Hallo Senif,
das Buch selber kenne ich nur vom Titel, aber so ähnlich hatte ich es auch immer vor. Eine Routine installieren, dann die nächste usw. Immer ein bisschen mehr. Hat aber nie funktioniert, weil jedesmal die Routine eingebrochen ist, wenn irgendwas neues dazu kam. Sobald das Duschen gut läuft, bricht der Haushalt ein, sobald ich mehr mit Leuten mache, auch, konzentriere ich mich auf den Haushalt, klappt das Duschen nicht mehr und mit Leuten was machen sowieso nicht. So geht das schon seit Jahren. Deshalb wäre ich echt froh, wenn ich einfach mehr Hilfe im Haushalt hätte, sonst komme ich zu nichts anderem mehr und mich ödet das auch langsam so an. Ich will hier ja auch nicht ständig im Chaos versinken.
Chaos ist für mich echt Gift. Mir geht's im Chaos einfach nicht gut. Zu mir haben schon viele Leute gesagt, wenn sie mir Vorschläge gemacht haben, wie ich mir was Gutes tun kann, ich soll doch duschen gehen u.ä. Aber sowas nützt mir überhaupt nichts. Solange Chaos um mich rum ist, fühle ich mich gestresst, überfordert, kann nicht denken usw. Da kann ich noch so geduscht sein und gut riechen, das ist völlig egal. Sobald das Chaos weg ist, geht's mir besser. Da kann ich mich dann auch wieder mit Therapieinhalten beschäftigen oder schönen Sachen. Ich habe immer gedacht und habe auch oft gesagt bekommen, dass mir das nur was ausmacht, weil ich so perfektionistisch bin und übertreibe (meistens von Leuten, die noch nie in meiner Wohnung waren
Wenn sie dann mal Fotos gesehen haben, waren sie dann ruhig.). Aber das ist nicht so. Chaos und Dreck in meiner Wohnung hat bei mir total Auswirkungen darauf, wie es mir geht.
In meinen Schränken ist alles ordentlich, das ist überhaupt kein Problem. Aber außerhalb, sobald ich Sachen benutze, bleibt alles liegen. Ich merke es oft nicht mal. Da bei mir alles in einem Raum ist, kann ich mir auch nicht einfach einen Raum ordentlich halten und im anderen das Chaos sein lassen, das fände ich wesentlich einfacher. Der einzige Ort, der immer ordentlich und sauber ist, ist ohne Witz die Abstellkammer. Da hole ich nur ab und zu was raus oder leg was an seinen Platz zurück, aber ich lebe da halt nicht drin.
Ich finde es auch so komisch, dass mir Ordnung so wichtig ist und ich auch Ordnung schaffen kann, wenn es um Sortieren und Ordnen geht, aber ich keine Ordnung halten kann und ich mir ständig selber hinterherräumen muss. Wie gesagt, ich merke es manchmal gar nicht wirklich, wenn ich etwas irgendwo stehen lasse. Oder ich habe die totale Blockade und kriege es nicht gebacken, einen Teller in die Spülmaschine zu räumen.
Deswegen versuche ich auch immer wieder die Wohnung so funktionell und praktisch zu gestalten wie möglich, z.B. mit zusätzlichen Haken an der Wand, wo ich was aufhängen kann, damit es nicht auf dem Boden landet.
Gibt allerdings nicht immer passende Sachen zu kaufen, deshalb bau ich dann auch manchmal selber was. Dauert manchmal ziemlich lange, bis ich da ne passende Lösung finde, aber hab schon einige Sachen hier geändert, die mir helfen. Hab z.B. mal nen Wäscheständer gebaut, den ich in die Dusche hängen kann, weil es keinen zu kaufen gab, der in die kleine Dusche passt. Dadurch spare ich jetzt Platz beim Wäsche aufhängen und bin jedesmal froh drüber, weil nicht so viel im Weg rumsteht.
Ich weiß nicht, warum ich mich mit dem Haushalt so schwertue. Vielleicht weil es immer die gleichen Aufgaben sind und es mich frustriert, immer wieder das gleiche machen zu müssen - das wär so eine Überlegung.
Andererseits sind natürlich Routinen auch wieder hilfreich, weil es dann schneller erledigt wird.
Ich hoffe, dass ich das irgendwann mal noch hinkriege.
Ich schau mal, ob es das Buch bei uns in der Bücherei gibt, vielleicht hol ich es mir dann mal.
Liebe Grüße,
DieNeue
Da wurde es mir dann echt zu viel und ich hab gesagt, sie soll aufhören, ich will das nicht hören. Zum Glück hat sie sich dann wieder etwas eingekriegt mit dem Labern. 
