Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist
Verfasst: 2. Okt 2019, 15:15
Hallo zusammen.
Hier möchte ich gerade einfach meine Gedanken zusammen fassen, die mir seit meiner letzten Sitzung durch den Kopf schweben.
Nun, in der letzten Sitzung kam das "Innere Kind" zur Sprache und ich muss offen gestehen, dass mir mein inneres Kind völlig fremd ist und ich nichts mit ihm anfangen kann. Es fühlt sich an, als hätte man mir einfach ein Kind in die Arme gedrückt, was ich nicht kenne und mit dem ich nichts anfangen kann oder sogar will.
Ich weiß ja nicht einmal, wer ich selbst bin. Mir fällt es schwer, meine eigenen Stärken zusammen zu fassen da ich nur auf Schwächen stoße. Meine größte Schwäche ist wohl, dass ich mich nicht als Mensch mit Persönlichkeit betrachte. Ich bin überzeugt, dass ich nie in der Lage war, eine Persönlich zu entwickeln, um wirklich Stärken ausprägen zu können. Wenn ich mir nahe stehende Personen darauf anspreche, welche Stärken ich besitzen, sehen sie mich nur mit einem überforderten Blick an und wissen zunächst keine Antwort und versuchen mich mit Lappalien irgendwie zu trösten, während ich diesen Versuch durchschaue und das gesagte nicht wirklich ernst nehmen kann.
Meine Gefühle sind schneller und stärker als mein Kopf. In Krisensituationen reagieren erst meine Emotionen, meistens Kummer und Aggressionen, bevor mein Kopf überhaupt die Möglichkeit bekommt, diese Situation zu analysieren und einen groben Überblick zu verschaffen.
Das endet überwiegend in Wutanfällen oder Weinkrämpfen und erst später kann ich darüber nachdenken, wie ich wohl richtig hätte reagieren können. Aber das kleine Wörtchen "hätte" hilft nicht wirklich weiter.
Ich lebe seit knapp 3 Jahren in einer WG mit zwei Freunden und in dieser Zeit habe ich rein gar nichts dazu gelernt. Ich habe mich so sehr auf meine Mitbewohner verlassen und jetzt, nachdem sie sich allmählich zurück ziehen, realisiere ich langsam, dass ich wirklich zu gar nichts tauge. Ich kann mir kein Essen machen, ich gehe nicht raus, ich räume nicht mehr auf und ich spreche auch mit niemandem mehr - all das habe ich nur in Zusammenarbeit mit einem meiner Mitbewohner bewältigt. Wenn ich in eine Situation gerate reagiere ich grundsätzlich überfordert und hilflos und vor allem verzweifelt. Mir fallen keine Lösungsansätze ein, um dieses Problem bestmöglich zu bewältigen und sitze jeden Abend im Bett und weine.
Ich fühle mich im Stich gelassen, mir selbst überlassen.
Ich komme mit alltäglichen Situationen wie kochen, aufräumen oder Körperhygiene nicht klar, ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren und wenn ich versuche, etwas zu ändern, kommt am Ende nur Grütze raus.
Schon als Kind wurde ich fast völlig mir selbst überlassen. Meine Mutter war völlig überfordert mit einem Kind und mein Vater war die meiste Zeit arbeiten. Ich war immer ein Papa-Kind und ich habe sehr darunter gelitten, dass mein Vater eigentlich nur wenige Stunden am Tag mit mir verbringen konnte, manchmal waren es nur 2 oder 3 Stunden in der ganzen Woche. Umso mehr litt ich auch in der Zeit, als mein Vater auf Montage war, er also Freitag Nacht nach Hause kam und Sonntag Mittag schon wieder los musste. Ich war damals etwa 8 oder 9 Jahre alt und meine Mutter hat mich damit völlig allein gelassen. Auch in der Schule fiel es mir schon immer schwer, Kontakte aufzubauen und ich wurde erst schikaniert und dann richtig gemobbt. Ich hatte nie wirklich echte Freunde, mit denen ich reden konnte und die mich unterstützt haben, ich musste immer mit meinen Problemen, Gefühlen und Schmerzen alleine klar kommen und folglich habe ich nie lernen können, wie das wirklich funktioniert.
Ich habe keine Persönlichkeit ausbilden können, keine Stärken und ich habe nie gelernt, wie ich mit Konflikten und Problemen umgehen soll.
Ich bin 24 Jahre alt und verhalte mich wie ein 12-jähriges Kind. Ich bin zu vielen Dingen einfach nicht in der Lage, weil ich sie nicht kann und weil es mir peinlich ist zu fragen, wie es funktioniert. Würde ich allein leben, sähe es wirklich dünn aus mit mir.
Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll und wie ich das am besten in Angriff nehme. Wie mache ich Fortschritte? Wie sehe ich Fortschritte? Wie kann ich stolz auf mich selbst sein? Wie kann ich mich selbst loben? Wie kümmere ich mich um mich selbst?
Hier möchte ich gerade einfach meine Gedanken zusammen fassen, die mir seit meiner letzten Sitzung durch den Kopf schweben.
Nun, in der letzten Sitzung kam das "Innere Kind" zur Sprache und ich muss offen gestehen, dass mir mein inneres Kind völlig fremd ist und ich nichts mit ihm anfangen kann. Es fühlt sich an, als hätte man mir einfach ein Kind in die Arme gedrückt, was ich nicht kenne und mit dem ich nichts anfangen kann oder sogar will.
Ich weiß ja nicht einmal, wer ich selbst bin. Mir fällt es schwer, meine eigenen Stärken zusammen zu fassen da ich nur auf Schwächen stoße. Meine größte Schwäche ist wohl, dass ich mich nicht als Mensch mit Persönlichkeit betrachte. Ich bin überzeugt, dass ich nie in der Lage war, eine Persönlich zu entwickeln, um wirklich Stärken ausprägen zu können. Wenn ich mir nahe stehende Personen darauf anspreche, welche Stärken ich besitzen, sehen sie mich nur mit einem überforderten Blick an und wissen zunächst keine Antwort und versuchen mich mit Lappalien irgendwie zu trösten, während ich diesen Versuch durchschaue und das gesagte nicht wirklich ernst nehmen kann.
Meine Gefühle sind schneller und stärker als mein Kopf. In Krisensituationen reagieren erst meine Emotionen, meistens Kummer und Aggressionen, bevor mein Kopf überhaupt die Möglichkeit bekommt, diese Situation zu analysieren und einen groben Überblick zu verschaffen.
Das endet überwiegend in Wutanfällen oder Weinkrämpfen und erst später kann ich darüber nachdenken, wie ich wohl richtig hätte reagieren können. Aber das kleine Wörtchen "hätte" hilft nicht wirklich weiter.
Ich lebe seit knapp 3 Jahren in einer WG mit zwei Freunden und in dieser Zeit habe ich rein gar nichts dazu gelernt. Ich habe mich so sehr auf meine Mitbewohner verlassen und jetzt, nachdem sie sich allmählich zurück ziehen, realisiere ich langsam, dass ich wirklich zu gar nichts tauge. Ich kann mir kein Essen machen, ich gehe nicht raus, ich räume nicht mehr auf und ich spreche auch mit niemandem mehr - all das habe ich nur in Zusammenarbeit mit einem meiner Mitbewohner bewältigt. Wenn ich in eine Situation gerate reagiere ich grundsätzlich überfordert und hilflos und vor allem verzweifelt. Mir fallen keine Lösungsansätze ein, um dieses Problem bestmöglich zu bewältigen und sitze jeden Abend im Bett und weine.
Ich fühle mich im Stich gelassen, mir selbst überlassen.
Ich komme mit alltäglichen Situationen wie kochen, aufräumen oder Körperhygiene nicht klar, ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren und wenn ich versuche, etwas zu ändern, kommt am Ende nur Grütze raus.
Schon als Kind wurde ich fast völlig mir selbst überlassen. Meine Mutter war völlig überfordert mit einem Kind und mein Vater war die meiste Zeit arbeiten. Ich war immer ein Papa-Kind und ich habe sehr darunter gelitten, dass mein Vater eigentlich nur wenige Stunden am Tag mit mir verbringen konnte, manchmal waren es nur 2 oder 3 Stunden in der ganzen Woche. Umso mehr litt ich auch in der Zeit, als mein Vater auf Montage war, er also Freitag Nacht nach Hause kam und Sonntag Mittag schon wieder los musste. Ich war damals etwa 8 oder 9 Jahre alt und meine Mutter hat mich damit völlig allein gelassen. Auch in der Schule fiel es mir schon immer schwer, Kontakte aufzubauen und ich wurde erst schikaniert und dann richtig gemobbt. Ich hatte nie wirklich echte Freunde, mit denen ich reden konnte und die mich unterstützt haben, ich musste immer mit meinen Problemen, Gefühlen und Schmerzen alleine klar kommen und folglich habe ich nie lernen können, wie das wirklich funktioniert.
Ich habe keine Persönlichkeit ausbilden können, keine Stärken und ich habe nie gelernt, wie ich mit Konflikten und Problemen umgehen soll.
Ich bin 24 Jahre alt und verhalte mich wie ein 12-jähriges Kind. Ich bin zu vielen Dingen einfach nicht in der Lage, weil ich sie nicht kann und weil es mir peinlich ist zu fragen, wie es funktioniert. Würde ich allein leben, sähe es wirklich dünn aus mit mir.
Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll und wie ich das am besten in Angriff nehme. Wie mache ich Fortschritte? Wie sehe ich Fortschritte? Wie kann ich stolz auf mich selbst sein? Wie kann ich mich selbst loben? Wie kümmere ich mich um mich selbst?