Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

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Alara Kitan
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Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Hallo @all,

da denkt man an nichts böses und findet in der Post einen großen Umschlag seiner Krankenkasse und schon war mein Puls wieder ganz weit oben. Darin befand sich ein Anschreiben, in dem meine Erwerbsfähigkeit vom MDK (der beratend hinzugezogen wurde) als erheblich gefährdet bzw. gemindert eingeschätzt wird. Jetzt soll ich binnen 10 Wochen den REHA-Antrag ausfüllen sonst kein Krankengeld mehr. Ich bin erst seit Ende Mai krank und letzte Woche erst ins Krankengeld gekommen. WTF?

Meine Ärztin bei meinem letzten Besuch noch, das ich Stress vermeiden, mein schlechtes Gewissen in den Müll werfen, den Sommer genießen und mir nur Gutes tun soll, weil ich noch nicht stabil bin. Wie soll das bei sowas gehen. Meine letzte Reha habe ich erst nach dem ich einigermaßen stabil war nach fast einem Jahr gestellt. Da war ich bereit und habe sehr viel mitnehmen können. Im Moment will ich nur in Ruhe mit meiner Ärztin und der Therapeutin arbeiten, das ist heftig genug. Was soll das jetzt bringen?

Kann mich bitte jemand von der Decke kratzen :(
mime
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von mime »

Hallo Alara Kitan,

ich kann verstehen, dass du aufgewühlt bist... Dass der MDK eingeschaltet wird, ist nichts Ungewöhnliches (das war bei mir auch so, allerdings wurde nicht ich, sondern mein Hausarzt angeschrieben). Ich wurde damals vom MDK nur angerufen und gefragt, ob ich Medikamente nehme (ein Unding, wie mir meine Therapeutin damals bestätigte), ob ich in Therapie sei usw. Dann haben die mich in Ruhe gelassen.

Kannst du die Angelegenheit mit deinem Arzt / deiner Ärztin besprechen? Zu einer gelingenden Reha gehört auch eine gewisse Grundstabilität, die man haben muss, um davon zu profitieren. Vielleicht kann dein Arzt dir bescheinigen, dass du derzeit nicht rehafähig bist?

Ob das klappt, weiß ich nicht, aber ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal Arzt / Ärztin ins Boot holen. Vielleicht wissen die, wie du damit umgehen sollst.

Alles Gute dir, und ruhig durchatmen, das lässt sich bestimmt alles noch klären.

Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Monchen12345
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Alara,

Wie Mime schon schrieb. Der MDK wird irgendwann standardmäßig eingeschaltet. Ist ein normalen Verfahren. Die holen sich ne Stellungnahme vom behandelndem Arzt und können dich dann zur Reha-Beantragung auffordern. Wann die das machen, ist wohl Krankenkassen- und Bearbeiter-abhängig.
Die nehmen auch nicht nur den aktuellen Zeitraum, sondern gucken sich wohl an, wie oft du die letzten 2 Jahre wegen der selben Sache krankgeschrieben warst. Meine KK macht das wohl immer kurz vor Ablauf des Krankengeld-Anspruches.
Wenn du den Sommer noch genießen möchtest. - Du hast doch 10 Wochen Zeit. Ich würde mir einen Tag nehmen, den Sch... ausfüllen und die Formulare verteilen. Abschicken kannst du es ja erst in 9 Wochen. Dann ist der Sommer auch fast vorbei.
Zur Antragsstellung bist du verpflichtet. Meistens werden Anträge mit Aufforderung auch im "Eilverfahren" entschieden. Könnte nach Antragstellung relativ schnell gehen.
ßßßß

Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von ßßßß »

@alara kitan

die kk ist verpflichtet dich best und schnellst möglich wieder fit zu machen.
wenn dir eine reha bereits in der vergangenheit geholfen hat, will die das ja nur wiederholen.

das mit der drohung mit beendigung krankengeld nicht zu hoch hängen. das ist standard und gesetzlich vorgeschrieben.
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Ob das klappt, weiß ich nicht, aber ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal Arzt / Ärztin ins Boot holen. Vielleicht wissen die, wie du damit umgehen sollst.
Am Montag habe ich einen Termin bei meiner Psychiaterin, die werde ich dann mal fragen. Im Moment fühle ich mich nicht für Rehafähig, da ich von meiner letzten Reha noch weiß wie mörderisch anstrengend das ganze ist. Das Problem ist, sie kennt mich erst seit kurzem, da sie erst die Praxis übernommen hat.

@Monchen: Den Zeitpunkt den MDK einzuschalten finde es schon sehr früh und in den letzten 2 Jahren war ich wegen Depression nicht krank geschrieben, das waren wenn überhaupt nur diverse andere Sachen und auch nur wenn gar nichts mehr ging. Krankengeld habe ich ja auch noch gar nicht bekommen.

Noch eine Frage: Wie ehrlich sollte man beim Ausfüllen des Antrages denn sein? Weil im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen wieder zu arbeiten und ich hatte ja nur noch einen Midi-Job bei 4 Tagen in der Woche. Würde mir diese Antwort irgendwie Schwierigkeiten bereiten oder soll ich das auch meine Ärztin fragen? Fühl mich echt etwas hilflos im Moment.
mime
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von mime »

Hallo Alara Kitan,

auch wenn dich die Psychiaterin erst kurz kennt, weiß sie ja um das Krankheitsbild und könnte dir bestimmt Auskunft geben. Musst du in den Anträgen auch Angaben zu den dich behandelnden Ärzten machen? Da würde ich auf jeden Fall auch auf die Psychiaterin hinweisen, die dich behandelt.

Du fragst, wie ehrlich man beim Antragsausfüllen sein soll. Ich kenne solche Anträge nur von der Rentenversicherung (bei mir ging und geht es immer mal wieder um die befristete Erwerbsminderungsrente) und musste dort einen sog. "Selbsteinschätzungsbogen" ausfüllen. Ich bin immer so verfahren: so ehrlich wie möglich, d. h. nichts an Beschwerden verschweigen (die tatsächlich auch da sind), aber auch nicht übertreiben (also behaupten, mir ginge es schlechter als es tatsächlich ist). Bislang bin ich damit immer gut gefahren.

Wenn du dich momentan nicht für rehafähig hältst, könntest du dir überlegen, warum das so ist und dann die Gründe, die deiner Meinung nach gegen eine Reha sprechen (z. B. sich nicht stabil genug dafür fühlen etc.), dann aufschreiben. Zur Arbeitsfähigkeit (fragen die sowas echt ab??): wenn du dir aktuell krankheitsbedingt nicht vorstellen kannst, bald wieder zu arbeiten, dann ist das eben so - gerneralisierend auf "nie" wieder arbeiten musst du ja nicht gehen. Es geht um die Momentaufnahme (jetzt oder wann immer du den Antrag ausfüllst) - in die Zukunft schauen kann niemand (man weiß nicht, wie dein Genesungsverlauf sein wird, weiß nicht, wie es berufsmäßig aussieht, wenn du langfristig krank bist usw. usw.).

Ich denke, dass eins wichtig ist: meistens braucht man Zeit und Ruhe, bis es einem wieder ein bisschen besser gehen kann; auch eine Depression verschwindet nicht von jetzt auf gleich, und das wissen auch die Ärzte und (wohl auch) der MDK.

Eine Reha kann keine Wunder vollbringen - sie könnte allerdings im Gesamtbild ein hilfreicher Baustein sein im Gesamt-Genesungsprozess, nur, ob das aktuell schon Sinn macht, wenn du dich momentan so krank fühlst, ist halt die Frage. Vielleicht ist die Reha in einigen Monaten sinnvoll, wenn du dich bis dahin wieder etwas stabilisiert hast; vielleicht lässt sich das als Ausblick formulieren - wie gesagt, ich kenne das Formular nicht.

Ich wünsche dir, dass in deinem Sinne entschieden wird und du trotz der Aufforderung zur Ruhe kommen kannst. Ich finde das, was Monchen geschrieben hat, eine gute Idee: einen Tag zum Ausfüllen ansetzen und dann den ganzen Kram eine Weile vergessen, das fristgerechte Abschicken aber dann nicht vergessen.

Liebe Grüße und alles Gute dir.
Mime
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DieNeue
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Mike,
mime hat geschrieben:Ich wurde damals vom MDK nur angerufen und gefragt, ob ich Medikamente nehme (ein Unding, wie mir meine Therapeutin damals bestätigte), ob ich in Therapie sei usw. Dann haben die mich in Ruhe gelassen.
Mein Vater wurde bei seinem Burnout von der Krankenkasse telefonisch immer wieder ziemlich unter Druck gesetzt. Soweit ich mich erinnere waren das dann nicht mal Mitarbeiter des MDKs, sondern ganz normale Sachbearbeiter.
Mal ganz unabhängig davon, ob Mitarbeiter sich so verhalten und solche Sachen überhaupt fragen dürfen oder nicht, finde ich es nicht logisch, dass sie wegen sowas nachfragen, da das alles ja über die Kasse abgerechnet wird und der Kasse somit eigentlich alle Infos vorliegen müssten. Man müsste halt mal in den PC schauen oder jemanden intern um Auskunft bitten, wenn man selbst keine Zugriffs- oder Leserechte hat...

Das ist wie bei der Zuzahlungsbefreing. Der Patient muss über das Jahr alle Belege sammeln und zusammen einreichen. Obwohl die Kasse nur in ihren PC schauen müsste, um zu sehen, was der Kunde alles an Rezepten eingelöst hat...

Liebe Grüße,
DieNeue
Monchen12345
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Monchen12345 »

Wie schon erwähnt. Wann die den MDK einschalten ist sehr von Sachbearbeiter und Krankenkasse abhängig. In der med. Reha hab ich da auch heftige Berichte gehört. Die Krankenkasse rief wöchentlich an und machte Druck.

Ich hatte so einmal im Quartal nen nettes Gespräch wie der Stand ist was geplant ist usw. Das war ohne Druck unkompliziert und die Sachbearbeiterinen haben sich auch Mühe gegeben zu überlegen wo sie helfen können.

Mir fällt noch was anderes ein; wenn der AG Zweifel an deiner AU hat, kann er die Krankenkasse auffordern den MDK einschalten.
Hatte ich auch schonmal. Da hat mich aber die Sachbearbeiterin angerufen.
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Moin @all,

endlich mal wieder ein Tag, an dem es mir besser geht.

Meine Krankenkasse machte bisher noch keinen Druck. Meine Sachbearbeiterin rief nur einmal am Anfang an um zu fragen, ob ich mit Behandler/Ärzte und Therapeuten gut versorgt wäre oder ob sie mir noch in dieser Hinsicht unter die Arme greifen könnten. Deshalb hab ich diese Aktion ohne vorher anzurufen nicht verstanden, da ich das von meiner KK nicht kenne.

Das mein Chef bei der Krankenkasse angerufen hat kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis und ich bin ja auch während meiner Arbeitszeit zusammengebrochen. Vor 3 Wochen war ich auch bei meiner Arbeitsstelle um mit ihm zu sprechen , wo sie ja gesehen haben, dass ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve hänge und schon über 5 Kilo verloren habe.

Aber egal, es kütt wie et kütt und wenn es mir zu blöd wird, schmeiss ich alles hin und werde Hausfrau.
Mein Mann hat unser Wochenende jetzt so geplant, das ich genügend abgelenkt sein sollte.
Am Montag hab ich ja Mittags den Termin und bin dann wahrscheinlich auch schlauer.
Bittchen
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Bittchen »

Alles hinschmeißen wäre nach meiner Meinung keine gute Lösung Alara Kitan,
aber ich kenne ja deine Wünsche und Gedanken zu deiner beruflichen Entlastung nicht.
Da gibt es ja noch viele Möglichkeiten auch wieder am Arbeitsleben teilzunehmen, ohne dich zu überfordern.
Wenn du dir zuviel zugemutet hast und es dir besser geht nach der Behandlung,
kannst du immer noch deine Arbeitszeit verändern usw.
Jetzt, in einer depressiven Episode solltest du keine so weitreichenden Entscheidungen treffen.
Deine KK verhält sich ja vorbildlich,schau wie es weiter geht.

LG
Bittchen

https://www.finanztip.de/gkv/krankengeld/" onclick="window.open(this.href);return false;
Außerdem ist eine Mitgliedschaft bei dem VDK Verband sehr zu empfehlen und auch nicht teuer.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Also,
ich war gestern bei meiner Ärztin und sie hat auch keine schlechte Augen gemacht, als ich ihr das Anschreiben samt Reha-Antrag auf den Schreibtisch legte. Sie hatte wohl einen Anruf vom MDK, um meinen weiteren Therapieablauf zu erörtern, aber die Sache mit Reha nach der Stabilisation, ging wohl beim Gesprächspartner ins eine Ohr rein und beim anderen wieder raus :roll: .
Da laut ihrer Aussage im Moment die DRV mit der Bearbeitung von Anträgen ein wenig überlastet ist, wird es wohl auch ein wenig dauern bis entschieden wird. Und dann muss ich ja überhaupt Rehafähig sein.
Den Klatterradatsch werde ich jetzt ausfüllen und am Ende der Frist abschicken.
Ich habe gerade in meinen alten Unterlagen zu meiner ersten Reha nachgerschaut, wo nur der Eingangsbescheid einen Monat brauchte. Bis zur Bewilligung vergingen nochmals 6 Wochen und das im "Eilverfahren" *hust*.

@Bittchen:
Ich bin in 2 Berufen ausgebildet und war in beiden nach Jahren überlastet. Letzten September verkürzte ich meine Arbeitszeit auf 16 Std. die Woche. Aber so wie du schon geschrieben hast, hörte ich gestern von meiner Ärztin auch:
Keine Berufsentscheidungen in dieser Phase! + Fangen sie an zu Leben, tun sie sich nur Gutes (bin zu altruistisch) und genießen sie den Sommer.

LG Alara
mime
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von mime »

Hallo Alara Kitan,

nun, dann weiß ja auch deine Ärztin bescheid wegen der Reha (ich denke, sie wird das mit der [nichtvorliegenden] Rehafähigkeit dann im Zweifelsfall, wenn es darauf ankommt, auch bescheinigen können). Gut, dann hast du für dich ja vorerst mal eine Lösung gefunden (Antrag ausfüllen, abwarten, abschicken).

Was du am 19.07. zum Berufsausstieg geschrieben hattest: ja, man soll keine übereilten Entscheidungen treffen, aber es kann m. E. auch entlastend sein, wenn man sich klarmacht, dass es evtl. noch andere Alternativen zur Arbeit gäbe (ich fand deinen Satz "dann schmeiß ich alles hin und werde Hausfrau" z. B. OK - ob du es dann wirklich so machst, steht dann auf einem anderen Blatt und sollte natürlich gut überlegt sein).

Naja, jetzt bist du ja erst einmal krankgeschrieben und vielleicht kannst du nach dem Hickhack mit Krankenkasse und Co. dem Rat deiner Ärztin folgen (sich etwas Gutes tun, evtl. den Sommer genießen usw).

Alles Gute dir.
LG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Waaahhhh und jetzt ruft gerade die Krankenkasse an und macht Druck.

KK: Haben Sie den Reha-Antrag bekommen?
Ich: Ja.
KK: Wann können wir den mit dem Antrag rechnen?
Ich: Sie haben das Formular für den Arzt vergessen. Können sie es mir zuschicken, damit sie es ausfüllen kann?
KK: Das braucht sie nicht, das hat der MDK schon gemacht.
Ich: :shock: Aber sie will was dazu schreiben, da muss ich jetzt erst mit ihr besprechen.
KK: Aha, ja, ähm, bis wann?
Ich: Sie ist jetzt erst mal 3 Wochen in Urlaub!
KK: Okay, danke und tschüß (oder so ähnlich, die Frau machte einen total genervten Eindruck)

Die rufen garantiert in 3 Wochen wieder an.

Was kann ich dagegen tun? Ich fühle mich regelrecht gemobbt.

@mime: Wegen dem hinschmeißen -> das einzige was mich davon abhält ist, das mein Mann in der privaten KV ist und ich mich nicht mit ihm versichern kann. Ich fühle mich im System gefangen.
Monchen12345
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Monchen12345 »

In der Tagesklinik gab es auch mal kleine Unstimmigkeiten mit der Krankenkasse. Mein Therapeut hat dann gesagt: sonst drohen sie denen einfach mal mit Kassenwechsel, das wirkt oft Wunder....
Ich persönlich weiß aber nicht wie das mit Wechsel während des Krankengeldbezugs so läuft. Aber drohen kann man ja mal.

Wenn ich in dem Moment dran gedacht hätte (und nicht völlig überrumpelt gewesen wäre), hätte ich sowas gesagt wie: sie habe geschrieben dass der Antrag bis zum X.X.2019 gestellt werden soll und bis zu diesem Datum werden sie den dann auch haben. Warum sie denn anrufen würden, du bist doch gar nicht im Verzug.
Hab solche Geschichten in der Reha nur von einer Krankenkasse gehört. Die geben dann wohl nur Ruhe, wenn da der behandelnde Arzt anruft und die in die Schranken weißt. So die Erfahrung von Mitpatienten.

Bin jetzt mal neugierig und frage, ob es sich um die Techniker Krankenkasse handelt?
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Bingo, es ist die TK. Ich war leider völlig überrumpelt und versuche meine Ärztin morgen noch vor ihrem Urlaub zu erreichen. Bei dem Versuch die Sachbearbeiterin an meine Ärztin zu verweisen, wurde die richtig ungemütlich. Die sollen mich doch alle mal in Ruhe lassen. Ich bekomme ja schon Blutdruck, wenn ich die Nummer auf dem Display sehe. :(
Monchen12345
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Monchen12345 »

Alara, soweit ich weiß gibt es keine Pflicht ans Telefon zu gehen....

Schriftlich habe sie ja gemacht, was sie machen können.

Ich weiß das ist jetzt leichter gesagt als getan.
Nicht ran gehen, aber Versuchsanrufe mit Datum und Uhrzeit protokollieren und dann mal nen Beschwerdebrief an die regionalen (oder überregionalen) Chefs schreiben. Einfach mal die Frage stellen in wie weit unter Druck setzten bei psychischen Erkrankung eine sinnvolle Vorgehensweise ist. Ja ich weiß das kostet viel Energie, die man nicht hat und macht so gar keinen Spaß.
Bittchen
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Bittchen »

Hallo Alara Kitan,

also ich bin nachdem ich ausgesteuert war bei meiner gesetzlichen KK ,in die private KV meines Mannes gewechselt.
Das war aber sehr viel später.
Vorher wurde ja die KK vom Arbeitsamt bezahlt,auch noch wie ich selbst gekündigt hatte.
Klar widerstrebt so eine Handlungsweise und man wirft lieber den Beutel hin weil die nerven.
Das war schon ein längeres Procedere damals,aber du bist krank ,da steht dir zu
Alles auszunutzen was geht.
Nur nicht die Nerven verlieren,Monchen macht da ja einen guten Vorschlag gemacht.

Liebe Grüße
Bittchen
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mime
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von mime »

Hallo Alara Kitan,

oh Mann, da bist du ja echt an eine unfreundliche Sachbearbeiterin geraten. Das tut mir leid - ich bin bei der gleichen Krankenkasse (und hatte mal Glück und mal Pech mit den Sachbearbeitern - aber sie waren zumeist zumindest sachlich bis freundlich, es kommt wohl immer auf den Sachbearbeiter an).

Ich würde auch einfach nicht mehr ans Telefon gehen - nur noch schriftlich korrespondieren - das widerstrebt mir auch, ist aber manchmal die einzige Möglichkeit, nicht übers Telefon überrumpelt zu werden.

Ich habe Monchens Beitrag noch nicht gelesen gehabt, und doch kam mir auch der Gedanke: ggf. schriftlich höflich klar machen, dass es deiner Gesundheit überhaupt nicht förderlich ist [und daran ist der TK ja immer gelegen, also dass es dir BESSER gehen soll], sich von ihr Druck gesetzt zu fühlen, du deiner Mitwirkungspflicht auch ohne Druck nachkommen wirst; dass deine Ärztin derzeit in Urlaub ist (du könntest ja beispielsweise auch ihre Hilfe beim Ausfüllen deines Antrags benötigen, dann würde sich der Antrag auch verzögern...) und dass dein Antrag rechtzeitig (Frist/Datum) bei der Krankenkasse eingehen wird.

Dass die Dame in Bezug auf die Ärztin ungemütlich wurde, hat vielleicht nur den Grund, dass die von der Krankenkasse auch gehalten sind, Anträge schnellstmöglich zu bearbeiten (die Fallzahlen müssen stimmen usw.). Ich würde mir den Namen der Sachbearbeiterin mal notieren (vielleicht kannst du auch einen anderen Sachbearbeiter bekommen, der freundlicher ist).

Abschließend: es tut mir leid für dich, dass das so läuft mit der Krankenkasse. Wie schon geschrieben wurde, vielleicht kann deine Ärztin nach ihrem Urlaub etwas für dich erreichen / durchsetzen.

Notfalls: die Nummer der Krankenkasse am deinem Telefon sperren, oder den Anrufbeantworter so schalten, dass der beim ersten oder zweiten Klingeln dran geht - das kannst du ja, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, alles wieder zurücksetzen.

(Das mit dem Anrufbeantworter musste ich mal wegen einer nervigen Privatperson in meinem Umfeld machen; das Sperren einer Telefonnummer habe ich bisher ein einziges Mal wegen Werbeanrufen der Telekom gemacht, und siehe da: es kommt alles jetzt schriftlich. Manchmal muss man sich mit solchen Mitteln kurzzeitig Ruhe verschaffen, man kann ja alles wieder rückgängig machen.)

Alles Gute, liebe Grüße und ruhig durchatmen
Mime
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als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Alara Kitan
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Nabend zusammen :hello:

Ich habe heute mit meiner Ärztin telefoniert und die ist fast vom Stuhl gefallen und einen Hals hat sie auch, weil durch das Handeln der KK meine Besserung nicht voranschreitet. Dazu sollte ich noch sagen, der Frust und die Traurigkeit von gestern sind über Nacht der Wut gewichen. Wut ist sehr gut meinte meine Ärztin. Ja, die Kämpferin in mir ist wieder wach und die haben sich mit der falschen angelegt!
Wie ihr auch schon vorgeschlagen habt -> das Telefon ist tabu, ich werde die Nummern die ich habe sperren bzw. bei noch nicht gesperrten nicht rangehen. Desweiteren werde ich einen netten Brief an die KK schreiben (zuerst mal an die Landesvertretung), indem ich bekunde, meiner Mitwirkungspflicht gerne nachzukommen, aber nur noch schriftlich. Ebenso soll ich die Frage nach dem Druck bei psychischen Krankheiten unterbringen. Sollte der Telefonterror weiter gehen, geht eine weitere Beschwerde an die Aufsichtsbehörde der GKV.
Mal gespannt, was nächste Woche meine Therapeutin dazu sagt. KK-Terror-Verarbeitung, so kann man auch Therapiestunden vergeuden. Was im Endeffekt wieder Mehrkosten der KK bedeutet, da ich länger Therapie brauche.
@Monchen: Schon lustig, wie meine Ärztin fast das gleiche gesagt hat, was in deiner Antwort steht. :mrgreen:
Vor 7 Jahren hatte ich eine supernette Sachbearbeiterin und deshalb bin ich von der TK sehr enttäuscht. Vielleicht sollte ich nach Abschluss meiner Therapie (in weit entfernter Zukunft) die Kasse wechseln. Oder verhalten sich alle KK's so dämlich?

So meine Lieben, ich bin raus für heute und morgen werde ich erst mal ein Jahr älter sein. Ein graues Haar, wieder geht ein Jahre, alles Gute, danke klar. Immer noch ein Grund zum Feiern.
Monchen12345
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Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Monchen12345 »

@Alara: :-)
Wie schon erwähnt, in der Reha gab es ähnliche Geschichten über die TK und eben nur über diese.

Ich hatte überhaupt keinen Ärger mit meiner AOK, das blieb auch bei Sachbearbeiter-Wechsel so. Die haben anfangs alle 3 Monate mal nett nachgefragt wie der Stand so ist und was weiter geplant ist. Das war echt angenehm und nie mir Druck/Verhör. Mein Problem war die Reha-Beraterin vom Arbeitsamt.
Viele andere schimpfen aber auch über die AOK. Ich denke es hängt auch von den Abteilungen, Filialen und den einzelnen Sachbearbeitern ab.

Genehmigte Therapiestunden müssen bei einem Kassenwechsel von der neuen Krankenkasse übernommen werden. Hat mir meine Therapeutin damals gesagt, nur mal so zur Info.
Alara Kitan
Beiträge: 31
Registriert: 13. Jul 2019, 16:08

Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Hallo,
bin wieder da. Brauchte gerade ein wenig Ruhe für mich, da ich gerade einen Durchbruch in meiner Therapie hatte und jetzt wohl einen harten Weg vor mir habe. Aber der Beschwerdebrief an die KK ist geschrieben und geht morgen raus. Mein Mann + Therapeutin (welche vom Stuhl viel, als sie von mir gebrieft wurde) haben ihn gelesen und für sehr gut befunden. Mal schauen, ob jetzt Ruhe im Karton ist.

LG Alara
Alara Kitan
Beiträge: 31
Registriert: 13. Jul 2019, 16:08

Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Alara Kitan »

Naja, meine Arbeitsfähigkeit wird laut Aussagen meiner Behandler nicht so schnell wieder hergestellt werden. Ich war letzte Woche bei meinem Chef und habe ihm gesagt, dass ich dieses Jahr wohl nicht mehr kommen werde. Er meinte er kann damit umgehen und hat mir alles Gute gewünscht. Also von der Seite kommt kein Druck.
Ani123
Beiträge: 44
Registriert: 29. Mär 2018, 22:04

Re: Was geht den jetzt mit meiner Krankenkasse ab?

Beitrag von Ani123 »

Ich habe ähnliches erlebt. Allerdings nicht so schnell wie du.

AU seit Juli 17.
Januar 18 MDK der KK fordert mich auf, den Rehaantrag auszufüllen in max. 10 Wochen sonst kein KG mehr. Ich war auch geschockt darüber, weil ich nicht stabil war und ein weiterer Klinikaufenthalt im Gespräch war bzw. von Nöten.
Psychologin und Psychiaterin fanden das verfrüht, sagten aber auch, dass ich den Antrag am letzten Tag vor Ende der 10 Wochen per Einschreiben abschicken muss, um Mitarbeit zu zeigen und weiter KG zu bekommen. Die Psychiaterin sagte auch, dass es vermutlich nicht zur Reha kommen wird, weil die KK den 2.Klinikaufenthalt als Reha ansehen kann (nicht Muss).

März 2018, am Tag bevor ich zum zweiten Klinikaufenthalt bin habe ich den ausgefüllten Antrag per Einschreiben zur KK geschickt. (Einschreiben, damit ich nachweisen kann ihn wirklich abgeschickt zu haben.)
Ende Juni 18 Entlassung aus der Klinik und es geht mir sehr viel besser.

Juli 18 bekomme ich Post von der KK mit der Zusage zur Reha inkl. in welche Klinik ich soll. Ich habe bei der KK angerufen. Diese verwies auf das Gutachten vom MDK, welches nach dem 1.Klinikaufenthalt gemacht wurde. Der 2.Klinikaufenthalt wurden gar nicht mit einbezogen und auch auf meine Bitte hin, das nachzuholen, folgte o.g. Antwort plus, dass die Reha genehmigt sei.
Psychiaterin konnte es nicht fassen. Wiedereingliederung wurde verschoben.

Mitte Sept.18-Ende Okt.18 Reha. Ich ging mit Zweifel dahin. "Was soll ich da? Ich komme gerade aus einem monatelangen Klinikaufenthalt, wonach es mir gut geht. Ich bin stabil." Im Nachhinein betrachtet, hat die Reha mir sehr gut getan. Ich wurde weiter stabilisiert; ich konnte entspannen. Besonders die berufliche Situation wurde da in Angriff genommen, mit der Feststellung, dass ich nicht mehr in meinem Beruf arbeiten kann. >>Aufgehobenes Leistungsbild<<.

Für mich eine Erkenntnis, mit der ich weiter arbeiten kann.

Du bist zur Mitarbeit verpflichtet. Fülle den Antrag aus und schicke ihnen fristgerecht per Einschreiben weg. Denn ich vermute, dass du ohne KG nicht auskommen wirst.
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