Diskussionsforum Depression

Hallo alle zusammen, ich bin an einen Punkt angelangt, wo ich nicht mehr weiter weiß. Mein Mann ist vor 2 1/2 Jahren während einer depressiven Episode ausgezogen. Davor haben wir 20 Jahre miteinander gelebt. Mittlerweile ist der Kontakt fast ganz abgebrochen auch zu unseren Töchtern. Bei dem Paar-Gespräch damals in der Klinik, hat seine Ärztin die Depression als nicht so schwer eingestuft und mir gesagt er bräuchte noch ein wenig Zeit bevor er nach Hause zurückkehrt. Das ist ja dann nicht passiert. Wenn wir uns zufällig beim Einkaufen treffen, sagt er immer nur ich melde mich bis bald. Das passiert jedoch nicht. Schlimm ist für mich dass ich so viele Fragen habe jedoch keine Antworten bekomme. Wieso fragen die behandelnden Therapeuten nicht die Angehörigen wie der Patient sich denen gegenüber verhält. Spielt das keine Rolle. Auch immer diese widersprüchlichen Aussagen, nerven mich. Erst heißt es ich will mich nicht trennen, dann wird gesagt ich unterstütze dich finanziell, du kannst das Auto weiter fahren. Eingehalten davon wurde gar nichts. Wenn ich nicht einen Nebenjob gefunden hätte könnten wir nicht leben. Und dann wieder die Aussage ich muss nur noch an mich denken, ohne euch geht es mir besser. Sehr verletzend auch für die unsere Töchter. Ganz schlimm ist für mich/uns dass er damals nur eine Straße weiter eine Wohnung genommen hat, mit der Begründung er müsste uns in seiner Nähe haben. So nah und doch so fern und unerreichbar für mich/uns. Auf der einen Seite möchte man abschießen auf der anderen Seite weiter hoffen. Meine Gefühle für ihn haben sich ja nicht geändert und die Zeit die wir uns kennen ist schon ziemlich lang. Ich vermisse ihn sehr als Partner und Freund. Wir konnten immer über alles sprechen hatten so viel Spaß miteinander. Seit August letzten Jahres bis heute haben wir vielleicht im ganzen 1 Stunde miteinander gesprochen. Das ist mir zu wenig. Geht es immer nur um die Bedürfnisse des Erkrankten? Es kann doch nicht sein, dass alles was vorher war komplett weg ist, oder? Zum Glück habe ich meine Kinder und ganz liebe Menschen die mich immer wieder auffangen. Freue mich über Kommentare und Eindrücke von euch. Liebe Grüße Petra

Hallo Petra,

ich bin selbst Betroffene und mein Mann auch.
2,5 Jahre sind eine wirklich lange Zeit und ich finde u.a. zwei Dinge im Umgang mit Depressiven, eigentlich im Umgang mit allen Menschen wichtig.

1. Nimm sie ernst.
Das bedeutet, ich bin kein so großer Fan von so Formulierungen wie, das ist nur die Krankheit, die das macht.
Dein Mann hat den Kontakt abgebrochen. Auch zu seinen Kindern. Das ist ein Fakt, den er verantworten muss.
Das bedeutet ja nicht, dass man alle Türen zuschlagen muss. Aber die Tatsache kann man auch nicht leugnen.

2. Depressionen sind kein Freifahrtschein.
Sprich, wenn sich dein Mann egoistisch und rücksichtslos verhält, dann darf man auf ihn sauer sein. Selbstfürsorglich sein heißt nicht, egoman zu sein.
Wahrscheinlich bin ich etwas voreingenommen, denn den Kontakt zu den Kindern abzubrechen, finde ich echt krass.

Was würdest du denn tun, wäre er nicht depressiv? Was heißt denn durchhalten? Muss es ein Entweder... Oder... sein? Kann es einen Mittelweg geben, wie den eigenen Weg weitergehen, aber eine Tür offen halten?

Herzliche Grüße
Lerana

Liebe Lerana, das ist gerade der Punkt wie soll es weitergehen. Hält man immer wieder eine Tür offen, oder schließt man endgültig ab. Es ist ja auch nicht gerade schön so dicht beieinander zu wohnen aber denjenigen einfach nicht mehr erreichen zu können. Ich wünschte mir einfach nur Kontakt, mal zusammen was unternehmen und sei es nur mit dem Hund spazieren zu gehen. Ich hab immer wieder den Kontakt aufgenommen und gefragt ob wir vielleicht Kaffee trinken möchten, ich bekomme keine Antwort. Ans Telefon geht er nicht auf Whats App Nachrichten wird nicht geantwortet. Schreiben die Kinder bekommen sie eine kurze knappe Antwort und das wars. Von sich aus nimmt er keinen Kontakt zu uns auf. Ich hab ihm auch immer wieder gesagt wie wichtig er mir ist als Mensch als Person. Hinzu kommt ja auch noch dass unsere jüngere Tochter an Magersucht und Depressionen leidet. Die nimmt diese Situation sehr stark mit. Auf der einen Seite möchte ich nicht mehr allein sein, aber auf der anderen kann ich mir einen anderen Mann an meiner Seite gar nicht vorstellen. Wie gesagt meine Gefühle für ihn sind nicht weg. Wie verhält man sich? Immer wieder versuchen Kontakt aufzunehmen oder ihn jetzt einfach mal in seiner Suppe schwimmen lassen. Was ist richtig, was falsch. Liebe Grüße Petra

Huhu Petra,

Was es genau für dich bedeutet, eine Tür offen zu halten und ob du das überhaupt möchtest, kannst am Ende natürlich nur du entscheiden. Ich würde dich nur gerne ermutigen wollen, deine Gefühle in den Vordergrund zu stellen. Ich lese viel Enttäuschung aus deinen Postings heraus und kann das gut nachfühlen. Eine offene Tür heißt ja nicht, das eigene Leben auf Pause stellen, oder im Wartemodus zu verbringen. Dein Mann möchte offensichtlich keinen Kontakt. Nimm das doch ernst. Du kannst zwar wünschen, es wäre anders, aber nicht die Veränderung herbeiführen, das kann nur er. Und wenn es das Gefühl des "von seinen Entscheidungen abhängig sein" ist, dass dich besonders kränkt, dann mach dich unabhängig. Das ist bestimmt mit Schmerz verbunden, denn Loslassen tut sehr weh und nur du kannst wissen, was schmerzhafter ist.

Die offene Tür könnte ja sein:
Ich respektiere den Kontaktabbruch. Ich melde ihm zurück, dass das schmerzt ich aber nicht mehr weiter auf den Kontakt drängen werde. Ich sage ihm, wie verletzt unsere Tochter ist. Ich melde mich nicht mehr, aber sollte er sich melden, bleibe ich zugewandt. Ich suche mir Trost und Hilfe, um den Verlust zu betrauern.

Aber das ist nur MEINE Idee einer offenen Tür. Wie deine aussieht, musst du entscheiden. Und vielleicht ist da ja auch so viel Wut, dass du die Türe zuknallen willst. Leider kann dir niemand die Entscheidung am Ende abnehmen.

Herzliche Grüße
Lerana

Guten Morgen.

Für mich hört sich das etwas so an, als ob er ganz einfach zu feige ist, einen Schlussstrich zu ziehen.
Depression hin oder her, das gibt ihm keinen Freifahrtschein um dich in dem Maße hängen zu lassen.
Wenn ihr im letzten halben Jahr gerade mal eine Stunde Kontakt hattet würde ich für mich das Kapitel abschließen.
Gilt aber nur für mich.

Viele Grüße

Herr Rossi

Danke Lerana und danke Herr Rossi für eure Worte. Tja der Auszug sollte eigentlich für ein halbes Jahr sein, aus dem nun mittlerweile 2,5 Jahre geworden sind. Ich glaube kaum, dass es eine Zukunft für uns gibt. Es fällt mir nur leider so schwer die Jahre die wir zusammen waren einfach so abzuhaken. In mir ist zur Zeit sehr viel Wut und Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass immer wieder gesagt wird "bis bald ich melde mich". Immer nur melden wenn man es gerade braucht reicht einfach nicht aus. Auch die Kinder und ich haben das Bedürfnis ihn zu sehen. Die Trennung an sich wurde ja auch nie wirklich mit mir kommuniziert. Mir wurde immer nur gesagt, dass er mich nicht verlieren möchte seinen Geschwistern hat er gesagt wir hätten uns getrennt. Alles sehr komisch und verwirrend.
Liebe Grüße
Petra

Hallo Petra,
Das ganze hört sich wirklich verwirrend an. Er scheint auch kein Interesse an den Töchtern zu haben?

Das ist echt bitter.
Wie alt sind denn eure Mädels.?

Für dich ist das auch unerträglich.
Zwei Jahre. Schwierig. Er wollte einerseits in euerer Nähe sein.
Will aber doch keinen Kontakt....
Er meldet sich nie von sich aus.

Weiß nicht ob es da noch große Hoffnung gibt. Fair wäre halt dann wenn er wie Herr Rossi meint, zumindest einen klaren Schlussstrich zieht.
Das macht er nicht. Und du überlegst weiter zu warten.

Doofe Situation.
Er will dich nicht verlieren.
Sagt er. Zu anderen sagt er es ist aus.
Sehr verwirrend.
Er möchte nicht mal Kleinigkeiten wie mal Kaffee trinken, spazieren gehen.

Es stellt sich mir die Frage, wie lange ist er schon erkrankt.
Und wie ist der aktuelle Behandlungsstatus.
Hab gerade deinem ersten Text nicht genau im Kopf.
Aber hast du den Eindruck, er lebt einfach sein Leben jetzt ohne euch.
Und du bist am Warten und zögern??

Das Beste wird wohl sein, wenn du dich dann auch um dein Leben kümmerst.
Dein neues Leben wird dann vermutlich ohne ihn statt finden. So bitter das auch sein mag.

Du hattest es ja oft versucht,Nähe herzustellen....

Alles gute,
Liebe Grüße,
Aurelia Belinda

Hallo Petra,
ich denke, das Krankheitssymptom deiner einen Tochter ist da sehr eindeutig und ernst zu nehmen, auch diesbezüglich....
LG Gertrud

Hallo zusammen,

unsere Kinder sind 28 und 21, wobei die jüngere seit 5 Jahren an Magersucht und Depressionen leidet. Mein Mann ist nach dem Tod seiner Mutter vor knapp drei Jahren an Depressionen erkrankt. Der damals behandelnde Therapeut vor Ort hatte erst eine Lebenskrise diagnostiziert und ihm geraten alleine zu wohnen um wieder zu sich zu finden. Drei Wochen nach seinem Auszug wurde er in eine Klinik eingewiesen, dort dann mit der Diagnose Depressionen. Zur Zeit ist er alle sechs Wochen bei einem Therapeuten zum Gespräch. Er war eine Zeit lang in einer Selbsthilfegruppe mit psychologischer Betreuung, dort geht er aber nicht mehr hin, weil er meint so krank wie die anderen ist er nicht, da er arbeiten geht.

Zum Glück hat unsere Tochter ihre Krankheit gut im Griff und hat sehr gute Betreuung seitens unserer Hausärztin und ihrer Therapeutin.

Irgendwie ist einem schon klar, dass wenn man diese Krankheit hat, es sehr schwierig ist in Kontakt zu bleiben, wenn man nicht mehr zusammen wohnt. Wahrscheinlich fehlt oft die Kraft und man geht Konflikten lieber aus dem Weg.

Liebe Grüße
Petra

Hallo Petra,

das ist echt eine schwierige Situation, in der ihr seid.
Ich kann es gut nachvollziehen, wie es ist, wenn jemand den Kontakt abbricht bzw. man nicht weiß, was der andere jetzt will, weil er sich nicht explizit äußert.

Wäre es für dich denn einfacher, wenn du von ihm die klare Aussage hättest, dass er definitiv keine Beziehung mehr will und dass er auch keinen Kontakt mehr haben will (mit euch allen oder nur mit dir)? Man kann ja auch schlecht mit etwas abschließen, wenn Dinge ungeklärt sind und man noch so viele Fragen hat.

Dass er anderen Leuten sagt, ihr hättet euch getrennt, zu dir das aber nie explizit gesagt hat, könnte er vielleicht machen, weil ihn dann die anderen Leute in Ruhe lassen. Es fragt ja dann keiner nach, was mit seiner Beziehung ist, wenn er klar sagt, ihr seid getrennt. War jetzt aber nur so ein spontaner Gedanke.

Liebe Grüße,
DieNeue

Vielleicht interpretieren manche Leute das Verhalten von ihm nur als Trennung?
Sie könnten es auch vermuten, und er sagt dann nix dazu.
Nur so ein spontaner Gedanke.

Hey, das war auch schon mein Gedanke, weil er es zu mir nie gesagt hat. Meine Freundin hat ihn mal beim einkaufen getroffen und gefragt ob denn sein Auszug für immer sein sollte. Da hat er geantwortet dass er sich ein Leben ganz ohne mich und die Kinder gar nicht vorstellen kann. Ich denke er steckt momentan in einer schweren Episode und hat gar keinen klaren Gedanken.

Ich will sein Verhalten nicht entschuldigen, denn wie das abläuft ist definitiv nicht in Ordnung.
Der Punkt ist für mich, dass ich tatsächlich nicht abschließen kann ohne klare Aussagen seinerseits. Viel offene Fragen aber keine Antworten.

Liebe Grüße
Petra

Da würde ich, wenn das Gespräch drauf kommt, oder auch sonst, einfach mal nachfragen.
Dann hast du mehr Gewissheit.
Letztendlich wird das wohl dann die Zeit entscheiden. Du wirst wenig Einfluss auf das Verhalten deines Mannes haben können. Kann sein, dass er jedes Fragen als Nerven oder Bedrohung wahrnimmt. Das einzige was du tun kannst ist, damit so umzugehen zu lernen, dass es dich nicht so belastet. Damit kenn ich mich dann nicht aus.

LG

Dafür kenne ich mich da gut aus.
Mit Krankheit des Partners musste ich ständig umgehen. Immer wieder neu. Mit immer neuen Einbußen, mit immer mehr Folgen. Was eine Beziehung schön auch belasten kann. Da gibt es aber kein Patentrezept wie man damit umgehen kann.

Jeder macht es auf seine Art.
Und nicht jeder hält es auf Dauer aus weil es natürlich zermürbt.

Aus deiner Situation werde ich trotzdem noch nicht ganz schlau.
Irgendwie mag er die Nähe zu euch.
Aber er meldet sich nie von selbst.

Gut dass deine jüngere Tochter ihre Magersucht soweit im Griff hat, und gut behandelt wird. Das spielt ja auch alles mit rein. Einmal für dich sehr schwer.
Aber auch für die Töchter.

Was dein Mann betrifft.
Zuerst dachte ich, er will wohl doch alleine seinen Weg weiter gehen.

Wenn ich mir deine Berichte nochmal anschaue, zweifle ich noch etwas.
Vielleicht ist er selber noch nicht soweit zu entscheiden. Kann gut sein.
Doofe Situation.
Bei uns war es nie so.
Es konnte und wollte sich keiner komplett zurück ziehen, wie hatten immer aufeinander gehockt.
Was auch schwer ist gerade bei gesundheitlicher Belastung. Und gerade bei Depression wo der Betroffene Ruhe braucht. Ich kenne jetzt beide Seiten, lange betroffen. Und Umgang als Angehörige.

Vielleicht wäre es bei euch ratsam wenn du dich mit seinen Ärzten oder Therapeuten mal besprichst.

Der Auslöser war dann wohl der Tod seiner Mutter. Das kann bei vielen Menschen das ganze eigene Leben in Frage stellen, bzw. Die eigene Zukunft.
Selbsthilfegruppen finde ich gut. Bin selbst in einer.
Vielleicht wäre das auch für dich eine Anlaufstelle, eine Möglichkeit zum Austausch.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Je länger ich aber über eure Situation nachdenke, muss ich meine erste Vermutung nach hinten anstellen.
Vielleicht gibt es doch noch eine Chance.
Da käme es darauf an, wie lange will ich als Ehefrau warten.....
Ich kenne es aber gut, ich lebe selbst oft wie ein Single.

Gruß Aurelia Belinda

Alle sechs Wochen ein Gespräch ist jetzt auch nicht gerade viel... da kommt man ja eigentlich gar nicht mal wirklich zum Reden, bis man da erstmal erzählt hat, was die letzten Wochen alles war...
Hat das einen bestimmten Grund, dass er sich so selten mit seinem Therapeuten trifft? Normalerweise geht man ja jede Woche oder höchstens alle zwei Wochen.

Huhu Petra,

wie geht es dir zur Zeit? Du hast in einem Posting geschrieben, dass da viel Wut ist. Weiß das dein Mann oder bist du immer verständnisvoll?

Ich kann mir so gut vorstellen, wie schmerzhaft das alles ist. Ich wäre maßlos enttäuscht und stinke sauer auf meinen Mann.

Ich glaube nicht, dass es so hilfreich ist, zu orakeln, warum dein Mann sich nicht meldet. Hast du ihn das alles mal gefragt?
Warum meldest du dich nicht?
Wie denkst du soll es weitergehen?
Warum bist du nicht mehr für unsere Töchter da?
Willst du die Trennung?
Weißt du eigentlich, wie sauer und unendlich traurig ich bin?

Was kannst du dir Gutes tun, dass du die aktuelle Situation besser aushalten kannst, also unabhängig von deinem Mann?
Hast du Freundinnen, die für dich da sind?
Hast du Hobbys?

Herzliche Grüße
Lerana

Gute Ansätze Lerana,
Die Kommunikation ist so wichtig.
Gerade bei viel Belastung.
Diese gezielten Frage die du schreibst,
Sind ganz wichtig.
Petra sollte da Antort kriegen.

Die gute Kommunikation ist es, was bei meinem Mann u. Mir gottlob sehr gut funktioniert. Sonst wäre das alles noch komplizierter, als die Belastungen selbst schon sind.
Wir können uns auch bei größter Not gegenseitig diese schwierigen Fragen stellen, suchen auch immer gemeinsam nach Lösungen. Trotz dass es oft schwer ist. Die Krankheiten nehmen nun mal sehr viel Einfluss auf die Ehe.
Wiederum bleiben wir achtsam um uns nicht selbst zu verlieren in all dem Leid, und den Folgen.
Sich auch gegenseitig Ruhe zu gewähren.
Immer wieder auch Verhaltensweisen zu akzeptieren, die in einigen Momenten komisch rüber kommen.
All das trägt dazu bei, sich nicht zu verlieren.

Bei Petra ist es halt doof.
Weil der Mann verspricht ständig er meldet sich aber tut es nie.....

LG Aurelia Belinda

Hallo ihr Lieben,

Ja Petra da hast du recht. Es ist so schwer irgenwie abschließen zu können, wenn noch so viele offene Fragen sind und man keine klaren Antworten hat.

Die Kommunikation, so wie ihr sagt, finde ich ebenfalls sehr wichtig. Aber wie geht man am besten damit um, wenn der Partner die Kommunikation meidet?

Bei mir ist es ebenfalls so. Habe mich nun seit einem Monat nicht mehr bei meinem Partner gemeldet, weil es sehr schwierig ist, damit umzugehen keine Rückmeldungen zu bekommen. Von ihm kam bisher nichts.

Wenn man das so liest, hört sich das zur mich einfach an und macht mir im Moment auch wieder Mut diese Fragen zu stellen wieso er sich nicht meldet. Dann kommt wieder diese Blockade, die einen daran hindert, um nicht wieder enttäuscht zu werden. Alles schwierig.

Liebe Grüße

Hallo Stinker,

Es ist in der Tag echt zermürbend.
Diese Ungewissheit, wie geht es weiter.
Warum meldet sich der Partner nicht.
Vielleicht ist gerade deshalb so eine “ Konfrontation “ mit konkreten Fragen wie Lerana es schreibt wichtig.

Vielleicht solltet ihr nicht mehr im Wartemodus bleiben.
Sondern eure Partner direkt konfrontieren.
Das traut man sich vielleicht nicht so ganz, weil man ja immer “ Rücksicht “ üben soll. Ruhe gewähren soll zur Selbstfindung des Betroffenen.

Aber aus meiner eigenen Erfahrung heraus würde ich auch dem Weg der Konfrontation gehen wenn genug Wartezeit vergangen ist.

Einmal um Gewissheit zu kriegen.
Oder irgend eine Art von Antwort.
Und wenn Kinder im Spiel sind auch das versuchen zu klären.

Mein Mann u. Ich sind uns nie aus dem Weg gegangen. Leben schon immer zusammen.
Trennung war auch nie Thema.
Aufpassen das man sich nicht verliert ist deswegen oberstes Gebot.
Es belastet einfach eine Beziehung.
Wirbelt viel durcheinander, nicht nur den Alltag, auch viele Emotionen.

Alles gute,
LG Aurelia Belinda

Hallo zusammen,

@DieNeue: Ja ich finde auch alle sechs Wochen ist zu wenig, aber er wollte das so. Er ist wohl der Meinung 5 x die Woche Sport, spazieren gehen und seine Medikamente reichen aus.

Ja er weiß um meine Wut, Enttäuschung und Traurigkeit. Diese Fragen die du schreibst habe ich ihm sehr oft gestellt. Er weicht aus und gibt keine konkreten Antworten. Ich hab ihn auch schon mehrmals gefragt, ob er überhaupt noch Kontakt möchte. Er meinte ja aber über die Häufigkeit und das wie müssten wir noch sprechen, was ja seit August 2018 nicht passiert. Es zermürbt einen irgendwann. Man hat das Gefühl, dass er sich nicht meldet, weil er diese Fragen nicht mehr gestellt haben möchte, weil er vielleicht keine Antwort darauf hat. Zum Glück hab ich liebe Freundinnen, die sich um mich kümmern.

Kommunikation ist bei uns nicht möglich, da er ja den Kontakt nicht will. Ich hab auch keine Lust mehr ihn zu kontaktieren. Es verletzt einen sehr, wenn man auf Nachfragen ob man was zusammen unternehmen möchte nicht mal eine Antwort bekommt. Ich habe mich an alles gehalten, was seine Ärztin mir damals empfohlen hat, ihm Ruhe zu gönnen Zeit zu geben, aber in Kontakt zu bleiben. Es hat mich nicht weitergebracht. Dabei konnten wir immer über alles reden und hatten so viel Spaß zusammen. Es ist ein ganz komisches Gefühl, wenn man sich beim Einkaufen trifft. Ich sehe aber auch sein strahlendes Gesicht, wenn er mich sieht. Er muss selbst herausfinden was er will wohin sein Weg gehen soll. Ein bisschen Hoffnung habe ich noch. Dafür kennen wir uns schon zu lange und ich weiß, dass er ganz anders ist als jetzt.

Liebe Grüße an alle
Petra

Hallo Aurelia,

Ich habe deinen Rat beherzigt und habe ihm ein paar Tage später nochmal geschrieben wieso es ihm so schwer fällt zu antworten, da ich ja vorher keine Antwort bekam.

Er sagte, dass es ihm so schwer fällt, weil er weiß, dass er so viel kaputt gemacht hat obwohl er es gar nicht wollte.

Nun bin ich aber selbst etwas überfordert.
Eigentlich versuche ich sein ganzes Verhalten ja zu verstehen. Weiß nicht so recht was ich ihm sagen sollte.

Liebe Grüße

Hallo Stinker,

Du hast immerhin eine Antwort gekriegt, das ist schpn mal sehr, sehr gut.
Die Aussage dass er unsicher ist u. Lieber nicht antwortet weil er insgeheim sich Vorwürfe macht, an der Zerrüttung schuld zu sein ist eigentlich auch typisch. Es stimmt. Man ist dann selber mit dem ganzen So überfordert als Betroffener, dass man lieber nicht antwortet.
Aber was bedeutet es für dich....
Jetzt bist du gerade auch überfordert.
Das ist verständlich.
Aber es ist gut dass du eine Antwort von ihm hast.
Wie willst du weiter damit umgehen?
Auch nicht einfach.

Ihn weiter zu “ bedrängen“ wie es mit der Beziehung weiter geht, ist nicht so ohne.....
Wieder abwarten?

LG Aurelia

Ich weiß nicht so genau.
Ich dachte zuerst daran ihm zu sagen, dass ich weiß, dass er dies nicht alles mit Absicht gemacht hat, weil es eben die Krankheit ist.

Auf der anderen Seite dachte ich, dass ich ihm vielleicht sowas in der Richtung sagen könnte, ob er dann nicht vielleicht wieder den richtigen Weg einschlagen möchte. Weiß nicht genau wie ich es formulieren soll.

Das Er geschrieben hat, dass er es eigenlich nicht so wollte, macht mir wieder etwas Hoffnung (eventuell auch wieder zuviel).

@ Stinker:

Stinker1512 hat geschrieben: Ich dachte zuerst daran ihm zu sagen, dass ich weiß, dass er dies nicht alles mit Absicht gemacht hat, weil es eben die Krankheit ist.

Was spricht denn dagegen?

Stinker1512 hat geschrieben:ob er dann nicht vielleicht wieder den richtigen Weg einschlagen möchte.

Was meinst du mit "richtigem Weg"?

Ich meine mit "richtigen" Weg, dass er nun vielleicht dazu bereit wäre sich ärztliche Unterstützung zu holen und dadurch vielleicht wieder zu seiner Freude und allen zurück findet und lernt sich mit allem auseinanderzusetzen hinsichtlich seiner Krankheit. Ich weiß ja nicht inwiefern er sich schon damit beschäftigt hat.
Er kann für das alles ja nichts.

Ich möchte gar nicht auf die Beziehung hindeuten. Natürlich wäre es schön, wenn dies wieder funktionieren würde, aber ich weiß, dass dies nicht so sein wird.