Diskussionsforum Depression

Hallo,ich bin 52,weiblich,leide seit 40 Jahren,also seit Kindheit an Depressionen und hab eine Frage.Was mache ich,wenn ich immer wieder so traurig und verzweifelt von,dass ich nichts wert bin? Mein Freund ist pakistani,20 Jahre jünger und strenger Moslem.nun hab ich schon mehrfach versucht,die Beziehung zu beenden ,da ich einfach nicht den Halt erfahre,den ich brauche.Familie,Kumpel,Gemeinde,alles wichtiger als ich.es darf auch keiner wissen,dass wir zusammen sind/waren.Aber ich selbst fühl mich bei jedem Mensch,hilflos,allein gelassen,und ich fühl mich irgendwie gefühllos.deshalb hab ich ihn jetzt gesagt,ich kann nicht mehr.was kann ich tun,wenn bei jedem Mann dasselbe Gefühl von nicht geluebtwerden hoch steigt??

psyhotherapie ob stationär oder ambulant

Hallo Jesutha
Die Minderwertigkeitsgefühle, und auch das Gefühl, nicht liebenswert zu sein, das bist nicht wirklich du. Der ganze Mist wird dir nur von der depressiven Störung eingeredet. Hast du schon mit deinem Psychiater oder Psychotherapeuten über deine Gefühle gesprochen ? Eine Therapie wäre auch in meinen Augen angebracht.
Bei mir sind die Minderwertigkeits Komplexe in der Therapie sehr schnell verschwunden, und, was ich mir vor einem Jahr noch nicht vorstellen konnte, ich weiß jetzt, warum meine Partnerin ausgerechnet mich liebt. In ihren Augen bin ich „ein ganz besonderer Mensch“. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich glaube ihr.

Alles Gute und Schöne Peter

Guten Tag, liebe Jesutha,

dein Posting hat mich berührt, und irgendwie auch sehr betroffen gemacht.

Zum Einen sehe ich deine ganz aktuelle Situation in einer Liebesbeziehung mit einem Moslem, der noch viel jünger ist als du, und in welcher du nicht diese Geborgenheit und Akzeptanz empfinden kannst, die dir ja als Mensch überall zusteht.

Nun haben Männer aus anderen Kulturen, in deinem Fall , aus Pakistan, wirklich ganz andere Frauenbilder und Beziehungsbilder im Kopf, als Männer hier in unserer Kultur.

Das wird Vieles sehr schwer machen, eure Liebe / eure Beziehung leben zu können, dauerhaft.
Du sprichst von den zunehmenden Minderwertigkeitsgefühlen aktuell.
In der Tat, liebe Jesutha, in diesen Kulturen ist nach wie vor eine Frau sehr viel weniger Wert als ein Mann.
Da magst du durchaus Richtiges spüren, erspüren.

Das Andere ist, in meinen Augen, dass du davon erzählst, eigentlich schon seit Kindheit an diesen seltsamen Minderwertigkeitsgefühlen zu leiden, diese zu haben.

Ich schätze es so ein, dass deine Kindheit in deiner Ursprungsfamilie kein Zuckerschlecken für dich als Kind, für euch als Kinder gewesen ist.
Da werden viele Wunden und Verletzungen gewesen sein, welche vielleicht nur notdürftig geschlossen wurden, und jetzt vielleicht (ich sage absichtlich vielleicht) hier in dieser Beziehung wieder bedient werden , hier im Forum und in Fachkreisen spricht man von Triggern.
(Vielleicht googelst du mal).

Ob du nun natürlich letztlich an einer wirklich behandlungsbedürftigen Depression erkrankt bist, das kann nur ein Facharzt mit dir zusammen abklären.

Schwierige Beziehungssituationen und Kommunikationssituationen verursachen auch heftige depressive Gefühle. Das geht allen Menschen auf Gottes Erden so.

Ich wünschte mir für dich, eine gute und richtige Hilfe zu finden.
Vielleicht magst du erst einmal in einer Beratungsstelle für Binationale Paare gehen, hier in meiner Großstadt gibt es so etwas.

Auch kann vielleicht dein Hausarzt/Hausärztin mal ein erster Ansprechpartner werden.

Bleib bitte bei dir, und meine nicht, du seist nichts WERT.


Alles Gute
GiseEli

Hallo Jesutha,

Jesutha hat geschrieben:... Aber ich selbst fühl mich bei jedem Mensch,hilflos,allein gelassen,und ich fühl mich irgendwie gefühllos. ... was kann ich tun,wenn bei jedem Mann dasselbe Gefühl von nicht geluebtwerden hoch steigt??

das hört sich für mich so an, dass Du immer wieder versuchst, Kraft aus anderen Menschen zu ziehen, die Dich "retten" sollen. Wenn Du Dich selbst nicht liebst, sendest Du genau dieses Signal aus und ermunterst (unbewusst) andere, Dich so zu behandeln wie Du es selbst tust.

Liebe Grüße und alles Gute auf Deinem weiteren Weg, sei es mit oder ohne therapeutische Unterstützung,
Empathie58

Danke an alle,ja genau so ist es,ich kümmere mich ständig um Andere,damit ich mich nicht um mich kümmern muss, in Behandlung bin ich schon Jahrzehnte, ich hab auch seit 1 Woche den Kontakt zu salahuddin abgebrochen,ich nehm ihm die Entscheidung ab,sich haram zu benehmen.er ist sehr liebenswert und ich kämpfe gead mit liebeskummer.aber danke an alle

Zu einer Beratung binationale Paare können wir nicht gehen,da keiner wissen darfxdass wir zusammen sonder ist ahmadya Moslem und da ist es strikt!! Verboten ,eine Frau vor der Ehe,noch dazu eine "ungläubige". Das wäre sein Untergang. Also ich habe es für ihn getan,die Beziehung zu beenden,damit er! Ruhe kriegt in seiner Gemeinde.

Liebe Jesutha,

ich glaube so eine Beziehung würde jeden runter ziehen.
Liebeskummer ist ja auch sehr belastend und nicht gerade förderlich für deine psychische Gesundheit.
Aber ich verstehe auch sehr gut,wenn du die Zeit geliebt zu werden genossen hast.
Ich glaube du bist auf dem richtigen Weg und hast dich auch zu deinem eigenen Wohl entschieden dich zu trennen.
Alles Gute für dich und liebe Grüße
Bittchen

Schönen Guten Morgen,liebe Jesutha,

ich freue mich , dass du dich noch einmal gemeldet hast, um zu erzählen, wie es dir so geht und wie Stand der Dinge ist.

Absolut bin ich davon überzeugt, dass dein Ex-Partner ein sehr liebevoller Mensch ist.
Und dass du jetzt feste Liebeskummer hast, und sowas fühlt sich wirklich elendiglich an.

Die andere Seite ist aber, dass dein ehemaliger Freund sehr stark gläubig ist und fest in der Islamischen Gemeinde verankert ist.
Da sind für ihn ja viele Konfikte entstanden, wie du ganz anschaulich beschrieben hattest.

Und diese Konflikte haben ja die Beziehung belastet, und letztlich dann jetzt auch zum Aus gebracht. Du schreibst, dass du / ihr schon weitere Trennungsversuche hinter euch habt.

Diese Heimlichkeiten haben deiner Seele ganz gewiss nicht gut getan.

Männer aus diesen Kulturen leben noch ein in unseren Augen sehr sehr altmodisches Familien-und Frauenbild.
Das gabs bei uns auch noch vor 70 , 80 Jahren.

Wir hier in Deutschland haben mittlerweile ein sehr gleichberechtigtes Beziehungsbild.
Und ich stelle mir vor, an dir sind diese Entwicklungen auch nicht vorbei gegangen.
Damit möchte ich sagen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass etliche Teile deiner Einstellungen und Gefühle in dieser Beziehung nicht lebbar gewesen sind.

So von außen betrachtet meine ich, diese Entscheidung ist vorallem für DICH gut.
DU musst wichtig sein in deinem Leben, DIR darf es gut gehen.

In diesem Sinne wünsche ich dir Kraft und Offenheit für dich selber und deine eigenen Belange.

Herzlich
GiseEli

Lieber ein Ende mit Schrecken
als ein Schrecken ohne Ende

Lieber ganz gut allein
als schlecht zu zwein