Was ist los mit mir ? Bitte helft mir irgendwie (lang)

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Sean
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2009, 17:53

Was ist los mit mir ? Bitte helft mir irgendwie (lang)

Beitrag von Sean »

Hallo ! Kann mir bitte jemand helfen oder sagen was ich habe ? Ich halte das nicht mehr lange aus... Mein größtes Problem sind meine Gedanken, die sich eigentlich nur noch um meinen geistigen Zustand drehen. Ständig beobachte ich mich weil ich denke, ich könnte verrückt werden, den Verstand verlieren und mich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Ich denke wirklich fast ausschließlich an das Thema Geisteskrank oder Gewalttätig. Mit diesen Gedanken ist dann immer so ein leichtes Angstgefühl verbunden......oft bin ich total nervös und aufgewühlt. Dann gibts wieder Zeiten wo ich total ruhig bin, fast als wenn ich irgendwie gehemmt bin. Vieles erscheint mir dann wie in Zeitlupe. So etwas wie Selbstvertrauen besitze ich nicht wenns mir schlecht geht, ich traue mir nichts zu, sehe keinen Sinn in jeglichen Dingen und bin immer dabei gegen diese Gedanken zu kämpfen. Das schlimmste ist, wenn sich mir der Gedanke aufdrängt, dass alles so unwirklich oder sinnlos ist. Ich sehe Menschen und frag mich, was das eigentlich für seltsame Gebilde sind oder warum sie sich so für etwas begeistern können.......einen Sinn in etwas sehen. Ich kämpfe natürlich gegen die Gedanken an, aber nicht wirklich mit Erfolg. In dem Moment hab ich wirklich oft Angst den Verstand zu verlieren und irgendwann in ner geschlossenen zu landen. Heute auf der Arbeit war ich mit den Gedanken soweit, mir das Leben zu nehmen, weil es ja eh keinen Sinn hat sich zu wehren gegen die Gedanken oder dieses Gefühl der Sinnlosigkeit. Es gibt allerdings immer wieder (so nach 2-4 Wochen) immer wieder einige Tage, in denen ich mich total wohl fühle. Ich mache Zukunftspläne und erfreue mich an Dingen wie zum Beispiel mein frischgewaschenes Auto J In der Phase wo es mir gut geht, ist es mir möglich diese Gedanken einfach zu vergessen oder sie drängen sich gar nicht erst auf. Ich habe alles mögliche im Kopf, so als wenn die Maschine da oben richtig gut geschmiert arbeitet. Dann, nach einigen Tagen, kommen die Gedanken und Ängste wieder öfter, ich kann sie aber noch verdrängen. Irgendwann dann ist es wieder soweit....ich rufe mir meine Ängste selber (kann nichts dagegen tun) wieder her und verstricke mich dann regelrecht in den Gedanken. Da rauszukommen ist unmöglich......und alles geht wieder von vorne los, obwohl ich dachte, es wäre endlich vorbei. Nur wenn ich Joggen gehe oder Schwimme (und zwar nur richtig mit Power) kann ich diese Befürchtungen etwas vergessen und mir gehts gut. Was noch schlimm ist......ich habe vor 2 Wochen eine 5 jährige Beziehung beendet in einer guten Phase......! Es war sehr hart für mich und ich dachte eigentlich, ich werde hart damit zu kämpfen haben. Was mich nur so wundert.....ich denke fast nicht daran nun allein zu sein, sondern habe wieder diese Gedanken über Geisteskrankheit oder Gewalttätigkeit im Kopf. So als wenn sich nichts geändert hätte in meinem Leben. Seitdem ich Single bin hab mich schon ein paar mal mit anderen Mädels getroffen, was zeitweise auch schön war. Ich kann dann kurzzeitig meine Probleme vergessen nur jetzt (traf mich mit einer 17 jährigen, bin 22) denke ich ständig pädophil zu sein. Ich habe Angst davor mit 35 oder 40 immer noch Frauen die 16, 17 sind attraktiv zu finden und an sonst was zu denken. Immer wenn ich jetzt jüngere Mädels sehe hab ich ständig diesen Gedanken im Kopf, obwohl ich das nicht will !! In so einem Moment denk ich dann oft.......bring dich lieber um bevor du so durchgeknallt wirst wie der Frauenmörder Schmökel. Als ich mal einen Bericht über den gelesen habe war ich 2 Wochen fest davon überzeugt, auch so veranlagt zu sein. Ich komme einfach nicht mehr klar mit meinem Leben.......hatte ja schon als Kind immer Befürchtungen und Ängst........war ständig beim Hausarzt weil ich dachte (Krebs, Aids, BSE, Bandwürmer, Netzhautablösung, Gehirntumor, Herzfehler usw) zu haben. Das fing so mit 8-9 Jahren an. Man legte meinen Eltern nahe einen Jugendpsychologen aufzusuchen als ich 15 war......ich sah das als Beleidigung an und wechselte den Arzt. Die Ängste belasteten mich aber noch nie so sehr wie jetzt......das geht jetzt seit einem Jahr so und ich weiß fast nicht mehr was ich will, was ich sonst empfunden habe (Freude ?!). Bei einem Psychiater war ich noch nicht.......weil ich 100% überzeugt bin, mir kann niemand mehr helfen. Ich habe doch die Gedanken im Kopf und die kann mir NIEMAND mehr nehmen L Warum bin ich nur so ? Warum kann ich mich nicht meines Lebens erfreuen ? Warum denke ich verdammt nochmal über alles und jeden Mist so lange nach ? Ich will so Leben wie andere Menschen auch und irgendeinen Lebensinhalt zu haben...................... Ich hoffe nicht zuviel geschrieben zu haben.........achtet nicht auf Tippfehler....hab das einfach so hingetippt. Bye Sean
bit

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Beitrag von bit »

hallo sean, ich kann dir nicht sagen, was du hast. die diagnose solltest du einem arzt überlassen. aber ich kann dir sagen, dass du nicht allein bist mit deinen problemen und dass du hier verstanden wirst. ich glaube du brauchst hilfe und du hast ja den ersten schritt getan und hierhergefunden. du hast es abgelehnt, einen psychologen aufzusuchen. warum ?? vorurteile ?? ich habe depressionen und konnte dies für mich auch nur schwer annehmen. aber es ist eine krankheit wie eine grippe auch - kein fluch, keine schande und kein stigma !! deine symptome scheinen sehr massiv zu sein und du hattest sie schon als kind. ich kann dir nur empfehlen, hilfe zu suchen. es gibt hilfe und es gibt eine weg aus deinen ängsten und zwangsgedanken. wenn man mittendrin steckt, ist es schwer das zu glauben, mir ging es auch so. das problem ist, dass man ein verzerrtes bild von sich selbst und der welt um sich hat. aber ich habe den schritt getan und bin heute froh darüber weil ich langsam spüre, wie ich wieder zu mir selber finde. lass dir helfen, es gibt hilfe. aber den ersten schritt musst du selbst tun - es wird sich lohnen ! ich wünsche dir viel kraft und verständnis für dich selbst, bit
Tim Pfeiffer

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Beitrag von Tim Pfeiffer »

Hallo Sean, den obigen Zeilen von bit kann ich mich weitgehend anschliessen. Ich bin mir sicher, dass Ihnen ein Psychiater/Nervenarzt/Psychotherapeut durchaus weiterhelfen kann. Ihre Schilderungen von multiplen Ängsten (insbesondere vor Erkrankungen) und den sich aufdrängenden Gedanken machen Ihr Leiden durchaus nachvollziehbar und gerade deshalb glaube ich, dass Sie sich um professionelle Hilfe bemühen sollten. Wichtig erscheint mir noch der Hinweis, dass Gedanken, die sich "zwanghaft" aufdrängen, immer noch etwas anderes sind, als den Gegenstand dieser Gedanken auch umzusetzen. Klartext: Zu denken, anderen gegenüber gewalttätig oder gar "verrückt" zu werden, muss nicht zwangsläufig heissen, dies auch zu tun oder zu werden. Gerade bei Zwangsgedanken ist es typisch, dass sie von den Betroffenen als störend und extrem belastend empfunden werden. Ich stimme bit zu, dass der erste Schritt bereits getan ist, indem Sie in diesem Rahmen hier von Ihren Problemen berichten - der nächste Schritt sollte in der Kontaktaufnahme mit einem/einer niedergelassenen Kollegin/Kollegen oder einer entsprechenden Einrichtung liegen. Viele Grüße Tim Pfeiffer Kompetenznetz Depression, Suizidalität
Fad Gadget
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Fad Gadget »

hallo sean, der begriff "pädohil" war für mich der schlüsselreiz, dir von einem statement meiner therapeutin zu erzählen: ich habe ihr einmal in einem gespräch über "gott und die welt" gesagt, daß ich manchmal glaube, daß ich als mann mit "schlechter kindheit" schon automatisch pädophil sein muß. und ihre antwort war, kurzgefaßt, daß sie die berichterstattung der medien - im besonderen über pädophile geschehnisse - für "gefährlich" hält. das ist es, was mir spontan dazu einfiel. und du hast ja auch diesen schmökel-bericht gelesen und plötzlich das gefühl gehabt, selbst so veranlagt zu sein. es ist nicht zwangsläufig< so, daß männer mit unerfreulicher kindheit solche dinge tun müssen. ich kann deinen gedankengang, also die Angst davor, glaube ich, ganz gut nachvollziehen. ich kenne das zwar nicht in dieser form. früher hab ich kindern gern beim spielen zugeschaut, saß einfach da, hab zigaretten geraucht manchmal auf der schaukel gesessen und zugeschaut, die akustische umgebung mit fröhlichem kindergeschrei genossen. mittlerweile mache ich beim spazieren im park gern einen bogen um den spielplatz. irgendwie fühle ich mich da jetzt beobachtet, pauschal der pädophilie schuldig. fällt mir schwer, das genau zu erklären, aber vielleicht kannst du damit etwas anfangen. ich würd mich freuen, wenn du dich hier weiterhin gut aufgehoben fühlst und auch professionelle hilfe in anspruch nehmen wirst. alles Beste - fad
juan chili
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Beitrag von juan chili »

hallo sean ich kann deine ängste und zwangsvorstellungen absolut nachvollziehen.ich hatte auch so meine phasen in denen ich vor hodenkrebs,gehirntumor bis hin zu spontaner schizophrenie und vor allen möglichen und unmöglichen krankheiten gefürchtetd habe.das ist aber alles blödsinn nichts von dem ist eingetreten.das einzige was krankhaft ist ist diese angst.ich kann mich meinen vorrednern nur anschließen,du solltest einen psychater aufsuchen und eine psychotherapie eventuell in kombination mit antidepressiva(am besten ssri)in betracht ziehen.rauchst du hasch trinkst du alkohol oder nimmst du irgendwelche anderen drogen?das könnte deine ängste nämlich ungünstig beinflussen.ist die 81 dein jahrgang?
juan chili
Beiträge: 167
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von juan chili »

habe ich vergessen du bist 22.was ich sagen wollte ist das mit 22 noch nichts zu spät ist eine psychotherapie würde absolut sinn machen.wenn du angst vor einem psychater hast dann kann notfalls auch der hausarzt helfen(aber nur wenn es wirklich nicht anders geht)mir haben medikamente absolut geholfen weg zu kommen von solchen gedanken.
Sean
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2009, 17:53

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Beitrag von Sean »

Hallo ! Erst einmal vielen dank für eure Antworten !! Anscheinend läuft alles darauf hinaus einen Psychiater aufzusuchen.....doch was ist, wenn ich dann bei ihm bin und plötzlich das Gefühl oder die Befürchtung bekomme, er ist vielleicht gar nicht wirklich da ? Also das alles unwirklich ist und ich in einer Scheinwelt lebe wie Schizophrene ? Solche Ängste hatte ich bzw habe ich nämlich auch noch. Es ist als würde ich nur noch so leben wie jetzt weil ich es gelernt habe.....und nicht, weil man so leben muß als Mensch. (Falls ihr das irgendwie nachvollziehen könnt) Was mir auch so Angst macht ist, dass ich mir absolut nicht vorstellen kann wieder eine ernsthafte und feste Beziehung zu führen oder irgendwann gar Kinder zu bekommen. Es ist als würde das für mich einfach nicht mehr in Frage kommen.....weil mir zum Beispiel wie einem blinden die Netzhaut zum Sehen fehlt. (blödes Beispiel....ok ) Gestern Abend zum Beispiel war ich mit Freunden in einer Kneipe um Fußball anzusehen und mir gings dabei eigentlich echt gut. Und zwar deshalb, weil ich das Gefühl hatte derjenige zu sein, der den Ton angibt. Ich habe alles unter Kontrolle und alles läuft so wie ich es will. da gings mir dann echt gut. Doch als ich danach wieder allein zuhause war fühlte ich mich wieder ganz und gar nicht gut.....stöberte im Internet nach Psycho-Foren um trost zu finden und hab sogar Ritzen ausprobiert. Nur um zu sehen wie das ist oder ob mir das hilft.......wer weiß, vielleicht sogar nur um es hier zu posten und Mitleid zu bekommen. Selbstmitleid ist ja auch eine ganz große Stärke von mir. Ich kann auch wirklich herzhaft über verschiedenen Dinge lachen, wie z.B. einen lustigen Film oder mich an Diskussionen beteiligen wenn ich das Gefühl habe, mir hört jemand zu. Nur diese kleinen Lichtblicke verschwinden dann nach kurzer Zeit immer wieder weil sich meine Gedanken wieder einschleichen und alles madig machen. Jedenfalls hab ich heute morgen 2 Psychiater angerufen....der eine hat abgesagt nachdem er erfahren hat, dass ich als Student über die AOK Familienversichert bin und der nächste hat heute keine Sprechstunde. Ich werde es aber morgen auf jeden Fall noch einmal versuchen. Machts gut und noch einmal DANKE Bye Sean
Sean
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2009, 17:53

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Beitrag von Sean »

Hallo noch einmal ! Mir sind da noch ein paar Fragen eingefallen, die ich euch gerne stellen möchte. Und zwar sind das folgende: Kann man durch Angst Depressionen bekommen, oder bekommt man durch Depressionen Angst ? Ich frage mich in letzter Zeit nämlich was bei mir zuerst vorhanden war. Da ich (wie oben schon beschrieben) schon immer unnatürlich große Angst vor den verschiedensten Krankheiten hatte. So wie ich das in Erinnerung habe, waren die Ängste schon immer da, aber mich haben sie nie so sehr belastet wie jetzt. Es waren bisher auch immer Ängste vor physischen Krankheiten, die man schnell aus dem Weg schaffen konnte, bei einem Arztbesuch------Tumor da, ja oder nein ? Punkt Das ist eben genau mein Problem an psychischen Krankheiten.....da man ja keinen Scan der Psyche machen kann um festzustellen, was einem fehlt und vermutlich resultiert daraus auch meine anhaltende Angst davor........niemand kann mir Sicherheit geben. Zurück zur eigentlichen Frage........die ständige Selbstkontrolle, das Grübeln darüber und die Angst sind ja schon extrem belastend und machen auch fertig auf Dauer. Ich habe oft das Gefühl einfach zu resignieren, aufzugeben weil ich nichts gegen diese Ängste machen kann. Gedanken an Selbstmord wirken immer irgendwie beruhigend, als wenn das einen Rettungsleine wäre. Dieser Zustand beinhaltet dann wirklich alles, was eine Depression ausmacht...und der hält dann auch oft lange an, wobei meine Ängste dann in den Hintergrund rücken. Sind das Depressionen im typischen Sinne ? Oder leide ich einfach an einer Angststörung (allerdings hatte ich bisher erst eine einzige Panikattacke, die ein Jahr her ist und Auslöser war) Dann wechseln sich meine Phasen relativ schnell ab.........2-4 Wochen schlecht, 1 Tag bis 2 Wochen gut, dann kommen die Gedanken wieder, 2-4 Wochen schlecht usw. In den letzten Tagen gings mir ganz und gar nicht gut.....aber trotzdem hatte ich Lust etwas zu unternehmen am Abend. War dann in einer Disco und habe eine nette Frau kennengelernt, die jetzt vermutlich meine neue Freundin ist. Mir gings in den 4 Stunden so gut, dass ich keinen Gedanken an meine Probleme verschwendet habe. Kaum sitze ich im Auto und fahre heim, gehts wieder los..........obwohl ich doch so gern an Sie denken würde. ----- Ist so etwas bei einer Depression überhaupt möglich ? Das man sich aufgrund irgendwelcher Umstände plötzlich völlig gut fühlt ?? Danke für alle, die sich Zeit nehmen für meine Problemchen :-) Machts gut und bis bald Sean
Sean
Beiträge: 4
Registriert: 4. Nov 2009, 17:53

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Beitrag von Sean »

@juan chili ich nehme keine drogen.....hab das auch noch nie getan. alkohol trink ich schon ab und zu mal, aber nicht in mengen, die autofahren nicht mehr zulassen würden. Bye Sean
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