Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

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Gassenpoet_in
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Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Gassenpoet_in »

Hallo zusammen.
Hier möchte ich gerade einfach meine Gedanken zusammen fassen, die mir seit meiner letzten Sitzung durch den Kopf schweben.
Nun, in der letzten Sitzung kam das "Innere Kind" zur Sprache und ich muss offen gestehen, dass mir mein inneres Kind völlig fremd ist und ich nichts mit ihm anfangen kann. Es fühlt sich an, als hätte man mir einfach ein Kind in die Arme gedrückt, was ich nicht kenne und mit dem ich nichts anfangen kann oder sogar will.
Ich weiß ja nicht einmal, wer ich selbst bin. Mir fällt es schwer, meine eigenen Stärken zusammen zu fassen da ich nur auf Schwächen stoße. Meine größte Schwäche ist wohl, dass ich mich nicht als Mensch mit Persönlichkeit betrachte. Ich bin überzeugt, dass ich nie in der Lage war, eine Persönlich zu entwickeln, um wirklich Stärken ausprägen zu können. Wenn ich mir nahe stehende Personen darauf anspreche, welche Stärken ich besitzen, sehen sie mich nur mit einem überforderten Blick an und wissen zunächst keine Antwort und versuchen mich mit Lappalien irgendwie zu trösten, während ich diesen Versuch durchschaue und das gesagte nicht wirklich ernst nehmen kann.
Meine Gefühle sind schneller und stärker als mein Kopf. In Krisensituationen reagieren erst meine Emotionen, meistens Kummer und Aggressionen, bevor mein Kopf überhaupt die Möglichkeit bekommt, diese Situation zu analysieren und einen groben Überblick zu verschaffen.
Das endet überwiegend in Wutanfällen oder Weinkrämpfen und erst später kann ich darüber nachdenken, wie ich wohl richtig hätte reagieren können. Aber das kleine Wörtchen "hätte" hilft nicht wirklich weiter.
Ich lebe seit knapp 3 Jahren in einer WG mit zwei Freunden und in dieser Zeit habe ich rein gar nichts dazu gelernt. Ich habe mich so sehr auf meine Mitbewohner verlassen und jetzt, nachdem sie sich allmählich zurück ziehen, realisiere ich langsam, dass ich wirklich zu gar nichts tauge. Ich kann mir kein Essen machen, ich gehe nicht raus, ich räume nicht mehr auf und ich spreche auch mit niemandem mehr - all das habe ich nur in Zusammenarbeit mit einem meiner Mitbewohner bewältigt. Wenn ich in eine Situation gerate reagiere ich grundsätzlich überfordert und hilflos und vor allem verzweifelt. Mir fallen keine Lösungsansätze ein, um dieses Problem bestmöglich zu bewältigen und sitze jeden Abend im Bett und weine.
Ich fühle mich im Stich gelassen, mir selbst überlassen.
Ich komme mit alltäglichen Situationen wie kochen, aufräumen oder Körperhygiene nicht klar, ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren und wenn ich versuche, etwas zu ändern, kommt am Ende nur Grütze raus.
Schon als Kind wurde ich fast völlig mir selbst überlassen. Meine Mutter war völlig überfordert mit einem Kind und mein Vater war die meiste Zeit arbeiten. Ich war immer ein Papa-Kind und ich habe sehr darunter gelitten, dass mein Vater eigentlich nur wenige Stunden am Tag mit mir verbringen konnte, manchmal waren es nur 2 oder 3 Stunden in der ganzen Woche. Umso mehr litt ich auch in der Zeit, als mein Vater auf Montage war, er also Freitag Nacht nach Hause kam und Sonntag Mittag schon wieder los musste. Ich war damals etwa 8 oder 9 Jahre alt und meine Mutter hat mich damit völlig allein gelassen. Auch in der Schule fiel es mir schon immer schwer, Kontakte aufzubauen und ich wurde erst schikaniert und dann richtig gemobbt. Ich hatte nie wirklich echte Freunde, mit denen ich reden konnte und die mich unterstützt haben, ich musste immer mit meinen Problemen, Gefühlen und Schmerzen alleine klar kommen und folglich habe ich nie lernen können, wie das wirklich funktioniert.
Ich habe keine Persönlichkeit ausbilden können, keine Stärken und ich habe nie gelernt, wie ich mit Konflikten und Problemen umgehen soll.
Ich bin 24 Jahre alt und verhalte mich wie ein 12-jähriges Kind. Ich bin zu vielen Dingen einfach nicht in der Lage, weil ich sie nicht kann und weil es mir peinlich ist zu fragen, wie es funktioniert. Würde ich allein leben, sähe es wirklich dünn aus mit mir.

Ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll und wie ich das am besten in Angriff nehme. Wie mache ich Fortschritte? Wie sehe ich Fortschritte? Wie kann ich stolz auf mich selbst sein? Wie kann ich mich selbst loben? Wie kümmere ich mich um mich selbst?
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von DieNeue »

Hallo Gassenpoet_in,

ich hatte das Thema "inneres Kind" auch mal in der Therapie und konnte damit gar nichts anfangen. Ich hatte das Gefühl, jetzt habe ich auch noch ein "inneres Kind", das man mir aufdrückt und um das ich mich jetzt auch noch kümmern soll. Das hat mich voll gestresst und genervt, weil ich eh schon genug zu tun und zu bewältigen hatte. Da kann ich mich nicht auch noch um so ein Kind kümmern! Ich habe dann erst mehr damit anfangen können, als meine  Therapeutin nicht mehr "inneres Kind" gesagt hat, sondern "die kleine DieNeue". Da gab es plötzlich einen Bezug zu mir. Vorher war das wie was zusätzliches, ein Anhängsel, hatte nichts mit mir zu tun. Dann war es ich, nur in klein. ;)
Vielleicht hilft dir diese Sichtweise ja auch weiter? Vielleicht kannst du mit "die kleine Gassenpoet_in" etwas mehr anfangen?
Auch wenn du keine Persönlichkeit bei dir erkennen kannst, die du in dem Kind siehst, kennst du trotzdem zumindest die Geschichte des Kindes, das, was du als Kind erlebt hast, und weißt auch, was du damals gebraucht hättest. Soweit ich das mit dem inneren Kind verstanden habe, geht es ja darum, dass man sich sozusagen klarmacht, was man als Kind gebraucht hätte, und man sich das dann als Erwachsene gibt oder darüber trauert, die Gefühle raudürfen, die früher nicht raus durften oder konnten.

Mal zu deinen Stärken: Ich kenne dich nur über das, was du in diesem einen Beitrag schreibst und das ist jetzt nicht viel, aber ich möchte dir trotzdem ein paar Sachen sagen, die mir aufgrund deines Textes an dir positiv auffallen:
- du bist ehrlich zu dir selbst: Du siehst, dass du große Defizite hast und machst dir nichts vor. Du weißt, dass du was ändern musst, wenn du besser klarkommen willst und versuchst es anzugehen.
(Und mach dir da auch keine Vorwürfe, das du das erst jetzt merkst, seit sich deine Freunde von dir zurückziehen. Wie hättest du auch merken sollen, dass es nicht so optimal ist, sich so auf andere zu verlassen, wenn das bis dahin im Prinzip aber optimal funktioniert hat?)
Du sagst auch ehrlich, dass du das innere Kind irgendwie auch gar nicht willst. Sowas traut sich auch nicht jeder sagen, denn das könnte ja komisch rüberkommen oder man könnte denken, man wolle sich nicht ändern.

- du versuchst dich mit etwas (inneres Kind) auseinanderzusetzen, mit dem du nichts anfangen kannst und das dir irgendwie auch etwas widerstrebt, mit dem Ziel selber weiterzukommen. Du hättest auch sagen können "So ein Sch..., mit dem inneren Kind kann ich nix anfangen, ist mir zu blöd, ich mach das nicht in der Therapie". Du läufst nicht davon, sondern versuchst es.

- du lässt dir helfen, sowohl von deiner Therapeutin als auch von uns. Ich hasse es, wenn Leute stur sind und sich partout keine Hilfe holen, obwohl es offensichtlich ist, dass sie welche brauchen. Man steht da als Außenstehender dann so machtlos daneben.
Aber du bist offen für die Meinung anderer und bereit dazuzulernen.

- du kannst dich gut ausdrücken und deine Gedankengänge logisch und nachvollziehbar beschreiben. (Das mal nur so von einer ehemaligen Sprachwissenschaftsstudentin ;) )

Ganz allgemein zu diesen Punkten:
Diese Sachen kann kein 12-Jähriges Kind. Da bist du definitiv weiter!

Ich möchte dir auch noch ein Bild "mitgeben", das ich mal gemalt habe, als ich in der Klinik war. Die Therapeuten haben mir damals immer wieder gesagt, ich wäre unreif, aber trotz Nachfragen nie begründet wieso. Zudem haben sie nicht gesagt, sie hätten den Eindruck o.ä., sondern ich BIN so.
Ich war allerdings nicht der Meinung, dass ich komplett unreif bin, in manchen Bereichen sicherlich, in anderen aber auch überhaupt nicht. Nachdem die Therapeuten nicht auf meine Meinung eingegangen sind, habe ich versucht mich davon abzugrenzen.
Ich habe eine Wiese gemalt mit verschiedenen Blumen, ganz verschiedene Arten und in verschiedenen Höhen. So habe ich meine Persönlichkeit gesehen: Die verschiedenen Blumen als ganz verschiedene Facetten von mir, z.B. Kompetenz in meinem beruflichen Umfeld, wie ich mich ausdrücke, wie selbstständig ich bin, usw. Und jede Blume hatte eine andere Höhe, genauso wie meine Persönlichkeit in manchen Bereichen noch
wachsen kann/muss/soll, in anderen aber schon recht weit ist.
Mir hat das geholfen, mich nicht unterkriegen zu lassen und das ganze genauer und positiver zu betrachten. Ich sehe die schönen Blumen und sehe das Wachstum, von jeder, und auch die ganz kleinen Blümchen sehen schön aus, auch wenn sie noch wachsen müssen.

Du fragst, wie man Fortschritte erkennt... gute Frage. Ich glaube, es ist etwas schwierig Fortschritte zu beobachten, wenn man gar nicht weiß, was genau man beobachten soll. Von daher könnte es hilfreich sein, wenn du dir ein paar Kategorien überlegst, wo du Probleme hast und wo du etwas ändern möchtest, dann wird das ganze konkreter und erschlägt dich nicht so.
Du könntest z.B. folgende Kategorien machen: Haushalt / Körperpflege / berufliches / Umgang mit den anderen in der WG / Finanzen u.ä. Mal nur so als Beispiel. Vielleicht kannst du das ja zusammen mit deiner Therapeutin/deinem Therapeuten besprechen.
Dann könntest du z.B. beim Thema Haushalt konkrete Dinge überlegen, z.B. Wäsche waschen / Mülltonnen rausstellen nach Plan / was einfaches kochen / einkaufen...
Dann kannst du im Internet mal schauen, wie manche Sachen funktionieren (z.B. über helpster/ wikihow / Chefkoch o.ä.) Fürs Kochen kann ich dir das "Grundkochbuch" aus dem Heyne-Verlag empfehlen ( https://www.amazon.de/s?k=9783453855533&ref=is_s" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; ). Das enthält auch ganz einfache Sachen wie z.B. Kartoffeln kochen.
Und dann nach und nach mal ein "Projekt" angehen und dann siehst du an konkreten Sachen, was sich verändert.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße.
Zuletzt geändert von DieNeue am 3. Okt 2019, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
Gassenpoet_in
Beiträge: 6
Registriert: 15. Sep 2019, 17:01

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Gassenpoet_in »

Vielen lieben Dank, DieNeue! Du hast mich tatsächlich inspiriert und mir sehr viele Ideen überbringen können und vielen Dank auch für deine lieben Worte!
"Die kleine Gassenpoet_in" wirkt tatsächlich gar nicht mehr fremd und auch die Idee mit den Blumen finde ich sehr interessant. Ich habe vor wenigen Tagen einen Ableger von einer Pflanze abnehmen können, ich denke, dieser Ableger wird mein Begleiter.


Natürlich auch mein Danke an Bittermandel :)
DieNeue
Beiträge: 5363
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von DieNeue »

Hallo Gassenpoet_in,

das freut mich, dass du was damit anfangen kannst. Ich finde es immer schön, wenn ich mit meinen Erfahrungen, die ja nicht immer leicht waren, auch anderen helfen kann.

Ich fand es damals wirklich krass zu merken, dass so eine banale "Namensänderung" vom inneren Kind so einen großen Unterschied macht. Deshalb finde ich es auch so gut, dass du versuchst dich damit auseinanderzusetzen, auch wenn du erstmal nichts damit anfangen kannst. So kommst du dann auch immer einen Schritt weiter.

Wie Bittermandel schreibt, passiert  Veränderung in kleinen Schritten. Man kann nicht erwarten, dass von heute auf morgen alles anders wird und fertig. Leider. Es ist ein Prozess, der Geduld erfordert, aber ich finde es auch spannend, wenn ich merke, es geht was und bin gespannt, wohin mich der Prozess führt.

Das mit dem Ableger ist ja witzig! Das passt ja wirklich gut dazu. Von welcher Pflanze hast du denn einen Ableger? Wenn du den durchbringst, hast du auf jeden Fall einen grüneren Daumen als viele andere Leute. Ich kenne eine, bei der gingen sogar schon mal Kakteen ein ;)

Viel Erfolg bei deinen weiteren Schritten. Ich denke, dadurch dass du in Therapie bist und dir auch hier Anregungen holst, bist du auf einem guten Weg.

Du kannst gerne auch im Thread "Unordnung und Erschöpfung" mitschreiben. Da geht es auch um Probleme im Haushalt. Da kannst du auch Fragen stellen oder dir was erklären lassen, was dir bei anderen Leuten peinlich wäre.

Mir hilft auch das Ambulant betreute Wohnen sehr. Ein-, zweimal pro Woche kommt eine Sozialarbeiterin von der Diakonie und hilft mir im Alltag. Man kann mit ihr zusammen einkaufen gehen, kochen üben, man bekommt Hilfe bei bürokratischen Sachen und Entscheidungen, man kann über Probleme reden... Das ist ganz individuell, je nachdem, wo man Hilfe braucht. Vielleicht wäre das auch eine Überlegung wert. Dann wärst du nicht auf dich allein gestellt, bist aber auch nicht abhängig von Freunden oder Mitbewohnern.

Viel Glück für deinen Ableger und alles Gute für dich :)

Liebe Grüße,
DieNeue
Lebenslöwe
Beiträge: 68
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Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Lebenslöwe »

Hallo Gassenpoet_in,

wenn einem das innere Kind völlig fremd ist, dann hilft nur eins: Es kennen lernen. Wie im richtigen Leben auch.
Mir hilft es, mir das Kind zu visualisieren. Ich hab dazu ein Kinderfoto von mir, wo ich finde, dass das ganz gut passt. Und dann überlege ich halt, was diesem kleinen Kind in mir gerade gut tun würde. Ein Buch lesen, eine warme Badewanne, einfach mal weinen, einen Witz erzählen.

Ich stelle mir dann vor, dass mein inneres Kind neben mir auf dem Bett sitzt und ich es in den Arm nehmen kann und dann oft einfach nur mit ihm dasitze und sage: "Ist grad nicht einfach. Aber wir sind jetzt immerhin zu zweit." :) Das hat bisschen Übung gebraucht, aber mittlerweile funktioniert es ziemlich gut.

Ich wünsche dir viel Liebe und Geduld, für dein inneres Kind und dich selbst!!! Ihr zwei schafft das, da bin ich mir sicher! ;)

Lean
Lebenslöwe
Beiträge: 68
Registriert: 21. Sep 2019, 13:34

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Lebenslöwe »

P.s.: Was mir auch hilft:
Mir all das selbst zu geben, was ich als Kind damals gebraucht hätte, und nicht bekommen habe oder nicht genug. Und wonach ich mich immer noch sehne.
Ich bin 22 und hab immer noch Stofftiere. Und höre grad am liebsten Kinderlieder, wie z.B. das hier: https://www.youtube.com/watch?v=V3uFMgb ... r&index=27 :D
DieNeue
Beiträge: 5363
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von DieNeue »

Hallo Bittermandel,

das Ganze nennt sich Ambulant Betreutes Einzelwohnen. Schau mal hier:
https://www.diskussionsforum-depression ... tes+Wohnen" onclick="window.open(this.href);return false;
Da hab ich mal paar Infos hier reingestellt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Aurelia Belinda
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Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hahaha, lustig Liebe Bittermandel,

Das stelle ich mir richtig bildlich vor....zum schmunzeln. Übrigens ich bemühe mich auch z.Z. um ambulante Betreuung. Seit DieNeue und Peter mir hier das “schmackhaft“ gemacht haben.
Nur leider ist das Prozedere nicht so leicht, weil bei uns beiden gesundheitlich alles im A...ist.
Deshalb wurde zuerst auf Pflege Antrag gedrängt. Jetzt sind wir da noch nicht mal im Klaren wie es genau weiter geht...Bürokratie und gefühlt tausend Termine. Gleichzeitig sollte man sich jetzt um die nächsten Termine wegen Betreuung kümmern, Halloooo?
Ich heiss ja nicht “mach mal schnell“ die kennen meinen Kopf nicht. Na ja.
Ich versinke hier im Blätterwald, auch heute wieder. Mir reicht's.
Ein Schnuffeltier namens “Muckelchen“ hihi, hatte ich auch lange. Stofftier das aussah wie ein kleiner Hundewelpe....

So, ich lass euch mal wieder alleine.
War glaub ich etwas vom Thema ab.

Grüße euch, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Bittermandel,
Wie bitte? Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Lebendigkeitsbescheinigung????
Was soll das denn bitte....
Der Oberhammer, ehrlich.
Da soll man nicht bekloppt werden.

Grüße dich herzlich, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Peter1 »

Hallo
So eine Lebendigkeits Bescheinigung wird auch hin und wieder von der Rentenkasse verlangt. Wie oft ist schon Rente für verstorbene Angehörige kassiert worden?

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Aurelia Belinda
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Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Bittermandel,
Deine Mutter hätte ja fragen können ob sie ihn mal streicheln wollen um seine “lebendige“ Reaktion zu sehen, hihihi
Arme Welt....

Ja, das stimmt Peter.
Aber für den Antragsteller ein Aufwand, und ziemlich kurios und makaber....
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Frau_Wal
Beiträge: 134
Registriert: 6. Aug 2018, 19:18

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Frau_Wal »

Hallo Gassenpoet_in,

in lebenspraktischen Fragen ist das Internet ein Segen. Auf Youtube bin ich schon über viele interessante Videos gestoßen, obwohl ich nicht mal explizit danach gesucht hatte, z.B. wie man einen Zwetschgenkuchen am besten belegt, so dass möglichst viel Obst draufpasst oder wie man eine Toilette reinigt. DieNeue hat oben ja auch schon einige Links geteilt. Das ist eine gute Möglichkeit, sich anonym zu informieren und von anderen zu lernen. Natürlich solltest du nicht alles ungeprüft glauben, was dir jemand erzählt und nicht alles kaufen, was Leute im Internet toll finden, aber das grundlegende Vorgehen bei alltäglichen Aufgaben kann man sich da schon abschauen. Wenn du gute Freunde in deinem Umfeld hast, kannst du ihnen vielleicht auch anbieten, bei Haushaltstätigkeiten zu helfen um es dabei zu lernen.

Und dann hilft nur noch: üben, üben, üben. Das erste Fenster wird sicher nicht auf Anhieb streifenfrei, aber es ist nach deinen Bemühungen sicher sauberer als vorher und beim zweiten Versuch geht es dir schon besser von der Hand. Beim Kochen lernen habe ich gute Erfahrungen mit Fertiggerichten gemacht. Da steht genau drauf, was du machen musst. Und wenn es beim ersten Mal funktioniert hat, verfeinerst du das Gericht beim zweiten Versuch mit zusätzlichem Gemüse, anderen Gewürzen oder machst eine weitere Beilage dazu. Dann kann nicht allzu viel schiefgehen, du bekommst auf jeden Fall was essbares raus und kannst stückchenweise deine Erfahrung vergrößern.

Verlang bitte nicht von dir, dass du alles auf Anhieb perfekt können musst. Gib dir Zeit zum Lernen und arbeite dich in kleinen Schritten voran.

Alles Gute für dich,
Frau_Wal
Waldbär
Beiträge: 120
Registriert: 1. Mär 2018, 09:38

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Waldbär »

Ich wärme diesen Thread wieder auf, weil ich in der Akutklinik im Februar/März diesen Jahres (2019) mit meiner Psychotherapeutin auch am inneren Kind gearbeitet habe und diese folgenden "Dinge" zur Pflege des inneren Kindes entwickelt habe:

1. In die Natur gehen
2. Literatur lesen
3. Selbst Kunst machen und angucken (Zeichnen, Malen, aber auch Ausstellungen besuchen)

Wie schauts bei euch aktuell mit eurem inneren Kind aus, und was macht ihr, um es zu pflegen oder ihm Gutes zu tun?
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von riverflow »

Ich gehe super gerne in die Natur, lese oft, lerne eine Sprache, mache Sport, besuche gerne kulturelle Dinge, treffe mich gerne mit Bekannten bin gerne aktiv - aber als Erwachsene. Ich bin eins, ich bin erwachsen mit all meinen Erfahrungen.
Mit dieser Abspaltung eines inneren Kindes kann ich nicht sehr viel anfangen.
Ich bin ich - als Ganzes.
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Auch ich kann mit dem inneren Kind nichts anfangen. Ich mache im Moment eine VT um die Fehler, die in meiner Kindheit und Jugend gemacht wurden, auszubügeln. Kann das innere Kind sich besser gegen psychische und physische Gewalt wehren, als ich früher? Ich glaube nicht !
Zu meinem Psychiater und meiner Thera habe ich gesagt, ich hätte zwei Persönlichkeiten. Auf der einen Seite ist der gesunde Peter. Auf der anderen Seite ist der gestörte Peter, der mir immer wieder einredet, das ich Angst habe, in Panik gerate, traurig bin. Auch dunkle Gedanken kommen von ihm. Der gesunde Peter schreit dann um Hilfe. Zum Glück war der gesunde immer stärker als der Andere. Wo soll ich da noch ein Kind unterbringen?

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Katerle
Beiträge: 11259
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Katerle »

Hallo ihr Lieben,

mit dem "kleinen Kind" kann ich auch mehr anfangen, aber inzwischen auch mit dem "inneren Kind". (Das zutiefst verletzt wurde und zum Schweigen verdonnert). (psychische und physische Gewalt erfahren). Es fühlte sich hilflos und hatte Angst...

Danke auch an dieNeue für die tolle Erklärung, auch mit den Blumen. Kann mich da gut hineinversetzen.

Liebe Grüße
Katerle
Frank70
Beiträge: 147
Registriert: 28. Aug 2019, 13:54

Re: Wenn das innere Kind einem völlig fremd ist

Beitrag von Frank70 »

@katerle: stimme sowas von zu.
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