Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

sonnenblume71
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Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von sonnenblume71 »

Guten Morgen ihr Lieben,
ich hatte schon unter dem Post „Mirtazipin – Ohren und Halsschmerzen?“ von meinen Nebenwirkungen (Grippegefühl, Schwindel, Benommenheit) nachgefragt. Neben den genannten träume ich zudem „schreckliche“ Dinge. Lassen die Nebenwirkungen mit der Zeit nach? Bzw. kennt ihr diese (ausgenommen Grippegefühl)? Mit einer ½ Tablette (7,5 mg) schlafe ich ca. 6 Stunden, mit einer ¾ Tablette länger, aber dann sind die Nebenwirkungen auch stärker, so dass ich mich wie ein Zombie fühle! Nehme das Ad jetzt seit 9 Abenden!
Über euer Feedback würde ich mich freuen!
Liebe Grüße
Sonnenblume71
Leben heißt, nicht zu warten bis der Sturm vorbeizieht, sondern, zu lernen im Regen zu tanzen!
Regenschirm
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Regenschirm »

Liebe Sonnenblume,
Ich habe Fluneurin genommen und nehme aktuell Sertralin.Bei fast jedem Einschleichen oder Erhöhen hatte ich ungeheure unangenehme Begleiterscheinungen. Die ließen dann tatsächlich nach und verschwanden. Kann bei mir aber 2 bis 3 Monate dauern.
Liebe Grüße
Regenschirm
sonnenblume71
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von sonnenblume71 »

Liebe Regenschirm,
ich danke dir für deine Antwort!
Liebe Grüße
Sonnenblume
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esperanto2015
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von esperanto2015 »

Mehr Segen. Du lernst deine Träume zu beeinflussen, wenn du dran arbeitest. Luzides Träumen. Dann bleibt aber noch die drohende Gewichtszunahme. Das zuverhindern finde ich die groessere Herausforderung. Aber geht auch.
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Schwarze Eule
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Schwarze Eule »

Hallo Sonnenblume71,

ich bin realtiv neu hier im Forum. Deshalb entschuldige meine späte Teilnahme an dieser Diskussion. Wenn sie denn überhaubt noch geführt wird?

Was ich sagen wollte ist nur, dass auch ich seitdem ich Mirtazipin benutze immer schlechter schlafe und seit über drei Wochen nun fast schon mit schöner Regelmäßigkeit Albträume bekomme. Wenn ich dann anschließend aufwache, plagen mich die dunkelsten und schwärzesten Gedanken.
Was die Gewichtzunahme angeht, DASS kann ich nur bestätigen.

liebe Grüße
Liebe Grüße
Schwarze Eule

So sind alle Schwäne monogam, in Treue fest ihr ganzes Leben.
Der Mensch sich nicht so gut benahm. Ein Vorbild könnt‘ er sein soeben.

Heidi Schmitt-Lermann
sonnenblume71
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von sonnenblume71 »

Guten Morgen Schwarze Eule,
du musst dich nicht entschuldigen!
Ich habe das Mirtazipin abgesetzt, weil ich mich neben den gruseligen Träumen auch tagsüber wie ein Zombie gefühlt habe. Stattdessen nehme ich abends Trimipramin-Tropfen, die man sehr gut dosieren kann.
Ich wünsche dir allles Gute!
Sonnenblume
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Schnittlauch
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Schnittlauch »

Nehme auch schon 3 Jahre Mirtazapin, aktuell 10mg abends. Ich kann gut schlafen, habe aber auch oft solche schrecklichen Träume die mich den ganzen Tag beschäftigen. Morgens bin ich auch ziemlich benommen. Ich möchte gerne davon loskommen, aber man liest immer wieder, dass man es nicht schafft. Zudem nehme ich seit letztem Jahr Sertralin 75 mg morgens. Am liebsten möchte ich alles in die Tonne schmeißen. Bin auch ein ziemlich ängstlicher Mensch der sich um alles Gedanken macht.
Wünsche allen einen guten Tag :hello:
anna54
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
mir wurde zu allen allen Medikamenten mal so nebenbei Mirtazipin verordnet.
Ich hatte eine Krise und dann schlafe ich noch schlechter.
Das Mirtazipin vertrage ich nicht,ich habe auch dieses Grippegefühl,mir ist kalt und heiß zugleich.
Die Träume kann ich nicht aushalten,weil ich nicht in den Tag komme,es bleibt ein Nebel zurück.
Bei einem fast zufälligem Termin in der Ambulanz habe ich einen Arzt angetroffen,der mich ewig kennt.
Der hat ungläubig auf meine Medikamente geschaut und dann die Frage der Fragen gestellt,was brauche ich wirklich noch und was kann runterdosiert werden.
Die Angst vor der Veränderung bei den Medikamenten ist mein Problem,weil ich das nicht einordnen kann.
Ich bemerke eine Krise erst,wenn sie mich überrollt hat.
Meine Tage sind so voller Pflichten und Arbeit,dass ich mich eh zwingen muss,das zu schaffen.
Ich bin jetzt sicher,dass ich den Weg mit der LWL-Ambulanz weiter gehen will,nur diesen Arzt erreiche ich nur an einem Tag im Monat,er betreut noch eine andere Klinik in Holland.
anna54
Schwarze Eule
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Schwarze Eule »

Schnittlauch hat geschrieben:...Ich möchte gerne davon loskommen, aber man liest immer wieder, dass man es nicht schafft.
Guten Morgen Schnittlauch,

Das finde ich interessant. Da gibt es bestimmt viele Meinungen, ob das zeug abhängig macht oder nicht. Ich nehme es jetzt seit über 3 oder 4 Monaten (ich weiß es schon gar nicht mehr). Das es abhängig macht, habe ich noch nicht an mir festgestellt. Wenn ich es mal ein paar Tage nicht nehme, weil einfach vergessen, dann werde ich leicht gereizt. Ist das schon eine Abhängigkeit? oder einfach ein Nachlassen der Depotwirkung des Wirkstoffes?

Kann dazu jemand etwas beisteuern?

Liebe Grüße
Liebe Grüße
Schwarze Eule

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Heidi Schmitt-Lermann
trübetasse77

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von trübetasse77 »

Hallole zusammen.
Nehme Mirtazapin jetzt fast drei Jahre, 30-45 mg, abends. Zum Glück nicht solch schlimme Nebenwirkungen wie bei einigen von euch, außer die Gewichtszunahme und ab und zu Hitzewallungen in der Nacht. Kann auch gut und lange schlafen, morgens nicht gerädert, nur selten schlechte Träume. Aber das ist vielleicht wegen dem sertralin, 200mg, nur morgens. Wirkt wie beim HB-Männchen, sehr motivierend und schwungvoll.. Leider in Verbindung mit Mirta gar nicht gut fürs Gewicht...aber ohne geht gar nix. Doxepin, Opipramol hatten leider gar keine Wirkung, weder positiv noch negativ.
Bin insgesamt froh, dass es Mirta gibt, da Schlaftabletten nicht wirken. Tavor auch nur für den absoluten Notfall!. LG, Tini
Pfadi
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Pfadi »

Hallo in die Runde,

ich nehme seit vier Wochen 7,5 mg Mitrazipin abends (zusätzlich zu 20 mg Escitalopram, was ich aber schon länger nehme). Nach zahlreichen anfänglichen Nebenwirkungen ist ein stark gebremster Antrieb das, was mich noch stark behindert. Sehr positiv war (bis Mittwoch dieser Woche), dass sich meine Stimmung wirklich sehr gut stabilisiert hatte. Ich hatte erstmals seit sehr langer Zeit das Gefühl, auf einem guten Weg zu sein. So war ich seit zwei bis drei Wochen wirklich guter Dinge.

Nun ist die Stimmung am Donnerstag wieder gekippt. Ich fühle mich tagsüber wie ohne Mitrazipin bzw. ggfs. sogar schlechter, da der Antrieb durch die sedierende Wirkung von Mitrazipin auch tagsüber schlecht ist.
Kann jemand den Stimmungsumschwung einordnen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Vielen Dank schon mal … und beste Grüße

Pfadi
lost of horizont
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von lost of horizont »

Nun auf die Frage, ob es abhängig macht,kann ich nur sagen ,dass es nicht der Fall ist. Habe es sehr lange eingenommen und würde von heute auf morgen in der Psychiatrie eingestellt,weil ich zu viel Medis einnehme laut der chefärztin. Hatte keinerlei nw ,nur dass ich am Anfang Schwierigkeiten mit dem schlafen hätte. Was aber stimmt ist ,dass man unter mirta extrem schwitzt und hungergefühl bekommt. Um das schlafstörung wieder in den griff zu bekommen, wurde dies wiederum dann lustigerweise durch promethazin ersetzt wurden. Hatte dann natürlich nicht weniger Medis,nur noch ein ad,was ich einnahm. Aber ich kann mittlerweil ohne das promethazin schlafen,dank eines ad dass mich immer so müde macht am Anfang, wenn ich es einnehme, dann kommt es einfach.später dann verbessert es den Antrieb und Stimmung.
Sonne2017
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Sonne2017 »

Hallo an Alle,

ich nehme seit 2,5 Jahren Mirtazapin, zunächst 15 mg zum einschleichen, dann über einen Zeitraum von 2 Jahren 30 mg, seit ca. 6 Monaten 37,5 mg. Grund dafür war, dass die morgendlich auftretenden Depressionen stärker wurden. Ich schlafe gut, nehme nicht zu, habe aber auch seltsame Träume. Seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken über die Depressionen, die eben vor allem am Morgen auftreten. Liegt es evtl. am Mirtazapin? Hat jemand auch bemerkt, dass unter der Medikation die depressiven Phasen am Morgen zugenommen haben oder erst aufgetreten sind? Da ich das Medikament wegen der Angst- und Panikattacken verordnet bekam (diese Zustände sind seit der Einnahme von Mirtazapin nur noch ganz selten aufgetreten, wenn, dann auch in abgeschwächter Intensität) stellt sich mir eben die Frage, ob meine Stimmungsschwankungen etc. mit diesem Medikament zusammen hängen.

Hat jemand auch solche oder ähnliche Erfahrungen unter der Einnahme von Mirtazapin gemacht?

Danke und LG
zickenbert
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von zickenbert »

Hallo, zur morgendlichen Depression : Bei mir ist das schon viele Jahre so. Gleich nach dem Aufwachen ist es sehr schlimm. Ich könnte Weinen, bekomme kaum Luft und Hals und Magen sind wie zu geschnürt. Erst seit ca 10 Tagen nehme ich setralin. Habe das vor Jahren schon mal gehabt. Also diese Depression am Morgen hatte ich auch ohne Medikament, wobei bei mir das Setralin ja noch nicht wirken kann bei erst einer Woche Einnahme. Nur die Nebenwirkungen machen mir schon wieder Angst. So ne Unruhe und schon wieder Hitzewallungen. Nun habe ich den Beipackzettel gelesen und da wirds mir ganz schlecht...
Frank70
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Frank70 »

Ich bekomme Miirtazpin seit ca 4 Wochen in einer mini Dosis 7,5 abends bzw. zur Nacht. Schlafen geht auch ganz ok, mache nur manchmal auf und bin an den Beinen nassgeschwitzt.

Kennt das einer von euch ?
mime
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von mime »

Hallo,

meine Medikamentenerfahrung mit Mirtazapin in Kombination mit Sertralin liegen schon ein paar Jahre zurück.

@Pfadi:
Hm, wenn das Mirtazapin in niedriger Dosis bei dir auch tagsüber noch sedierend wirkt, klingt das nicht so gut. Wann hast du denn wieder einen Arzttermin, in dem du das zur Sprache bringen kannst? Manchmal dauert es auch länger als die 4 - 6 Wochen, bis die Medikamente wirken; wenn du aber eine Verschlechterung feststellst, solltest du das mit dem Arzt besprechen, ob er noch zum Abwarten oder Absetzen/Wechsel rät.

@Sonne2017:
Die Erfahrung, dass die morgendlichen Depressionen mit dem Mirtazapin auftauchen, habe ich nicht gemacht. Da Mirtazapin (30 mg) bei mir zwar schlafanstoßend gewirkt hat, aber nicht antidepressiv, habe ich zusätzlich Sertralin zur Antriebssteigerung für morgens verordnet bekommen. Die genaue Dosis als Kombi weiß ich nicht mehr, weil sie mehrmals gewechselt wurde (ich meine, es waren später nur noch 15 mg Mirtazapin und 100 mg Sertralin). Später habe ich dann das Mirtazapin gar nicht mehr genommen (weil sich mein Schlaf verbessert hatte, dass ich es nicht mehr brauchte).
Vielleicht wirkt bei dir das Mirtazapin ebenfalls nicht antidepressiv genug; bist du in psychiatrischer Behandlung oder wer verschreibt dir das Mirtazapin? Was bei Angst- und Panikattacken in Kombi mit Mirtazapin ratsam wäre, weiß ich nicht, aber du könntest evtl. deinen Arzt fragen.

@Zickenbert:
Das würde ich noch eine Weile beobachten und ggf. mit dem Arzt besprechen. Ich habe Sertralin auch genommen (habe es aber langsam aufdosiert, bist du gleich mit der vollen Dosis eingestiegen?) - ich hatte lange mit den Nebenwirkungen (hauptsächlich Schwitzen, auch nachts) zu kämpfen, bis ich den Hauch einer Wirkung spürte.... also, es kann sich bei dir ggf. auch noch geben mit den Nebenwirkungen. Wenn du aber längerfristig den Eindruck hast, dass das Medikament nicht passt, oder unsicher bist, ob es passt, würde ich den Arzt konsultieren.

@Frank70:
Ja, das Schwitzen bei Mirtazapin (vor allem "Nachtschweiß" hatte ich auch) - in Kombination mit Sertralin wurde es noch schlimmer; aber das hat sich (nach gefühlter Ewigkeit) dann auch wieder gegeben.
Bei mir haben die Medikamente erst einmal lange Zeit Nebenwirkungen gezeigt, bis sie etwas wirkten (und ich nahm alles weit länger als 6 Wochen, ohne eine Wirkung zu spüren). Insofern: wenn es für dich noch erträglich ist und das Mirtazapin auch seine gewünschte Wirkung hat (also auch schlafanstoßend wirkt), könntest du es noch eine Weile ausprobieren. Sind die Nebenwirkungen zu stark und hast du den Eindruck, dass das Mirtazapin nicht wirkt, würde ich nochmal mit dem Arzt sprechen.

VG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
zickenbert
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von zickenbert »

@Mime, vielen Dank für deine Antwort. Ich soll ein schleichen. 1 Woch ne halbe von den 50 mg, dann ne ganze und nach vier Wochen Arzt Termin. Früher hatte ich 100 mg. Aber ich denke wegen der Pause will der Psychiater langsam ran.
Lg
niebla
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von niebla »

Hallo zusammen, ich bin neu hier.

Seit ca. vier Wochen nehme ich Mirtazapin 7,5 mg am Abend (als Einschlafhilfe) ein. Zum Zeitpunkt der Einnahme befand ich mich in einer mittelschweren bis schweren depressiven Episode.

Bis vor ein paar Monaten habe ich Trimipramin 50 mg abends eingenommen. Es erfolgte ein Wechsel zu einer anderen Pharmafirma. Innerhalb von 24 Std. entwickelte sich ein erschreckendes Bild von (Auto)aggression und massiven Suizidgedanken. (Das war nicht mehr ich!) Da ich um meine Empfindlichkeit auf Medikamente weiß, habe ich das Medikament sofort abgesetzt, meinen Hausarzt aufgesucht und darüber unterrichtet. Er wußte keinen Rat und ich suchte einen Pschyiater auf, der sich damit besser auskennen würde. Er konnte sich keinen Reim darauf machen und verordnete Promethazin Tr., die ich 10 Tr. am Abend einnehmen soll. Ich muss dazu sagen, dass ich bis zum Zeitpunkt bis vor drei Wochen unter massiven Schlafstörungen leide/litt und nur maximal zu 2-3.Std. Schlaf seit Monaten kam, diese zum Teil noch unterbrochen. Die schlimme Phase nach dem Absetzten von Trimipramin hielt ca. 14 Tage an, bis "sich alles beruhigte".

Zur Zwischeninfo: Ich recherchierte selbst im Internet und fand heraus, dass trizyklische Antidepressiva (Trimipramin) und Neuroleptika (Promethazin) bei bestehender ZAS (Zentrales Anticholinerges Syndrom) kontaindiziert sind. Ich trage solch einen Ausweis mit mir, falls ich planmäßig oder notfallmäßig operiert werden müsste. Diese Kontraindikationen ist den meisten Ärzten oder Psychiatern kaum bzw. gar nicht bekannt.

In der Zeit der Reha (Ende Januar bis vor wenigen Tagen) erhöhte ich die Tropfenanzahl von Promethazin auf 20 Tr. Es kam zu fatalen Nebenwirkungen von Atemnot und Schlundenge.

Daraufhin hat die behandelnde Psychiaterin sich eingehend mit der Medikation in Verbindung von ZAS Syndrom gemeinsam mit mir auseinandergesetzt. Ich begann vorsichtig mit 7,5 mg Mirtazapin am Abend und es hat als Einschlafhilfe gute Dienste geleistet. Dennoch war kein Durchschlafen am Stück möglich, Stündliches Erwachen, aber nach kurzer Zeit wieder Einschlafen, um dann wieder zu erwachen.

Obwohl Diazepham auch bei ZAS kontraindiziert sein kann, ist dies bei mir nicht der Fall. Ich vertrage es und bekam es zusätzlich 10 mg zur Nacht verordnet. So kam ich endlich mal in den Genuss, 5 Std. am Stück zu schlafen. Mirtazapin nahm ich gegen 18:30 Uhr ein, Diazepham 10 mg gegen 22:00 Uhr. Einen Überhang am Morgen hatte ich nicht.

Nach einer Woche Einnahme von 7,5 mg Mirtazipin konnte ich schon die "Uhr" danach stellen, verstärkten sich die Depressionen gegen 13:00 Uhr bis 14:00Uhr. So erfolgte die Überlegung, morgens und abens je 7,5 mg Mirtazepin einzunehmen. Seit dem geht es mir um ein Vielfaches besser (Depressionen) und ich habe Diatzepham von 10 mg auf 5 mg und aktuell auf Null gesetzt.

Komme mit der jetzigen Einstellung Mirtazapin 7,5 mg-0-7,5 mg gut hin. Außer Mundtrockenheit habe ich keine weiteren Nebenwirkungen, keinen Überhang, keine Gewichtszunahme. Wo es bei anderen Appetitsteigernd ist, passiert bei mir das Gegenteil. Ich habe kaum Appetit und achte daher darauf, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen.

Ich leide seit meiner Jugend an Depressionen und war immer wieder in Therapien. Im Laufe der Jahre hatte ich depressionsfreie Phasen, aber immer wieder stellten sich depressive Episoden ein. Ich bekam in solchen Phasen immer wieder Antidepressiva verordnet, die nie wirklich griffen oder fatale Nebenwirkungen zeigten. Seit ich durch eine große OP vor ein paar Jahren um das (gesicherte) ZAS weiß, kann ich mir die Reaktionen auf die verschiedenen Medis nun erklären.

Vielleicht geht es ja dem einen oder anderen von euch auch so, dass er für sich regestriert hat, auf die Verordnungen so völlig konträr zu regaieren? Daher habe ich das so ausführlich geschildert.

Meine Stimmung fühlt sich besser/entspannter an. Die traurigen Stimmungen haben unter der jetzigen Einstellung ihre "Schärfe" verloren. Das nehme ich dankbar zur Kenntniss, denn so kostet mich der Tag nicht mehr so unendlich viel Kraft. Meinem persönlichen Umfeld ist das auch aufgefallen und sie freuen sich, dass es mir besser geht.

Liebe Grüße
LG niebla
_________________
Es war jenes Festhalten, welches ich loslassen sollte. (niebla)
Antjeh40
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Registriert: 6. Feb 2020, 19:46

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Antjeh40 »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, nehme seit einigen Monaten Mirtazapin. Ich sollte mit einer halben Tablette (7,5 mg) beginnen, doch die Wirkung war so stark, dass ich auch diese jetzt noch teile. Ich schlafe tief und fest, schlechte Träume habe ich noch nicht bewusst erlebt. Allerdings bin ich immer müde, auch an Gewicht habe ich zugenommen. Außerdem bin ich gereizter als sonst. Habt ihr das auch festgestellt? Tagsüber bin ich wie ein Zombie, unkonzentriert, irgendwie "nicht da". Nehmt ihr zum Mirtazapin noch andere Medikamente? Ich habe über Jahre Citalopram genommen, seit letztem Jahr wird experimentiert, zuletzt Paroxat. Alles irgendwie nicht das Richtige. Wie sind eure Erfahrungen mit Mirtazapin?
Kada
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Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Kada »

Hallo,

ich nehme seit ca. 10 Tagen abends 7,5 mg Mirtazapin zusätzlich zu 200 mg Sertralin morgens. Ich vertrage es sehr gut und freue mich, dass ich endlich wieder Appetit habe.

Das sich-zum-essen-Zwingen war wirklich furchtbar.

LG,
Kada
lost of horizont
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Registriert: 22. Okt 2019, 22:10

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von lost of horizont »

Nun ich hatte mal Mirta ne Zeitlang. Ob nun 45mg oder 30mg, hat kein Unterschied gemacht, hat nicht wirklich gegen depri geholfen. Einzig was gut war, war das schlafen. Ich bin der Meinung, dass Mirta als monotherapie gegen depri zu schwach ist. Als Kombi würde dies besser sein.
Mainzer
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Registriert: 28. Mär 2020, 13:23

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Mainzer »

Hallo an alle,
ich bin erst seit heute angemeldet und auch mit dem Thema Depression/Burnout noch nicht gut informiert.

Vor 5 Wochen war ich beim Hausarzt, der aufgrund meines anstrengenden Jobs Burnout und Depression festgestellt hat und mir Mirtra 15mg abends ca. 1/2 Stunde vorm Schlafengehen verschrieben hat.

Ich habe nie viel geschlafen, meistens unter der Woche pro Nacht 6 Stunden, manchmal 7.
Am Wochenende habe ich von Freitag auf Samstag auf Sonntag auf Montag insgesamt ca. 20 Stunden geschlafen.

Aufgrund von Stress und Überstunden auf der Arbeit habe ich im letzten halben Jahr meistens nur 3-4 Stunden nachts geschlafen, aber trotzdem im Job Vollgas gegeben, oft über 12 Stunden reiner Arbeitszeit.

Ich bekam Panikattacken und mir wurde oft schwindelig wegen des Schlafentzugs.

Bereits nach 2-3 Tabeltten/Tagen schlief ich deutlich länger. Nach einer Woche Mirtra war ich abends gegen 21 Uhr so müde, dass ich während des Films ins Bett ging und Dank Mirtra konnte ich nachdem ich nachts auf Toilette war direkt wieder einschlafen - das war vorher nie so! Nach 2 Wochen konnte ich nachts durchschlafen, teilweise 9 oder 10 Stunden am Stück.
Am Wochenende kam ich manchmal auf 11 Stunden Schlaf in einer Nacht, das war vorher unvorstellbar.
Trotz des vielen Schlafs war ich allerdings mittags/nachmittags müde und kraftlos.
Man muss meiner Erfahrung nach einen guten Rythmus finden, man darf nicht zu lange schlafen.

Als Nebenwirkung kann ich lediglich "Träume" nennen: Die erste paar Tage träumte ich nichts, dann hatte ich 2-3 Wochen lang oft Albträume und relativierten sich die Träume zu neutralen Träumen und in den letzten 1-2 Wochen (von heute an gesehen) waren es meist positive, schöne Träume.

Trotz Mirtra blieben aber die gelegentlichen Panickattacken und Angstzustände, weshalb ich vor ein paar Tagen von einem Psychiater Escitalopram bekommen habe.
Ich soll nun für 5 Tage morgens je eine halbe Esci und abends eine halbe Mirtra nehmen.

Nach den 5 Tagen dann morgens 1 Esci.

Viele Grüße aus Mainz
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Frank70
Beiträge: 147
Registriert: 28. Aug 2019, 13:54

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Frank70 »

Moin zusammen,

Mirtazapin wird jetzt erhöht von 7,5 auf 15 mg.

Konnte dadurch schon länger schlafen und die morgendliche Unruhe setzte erst später ein.

LG
FRANK
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Mirtazipin - mehr Fluch als Segen?

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

ich nehme jetzt seit 5 Tagen Mirtazipin.
Hab immer mal wieder mit Schwindel zu kämpfen, merke aber dass ich besser schlafen kann und insgesamt ein kleines Bisschen ruhiger werde. Gerade letzteres tut mir unheimlich gut. Hätte vor der Einnahme gar nicht unbedingt gesagt dass ich etwas Berühigendes brauche.
Sonst merke ich an Nebenwirkungen bisher nur den trockenen Mund.

LG, Monchen
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