Seite 1 von 1

Nach Klinikaufenthalt nicht viel besser...

Verfasst: 3. Jul 2019, 16:37
von Jani1990
Hallo liebes Forum

Ich bin gestern aus der Pychsomatischen Klinik entlassen worden und die Diagnose war wirklich nicht gut. Ich wusste das es mir nicht gut geht...aber das es so schlimm ist war mir nicht bewusst. Die Therapeuten meinten ich zeig Chronische Tendenzen und sie hätten in 30 Jahren noch nie einen Patienzen getroffen der so Selbstkritisch mit sich umgeht und aus allem nur das Negative rausfilltert. Ich hab an allen Therapieformen teilgenommen, wollte wirklich das es mir wieder besser geht. Ich hab die Medikamente umgestellt und hab Panikattacken bekommen, weil es sich anfühlte als wäre ich nicht mehr anwesend in dieser Welt und ich bekamm plötzlich endlose Angst vor dem Tod, sodass ich die Dosis wieder reduzieren musste. Ich weis nicht ob ich das Medikament weiter nehmen soll...ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie solch eine Angst gehabt. Auch wenn es jetzt besser geworden ist hab ich Angst das diese Panik zurückkommt...so kann ich kein gutes Leben führen und arbeiten schon gar nicht.

Im moment geht es mir aber teilweise noch schlechter als vorher...ich hab kaum freunde an den Dingen die mir vorher eigentlich Spass gemacht haben und ich fühle mich einfach so total einsam...Ich gehe nächste Woche zu einer Stiftung, die Menschen mit Pychischen Problemen hilft wieder in Arbeit zu kommen, allerdings fühl ich mich gerade überhaupt nicht arbeitsfähig. Ich hoffe einfach das es noch die Medikamente auf die sich der Körper noch nicht eingestellt hat...aber nach 3 Wochen dachte ich müssten die Nebenwirkungen doch langsam abklingen.

Jedenfalls würde ich mal eure Meinung innteressieren was ich jetzt tuen sollte...auch wenn ich scheinbar Chronische Tendenzen habe möchte ich deshalb ja nicht aufgeben. Ich hab in meinem Leben noch soviel vor und möchte nicht glauben das das jetzt das Ende ist...Meint ihr ich sollte die Pillen weiter nehmen oder es doch lieber mal ohne versuchen? Die Therapeuten meinten jedenfalls ich sollte auf jedenfall auch eine medikamentöse Therapie machen aber ich frage mich ob diese Medikament das richtige für mich ist.

Liebe grüße

Jani1990

Re: Nach Klinikaufenthalt nicht viel besser...

Verfasst: 3. Jul 2019, 17:59
von DieNeue
Hallo Jani,

nur ganz kurz, hab grad nicht so viel Zeit.
Bei mir wurde die Depression auch chronisch. Das heißt aber nicht, dass mein Leben für immer stagniert oder ich mich total aufgebe. Ich musste meine Ziele ändern, manche aufgeben, viel zurückstecken und Abstriche machen, aber ich gebe nicht auf. Und ich merke auch, dass ich in kleinen Schritten vorankomme und auch dass ich stärker werde.

Dass es dir jetzt schlecht geht, ist scheiße und was dir die Ärzte gesagt haben deprimierend. Da würde es wahrscheinlich jedem so gehen. Aber ich finde es super, dass du nicht aufgeben willst! Auch wenn es chronisch ist, muss es nicht so bleiben wie jetzt. Vor ein paar Jahren ging es mir noch richtig beschissen (war auch nach einer Klinik, wo es mir hinterher fast schlechter ging als vorher), aber mittlerweile habe ich die äußeren Umstände geändert und es geht mir jetzt wesentlich besser. Nach der Klinik hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals wieder alleine wohnen geschweige denn mich um meinen Haushalt kümmern könnte. Jetzt wohne ich alleine und führe meinen eigenen Haushalt. An manchen Sachen hapert es da noch, aber es geht.

Ich will dir auf jeden Fall ganz arg Mut machen, weiterhin nicht aufzugeben! Deine Situation kann sich wieder bessern. Es ist gut, dass du dich wieder hier gemeldet hast und ich wünsche dir, dass du noch viele hilfreiche Antworten bekommst!

Liebe Grüße,
DieNeue

Re: Nach Klinikaufenthalt nicht viel besser...

Verfasst: 4. Jul 2019, 20:21
von Monchen12345
Hallo Jani1990,

Eine Tagesklinik ist immer nur der Anfang eines langen Weges... Mir wurde auch ganz klar gesagt es geht nicht darum gesund entlassen zu werden. Dondern man möchte die Lebensqualität verbessern. Am Ende der Zeit in der TK weiß man im Idealfall wo und warum man die Probleme hat und wie es weiter geht.
Ich hab in meiner TK Zeit meinen Bezugstherapeuten mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung, an seine Grenzen geführt. Er hatte so was wie mich bisher wohl auch noch nicht erlebt... insgesamt gilt es bei mir auch als chronische Erkrankung.Ob etwas chronologisch ist oder nicht, ist halt erstmal einfach nur ne medizinische Definition. Und es ist ne Momentaufnahme, sie sagt nicht dass der aktuelle Zustand bestehen bleibt.

Aber ganz aktuell geht es mir gut und ich merke auch immer mal wieder dass es mir an einzelen Punkten besser geht.
Bei mir ist es halt so dass nach einer ganzen Zeit ein kleinescTief kommt und dann folgt meist ein Entwicklungssprung nach vorne.
Ob genau das Medikament dass du nimmst auch das richtige für dich ist solltest du mit deinem behandelnden Arzt klären. Für mich hört es dich so an, als wäre ein Wechsel eine Überlegung wert.
Wenn du noch nicht fit und stabil genug bist um zu arbeiten dann solltest du das auch sein lassen. Aber nimm den Termkn trotzdem an. Die bürokratischen Mühlen in dem Bereich arbeiten sehr langsam. Bei mir lagen zwischen LTA-Antrag stellen und Beginn der Maßnahme etwas über 7 Monate.
Alles Gute für dich,
Monchen

Re: Nach Klinikaufenthalt nicht viel besser...

Verfasst: 5. Jul 2019, 10:44
von Jani1990
Ich danke euch für eure Worte

Ich werde defentiv nächste Woche zu dem Termin gehen, ich hoffe einfach das der Schwindel bis dahin weitesgehend zurück gegangen ist. Ich beobachte mein seelisches und körperliches Befinden jetzt die nächsten Wochen genauer und werde daran dann beurteilen ob ich das Medikament weiter nehmen soll oder nicht. Natürlich hab ich im moment noch sehr große Angst vor meiner Zukunft(Sowohl beruflich als auch auf der Beziehungsebene und eben vor dem was danach kommt...) aber ich möchte ja so nicht weiterleben, ich hab noch einiges vor, muss halt im moment akzeptieren das ich nicht so kann wie ich gerne möchte. Aber ich muss zusehen das ich in den nächsten Wochen auch nochmal Kontakt zu dieser Frau suche und die Sache aus der Welt schaffe...ich merke das mich die Sache nach wie vor sehr belastet und auch wenn ich die Antwort schon kenne muss ich einfach damit meinen Frieden machen können, weil ich merk so kann ich nicht klar denken und auch nichts neues entstehen lassen. Ich muss nur erst noch etwas körperlich wieder fitter werden und mir dann überlegen wie ichs am geschicktesten anstelle.


Jedenfalls wünsche ich euch auch alles gute
Janni1990