Nicht-diagnose-kompetent rzte

[Asefried A.]

Hallo, nach meiner Einschätzung schlittere ich seit Jahren immer tiefer in eine Depression hinein. Weil ich nicht wirklich sterben will, habe ich einige Ratgeber zum Thema gelesen, und alle sagen immer wieder: gehen sie zu ihrem Arzt! Und hier beginnt das Problem: Die Ärzte, bei denen ich bisher war, sehen das Problem nicht. Ich habe zwar auch schon Antidepressiva bekommen, doch ich habe keine stimmungsaufhellende Wirkung verspürt. Ich bin immer noch regelmäßig in ernsthafte Suizid-Gedanken verfallen. Meine Ärztin, die mir das Medikament verschrieben hat, kümmert das gar nicht. Ich habe es mittlerweile einfach abgesetzt, weil es mich fett und antriebslos gemacht hat. Das hat sie gleichmütig hingenommen. Es interessiert sie überhaupt nicht, was für einen Verlauf die Depression nimmt, oder ob es überhaupt eine ist, oder ob es vielleicht organische Ursachen hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich eine sehr gute Fassade habe. Beim Arzt sieht man die souveraene Power-Frau Asefried, ich kann einfach nicht vermitteln, dass das alles komplett zusammenfällt, wenn ich meine Tür daheim hinter mir zumache. Ich fürchte, ich bin vielleicht einfach unglaubwürdig? Was soll ich da tun? Ich würde wirklich gerne diesen seit Jahren immer schlimmer werdenden Gemütszustand loswerden! Gibt es Fachärzte für Depressionen? Und wie findet man sie? Alle Ratgeber schreiben, dass Depressionen schlimmer werden, wenn man sie nicht behandelt. Und auch, dass man genau untersuchen muss, was die Ursachen sind - eben nicht immer ausschliesslich nur psychische Dinge! Und mein Leben wird immer schlimmer, ich habe es immer weniger im Griff, ich merke selber, wie ich einfach aufgebe. Was soll ich tun? wer kann noch helfen, ausser dem arzt? asefried

[bit]

liebe asefried, das kenne ich von mir selbst. lächeln auf und durch, nicht wahr ?? funktionieren und den äusseren schein aufrecht erhalten bis zum umkippen, ja ?? und zu hause bist du unfähig zu allem..... tja.... du bist nicht unglaubwürdig, aber du machst der welt was vor. ich weiss ja nicht, was du deiner ärztin übrhaupt mitgeteilt hast, aber gleichgültigkeit ist übel. auf jeden fall. es ist schwer, einen guten arzt zu finden, die erfahrung habe ich auch gemacht. erkundige dich bei kriseninterventionszentren oder so was. die wissen meist, welche ärzte ihren namen verdienen und wer sich mit welchem problem beschäftigt. du wirst einen arzt finden der dich ernst nimmt. dann nimm auch du dich ernst und mach ihm nicht vor, sondern sag ihm, wie schlecht du dich fühlst. dafür brauchst du dich nicht zu schämen. du bist nicht nur was wert, solange du funktionierst. du bist etwas wert, weil du du bist. gib nicht auf und suche weiter, du wirst hilfe finden. und du kannst hier über deine gefühle und probleme schreiben. das erleichtert und nimmt chon mal viel druck weg. und beim schreiben wird einem slbst oft vieles klarer. es hat eine geradezu therapeutische wirkung. und es gibt hier menschen mit ähnlichen problemen, du bist nicht allein und kannst hier verständnis, rat und denkanstösse bekommen. in diesem sinne sei willkommen hier, bit

[juan chili]

hallo asefried.antidepressiva sollen eigentlich den antrieb steigern und nicht verschlechter.das heißt man hat dir entweder was falsches verschrieben oder du hast es nicht vertragen.manchmal muß man mehrere antidepressiva ausprobieren bis man das richtige für einen gefunden hat.welches hast du denn genommen und wie lange?

[Captain Kirk]

[artemis]

Hallo Asefried, du fragst welches der richtige Facharzt bei Depression ist. Nun das sind als erstes Psychiater und Ärzte für Psychotherapeutische Medizin zu nennen. Dort bis du für Diagnose und Suche nach dem für dich passenden Medikament richtig. Bei was für Ärzten/Fachärzten warst du denn bisher? Liebe Grüße von Arte

[Asefried A.]

Hallo, vielen Dank für Eure Antworten. Um auf Eure Fragen zu antworten: Im konkreten Fall war ich bei meiner Hausärztin. Ich dachte immer, für Psychiater oder andere Spezialisten bräuchte man eine Überweisung? Genommen habe ich Amitriptylin, 50 mg/Tag und das mehrere Monate lang. Beim Arzt zusammenbrechen kann ich gar nicht. Soweit gehen lassen kann ich mich nur, wenn ich allein bin oder bei Menschen, die mir sehr nahe stehen. Wie finde ich denn solche Kriseninterventionszentren? Liebe Grüße, asefried

[Commander Data]

Hallo Asefried, "fett und antriebslos", dann ist es mit Sicherheit das falsche Medikament. Mein Medi hat bei mir genau das Gegenteil bewirkt (bei nahezu Null Nebenwirkungen) und ich bin froh, es genommen zu haben. Vergiß den Hausarzt bezüglich psychischer Probleme. Für einen Psychologen oder Neurologen brauchst du keine Überweisung. In welcher Gegend wohnst du? Vielleicht kenne ich ja einen guten... Viele Grüße Data

[Asefried A.]

hallo data, ich wohne in der westpfalz. was fuer ein medikament hattest du? meines ist ein sog. trizyklisches AD, und die gehoeren ja schon nicht mehr zur neuesten generation. ich weiss auch nicht, warum sie mir das gegeben hat. viele gruesse, asefried

[Commander Data]

Hallo Asefried, Westpfalz ist leider sooo weit weg. Hättest du Niedersachsen gesagt, hätte ich vielleicht jemanden gewußt. Mein Medikament heißt "Fluoxetin". Es hat bei mir fast keine Nebenwirkungen, d.h. genaugenommen sind es zwei, die ich festgestellt habe, na ja, oder vielleicht nur eine, und das ist ein leichter Libidoverlust (sehr praktisch, wenn man allein lebt *g*) und leichte Orgasmusprobleme (wenn ich das jetzt mal hier so frei heraus sagen darf). Weiterhin regt es definitiv nicht den Hunger an. Ich habe seit Beginn der Einnahme schon 7 kg abgenommen (2kg pro Woche), aber das kann auch durch meine plötzlich wiedererwachte Lebenslust verursacht worden sein (und meine Lust darauf, mich mal wieder um meinen Körper zu kümmern, ich "hungere" auch zusätzlich, aber ich ertrage den Hunger sehr gut), die ich aber schon habe, seit ich bei dieser Ärztin war, das Fluoxetin hat das dann noch verstärkt (seit 5 Tagen geht es mir regelrecht blendend - Jenny würden sagen, normal *g*). Eine bekannte Nebenwirkung ist ja Mundtrockenheit, aber das hatte ich nur einen Tag, dann war es vorbei. (Vielleicht sabbere ich aber ohnehin zuviel. *ggg*) Meine Dosierung: Die ersten 14 Tage jeweils eine Kapsel (20 mg), danach 40 mg. Also, die beste Wirkung von dem Zeug ist, daß es stabilisiert, ich habe seit dem keinen "Absturz" mehr erlebt, und diese Woche wäre ich garantiert abgestürzt ohne die Medikamente. (Oder nicht? Wer weiß...) Na ja, wie das Fluoxetin sonst wirkt auf die Leber oder das Gehirn oder was weiß ich, kann ich nicht sagen, wird sich noch herausstellen. Einen Versuch ist dieses Medikament jedenfalls wert. Beste Grüße Data

[Nachttaube]

Hallo Asefried, vielleicht kann Dir diese Web-Adresse helfen http://www.kv-pfalz.de/ Hier kannst du Ärzte und Therapeuten suchen. Für NRW gibt es dazu sogar eine Telefonnummer: 0800 / 6 22 44 88 Dieser Service sucht mit Dir die geeigneten Ärzte und Therapeuten mit den jweiligen Schwerpunkten. Vielleicht können Sie Dir auch eine Telefonnummer für Westpfalz geben. gruß

[artemis]

Hallo Asefreid, trizyklische ADs sind nicht prinzipiell schlecht. Sie haben "nur" den Nachteil, daß sie gelegentlich mehr Nebenwirkungen machen. Ihre Wirkung ist aber sehr gut und das ist der Grund, warum sie immer noch ihre Berechtigung haben. Wenn man sie also verträgt, ist man damit oft sehr gut beraten. Da du mit deinem Medi aber nicht klargekommen bist und wohl auch nicht das große Vertrauen zu deiner Hausärztin hast, solltest du so bald wie möglich einen Facharzt aufsuchen. Mit ihm zusammen und etwas Geduld wirst auch du das für dich richtige Medi finden. Liebe Grüße von Arte