Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Gartenkobold,

keine Ahnung ehrlich gesagt. Es kommt beim GdB ja nicht auf konkrete Diagnosen an, sondern es ist eine "seelische Erkrankung". Eine wirklich stichhaltige Diagnose, was ich überhaupt habe, gibt es leider auch nicht durch den Gutachter. Es läuft weiterhin als "rezividierende Depression", auch wenn es bisher nur eine Episode gibt.
Ich überlege, ob ich, sobald das Urteil des Sozialgerichts kommt, in Berufung vor dem Landessozialgericht gehe. Ein Verschlimmerungsantrag hat vermutlich wenig Aussicht auf Erfolg, weil das Gutachten ja nur ein paar Wochen alt ist und sich seitdem auch nichts verändert hat.

f32
Gartenkobold
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
SonneundDunkenheit
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Beim GdB werden die einzelnen Diagnosen nicht zusammen addiert. Maßgeblich sind die Einschränkungen in ihrer Gesamtheit. Es geht letztendlich darum zu klären in welchem Umfang die festgestellte Einschränkung -im Vergleich zum Gesunden - im alltäglichen Leben beeinträchtigt. Hier ist leider sehr viel Interpretationsspielraum und bei psychischen Diagnosen noch schwammiger als bei körperlichen Beeinträchtigungen.
Ich habe in meinem Berufsalltag schon sehr viele Bescheide bezüglich des GdB in der Hand gehalten und nicht selten gestaunt wie hoch oder leider eben auch wie niedrig er im Vergleich zur Erkrankung und wie groß die Spannbreite bei der selben Grunderkrankung war.
Auf Diagnosen kommt es indirekt schon an. Eine komplexe PTBS impliziert beispielsweise andere Beeinträchtigungen als eine narzisstische Persönlichkeitsstörung....beides sind seelische Erkrankungen.
@f32: Was würde denn bei einer Klage vor dem Landessozialgericht inhaltlich passieren? Eine erneute Begutachtung?
Schönen Abend
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Sonneunddunkenheit,

ich vermute, dass das Landessozialgericht ein weiteres Gutachten in Auftrag geben müsste, schließlich werden bei einer Berufung die Beweise neu aufgenommen. Ich glaube, dass es nicht ausreicht, das (jetzige) Gutachten wiederzuverwenden. Aber ich bin mir nicht gänzlich sicher. Ich hätte (zu teuer, daher für mich nicht relevant) auch die Möglichkeit, selbst ein weiteres Gutachten in das Verfahren einzubringen.

f32
Pfadi
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Pfadi »

Hallo f32,

könntest du nochmal schreiben, warum ein GdB für dich so wichtig ist, der Thread ist ja schon etwas länger.
Die Rechtsmittelinstanz fordert nur ein neues Gutachten an, wenn das vom SG zugrunde gelegte lückenhaft ist oder aus anderen Gründen Fragen aufwirft (etwa weil der Gutachter befangen gewesen sein könnte).

Du schreibst von einer rezidivierenden Depression. Steht hinter dem f32 noch eine Aussage zum Schweregrad? Nimmst du Antidepressiva, die nichts wirken?

Viele Grüße

Pfadi
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Pfadi,

ohne Schwerbehinderung kann ich nicht verbeamtet werden. Damit würde ich weder in dem von mir gewünschten Beruf arbeiten können und mein Alternativwunsch wäre auch nur mit Verbeamtung möglich. Von daher ist es einerseits für den Beruf wichtig. Andererseits ist es für mich aber auch wichtig, um endlich mal Anerkennung für mein Leid zu bekommen. Es wird (von Seiten der Behörden) ja immer als Gejammere abgetan, dass ich schwer erkrankt bin.

Eine rezividierende Depression habe ich (meiner Meinung nach nicht), sondern eine komische chronische Form. Für eine rezividierende Depression hätte es zwischendurch ja mal besser sein müssen. Seit 2009, als die ersten Symptome kamen, war es aber nie besser. Der Gutachter nennt es F33.8. Die meisten Ärzte nennen es F33.2 und/oder F60.

Antidepressiva hatte ich schon sehr viele genommen (quasi alles außer MAO-Hemmer und Lithium). Deswegen nehme ich nicht mehr. Ich bin zwar gerade auf der Suche nach einem Psychiater, damit man Ketamin vielleicht mal probieren könnte. Aber die Psychiater, zu denen ich mit Auto kommen könnte, nehmen keine Patienten mehr auf. Ich muss also warten, bis sie wieder Platz haben.

f32
Pfadi
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Pfadi »

Hallo f32,

wenn es für eine Verbeamtung förderlich ist, dann ist es natürlich ein Grund. Nur: ich bin auch Beamtin und weiß, dass es eine spezielle Vorschrift dazu nicht gibt. Bist du dir sicher?

Ansonsten scheint es uns ähnlich zu gehen. Auch ich bin schon mehrere Jahre non stop depressiv. Meine Diagnose lautet auch rezidivierende D., mittelgradig.

Meinen G.d.B habe ich im wesentlichen wegen meiner Schwerhörigkeit (ich trage auch Hörgeräte) und habe einen beidseitigen Tinnitus. Die Depressionen haben keine Verschlechterung des GdB gebracht.

Vg Pfadi
Patex
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Patex »

Hallo zusammen,

auch ich habe heute den Bescheid des Landratsamts zugesandt bekommen. Nach meinem Empfinden wird der GdB vermutlich per Würfel o.ä. festgestellt?

Angegeben im Antrag hatte ich folgende Diagnosen:
-Schwere Depression (F32.2)
-Schlafapnoe (behandelt durch CPAP)
-Leichte COPD
-Bluthochdruck (gut durch Medi's eingestellt)

Dass die letzten beiden Diagnosen kaum was bringen war mir klar. Wegen der Depression bin ich nun aber seit fast 2 Jahren AU. Es geht mir einfach nicht gut und bin froh, wenn ich irgendwie das notwendigste bewältigen kann.
Zur GdB- Festellung wurde scheinbar nur der Hausarzt per "Kreuzchenfragebogen" hinzugezogen.
Weder Fachärzte (Psychiater, Schlaflabor....) geschweige denn der Psychotherapeut wurden kontaktiert.

Ergebnis: GdB = 20

Mir ging es hauptsächlich um den Schutz meines noch bestehenden Arbeitsverhältnisses. Da taugt dieses Ergebnis aber nicht.
Ob sich bei da ein Einspruch wirklich lohnt??

LG Patex
Schlumpffine
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Patex,
schade, dass es nur ein GDB von 20 wurde.
Aus persönlichen Erfahrungen und Kampf mit dem zuständigen Landesamt, kann ich Dir nur immer wieder die oben im Threat angesprochene Vorgehensweise nahelegen.
Alle für Dich nutzbringenden Gutachten/Arztberichte in Kopie an den Antrag heften. Das macht leider sehr viel Arbeit, die sich aber lohnt. Reine Diagnosen/-schlüssel bringen rein gar nichts.
Bsp: Leichtgradige COPD (Schweregrad I) Der Schweregrad I ist durch eine leichte Atemwegsobstruktion charakterisiert (FEV1/VK < 70 %, aber FEV1 80 % Soll), in der Regel bestehen chronischer Husten und/oder Auswurf. Atemnot wird häufig noch nicht bemerkt.
Wenn so etwas in den Berichten steht, ist der GDB sehr niedrig anzusetzen.
Wenn natürlich andere Werte vorliegen, sieht das ganze schon anders aus.
Zu Deiner Frage "Lohnt sich ein Einspruch"?
Du müsstest einen GDB von 50 oder 30+Gleichstellung benötigen um Deinen Wunsch realisieren zu können. Ohne weitere ausführliche Belege würde ich aus meiner Sicht die Warscheinlichkeit als gering bewerten.
Wer sich aber gerade in einer Depriphase befindet, fallen gerade solche Anträge sehr schwer.
Beachte bitte die Austeuerungsfrist von 78 Wochen.Danach musst Du dich Arbeitssuchend melden (145 SGB III).
Gruss Schlumpffine
Zuletzt geändert von Schlumpffine am 10. Apr 2022, 15:26, insgesamt 2-mal geändert.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Patex
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Patex »

@Schlumpffine
Erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Meine Antwort kommt etwas spät, aktuell durchlebe ich nicht gerade die beste Phase.

Meine Hoffnung war, dass nach Aufforderung des Amtes von den Ärzten ordentliche Berichte gesendet werden. Wenn ich vorab Ärzte auf Berichte ansprach bekam ich Antworten wie "das soll lieber mal das Amt abfragen, dann müssen die bezahlen"...... ? ;-/

Dass Bluthochdruck keinen GdB rechtfertigt war mir klar- ich hatte es dennoch in den Antrag geschrieben, da es ja einen Zusammenhang zur Depression geben könnte.

Dennoch sehe ich mich eingeschränkt im Alltag. Alleine durch die nächtlichen Apnoen bzw. das CPAP- Gerät würde ich ständig den leichten Schlaf meiner Frau stören. Das führte zu getrennten Schlafzimmern- auch das belastet mich ohne Ende.
Wegen der Depression bin ich nun schon "ewig" AU zu hause. Dass unsere Haustürklingel abgestellt ist bemerken manche Leute und klopfen an die Tür- dann verstecke ich mich im eigenen Haus. Bevor ich das Telefon abnehmen kann checke ich die Telefonnummer wer das wohl ist. Und, bevor ich einen Supermarkt betrete schau ich die Autos auf dem Parkplatz durch, ob da jemand ist dem ich mich nicht erklären möchte. Ggf fahre ich eben ohne Einkauf wieder nach Hause. Da fahre ich dann 2 mal am Haus vorbei um die Lage zu klären-.....
Abends sitze ich manchmal da,und werde plötzlich unfassbar traurig- für außenstehende muss das lustig alles aussehen. Zur Erklärung: Ich bin Groß (190cm), breit und stattlich gebaut. Habe lange Harre und Bart.... also eigentlich jemand dem man auf den ersten Blick nicht zutraut in Tränen auszubrechen wenn er z.B. in den Nachrichten schlimme Bilder sieht.

Die Aussteuerung aus dem Krankengeld erfolgte bereits im August vergangenen Jahres. D.h. aber auch, dass das ALG bald endet. Einen Antrag auf EMR habe ich gestellt!
Nach der Erfahrung mit dem GdB bin ich allerdings arg pessimistisch und habe Angst bzw. Bedenken was die EMR angeht.

Gegen den GdB- Bescheid werde ich Einspruch einlegen, mal sehen was dabei rauskommt. Hierfür werde ich nochmals um Hilfe beim VDK erbitten und hoffe, dass es diesmal besser läuft.

LG Patex
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Huhu,

mal eine allgemeine Frage.
Ich habe ab 01.01.21 30 Grad der Behinderung erhalten.

Wenn ich das jetzt steuerlich richtig verstehe? Bekomme ich doch automatisch einen Freibetrag für das Jahr von 620€ oder? Irgendwie erhöht meine Steuerprogramm meine Zurückzahlung nur um 200€ und jetzt stehe ich auf em Schlauch.

Vll. Kann mir hier noch jemand helfen?
Oder habe ich das jetzt einfach nur falsch verstanden?

Danke und einen schönen Abend
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Winterkind04,

automatisch bekommst du den Steuerfreibetrag nicht, sondern du musst dem FA das schon noch mitteilen - zum Beispiel über die Einkommensteuererklärung.

Wenn du einen Freibetrag von 620€ (zusätzlich zu den sonstigen Freibeträgen) hast, heißt das aber nicht, dass du 620€ weniger Einkommensteuern bezahlst, sondern dass dein zu versteuerndes Einkommen um 620€ reduziert wird, dass du also auf die letzten 620€ deines Bruttojahresgehalts keine Steuern mehr bezahlst. Bei deinem Einkommen (müsste ja dann grob bei 35.000€ liegen), werden also so versteuert, als hättest du nur 34.380€ in dem Jahr verdient.

f32
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Danke
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo ihr Lieben,

jetzt ist es bei mir entschieden: Ich bin nicht schwerbehindert, sondern soll mich nicht so anstellen. :-(

f32
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Huhu,

darf ich Fragen ob du nur kein 50 Grad bekommen hast?
Ich bin gerade im Widerspruchsverfahren habe 30 Grad unbefristet erhalten…

Viele Grüße
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Winterkind,
Winterkind04 hat geschrieben:darf ich Fragen ob du nur kein 50 Grad bekommen hast?
so ist es bei mir auch. Ich habe GdB 30, der ja im Prinzip wertlos ist, aber mehr ist nicht möglich, weil ich nicht krank genug wirke.

f32
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Huhu,

empfehle dir wie hier oft genug geschrieben Widerspruch einzulegen und deine Unterlagen anzufordern - auch das ärztliche Gutachten. Dass für den Grad der Behinderung entscheiden ist.
Habe formell Widerspruch eingelegt die Unterlagen angefordert und dann die Begründung nachgereicht.
Bei mir ist es so, dass ich chronische Schmerzpatientin noch zusätzlich bin - sie haben mir chronische Schmerzen anerkannt aber die körperliche Grunderkrankung nicht - wo kommen dann meine Schmerzen her… und das ich seit 2012 Therapien machen etc. auch Nicht (obwohl ich ab dort Unterlagen eingereicht habe) die Ärztin schreibt in ihrer Stellungnahme ab 2017 … aha…
Mal schauen was jetzt im WS rauskommt…
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Bin ja schon 10 Jahre erkrankt und das macht ja schon einen Unterschied…
Ich werde nach em Widerspruch auch auf die 50 klagen wenn ich sie jetzt nicht bekomme…
Dass, war von Anfang an klar - dass, ich das mache…
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Winterkind,
Winterkind04 hat geschrieben:Hempfehle dir wie hier oft genug geschrieben Widerspruch einzulegen und deine Unterlagen anzufordern - auch das ärztliche Gutachten. Dass für den Grad der Behinderung entscheiden ist.
das ist ja schon alles geschehen. Es ging nicht mehr um den Widerspruch, sondern es war bei mir schon das erstinstanzliche Klageverfahren vor dem Sozialgericht. In Berufung werde ich, denke ich zumindest, nicht mehr gehen. Dreimal abgewiesen zu werden, reicht mir eigentlich.

f32
Winterkind04
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Winterkind04 »

Oh, dass war mir nicht klar.

Mit welcher Begründung dann 30 Grad
Hattest du anwaltliche Unterstützung?
Hattest die 30 Grad von Anfang an oder dies ist später erst gekommen?
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Die GdB 30 habe ich wegen rezividierender Depression (F33.8) bekommen. Einen Anwalt habe ich mir nicht genommen. Juristisch ist es ja ein sehr einfaches Verfahren.
30 wurden gleich bewilligt.
SonneundDunkenheit
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@Winterkind:
Ich bin gespannt was in deinem Widerspruchsverfahren heraus kommt. Erkrankungen werden ja nicht addiert und letztlich entscheidet die Erkrankung mit den meisten Beeinträchtigungen im Vergleich zum"Gesunden".
Ich habe im Laufe meines Lebens diverse Diagnosen dazu bekommen und immer wieder wurde von den Fachärzten empfohlen ich solle doch einen Aktualierungsantrag stellen. Das habe ich bislang ganz bewusst nicht gemacht, weil ich aufgrund meiner angeborenen Grunderkrankung bereits seit 30 Jahren einen unbefristeten GdB von 60 habe. Klar sind in dem Bescheid die psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen nicht berücksichtigt, aber letztlich ist es arbeitsrechtlich egal warum ich den GdB habe.

Ich hatte beruflich mit (schwer) kranken/ beeinträchtigten jungen Menschen zu tun. Es hat mich immer wieder erstaunt (und verärgert), wie unterschiedlich schwer die gleichen Diagnosen bewertet werden. Da ist viel Subjektivität im Spiel und dies nicht nur bei psychischen sondern auch bei körperlichen Einschränkungen.

Drück dir fest die Daumen, dass dein Widerspruch von Erfolg gekrönt ist.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
T Ally
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von T Ally »

f32-axolotl hat geschrieben:Die GdB 30 habe ich wegen rezividierender Depression (F33.8) bekommen. Einen Anwalt habe ich mir nicht genommen. Juristisch ist es ja ein sehr einfaches Verfahren.
30 wurden gleich bewilligt.
Seit fünf Jahren hatte ich bereits einen GdB von 40 mit Gleichstellung. Basierend auf chronischer Depression (Dysthemie und rezidivierende Depression) und einer PS. Nach vielen Klinik- und Rehaaufenthalten, langer Therapie und nun LTA Maßnahme trotz bestehendem Arbeitsverhältnis, habe ich einfach mal Unterlagen an das entsprechende Amt geschickt.
Nunmehr kam im Alter Ü40 die Diagnose ADHS hinzu.
Ich habe sofort unbefristet 50 GdB erhalten. Meine etwas lädierten Knochen (Arthrose) wurden ebenfalls mit berücksichtigt.

Im Rahmen der LTA Maßnahme habe ich einige Menschen kennengelernt, die in meinen Augen (und offensichtlich) körperlich sehr eingeschränkt sind und trotz Überprüfung und Widerspruch einen geringen GdB erhalten haben.
Ich denke, es liegt zu einem großen Teil an der jeweils zuständigen Stelle und dann auch noch am zuständigen Bearbeiter, der bestimmt nicht immer eine medizinische Ausbildung hat.

Ich hätte gar nicht so schnell mit meinem „Erfolg“ gerechnet; bin aber sehr froh, da meine gesamte Zukunft im Hinblick auf die Arbeit gerade auf Messers Schneide steht.
Amnesiac
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von Amnesiac »

Hallo! Frage in die Runde: in meinem Feststellungsbescheid steht keinerlei Aussage zu einer Befristung.
Heißt das automatisch, dass der Bescheid unbefristet ist und nicht alle paar Jahre überprüft wird?
Der angehängte Bescheid für die Steuer ist ausdrücklich unbefristet.
LG
Amnesiac (der Name ist Programm)

Ich kann sehr gut Mitmenschen umgehen.
f32-axolotl
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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Beitrag von f32-axolotl »

Hallo Amnesiac,
Amnesiac hat geschrieben:Heißt das automatisch, dass der Bescheid unbefristet ist und nicht alle paar Jahre überprüft wird?
Der angehängte Bescheid für die Steuer ist ausdrücklich unbefristet.
ich bin mir nicht absolut sicher mit meiner Antwort. Ich nehme mal an, dass du einen GdB von 30 oder 40 hast. Bei einer Schwerbehinderung (also GdB 50 oder höher) wird zumindest der Schwerbehindertenausweis fast immer befristet, sodass sich da deine Frage gar nicht stellen würde.

Deine Feststellung sollte daher unbefristet gelten. Aber unbefristet heißt ja nicht unumkehrbar für immer. Ich denke (nach § 48 Abs. 1 Satz 1 SGB X) hätte das Versorgungsamt zumindest die Möglichkeit, irgendwann den Bescheid auch wieder mit Wirkung für die Zukunft aufzuheben. Ob das in der Praxis auch je gemacht wird, kann ich nicht sagen.

f32
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