Diskussionsforum Depression

Hi ihr,
ich bin neu hier, es ist 3Uhr am Morgen und Schlaflosigkeit macht sich mal wieder breit. Grübel, grübel, das kennt ihr sicher auch.

Bin 42 und habe 2 Söhne, 16 und 7, natürlich auch das Gefühl, ihnen eine sch.... Mutter zu sein, weil ich manchmal so nach "innen gerichtet" bin, so unaufmerksam. Es wurde vor mehreren Jahren eine Neurotische Depression diagnostiziert, hört sich interessant an, so nach "Woody Alan", der Stadtneurotiker. Aber in Wirklichkeit bin ich tief verzweifelt, traurig und voller Angst und versuche zur Zeit, irgendwie durchzuhalten. Guten Psychiater gefunden hier in HH (lebe 1Jahr hier, weiß auch nicht, was mich hierher zog, mal wieder Flucht), Vertrauen gefasst und alle Dämme sind gebrochen....damit er mir dann sagt, dass er leider keinen Platz für mich für eine Therapie hat. Ich könne ja gerne noch für Einzelgespräche kommen bei Problemen, bis ich eine Therapie habe....alleine, dieses Scheißgefühl, dass ich dauernd in den Hintern getreten kriege und alleine dastehe(sorry für mein widerliches Gejammere). Ich habe einen Riesenberg Schulden, resultierend aus Kaufräuschen (blöd also auch noch), lebe von Sozialhilfe und bessere diese mit Bedienen auf, was eigentlich die Riesenquälerei ist, weil ich immer lieb und freundlich sein muß und über alle dämlichen Witze lachen muß. Was meine Beziehungen betrifft schweige ich lieber, natürlich alles falsch gewesen.
Ich brauche so dringend Kraft, um mir einen geregelten Job zu suchen und mal wieder nach oben "zum Sonne tanken" zu kommen. Es gibt keine oder wenige Therapieplätze und ehrlich gesagt habe ich auch zu dieser Suche keine Kraft mehr, denn ich muß mich um 1000 andere dringende Sachen meiner Kiddis kümmern. Ich bin unwichtig, so scheint es. Weiß nicht, was ich tun soll. Familie ist nicht. Vielleicht weiß jemand von euch was?

Hallo whistle,
ein irgendwie passender Name finde ich, wenn man an eine leise Stimme im Wind denkt. Denn mehr haben wir ja nicht
Schön, daß du hier schreibst und dir Hilfe suchst, vor allem wenn du nachts nicht mehr weiter weisst. Ich hoffe das hilft dir ein wenig.. Ich bin kein Therapeut, aber kämpfe mittlerweile seit etwa 10 Jahren mit mal mehr mal weniger schweren Depressionen, Angststörungen und Soziophobie. Wenn ich jetzt also zu deinem Fall etwas sage, nimm es bitte nicht zu Ernst... ist nur meine Meinung. Ich finde du bist ziemlich überfordert. Ich weiss, wie schwer es ist loszulassen, aber vielleicht wäre es ja der richtige Weg, deine Kraft langsam in Richtung "DU" zu lenken und wirklich professionelle Hilfe anzunehmen. Der erste Schritt ist immer der schwerste, das weiss ich aus Erfahrungen um meinen Klinikaufenthalt. Als Tipp wäre zu nennen, daß du dich mal an deine Krankenkasse wendest, die können dir Listen zukommen lassen. Du kannst dich nicht immer nur aufopfern... Aber ich will dir hier nichts anschwatzen... Wenn es dir mehr hilft, kannst du auch gerne hier schreiben. Ich wünsche dir viel Kraft.

Hallo Karoshi,

ich kämpfe z.Zt. (um mal zum aufatmen zu kommen) um eine Mutter-Kind-Kur mit meinem Jüngsten im Herbst, ich bekam eine Absage und habe nun Widerspruch eingelegt mit 2 Attesten vom Hausarzt und von diesem Psychiater, der keine Zeit für mich hat. Der sagte übrigens zu mir, mein Leben sei wie viele hingeworfene Legosteine und ich würde sie nicht zusammenbauen. Richtig, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll und ich kann irgendwie auch nicht.

Es ist schwer, an mich zu denken, denn ich muß mich um meine Kinder kümmern und da plagen mich sowieso ständig Selbsvorwürfe. Ich will ihnen vielleicht alles perfekt machen, weil ich es nicht so hatte in meiner Kindheit. Bei uns war es sehr kalt zu Hause.

Ich hatte schon mal eine 7wöchigen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik nach 4 Jahren Charistmatischer Gemeinde (christlich), die sich aber als stark sektiererisch entpuppte. Dann hatte ich Gesprächstherapien und eine Konzentrative Bewegungstherapie, die mir sehr half. Die brach ich nach 1 1/2 Jahren ab, heute denke ich ich brach sie ab, als es ans "Eingemachte" ging: Beziehungen aller Art.

Einene Platz zu bekommen ist recht mühsam, selbst im großen Hamburg. Ich muß weitersuchen, ich weiß. Danke für deine Antwort!!!

Hallo Bettina!

Mir gehts sehr ähnlich wie dir! Ich bin nun seit fast 5 Jahren mit meinen Mädels (5 und6)alleine, bekomme auch Sozialhilfe, aber schaffe es nicht irgendeinen festen Job zu finden.

Der Papa meiner beiden hat sich verabschiedet, da war die Kleine grad mal 3 Monate alt. Zuerst hat er sich mehr oder weniger regelmäßig blicken lassen und nun läufts seit 3 Jahren so, das er regelmäßig einmal pro Jahr auftaucht, die Lage sondiert und wieder verschwindet.

Bin damals durch Zufall an meinen Seelenklempner geraten, er hatte hier in unserem Viertel seine Praxis neu eröffnet, das war auch so vor 4 Jahren und seitdem bin ich bei ihm.

War nun erst auf Reha, aber ehrlich gesagt, gebracht hat es mir außer Ruhe ncht viel. ich bekam in den 4 Wochen die ich dort war, grade mal 3 Einzelgespräche und das auch erst nach 3 1/2 Wochen

Nun bin ichalso seit 4 Wochen wieder zuhause und bin schon wieder dabei, das der Boden unter den Füßen bröckelt und ich immer weiter zurück in mein Loch falle.

Ich hab solche Panik! Meine Große kommt in 2 Wochen in die Schule, wie soll das nur werden. Ich bin ja nun schon kaum noch in der Lage mich "richtig" um die beiden zu kümmern.

3 Wochen hatte ich alles so ziemlich im Griff und nun? Ich hab 3 Tage schleifen lassen und die Bude sieht aus wie ein Müllhaufen, die Kinder machen momentan eh mit mir was sie wollen...

Du siehst du bist nicht alleine...