Medikamentenerhöhung

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Regenschirm
Beiträge: 59
Registriert: 23. Jul 2019, 13:26

Medikamentenerhöhung

Beitrag von Regenschirm »

Hallo, Ihr Lieben,

ich bin hier neu. Depressiv aber schon sehr lange und in medikamentöser Behandlung seit 2002. Aktuell bin ich noch voellig erschlagen von den " Nebenwirkungen" , die sich durch eine Erhöhung von Sertralin ergeben haben. Vor genau 4 Wochen bin ich in Absprache mit meinem Psychiater von 75mg Sertralin auf 100mg gegangen. Obwohl ich damit auch hätte rechnen können, habe ich ganz unbefangen erhöht. Nach der dritten Einnahme stellte sich langsam Müdigkeit ein, die immer schlimmer wurde. Erst habe ich noch versucht andere Gründe dafür zu finden, aber dann stellte sich ein ungeheuer intensives depressives Gedankengut ein. Gepaart mit der körperlichen Schwere ließ ich mich AU schreiben und ging dann zu Hause durch einen seelischen Höllentrip. Heute sind 4 Wochen un und ich merke, wie Lebensgeister zurückkommen und die ewig abwertende Stimme leiser wird oder ich ihr auch einfach mal kontra geben kann. Ich bin sooo froh und bin mir ziemlich sicher, dass es nun weiter Bergauf gehen wird. Kennt Ihr das auch?
yellohmellow
Beiträge: 231
Registriert: 2. Mär 2019, 09:01

Re: Medikamentenerhöhung

Beitrag von yellohmellow »

Hallo Regenschirm,

Eine Medikamentenumstellung ist bei Psychopharmaka bei vielen Betroffenen ein großes Problem. Dazu gehören auch Dosisveränderungen.

Meine letzte Umstellung von 20 auf 40mg Fluoxetin liegt schon ziemlich lange zurück. Bei mir war der Grund, daß die depressiven Anteile trotz 20mg immer noch zu stark waren, bei 40mg war das dann besser geworden. Ich hatte selber keine Umstellungsprobleme, aber da ich seit 20 Jahren eine Selbsthilfegruppe besuche, weiß ich, daß sowas ziemlich oft passiert.

Du hast gut daran getan, bei der Stange zu bleiben und abzuwarten. Sofort wieder runterzugehen mit der Dosis oder gleich auf ein anderes Medikament umzusteigen ist nach meiner Erfahrung oft der Beginn einer leidvollen Odyssee durch das Psychopharmaka-Allerlei. Einige Wochen abzuwarten, so wie Du es gemacht hast, ist in der Regel effektiver.

LG yellohmellow
Regenschirm
Beiträge: 59
Registriert: 23. Jul 2019, 13:26

Re: Medikamentenerhöhung

Beitrag von Regenschirm »

Oh vielen Dank für Deine Antwort! Ja ich habe das auch schon öfter erlebt. Tatsächlich im Jahr 2007 von 20mg auf 40mg Fluneurin. War Wochenlang eine Katastrophe, wobei man damals noch dachte, das sei die Depression.Dann 2016 von 50mg Sertralin auf 100. Genauso eine Katastrophe. Da begriff dann auch mein Psychiater, dass ich Anpassungsschwierigkeiten habe.Aber das mich 25mg auch so belasten, daß haette ich jetzt nicht erwartet. Aber ich merke auch immer noch, dass es täglich besser wird. Nach 4 Wochen! Von den ganzen Reduktions und Absetzversuchen will ich gar nicht reden. Hilfe. Aber jetzt kann ich nicht mehr. Ich will es akzeptieren, dass 100mg eine gute Dosis für mich sind und ehrlich gesagt, die medikamentöse Behandlung die ist, die fundamental hilft. Psychotherapie etc... Alles gut und richtig. Aber mir hat wirklich und grundlegend nur das Medikament geholfen
Bitter aber wahr! Lieben Gruß an Alle
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