Meine Aussenwirkung als Partner
Verfasst: 3. Apr 2019, 10:07
Hallo zsm, ich bin neu hier, Ralf, aus Bad Homburg. Ich kenne niemanden persönlich der eine depressive Partnerin hat, deshalb finde ich das Forum super, ich erkenne unheimlich viel wieder in den Posts was mir im Alltag Fragezeichen gibt.
Meine Freundin ist depressiv, derzeit in einer schlimmen Phase und auch in Therapie (Gespräche Psychotherapeutin, mit begrenztem Erfolg). Neben vielen in den Posts adressierten Punkten möchte ich mal folgenden Aspekt ansprechen:
Die meisten Freunde meiner Freundin wissen nichts von ihrer Krankheit, sie kann das im Alltag gut verstecken (in anderen Posts habe ich den Begriff "Maske" gefunden, das passt sehr gut). Allerdings legt sie Wert darauf, mit ihren Freunden alleine weg zu gehen um "in Ruhe quatschen zu können" und auch über mich und über unsere Beziehung reden zu können. Dabei gibt sie ihre durch die Depression bestimmten Ansichten raus, die den verschobenen Blick auf die Realität wiedergeben: wie schlimm ich, mein Verhalten, unsere Beziehung, das gemeinsame zuhause, meine Kinder aus erster Ehe sind. Die Gründe sind in der Regel (aus meiner Sicht) lapidar, aber werden von ihr halt extrem wahrgenommen. Sie kann das auch so gut darstellen und begründen, dass es jeden überzeugt.
Sie sagt ihr tut das gut wenn sie alles was sie belastet aussprechen kann vor "jemand der sie versteht" (im Gegensatz zu mir). Da ihre Freunde sie und das was sie sagt normal und ernst nehmen führt das natürlich zu einer extrem negativen Sicht von aussen auf unsere Beziehung: Einige ihrer Freunde wollen mich gar nicht kennenlernen, da ich ja so ein mieser Mensch bin. Andere raten ihr offen diese Beziehung endlich zu beenden. Ihre Eltern geben ihr da eindeutige Ratschläge. Das alles hilft ihr final natürlich nicht, es verstärkt ihre Zweifel und damit unsere Probleme im Alltag, zudem erschwert es das gemeinsame soziale Leben an vielen Ecken (ihr Bekanntenkreis ist mir gegenüber extrem negativ eingestellt).
Gemeinsame Freunde, die mich und meine Sicht kennen, sind da natürlich differenziert und versuchen ihr Hinweise auf andere Sichtweisen zu geben. Da gibt es auch welche die ihre Maske mittlerweile "durchschaut" haben.
Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?
Ich meine ich kann ja nicht darauf bestehen bei jedem Treffen dabei zu sein oder mit jedem vor- oder nachher separat zu sprechen. Ihre Realität ist so verschoben dass sie zu vielen Punkten sagt: Das hat nichts mit Depression zu tun. Zumindest ich weiss es mittlerweile besser, bin aber leider ratlos.
Danke für Hinweise und liebe Grüße
Ralf
Meine Freundin ist depressiv, derzeit in einer schlimmen Phase und auch in Therapie (Gespräche Psychotherapeutin, mit begrenztem Erfolg). Neben vielen in den Posts adressierten Punkten möchte ich mal folgenden Aspekt ansprechen:
Die meisten Freunde meiner Freundin wissen nichts von ihrer Krankheit, sie kann das im Alltag gut verstecken (in anderen Posts habe ich den Begriff "Maske" gefunden, das passt sehr gut). Allerdings legt sie Wert darauf, mit ihren Freunden alleine weg zu gehen um "in Ruhe quatschen zu können" und auch über mich und über unsere Beziehung reden zu können. Dabei gibt sie ihre durch die Depression bestimmten Ansichten raus, die den verschobenen Blick auf die Realität wiedergeben: wie schlimm ich, mein Verhalten, unsere Beziehung, das gemeinsame zuhause, meine Kinder aus erster Ehe sind. Die Gründe sind in der Regel (aus meiner Sicht) lapidar, aber werden von ihr halt extrem wahrgenommen. Sie kann das auch so gut darstellen und begründen, dass es jeden überzeugt.
Sie sagt ihr tut das gut wenn sie alles was sie belastet aussprechen kann vor "jemand der sie versteht" (im Gegensatz zu mir). Da ihre Freunde sie und das was sie sagt normal und ernst nehmen führt das natürlich zu einer extrem negativen Sicht von aussen auf unsere Beziehung: Einige ihrer Freunde wollen mich gar nicht kennenlernen, da ich ja so ein mieser Mensch bin. Andere raten ihr offen diese Beziehung endlich zu beenden. Ihre Eltern geben ihr da eindeutige Ratschläge. Das alles hilft ihr final natürlich nicht, es verstärkt ihre Zweifel und damit unsere Probleme im Alltag, zudem erschwert es das gemeinsame soziale Leben an vielen Ecken (ihr Bekanntenkreis ist mir gegenüber extrem negativ eingestellt).
Gemeinsame Freunde, die mich und meine Sicht kennen, sind da natürlich differenziert und versuchen ihr Hinweise auf andere Sichtweisen zu geben. Da gibt es auch welche die ihre Maske mittlerweile "durchschaut" haben.
Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?
Ich meine ich kann ja nicht darauf bestehen bei jedem Treffen dabei zu sein oder mit jedem vor- oder nachher separat zu sprechen. Ihre Realität ist so verschoben dass sie zu vielen Punkten sagt: Das hat nichts mit Depression zu tun. Zumindest ich weiss es mittlerweile besser, bin aber leider ratlos.
Danke für Hinweise und liebe Grüße
Ralf