikido_1987
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo Gvmen,
bei mir ist es so, das ich gerne und viel Obst und Gemüse esse, es aber nicht vertrage, vorallem das rohe Gemüse nicht. Genauso kann ich kein Vollkornbrot essen, auch wenn es gesund ist. Ich esse sehr einseitig weil ich die meisten Lebensmittel nicht mehr vertrage. Das finde ich echt doof weil es so viele leckere und gesunde Sachen gibt. Das war bevor ich Psychopharmaka nahm nicht so.

Herzliche Grüße, aikido
gvman
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von gvman »

Guten Morgen! Aikido, ich kann GsD Vollkornbrot vertragen, aber rohes Gemüse auch nicht gut. Muss alles gekocht und gedünstet sein. War aber schon immer so... Vielleicht versuchst Du es auch mal mit Probiotika. Ich vertrage die leider nicht gut, aber ich kenne viele, denen es sehr nützt. Z. B Symbioflor, oder Lactobacillus - Präparate etc. Da gibt es mittlerweile eine ganze Menge Angebote, auch in Drogeriemärkten.lg
enterhacken2315
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von enterhacken2315 »

Tag zusammen,

seit zwei Wochen nehme ich abends das Dominal Forte 80mg eine Tablette. Weil das Mirtazapin bei mir nicht entsprechend angeschlagen hat (vielleicht die Symptome sogar verschlimmert hat) bin ich es schrittweise am Absetzen. Der Arzt hat mir noch eine 10er Schablone Mirtazapin 30mg gegeben und meinte, wenn ich das Dominal Forte nehme kann das Absetzen von Mirtazapin schneller gehen max. 1 Woche. Ich habe das Dominal vor zwei Wochen sofort eingenommen und habe alle drei Tage das Mirtazapin von 45mg Eine und eine halbe Tablette alle drei Tage bis auf 15mg nur noch eine halbe von Mirtazapin 30mg runterdosiert. Seit fünf Tagen nehme ich um sicher zu gehen weiter das Mirtazapin aber nur noch alle zwei Tage. Und danach nur noch alle drei Tage bis die letzten sieben Tabletten verbraucht sind. Was mir aufgefallen ist wie ich das Dominal in der ersten Woche genommen habe, hatte ich eine Art Dauereuphorie konnte sehr gut durchschlafen und depressiven Symptome waren fast wie weggeblasen.

Und seit vier Tagen merke ich, dass ich wieder Probleme mit dem Durchschlafen habe (frühes Wachwerden ca. 4:00 Uhr morgens) und zwischen frühen Morgen und den frühen Nachmittagsstunden wieder eine unaushaltbare Unruhe in mir herumgeistert sogar mit starken Durchfällen, wenn ich was gegessen habe. Diese Unruheschübe hatte ich vor und während der Mirtazapineinnahme auch. Könnte es Absetzerscheinungen von Mirtazapin sein? Oder ist eine einmalige Dominal Einnahme täglich zu wenig?
Mooseba
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Mooseba »

Mir hat bisher KEIN einziges Medikament geholfen und die Liste ist lang, inklusive Klassikern wie Lithium. Was hilft denn? Mein Arzt will mir nichts mehr verschreiben.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

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Mooseba
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Beitrag von Mooseba »

yellohmellow hat geschrieben:  In anderen Ländern wird Depression beispielsweise seit einiger Zeit wieder erfolgreich mit Cannabis behandelt.
Das kann höchstens als Akutmedikament Sinn machen, welches man nur in sehr geringer Menge bekommt, wie bei Tavor beispielsweise. Ansonsten kann es sehr kontraproduktiv sein, da weiß ich, wovon ich schreibe. Wenn man sich den Grundantrieb kaputtmachen und andere Symptome verschlimmern will, dann ist regelmäßiger Cannabiskonsum genau das richtige.
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Mooseba
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Mooseba »

Bittermandel hat geschrieben:Hallo Mooseba

Ich kann mir vorstellen wie schlimm die Situation für dich ist wenn kein AD dir Linderung brachte.

Die Depression ist eine komplexe Erkrankung und kürzlich habe ich einen Bericht gelesen in dem es darum ging, das es auch körperliche Ursachen für Depressionen geben kann. Bei manchen Patienten kann das Immunsystem schuld sein. Genauso stehen auch Bakterien und Viren im Verdacht, Depressionen auszulösen. Dies kann für Menschen bei denen AD alleine nicht helfen, ein Ansatz sein. Ich würde dir empfehlen die
Entzündungswerte prüfen zu lassen. Und
eventuell zu einem Immunologen zu gehen. Der weiß nach was er suchen muss. Wenn etwas nicht Ordnung ist, dann kann das behandelt werden und ein Ad würde dazukommen.

Liebe Grüße Bittermandel
Aber ich würde doch merken, wenn mein Immunsystem schwach ist. Körperlich bin ich eigentlich sehr fit, obwohl es diesen Herbst mich ausnahmsweise oft erwischt hatte. Aber parallel zu meinen jahrelangen Depressionen war ich körperlich stets fit bis auf hin und wieder Erkältung und vielleicht mal eine Grippe.
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Mooseba
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Beitrag von Mooseba »

Außerdem: Wieso kommen die Ärzte selbst nicht auf die Idee, andere mögliche Ursachen abzuklären? Meine Diagnose hatte ich nur auf direkte Nachfrage bekommen. Der andere Arzt, bei dem ich jetzt bin, hatte gar keine erstellt, aber irgendwann die der Vorgängerin übernommen, nachdem ich deren Diagnose erwähnt hatte.
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enduro
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Beitrag von enduro »

ich muss da Bittermandel recht geben:)
bei mir war es auch eine organische Ursache:( und habe viel zu lange rum gemacht im Endeffekt war es die Psychiatrie die es festgestellt hat aber auch nur weil ich auf alle AD reagiert habe außer auf Mirtazapin Problem war bei Mirtazapin das ich es viel zu schnell abgesetzt hatte und völlig neben mir stand.
Toi Toi Toi habe ich einen sehr guten Arbeitgeber der diese Eskapaden mitgemacht hat.
Mooseba
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Beitrag von Mooseba »

Das bezweifle ich in meinem Fall aus biografischen Gründen.
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enduro
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Beitrag von enduro »

Hi Mooseba,

manchmal erkennt man die Symptome nicht gleich, als ich das erste mal eine Panik Attacke hatte habe ich es auch nicht gerafft und wäre nie auf die idee gekommen das es immer nach dem essen auftrat. Erst in der Psychiatrie hat man es gemerkt nachdem mir ein Neurologe Sertralin verschrieb und sagte ich solle 150mg nehmen das war allerdings nach dem viel zu schnellen absetzen von Mirtazapin.

Ich weiß nicht was passiert wäre wenn ich gleich 150mg genommen hätte ich habe 4 Wochen 25mg genommen beim Kontrollgesprächen mit dem Neurologen hatte er mich dann angeschrien weil ich beichtete das ich nur 25 nehme und es mir besser ging, ich solle gefälligst mind. 100 nehmen und dann bin ich auf 50 gegangen und 2 Tage später völlig übergeschnappt.

Ich habe dann als Notfall Valium bekommen was mich übers Wochenende mit viel Schlaf rettete und habe dann irgendwas anderes mit Q? und Venlafaxin was ich alles nicht vertragen habe.

In der Psychiatrie sind wir dann auf Histamin gestoßen und da ist mir dann gedämmert da ich vor dem AD schon immer Unruhe Zustände hatte nach dem essen.

Ob jetzt die Depression zuerst da war oder das HIT lässt sich nicht mehr nachvollziehen?

Fakt ist als ich die HIT überwunden habe ging es mir blendend war ein ganz normaler Mensch.
Mooseba
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Mooseba »

Enduro,

bei allem Respekt, aber du bist nicht ich.

Als ich Lithium einnahm, wurde mein Blut regelmäßig gecheckt. Bei meinem früheren Betrieb wurde beim Betriebsarzt regelmäßig Blut abgenommen. Nie was Auffälliges.
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Mooseba
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Mooseba »

Panikattacken habe ich nicht, Unruhezustände direkt nach dem Essen auch nicht, psychosomatische Symptome sind mir fremd. Dysthymie beschreibt es am besten, die offizielle Diagnose lautet ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, was irgendwie nach einer mutlosen Diagnose klingt.
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(Lars von Trier)
enduro
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Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von enduro »

@ Mooseba
ich wollte dir nur schildern wie es mir ergangen ist. Du hast vollkommen recht du bist nicht ich:)
Happy 21
Beiträge: 1
Registriert: 27. Dez 2019, 11:26

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Beitrag von Happy 21 »

Editiert von der Moderation
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2837
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo Happy,
wir haben das so hinlänglich diskutiert und beschrieben, dass wir diese ideologische Diskussion (alle Ihre Quellen stammen aus der Antipsychiatriebewegung) hier nicht mehr wollen, weder Propsychiatrie noch Antipsychiatrie, in diesem Diskussionsforum soll es nur um persönliche Erfahrungen im Umgang gehen, nicht um Meinungsbildung zu dem Thema grundsätzlich sorry...
Die Moderation
silkesilke
Beiträge: 291
Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von silkesilke »

Guten Tag!

Ich hatte die eingestellten Links noch gesehen.

Seit wann ist DGSP e.V. (unabhängiger Fachverband für Sozialpsychiatrie) Teil einer Antipsychiatriebewegung? Und die Aufklärungsbögen sind doch von fachkliniken mitentwickelt?

Ich sehe aber ein, dass es keine Beschreibung individueller Erfahrungen war.

Verwunderte Grüße, Silke
nikoma
Beiträge: 10
Registriert: 15. Feb 2020, 13:06

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von nikoma »

Ich lehne Medikamente in jeder Form ab. Das soll nicht bedeuten das Medikamente gute Wirkungen haben jedoch bin ich der Ansicht das es viele Medikamente gibt die sehr großen Schaden anrichten. Beispiele für schlechte (als auch gute) Wirkungen gibt es genug.

Gerade aber im bereich der Psyche gibt es Medikamente wo ich mir die Frage stelle das sowas überhaupt noch erlaubt wird. Den freien Willen eines Menschen mit Medikamente zu verändern so das ein Mensch entsteht der das tut was die Masse als "Norm" betrachtet ist eher Unterkante und keineswegs entspricht das dann dem wahren Ich des Menschen. Ohne Medikamente hat man dann zar ein mensch dessen verhalten nicht der "Norm" entspricht doch sehe ich es als menschlich verachtlich etwas zu schaffen nur das es einer "norm" entspricht.

Wer um alles in der Welt sagt denn auch das die geschaffene "Norm" richtig ist?

Gerade die Psych. hat enormen Nachholbedarf. Vor einigen Jahren wurden Menschen die sexuell anders sind wie Schwule und Lesben regelrecht gefoltert. Ihre Menschenrechte wurden schwerwiegend verletzt. medikamente kamen zum Einsatz die diese Menschen teilweise "zerbrochen" hat. Auch wenn dieses Fehlverhalten der Psych. jur. Aufarbeitung hatte so sind bis heute noch viele dieser ärtze im Einsatz die doch teilweise schwerwiegend für die Taten verantwortlich bzw. mitverantwortlich sind. Aber auch um auf das Thema einzugehen selbst damals verabreichte Medikamente sind heute noch Alltag in der Psych.

Mit Medikamente wird viel heil aber auch viel Unheil angestellt daher lehne ich gerade in Hinblick auf das Unheil Medikamente strikt ab.
Welshcorgi
Beiträge: 175
Registriert: 2. Sep 2018, 09:47

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Welshcorgi »

Bitte mal den ersten Beitrag in diesem Thread lesen. :hello:

Danke und LG
der Welshcorgi

1. Was Du über die Wirkung der AD schreibst und darum geht es hier hauptsächlich, entspricht nicht der Realität.
2. Schwule und Lesben wurden nur mit Psychopharmaka behandelt wenn sie sich einer Konversionstherapie unterzogen. Um diese Art der Therapie teilweise zu verbieten ist gerade ein Gesetz in der Pipeline. Außerdem finde ich es ziemlich schräg Homosexuelle mit psychisch Kranken gleichzusetzen. Aber wahrscheinlich meinst Du das so nicht.
Ich glaube an die Kraft der Phantasie: Wenn ich will das die Sonne scheint, lasse ich sie einfach aufgehen - auch über Wuppertal. (Pina Bausch)
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von yellohmellow »

Nico Niedermeier hat geschrieben:Hallo Happy,
wir haben das so hinlänglich diskutiert und beschrieben, dass wir diese ideologische Diskussion (alle Ihre Quellen stammen aus der Antipsychiatriebewegung) hier nicht mehr wollen, weder Propsychiatrie noch Antipsychiatrie, in diesem Diskussionsforum soll es nur um persönliche Erfahrungen im Umgang gehen, nicht um Meinungsbildung zu dem Thema grundsätzlich sorry...
Die Moderation
Hallo Nico Niedermeier,

Was ist denn wenn persönliche Erfahrungen schlechte Erfahrungen in Medizin, Psychotherapie oder Kliniken beinhalten? Sollen solche Erfahrungen hier nicht geäußert werden? Das wäre dann genau das Szenario der „Halbgötter in weiß“. Ich dachte, die Zeit wäre nun wirklich vorbei.

Eine Antipsychiatriebewegung gibt es nach meiner Meinung nicht. Es gibt immer extreme Meinungen, die nicht unbedingt meiner oder Ihrer Meinung entsprechen. Aber ich denke, das sollten wir aushalten können. Die Alternative wäre Zensur.

LG yellohmellow
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
sicher muss im Forum eine gewisse Kontrolle notwendig sein,weil wir uns mit sehr schwierigen Themen auseinandersetzen müssen.
Ich wünsche uns allen,gerade auch der Moderation Weitsicht.
Die Zeiten der Antidepressiva und Neuroleptika verändern sich,daran geht kein Weg mehr vorbei.
Ich gehe seit Jahren den Weg im Trialog einer großen psychiatrischen Klinik.
Inzwischen kommt der Klinikleiter dazu,er war völlig überrascht,welch positives Klima in dieser Gruppe selbstverständlich ist.
So viel wie unbedingt nötig,und so wenig,wie eben möglich,das sollte immer für jedes Medikament gelten.
Viel mehr Personal wäre immer und immer wieder die bessere Option.
Der einzige Genesungsbegleiter hat eine Ministelle,soll aber als gute Außenwirkung alles abdecken.
Menschen brauchen Menschen,erst recht in Krisenzeiten.
anna54
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von yellohmellow »

@anna54

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Trialog ist der einzig vernünftige Weg heutzutage. Vielleicht sollten hier im Forum auch Betroffene als Moderatoren fungieren dürfen, damit nicht erst der Eindruck einer Parteinahme für nur einen Teil der Trialogteilnehmer entsteht.

Es gab eine Antipsychiatriebewegung Ende der 60er und in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Und das mit Recht! Die Zustände in den damaligen „Anstalten“ waren alles andere als vorbildlich. Dann gab es Ende der 70er die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Psychiatrie Enquete, an der u.a. Prof. Klaus Dörner mitgearbeitet hat. Die Schlußfolgerung der wissenschaftlichen Studie: Psychiatrie sollte menschlicher werden, statt wegschließen von psychiatrisch erkrankten Menschen sollte das eine möglichst dezentrale, gemeindenahe Betreuung sicherstellen.
Dies ist in großen Umfang mittlerweile Realität geworden, weshalb aus meiner Sicht die Grundlage der Antipsychiatriebewegung weggefallen ist.

LG yellohmellow
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2837
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Diskussion zum Thema "Medikamente" in diesem Forum

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo nochmal von der Moderation,
hier werden seit über 20 Jahren vornehmlich schlechte Erfahrungen geäußert von da her können wir Ihr Argument leider nicht teilen Yellohmellow. Menschen die gute Erfahrungen machen werden meistens ziemlich schnell gesund und treiben sich selten in Internetforen rum. Es sind zumeist diejenigen, bei denen die Dinge (und damit natürlich die Wirksamkeit von Medikamenten, Psychotherapie etc.) schlechter laufen...
Folglich nochmal: Hier (z.B. im Medikamententhread) eröffenen nahezu ausschließlich Menschen Threads die schlechte Erfahrungen machen...folglich können wir Ihr Argument leider nicht teilen..

Zum Thema Trialog..es mutet schon ein wenig strange an, wenn wir hier (die ersten Jahre komplett ohne jede Zuwendung von außen) seit über 20 Jahren ein Forum implementieren und betreiben (das bedeutet für mich über 250.000 gelesene Postings, X Forentreffen, Besprechungen bei Krankenkassen, NGOs in Berlin usw usw), aus dem Forum heraus die größte Selbsthilfeorganisation für betroffene Depressive (Deutsche Depressionsliga), den größten Patientenkongress in Europa gegründet haben und uns dann erklären lassen sollten, wie wir in Zukunft zu moderieren haben:-)

Beste Grüße von der Moderation und wir wären nochmal wirklich wirklich dankbar, wenn wir diesen Thread hier beenden könnten...war ja eigentlich schon rum, bevor ihn irgendwer doch wieder ausgegraben hat:-)
Gesperrt