Läuft etwas in meiner VT falsch?

Sonnenschein34
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo Gartenkobold,

ich fühle mich heute total erschöpft. Habe nachts wach gelegen wegen dem Gespräch bei der Therapeutin. Wenn ich nicht die Möglichkeit bei meiner Thera hätte, würde ich wahrscheinlich noch die 2 Sprechstunden bei ihr machen, aber da die Alternative besteht, sagt mein Bauchgefühl eher nein.

Ich hoffe jetzt darauf, dass es bei meiner Thera auch wirklich klappt. Habe schon die Fahrtzeiten in Verbindung mit meiner Arbeitszeit durchgerechnet. Machbar wäre das schon, wenn auch anstrengend. Jetzt schau ich mal, wie das Gespräch bei ihr läuft.

LG
Sonnenschein
SonneundDunkenheit
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Sonnenschein,

die "neue" Therapeutin tritt ein schweres Erbe an. Du hast die alte Therapeutin im Hinterkopf und die große Hoffnung dort anknüpfen zu können. Was kann die neue Therapeutin dagegensetzen?

Du schreibst das Gespräch war ganz gut und sie war dir sympathisch. Das ist viel für ein erstes Gespräch.
Die Räumlichkeiten waren irritierend. Was genau hat dich irritiert?

Warum machst du nicht die noch möglichen Probestunden und testet weiter aus? Du kannst doch dann immer noch sagen, dass es nichts für dich ist.

Die Entscheidung ist nicht einfach, aber aus meiner Sicht vergibst du dir nichts, sondern lässt dir eine vielleicht mögliche Option offen. Oder verschließt die Tür ohne zu wissen, was dich im nächsten Raum ( bei der alten Therapeutin) wirklich erwartet.

Ich kann dich verdammt gut verstehen, wenn ich zu einer Person Vertrauen aufgebaut habe, mich dort wohlfühle, dann würde ich dort auch bleiben wollen und einen hohen Preis (langer Weg) zahlen.

Nach Therapiestunden bin ich eigentlich immer erschöpft. Ich sehe es als Zeichen, dass es in mir arbeitet, etwas hängengeblieben ist was weiter gedacht werden möchte und noch keinen Abschluss gefunden hat.

Ich wünsche dir für heute Nacht einen besseren Schlaf.

Liebe Grüße
Sonnenschein34
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo SonneundDunkelheit,

vielen Dank für Deine Wünsche.

Ich bin schon sehr offen in die Stunde gegangen, da mir die Thera ja auch vom Telefongespräch her sehr sympathisch war.

Wegen der Räumlichkeiten: Ich muss dazu sagen, dass mir die Umgebung also die Praxisräume nie soo wichtig waren, in den voran gegangenen Therapien, da der Fokus tatsächlich immer auf das Miteinander gerichtet war.

Allerdings hat mich dieser Raum dann doch eher irritiert, da er irgendwie "schmuddelig" gewirkt hat. Die Stühle (es sah aus, als wenn es ausgemusterte Stühle, eines Besprechungsraums waren), waren schon sehr abgenutzt (verständlich, wenn da Tag für Tag verschiedene Personen "drüberrutschen"). Der Raum an sich war relativ groß und wirkte einfach unordentlich und als wenn die Möbelstücke wild zusammengewürfelt wurden.

Ich durfte mir den Stuhl auch nicht aussuchen, sondern wurde "angewiesen" mich auf den zu setzen, wo ich die Tür nicht im Blick hatte. Diese war auch während des Gesprächs offen und ich hatte den Eindruck, nicht mit ihr allein in der Praxis zu sein (eine Wohnung, in einem Wohnblock, die sie aber alleine nutzt).

Sie arbeitet auch als KJ-Therapeutin, also nicht nur mit Erwachsenen und vielleicht "entspricht" der Raum auch deshalb nicht meiner Erwartung/Erfahrung mit den vorherigen anderen Theras/Beratungsstellen. Wobei ich mich als Kind da vermutlich noch viel weniger wohl fühlen würde, es sei denn, es gibt für Kinder einen separaten Raum.

Dann erzählte sie ja einiges über orthomolekulare Medizin, gab mir einen Buchtip von einer guten befreundeten Autorin von ihr (das klang schon irgendwie nach Werbung) und am Ende hat sie mir dann auch von einer Patienten (9-jährig) was erzählt, und mich ebenfalls damit irritiert, so dass ich gar nicht mehr dazu gekommen bin, weitere Fragen zu stellen.

Auch habe ich gemerkt, dass es mir schwer gefallen ist, bei ihr in vollen Sätzen zu reden. Gut, kann an der ungewohnten Situation liegen, das letzte Gespräch mit einer Thera war im Dezember. Aber selbst da ging es flüssiger. Ich fühlte mich eher gehemmt, als wie bei den anderen Theras.

Die Dauer des Gesprächs war etwas überzogen (fast 60 Minuten) und endete dann auch abrupt, wie abgeschnitten, wobei anscheinend noch kein neuer Patient nach mir da war (da es keinen Warteraum bei ihr gibt, soll man wirklich punktgenau klingeln, weder zu früh noch zu spät). Das hat mich auch etwas gestresst, weil ich sowie ein pünktlicher Mensch bin, aber in den Therapien immer so 5 Minuten früher da bin, um im Wartezimmer noch etwas "runter zu kommen"). So musste ich dann quasi "unten vor der Tür warten", was ich aber vorher wusste, von daher war es okay.

Vorab per Mail war ja schon kommuniziert, dass ich mit diesem Erstgespräch auf ihre Warteliste käme. Und das ich mich melden könnte. Aber dieses Formular über die erfolgte Sprechstunde habe ich bei ihr z.B. jetzt auch gar nicht erhalten (im Gegensatz zum Sprechstundengespräch was ich letzten November hatte). Und sie weiß ja, dass ich das Gespräch in ein paar Wochen bei meiner Thera noch abwarten möchte.

Ich denke, wenn ich die Möglichkeit nicht bei "meiner" Thera hätte, würde ich vermutlich die weiteren 2 Sprechstunden machen, aber da ich den Termin fürs Gespräch schon habe und auch eine relativ "sichere" Zusage habe, möchte ich erstmal kein weiteres Gespräch bei ihr, sondern schauen, wie es jetzt bei meiner klappt.

Sorry, für die ausführliche Beschreibung, aber das hilft auch irgendwie, das Gespräch nochmal Revue passieren zu lassen.

Lieben Gruß
Sonnenschein
SonneundDunkenheit
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Sonnenschein,

Danke für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir zu verstehen, was du meinst. So wie du es beschreibst, wäre es für mich auch schwierig mit den äußeren Bedingungen. Ich brauche auch Zeit zum Ankommen, nicht gleich Therapieraum.
Ich durfte mir den Stuhl übrigens auch nicht aussuchen, aber das kann auch therapeutische Gründe haben. Ich kann aber den Abstand wählen oder das Sofa nehmen und da noch entscheiden ob ich sitzen möchte und sie Blick behalte oder mich hinlege und abtauche.

Ich wünsche dir dass du schnell und gut bei der alten Therapeutin wieder andocken kannst.

Meine zweite Verlängerung der LZT wurde von der KK abgelehnt. Ich kann mich daran erinnern, dass es bei dir auch zum Ende schwierig war und ihr in den Widerspruch gegangen seid. Wir haben aus verschiedenen Gründen entschieden es nicht zu tun und eine sehr gute Alternative gefunden. So läuft jetzt die Sperrfrist.

Ich wünsche dir, dass Termin für das Gespräch bei der alten Therapeutin bald stattfindet und es dir dann auch wieder besser geht.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Sonnenschein34
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo SonneundDunkelheit,

ja, ich empfinde das auch als angenehmer. Man kann nochmal durchatmen. Aber, es hat ja auch nicht jeder Therapeut die Möglichkeit dazu. Der Punkt, ist natürlich jetzt nicht ausschlaggebend.

Mit dem Platz aussuchen habe ich in beide Richtungen Erfahrungen gesammelt. Mal wurde das so vorgeschlagen, mal zugewiesen. Mal sehen, wie das in der Praxis meiner Thera ist. Vielleicht ist es dann auch dort anders.

Vielen Dank, ja, ich bin gespannt, wie es ablaufen wird. Leider sind es noch gut 3 Wochen.

Ja, bei uns wurde das damals abgelehnt, wir haben dann Einspruch eingelegt, ich sollte auch selber noch was schreiben (Ziele definieren usw.) und habe in der Zwischenzeit dann ein paar Stunden selber gezahlt, bis die Zusage vom Gutachter kam.

Ich werde sehen, wie das jetzt abläuft. Ob, wie bereits am Telefon besprochen Akutbehandlung beantragt wird und wie es dann weitergeht. Die Option, selber zu zahlen, bis die Sperrfrist um ist, ist ja auch immer noch vorhanden. Aber meine Thera meinte ja schon, dass sie das über die GKV laufen lassen wolle.

Dir auch alles Gute und noch eine schöne Restwoche.

LG
Sonnenschein
Sonnenschein34
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo zusammen,

ich habe in diesem Thread länger nichts mehr geschrieben, aber jetzt gibt es wieder etwas, was mich nachdenklich macht...

Gestern hatte ich wieder Therapie. Ich habe bei meiner Thera angesprochen, dass ich eine Unsicherheit wegen der Termine spüre, da wir zuvor nur jeweils immer einen vereinbart haben und ein Termin wegen einer Erkrankung von mir und direkt danach auch wegen einer Erkrankung von ihr ausgefallen ist. (Das hatte ich in einem anderen Thread schon mal angerissen).

Außerdem habe ich angesprochen, dass ich sie verändert wahrgenommen habe, als in meiner Therapie von vor einem Jahr (das sie weniger Energie ausstrahlen würde). Sie hat eigentlich gar nichts dazu gesagt, außer, dass es zu Veränderungen kommen kann (das wäre normal). In dem Moment war das für mich auch okay. Aber schon während der Stunde hat sie mich diesbezüglich weiter irritiert. Sie hat mehrmals den Faden verloren, eine Hausaufgabe, an die ich mich nicht erinnern kann, angesprochen, wobei sie selber nicht sicher war, "ob sie das nur geträumt hat".

Dadurch dass sie das unkommentiert gelassen hat, beschäftigt mich das weiterhin. Bzw. ganz offen gesagt: Ich mache mir ein wenig Sorgen. Ich weiß, dass sie mir darüber gar nichts sagen muss. Vielleicht möchte sie mir das auch nicht sagen, eben damit ich mir keine Sorgen mache, weil sie weiß, dass sie mir nicht egal ist (war ja auch Thema in der Therapie). Ich bin nicht sicher, ob ich das nochmal ansprechen soll, oder ob ich ihr damit zu nahe trete. Aber es ist halt schon auffällig und beschäftigt mich.

Soll ich einfach darüber weg sehen und schauen, wie es sich in den nächsten Stunden entwickelt? Also meine Empfindung auch einfach unkommentiert lassen?

Die nächsten Termine sind vereinbart und eigentlich habe ich auch ihre Zusage, dass es auch im kommenden Jahr weitergeht, wobei wenn sie krank wäre oder würde, das ja immer noch ein unsicherer Faktor ist, den niemand beeinflussen kann (das weiß ich auch)...

LG
eine grübelnde Sonnenschein
mime
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von mime »

Hallo Sonnenschein,

ich finde es schon mal gut und mutig von dir, was du alles angesprochen hast. Was ich bei den Behandlern auch schon festgestellt habe, sie machen bei manchen Themen (die sie selbst betreffen) oft dicht - es ist ja ihr gutes Recht, aber ich verstehe dich sehr gut mit deinen Sorgen.

Was ist es denn genau, das dir Sorgen bereitet: dass es der Therapeutin nicht gutgeht oder dass Termine ausfallen würden (dass also etwas geschieht, das dich und deine Behandlung betreffen würde) und du ohne Therapie wärest?

Da ich Ähnliches mitgemacht habe (also nur theoretisch, ich habe mit ihm besprochen, was denn wäre, wenn mein Behandler ausfiele - wobei es mir weniger um mich als um den Behandler ging), kann ich dir nur von meinen Erfahrungen kurz berichten: ich habe es von mir selbst nicht mehr angesprochen. Sollte es mit der Behandlung bei mir aufgrund eines längeren Ausfalls meines Behandlers kommen, ist es halt so - ich kann es weder beeinflussen, noch hilft es mir weiter, Angst zu haben oder sie kommunizieren. Damit muss ich alleine klarkommen (und einiges ist ja auch einer meiner "Urängste" geschuldet - das zu erkennen hilft mir manchmal, mich wieder neutraler der Thematik zu stellen). Es wäre nicht das erste Mal, schwer von jemandem Abschied nehmen zu müssen.

Das soll nicht bedeuten, dass du es mit deiner Therapeutin genauso handhaben sollst, für meinen Fall habe ich mich wie zuvor genannt entschieden.

Was die Veränderung deiner Therapeutin angeht: ja, es kann im privaten Umfeld etwas sein oder durch den Praxiswechsel auch in beruflicher Hinsicht; vielleicht steht sie dauerhaft wegen diverser Dinge unter Druck und ist deswegen etwas zerstreut. Menschen verändern sich aufgrund ihres Erlebten - das geht im Grunde genommen uns allen so.

Sollte dir die Therapeutin in den kommenden Stunden weiterhin unkonzentriert begegnen, würde ich es ansprechen. Dass sie den Faden verloren hat, kann mal passieren. Wenn du allerdings den Eindruck gewinnst, dass ihr die notwendige Arbeits-Aufmerksamkeit dauerhaft fehlt, würde ich es auf jeden Fall noch einmal ansprechen.

Wichtig wäre, egal, was ist, dass du dich (auch oder hauptsächlich) auf dich und deine Themen konzentrierst, schließlich bezahlst du dafür bzw. die Krankenkasse. Das klingt jetzt vielleicht hart (ist aber reiner Selbstschutz ;-) ), aber auch die Therapeutin hat ihre Verpflichtungen zur "Dienstleistung" so wie es im Behandlungsvertrag ggf. steht (keine Ahnung). Was ich damit sagen möchte: die Verantwortung für die Therapeutin hat nur sie selbst für sich, und wenn es ihr nicht gutgeht und sie trotzdem zur Arbeit erscheint, kannst du sie auch in Anspruch nehmen.

Mit Rücksicht auf die Behandler kommt man selbst ggf. ins Hintertreffen, wenn man zuviel davon hat.

Bei mir war es eine Zeitlang auch mal so, dass ich mehrmals wegen organsatorischer Dinge etwas zurückstecken musste. Aber ich habe dann durchblicken lassen, dass es auf Dauer so für mich keinen Sinn macht. Und es hat sich etwas im Ablauf geändert (wir wurden z. B. während der Gespräche von Kollegen und einer Patientin gestört - das geht für mich einmal, aber nicht mehrmals hintereinander), es gab seitdem keine Störungen mehr, und der Behandler und ich konnten wieder konzentriert arbeiten.

So sehe ich die Dinge aber erst nach jahrelanger Behandlung, das kommt nicht von heute auf morgen. Man kann immer mal Rücksicht nehmen, das finde ich menschlich und richtig - aber insbesondere beim therapeutischen Gespräch sollte das eine Ausnahme sein.

Ich sehe so wie du auch den Menschen hinter der Funktion "Therapeutin/Behandler" - und doch: es muss sich die Waage halten. Denn niemand zwingt mein Gegenüber, mich als Patient zu behandeln, zur Arbeit zu gehen usw. Und für die Umstände, unter denen sie bislang arbeiten müssen, kann ich auch nichts (selbst wenn mir das leid tut: der ganze Stress, die Bürokratie usw.). Du siehst, ich distanziere mich stark von einem "mich zu sehr in den anderen reinzufühlen".

Wie gesagt, die Entscheidung, ob du deine Beobachtung ansprechen wirst oder nicht, kannst du ja immer noch fällen. Wenn es dich sehr belastet, könntest du es jederzeit ansprechen (wenn du nicht eine sofortige Antwort erwartest). Geduld ist oft ein zähes Ding - ich musste sie auch erst lernen (mein Behandler antwortet sehr selten auf eine E-Mail).

Liebe Grüße und alles Gute für deine Entscheidung.
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Meridian
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Meridian »

Hallo Sonnenschein,

es ist verständlich , dass du dir Sorgen macht, zum einen, weil du die Therapeutin verändert wahrnimmst und nicht weißt, was der Grund dafür ist, aber auch, weil das deine weitere Therapie beeinflussen könnte.
Es war gut, das anzusprechen, aber es ist nachvollziehbar, dass die Therapeutin sich da eher bedeckt hält und sie hat ja mit dem, was sie gesagt hat, auch recht. Dinge, Menschen verändern sich, das ist normal, aber natürlich hätten wir gerne, vor allem in der Therapie, die Sicherheit, dass
sie regelmäßig stattfindet und die Therapeuten uns immer mit derselben Aufmerksamkeit und Zugewandtheit begegnen.
Ich finde es aber ganz wichtig, dass Therapeuten abgegrenzt sind, also dass sie eben nicht zu viel persönliches mit in den therapeutischen Raum bringen, weil das die Therapie beeinflusst, wenn du anfängst, dir Sorgen um die Therapeutin zu machen,
Ich hatte das in anderer Hinsicht in meiner Therapie auch, dass ich nämlich oft dachte, ich würde den Therapeuten in meine Thematik zu sehr "verstricken", es könnte ihm zu viel werden und es war gut, dass er mir klargemacht hat, dass ich ihn nicht schützen muss (mich selbst aber schützen darf).
Es geht ja in einer Therapie darum, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und davon auszugehen, dass die Therapeuten für sich selbst sorgen können.
Aber natürlich kannst du es auch noch mal ansprechen, wenn du die Therapeutin weiterhin als wenig aufmerksam wahrnimmst, wenn das also nicht nur mal vorübergehend so ist.

LG, Meridian
Sonnenschein34
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Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo Mime,

mir ist schon klar, dass z.B. ihr Gesundheitszustand ihre Privatsache ist und die Therapiestunde ja dafür da ist, dass es um mich und meine Probleme geht.

In einem unserer (kurzen) Mailkontakte, in der Zeit, wo ich nicht mehr bei ihr in Therapie war, schrieb sie mal was dazu, dass es ihr aber dann nach langsamen Einstieg wieder besser ginge. Von daher mache ich mir schon ein wenig Sorgen um ihre Gesundheit, nicht weil dann meine Therapie ausfallen könnte, sondern weil ich mir wünsche, dass es ihr gut geht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn sie die Therapie aufgrund Krankheit oder Schwangerschaft pausieren oder abbrechen müsste, mich nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen würde, sondern mir auch Lösungsvorschläge geben würde. Das Vertrauen darin habe ich (es gab ja damals in der Beratungsstelle einen Rauswurf, wo ich quasi vor die Tür gesetzt wurde). Das weiß sie und sie hat ja damals beim Praxiswechsel auch Lösungsvorschläge genannt. Also ist diese Angst eher gering.

Ich denke schon, dass es bei ihr gesundheitlicher Natur ist, da ich auch körperliche Veränderungen wahrgenommen habe und halt Zerstreutheit/Unkonzentriertheit. Dass sich in ihrem privaten Umfeld etwas verändert hat, hatte sie mir damals auch in einer Mail kurz angedeutet, wo es um privaten Kontakt ging bzw. dass es den nicht geben wird.

Von daher bin ich ja sehr froh, dass ich trotz meines Wunsches und der damaligen Anfrage nach privaten Kontakt sie weiterhin als Therapeutin habe.

Ja, ich verstehe, wie Du das meinst. Es ist und bleibt eine Dienstleistung. Auch wenn ich weiterhin das Gefühl habe, mit ihr auf einer Wellenlänge zu liegen und sie mehr mag. Das hilft mir wiederum aber auch sehr bei den schwierigen Themen. Wenn ich an meine frühere Therapeutin denke (mit der ich auch gut zurechtgekommen bin), glaube ich aber fest daran, dass ich mich bei ihr nicht so weit hätte öffnen können und nicht so weit gekommen wäre. Von daher, ist es gut so, wie es ist.

Sie hatte mich auch gefragt, wie es mir damit geht, dass ich die wahrgenommene Veränderung angesprochen hätte und ich bzw. wir haben darüber geredet, dass es okay ist, dies ggfs. auch weiterhin anzusprechen. Also dass ich sowas offen ansprechen kann/darf/soll. Ich denke mal, aus dem Grund, da das Miteinander in der Therapie ja für den Prozess auch sehr wichtig ist. Und wenn es für mich Irritationen gibt, sollte ich das auch weiterhin ansprechen, weil das ja Einfluss auf mich und mein Denken/Fühlen hat.



Hallo @Meridian,

sicher ist das nachvollziehbar, dass sie sich bedeckt hält. Andererseits denke ich, wenn sie mir gesagt hätte "ja, ich bin durch z.B. Long Covid etwas eingeschränkt", das ich dann nicht so weiter darüber grübeln würde. Weißt Du, wie ich das meine?

Sorgen mache ich mir nun trotzdem weiterhin, weil ich sie, obwohl sie "nur" meine Therapeutin ist, sehr mag. Das hat sich nicht geändert, nur weil sie z.B. auch den privaten Kontakt, den ich mir schon gewünscht hätte, abgelehnt hat. Sie hatte ja damals im Gespräch gesagt, wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten, hätten wir uns bestimmt auch sehr gut verstanden.

Und das ist ja nichts, was jetzt gefühlsmäßig bei mir weg ist, nur weil wir weiter auf professioneller Ebene miteinander arbeiten (worüber ich sehr froh bin, weil ich denke, dass ich mit ihrer Unterstützung noch einiges an Verbesserung bei mir erreichen kann).

Ich danke Euch jedenfalls sehr für Eure Gedanken und den Austausch.

Ich werde mal sehen, wie es in den nächsten Stunden ist und ob mich das weiterhin irritiert, oder ob ich damit gut klar komme.

Liebe Grüße
Sonnenschein
mime
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Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Läuft etwas in meiner VT falsch?

Beitrag von mime »

Liebe Sonnenschein,

danke für deine damalige Antwort. Wie ist es dir seit dem so ergangen?
Ich habe dir auch eine PN geschickt, weil es mich interessiert, wie es für dich weiter gegangen ist. Ich hoffe, dass du jetzt wieder regelmäßiger Termine haben kannst.

LG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
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