Mitrazapin

Lalelu84
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Mitrazapin

Beitrag von Lalelu84 »

Hallo,

Ich hatte ja letztes Jahr Ende März einen Komplettzusammenbruch nach einer Fehlgeburt (Panikattacken, konnte nichts essen, irgendwann ging die Panik dann in Depression über). In meiner Verzweiflung nahm ich zu lange Klonopin, nach 20 Tagen absetzen unaushaltbare in here Unruhe. Dann Zoloft nach 3 Tagen wegen Erbrechen, Übelkeit, ständigen Panikattacken, Schlaflosigkeit und Zombiegefühl abgesetzt. Dann Escitalopram nach 3 Tagen abgesetzt wegen extremen Suizidgedanken, die ich vorher nicht hatte.

Ich versuche mich seit einem Jahr selbst rauszuziehen. Machte Psychotherapie, Yoga, Entspannungsübungen, Sport, viel mit Freunden treffen usw.

Es wurde besser, aber nie richtig gut. Seit 2 Wochen wieder in der Abwärtsspirale.

Bei mir ist es sehr wahrscheinlich, dass der Hormonsturz etwas im Gehirn durcheinander brachte.

Bei mir ist die Depri von extremer Getriebenheit begleitet.

Also zum Arzt, zum Psychologen und Psychiater innerhalb von 2 Tagen. Ab 5. April Psychotherapie und musste abends mit 7,5 mg Mirtazapan anfangen. Kann besser schlafen, bin etwas ruhiger. Wirklich helfen tut es (noch) nicht.

Hat jemand gute Erfahrungen mit dem Medi? Bin recht zermatscht unter tags.

Lg
Gertrud Star
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Lalelu,
Mirtazapin ist dafür bekannt, dass es erstmal matschig in der Birne macht.
Ich und einige andere waren am ersten Tag nach der Einnahme alles andere als fit.
Wie lange nimmst du es denn schon?
Und wieso musstest du ein Antikonvulsivum nehmen?
LG Gertrud
Lalelu84
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lalelu84 »

Ist Klonopin nicht der deutsche Name für Clonazepam? Ich nahm über 20 Tage täglich eine 5 mg Tablette wegen meiner Panikattacken. Es wird in den USA als Bedarfsmedikation gegen Panik verwendet.

Ich nehme Mirtzapin 7,5mg seit 4 Tagen. Ich merke einfach, dass ich nicht stabil werde.

Ich komme aber auch nie zur Ruhe. War über den Sommer in D. Dann zurück in die USA, dann Umzug, gleich nach Ankommen musste mein Mann in den Einsatz. Er ist jetzt 9 Monate weg. Da ich panische Angst vorm Alleinsein habe, kam meine Tante jetzt für 3 Monate. Jetzt kommt eine Freundin, aber die weiß von meinem mentalen Problemen nichts.

Ich habe 4 Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren und 2 Hunde. Ich muss voll funktionieren. Meine Tante hilft etwas im Haus, aber im Endefdekt muss ich mich um sie mitkümmern. Aber ich bin nicht allein.

Bei mir kommt das aber echt von innen raus. Ich habe eigentlich alles wie ich es mir wünsche. Ich habe wunderbare Kinder, einen tollen Mann.
GiseEli
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Re: Mitrazapin

Beitrag von GiseEli »

Guten Morgen,
und liebe Grüße über den Großen Teich ;) :)

Vor etlichen Jahren habe ich für 7 Monate das Medikament Remergil genommen.
(Inhaltsstoff ist Mirtazapin).
Mein ganzes damaliges Leben war auseinandergebrochen, Trennung von meinem damaligen Lebenspartner, der seine Spielsucht nicht in den Griff bekommen hatte.
Darüber hinaus stand meine Dienstfähigkeit als Hauptschullehrerin zur Disposition.
DAS war mit das Schwerste in meinem Erwachsenen_Leben.

Bei mir war das damals auch eine agitierte schwere Depression und das Remergil hat mir gut geholfen, weil ich endlich wieder schlafen konnte......alles in Allem ruhiger wurde, gelassener.
So ein wenig in Watte gepackt, im Positiven Sinne.

Nebenwirkung waren allerdings 15 kg Übergewicht innerhalb kürzester Zeit, da das Medikament den Appetit anregt. Guten Appetit habe ich immer, auch wenn ich ganz unten bin. Appetitlosigkeit ist kein Symptom , wenn ich depressiv bin.

Also ich denke, das Mirtazapin kann dir helfen, ein wenig stabiler zu werden und zu bleiben.

Allerdings fällt mir sehr auf, wieviel du dir im letzten Jahr zugemutet hast.
Du hast VIER kleine Kinder!!!!
Bei meinen jungen NachbarInnen hier sehe ich, wie die z.T. schon von einem einzigen Kind, zusätzlich mit Teilberufstätigkeit komplett überfordert sind.
Da mögen deine vier Kinder Wunschkinder sein, und ganz nette kleine Biester *lach*, das meine ich humorvoll....ABER es ist doch eine Herkules-Arbeit, den Haushalt und die Erziehung mit vier Kindern zu wuppen.
Und noch mit 2 Hunden.

Wie ich lese seid ihr jetzt dauerhaft in die USA umgesiedelt. Deinen Mann liebst du, er ist ein toller Typ, allerdings jetzt 9 Monate im Einsatz, ich schätze einmal, dein Mann ist Soldat und in irgendeinem Krisengebiet dieser Erde eingesetzt, und deswegen kannst du ihn jetzt so lange nicht sehen.

Das ist und bleibt schwierig für dein Seelchen. Diese 9monatige Trennung, eventuell auch diese untergründige Angst, dass er nicht unversehrt zurückkommt.

Also ich empfinde es, dass du sehr viel schultern musst derzeit, und das ganz einfach dein Seelchen überfordert. Gnadenlos.
Und deine Seele schickt dir enorme Signale, dass du vielleicht Ruhe brauchst, Unterstützung.

Schön, dass deine Tante dich unterstützt für ein paar Monate. Auch eine Freundin aus Deutschland kommt. Das ist gut. Wirklich gut.

Solche Umbruchssituationen im Leben, also die Übersiedlung in die USA, dann noch ohne direkte Unterstützung, da dein Mann für 9 Monate außerhalb in einem Einsatz......vier kleine Kinder.....dann die Fehlgeburt, das sind einschneidende Dinge in deinem Leben.

Das musst du erst einmal alles verarbeiten, dich da reinfinden.
Wir sind alle nur Menschen, keine Maschinen.....sei gut zu dir, pass auf dich auf.
Mirtazapin kann dich dabei ein wenig unterstützen.

Sollte das, was ich geschrieben habe, für dich nicht passen, nicht stimmen, DANN WECH DAMIT.

Grüße
GiseEli
Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.


Franz Kafka
Lalelu84
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lalelu84 »

Vielen Dank für deine ausführliche, liebe Antwort.

Ja, es ist auf der einen Seite viel. Auf der anderen Seite muss ich nicht arbeiten und habe keine Beziehungsprobleme, finanziellen Probleme und gesunde Kinder. Ich müsste eigentlich sehr sehr glücklich sein.

Ich setze mich selbst sehr unter Druck. Habe so Angst auszufallen und den Kindern nicht gerecht zu werden. Sie sind die letzten die leiden sollen.

Mehr Hunger habe ich bis jetzt noch nicht vom Mirtazapin. Ich hoffe das bleibt so.

Die Ärzte, Psychologen und Psychiater hier sind sehr sympathisch und geben sich große Mühe. Ich werde ernst genommen. Allerdings gibt es hier keine Dorfhelferinnen oder ähnliches. Um Hilfe muss man sich selbst kümmern.

Ich habe auch das Gefühl, dass das Mirtazapin etwas bringt. Ich kann wieder schlafen (habe sehr lebhafte Träume damit) und ganz matschig bin ich auch nicht mehr. Habe auch wieder sehr gute, normale Momente.

Ich mache mich oft selbst verrückt, weil ich ständig nach Symptomen einer Depression suche und so Panik davor habe durchzudrehen und mir etwas anzutun und dann traumatisierte Kinder zu hinterlassen. Das ist meine größte Angst und ich habe auch den Ärzten von dieser Angst erzählt. Ich hoffe, dass mir die Verhaltenstherapie da helfen kann, diese Katastrophengedanken unter Kontrolle zu bekommen.

Die Psychiaterin hat bei mir auch Angststörung als Hauptdiagnose ausgestellt.

Ich weiß einfach nicht was los ist mit mir.
Gertrud Star
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Lalelu,

nun habe ich überhaupt keine Erfahrung als Mama, und vom Leben allgemein nicht viel.

Eins wüsste ich: Wäre ich allein im Ausland mit Kindern und würde krank werden, hätte ich wahrscheinlich genau diese Angst, die du hast: durch kranheitsbedingten Ausfall traumatisierte Kinder zu hinterlassen.

Vielleicht ist es als Soldatenfrau gar nicht so verkehrt, den Ernstfall nicht ganz außen vor zu lassen und zumindest mit vertrauenswürdigen Menschen zu besprechen, eventuell auch Einzelheiten festzulegen.

Obwohl ja eine Angststörung und eine Depression nicht zwangsläufig so schwer werden, dass die Kinder gleich zurück gelassen werden müssen, könnte das Regeln etwas Ruhe rein bringen.

Mirtazapin hat mich nicht dick gemacht, aber auch nicht sonderlich gewirkt langfristig.

LG Gertrud
Lalelu84
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lalelu84 »

Das war etwas was mich letztes Jahr extrem traumatisiert hat.

Ich hatte den Abgang, viel Blut verloren, in einem Monat 15 kg verloren, konnte mich kaum auf den Füßen halten. Konnte nicht essen, nicht schlafen.

Mann bekam gerade mal 24 frei beim akuten Abgang. Schwiegermutter kam für 5 Tage. Das reichte nicht. Ich bettelte um Unterstützung, erklärte allen Freunden und Verwandten, dass es nicht mehr geht und keiner konnte kommen. Mein Mann musste zu der Zeit um 5 Uhr aus dem Haus und kam um 21.30 heim, da ein Kriegsübung am laufen war. Meine Eltern fliegen nicht. Meine besten Freunde waren kurz vorher weggezogen und die anderen haben auch Familie und schauten mal so eine Stunde vorbei. Sonst konnte auch keiner kurzfristig kommen.

Typischer Kommentar war "Es muss gehen, da musst du jetzt stark sein und dich zusammenreissen."

Es gab einfach keine Hilfe. Ich ging wirklich auf dem Zahnfleisch.
Gertrud Star
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Gertrud Star »

Das ist verständlich und erklärt die Angst.
Doch Depressionen und Angststörungen sind meist nicht so akut lebensgefährlich.
Das solltest du unterscheiden.

Dir scheint vor Ort ein Netzwerk zu fehlen.
Bist du eventuell auch mit anderen Soldatenfrauen vernetzt?
Hast du vor Ort schonmal mit dem Pfarrer gesprochen?
Was sagt das Militär selbst dazu (bezüglich Soldatenfrauen und Kinder in akuter Not)?

Nochmal:
Bei der Depression ist es meist harmloser wie damals bei dem Abgang, und planbarer.
Eine ganz andere Situation. Mit der Angst umgehen gehört da dazu.
Das solltest du unterscheiden.
Sehe ich so, bin aber nicht ganz sicher.

LG Gertrud
Lalelu84
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lalelu84 »

Wir sind jetzt erst seit Dezember hier.

Ich finde schnell Freunde, aber die können in der Not nur begrenzt unterstützen. Gerade sind fast alle Männer weg und die meisten Frauen haben selbst Kinder und tatsächlich haben viele ihre eigenen psychischen Probleme.

Ich muss mich unbedingt bei den Psychologen informieren wie das abläuft wenn es nicht mehr geht.

Ich kenne einen Fall in dem ein Kind nicht mehr zur Schule kam und beim Nachschauen fand man eine Mutter vor, die nicht mehr in der Lage war ihr Bett zu verlassen. Es kam eine Cousine für 6 Monate und die Frau bekam Medikamente.

Ein Soldat meines Mannes, der sich umbringen wollte mom musste 3 Tage später wieder in den Dienst mit starken Beruhigungsmitteln.

Die Therapien hier zielen meines Wissens darauf ab, dass man schnell wieder in den Alltag zurück kann.

Auch an die Kirche kann ich mich mal wenden. Da liegt es an mir aktiv zu werden. Da hast du recht. Wenn ich wüsste, es gibt etwas wenn ich nicht kann, würde mich das schon mal weniger stressen.

Liebe Grüsse
Peter-MUC
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Peter-MUC »

Ich hatte Mirtazapin einige Monate eingenommen. Die ersten Wochen fühlst Du dich wie betrunken bis sich der Körper daran angepasst hat. Bei mir hat die Wirkung jedoch nach 4 Monaten stark nachgelassen. Nach einigen Monaten ohne Medis (schlimme Zeit) würde ich während eines Klinikaufenthalt auf Escitalopram eingestellt. Wirkt bei mir deutlich besser. Das ist auch ein Nachteil von den Medis. Bei dem einen hilft das Medikament A, bei dem anderen B und es braucht Zeit das passende zu finden.

Persönlich kann ich sagen, ich sehe Medis als sehr gute Ergänzung zu einer Therapie. LG, Peter
Aurelia Belinda
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Peter-Muc,

Aber Escitalopram ist doch nicht gleichzustellen mit Mirtazapin.
Oder siehst du das anders...

Gruß Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter-MUC
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Peter-MUC »

Stimmt Belinda, upss... Fehler von mir... Ist eine andere Wirkstoffgruppe Habe was durcheinandergebracht. Mist, ich sollte so spät Abends keine Einträge mehr schreiben ;-)
Aurelia Belinda
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Aurelia Belinda »

Kommt schon mal vor. Kein Ding.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Juls97
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Juls97 »

Hallo hab heute auch Mirtrazapin verschrieben bekommmen werde es heute zum ersten Mal nehmen.. sind auch meine ersten Medikamente gegen Depressionen also hab ich von Medikamenten her keine Ahnung...

Wie Ist eure Erfahrung??? Irgendwelche Nebenwirkungen??

Ich hab Angst das ich viel zu nehmen werde ( jetzt schon öfters gelesen) da ich eh schon mit meinem Gewicht Kämpfe.

Ich hab auch bedenken da mein Arzt meinte ich soll erst eine Abend vor dem schlafen gehen nehmen weil ich in der Früh lange Auto fahren muss und er nicht weis wie ich darauf reagiere...

Wie sind eure Erfahrungen damit? Hab von dem Medikament leider nur wenig gutes gelesen und jetzt bedenken.
Sonnenschein34
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo Juls97,

ich hatte das Medikament letztes Jahr verschrieben bekommen. Ich hab dadurch viel geschlafen und fühlte mich matschig im Kopf. Konnte auch nicht arbeiten gehen in der Zeit. Habe es nur 2 Wochen genommen, weil das nicht besser wurde. Habe dann was anderes verschrieben bekommen. Das ist aber bei jedem anders. Vielleicht verträgst Du es ja ganz gut.

LG
Sonnenschein
Juls97
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Juls97 »

Danke Sonnenschein für deine Antwort!

Ich habe es gestern zum ersten Mal genommen und mir Ist heute sehr komisch konnte heute Nacht ewig nicht einschlafen und jetzt bin ich total komisch im Kopf..
lt.cable
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Re: Mitrazapin

Beitrag von lt.cable »

Ahoi!

Mirtazapin ist an sich ein aus meiner Erfahrung ganz guter Wirkstoff. Wenn es für einen funktioniert, ist gerade bei der agitierten Depression oder Schlafproblemen allgemein (als Alternative zu Schlafmitteln) die Wirkung ganz hilfreich.

Zu Beginn allerdings wird man davon richtig knülle in der Birne. Beim Start in der Klinik damit (30 mg, Schmelztablette damals) habe ich gut daran getan, vor der Einnahme bettfertig zu sein. So nach zehn Minuten gabs dann einen mit dem Hammer und die Hälfte des Folgetages war durch den gewaltigen Hangover auch immer gelaufen. Mittlerweile ist gerade der Hangover nicht mehr so extrem, aber als Mirtazapin-Nutzer muss man den wohl stets im Auge behalten. Es heißt: Individuell rechtzeitig einwerfen, damit die Rollläden am nächsten Tag rechtzeitig hochgehen.

Die Sache mit dem Gewicht habe ich häufig als Grund gehört, weshalb Mitpatienten sich auf andere Wirkstoffe haben umstellen lassen. Diese Nebenwirkung kann ich von mir bestätigen. Die Bedeutung für einen selbst sollte - wie bei allen Nebenwirkungen - immer mit dem Arzt besprochen werden. Steigt das Gewicht so sehr, dass es zum Problem wird, gibt es Alternativen.

Grüße

lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Juls97
Beiträge: 3
Registriert: 12. Mai 2019, 13:15

Re: Mitrazapin

Beitrag von Juls97 »

Danke für deine Berichterstattung!

Das mit knülle in der Birne kann ich bestätigen... ich bin komplett abwesend total niedergeschlagen und werde von Sodbrennen und sehr großem Durst geplackt.

Werde jetzt mal bis Dienstag schauen wie es mir geht (hab da nochmal nen Arzt Termin) und werde wenn es mir nicht besser geht andere verschreiben lassen.

Problem Ist bei mir der Matsch im Kopf. Muss jeden Morgen 45 mit dem Auto fahren da Ist es nicht wirklich vom Vorteil
Melodie1
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Melodie1 »

Ich nehme schon se zwei Monaten Mirtazapin 30 mg
Seitdem kann ich sehr gut schlafen.

Andere Nebenwirkungen habe ich noch nicht bemerkt.

Gegen meine Depression hat es bisher nicht so gut geholfen
Ich fühle mich immer noch merkwürdig,
Habe ein ängsterfülltes als ob irgendwas nicht stimmen würde.

Wann wird das wohl wieder besser
will1992
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Re: Mitrazapin

Beitrag von will1992 »

Hallo zusammen.

Ich nehme nun seit gut einem Jahr Mirtazapin, angefangen mit 7.5mg, dann 15 mg und inzwischen 30mg.

Als ich das Medikament das erste mal nahm, habe ich den Tag darauf fast komplett verschlafen und auch bei mir machte sich auch die oft beschriebene, starke Benommenheit bemerkbar. Dieser Zustand hielt sich dann für ca. 2 Wochen, und hat immer mehr abgenommen. Inzwischen brauche ich morgens einfach nur etwas länger, um den aller Wertesten hoch zubekommen, aber ich kann ruhiger schlafen und bin auch so etwas "gechillter" geworden.

Ich habe auch zugenommen, was für mich als Mann, der eh etwas leicht gebaut war, kein Problem war. Als "Gegenmaßnahme" habe ich mit Ausdauer- und Kraftsport angefangen und habe somit mein Gewicht unter "Kontrolle" gebracht, außerdem hat der Sport mir auch ein wenig geholfen.

Keine Frage, es geht mir mit dem Medikament besser als ohne, Depressive Phasen habe ich allerdings trotzdem noch, und mache gerade wieder eine durch.
Lilakuh
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lilakuh »

Hallo zusammen,

Seit 3 Wochen nehme ich Mirtazapin 15mg, evtl wird die Dosierung angepasst, da ich bisher noch auf Besserung der Depression warte... lediglich das Schlafen hat sich deutlich verbessert.

Meine eigentliche Frage: Im Juli fliege ich mit meiner Familie um 5 Uhr morgens in den Urlaub, Schlaf wird in dieser Nacht nur 2-3 Stunden vor Mitternacht möglich sein.

Wann nehme ich dann das Mirtazapin?
Oder lasse ich diese eine Dosis weg?

Ich habe bisher noch nie versucht nachts nach Medikamenteneinnahme aufzustehen, stelle mir das aber schwierig vor....

Vielleicht war jemand von euch schon einmal in einer ähnlichen Situation.

Viele Grüße und einen schönen Restfeiertag
Lilakuh
mime
Beiträge: 1280
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Re: Mitrazapin

Beitrag von mime »

Hallo Lilakuh,

hm, in einer ähnlichen Situation war ich zwar nicht, aber ich habe auch eine Zeitlang Mirtazapin genommen (zuerst 15, dann 30 mg). Wie wirkt es denn bei dir? Wenn du mit längerem Schlafbedürfnis reagierst, könnten 2 -3 Stunden Schlaf natürlich knapp sein.

Bei mir hat Mirtazapin zwar anfangs schlafanstoßend gewirkt, war aber nie "der Hammer" (wie es andere beschreiben). Ich war damals sowieso sehr erschöpft und habe dann mehrere Stunden Schlaf nachzuholen gehabt, da war die Ergänzung mit Mirtazapin wohl hilfreich.

Wenn du das Gefühl hast, dass dich das Mirtazapin sehr müde macht und du mit dem wenigen Schlaf dann nicht hinkommst, könntest du es m. E. einmal weglassen und nach Ankunft im Urlaubsort dann abends zu gewohnten Zeit wieder die regelmäßige Weiter-Einnahme wie gewohnt fortsetzen.
Das wäre dann so, als hättest du die Einnahme einmal vergessen (dann soll man ja auch normal weiter machen mit der Einnahme und nicht "nachholen").

Du könntest das Mirtazapin auch früher einnehmen (nachmittags) als sonst und dementsprechend (sehr) früh ins Bett gehen, wenn dir das lieber ist und du denkst, dass du damit genug Schlaf abbekommen kannst.

Wobei es ja meist so ist, dass man vor der Reise ein bisschen aufgeregt ist, ob alles klappt usw. Da wird es sowieso nicht sooo ruhig/gut sein wie sonst - das muss sich dann alles erst wieder einpendeln, wenn ihr am Urlaubsort angekommen seid - es kommt halt darauf an, wie stark das Mirtazapin bei dir wirkt (und ob du sonst evtl. auch einen "Überhang" in den anderen Tag spürst).

Ich wünsche dir die richtige Entscheidung und eine gute Reise.

Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lilakuh
Beiträge: 18
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lilakuh »

Vielen Dank für Deine Antwort!

Wahrscheinlich werde ich die eine Dosis weglassen, ist mir zu riskant...nicht, dass ich dann nachts zu nichts in der Lage bin.

Am Folgetag bin schon oft noch müde
Zuletzt geändert von Lilakuh am 21. Jun 2019, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
Lena21

Re: Mitrazapin

Beitrag von Lena21 »

Ich hab von Juni 2018 bis Ostern 2019 Mirtazapin genommen (15 mg) und damit doch ziemlich gute Erfahrungen gemacht.

Deutlich gemerkt habe ich die Müdigkeit, wobei das beabsichtigt war. Ich konnte Nachts zum ersten Mal in meinem Leben gut ein- und durchschlafen!!! Allein dafür hat sich das gelohnt. Auch der Apettit (hatte davor eine atypische Magersucht) ist deutlich besser geworden, viel zugenommen habe ich aber nicht. Außerdem war ich mit Mirtazapin deutlich ruhiger als ohne. Also weniger Anspannung, weniger Stress. Allerdings auch weniger Hochfgefühle und Euporie. Bisschen so, als hätte man die Lautstärke in meinem Gehirn etwas reduziert.

Im April 2019 habe ich es dann langsam ausgeschlichen. Weil mir die Müdigkeit dann doch irgendwann zu viel wurde. Und weil es mir tatsächlich deutlich besser ging. :-)

Ich finde es schön, dass ich jetzt wieder ohne Medis klar komme. Aber im letzten Jahr hat es mir auf jeden Fall geholfen!
Lilakuh
Beiträge: 18
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Re: Mitrazapin

Beitrag von Lilakuh »

Ich glaube, ich muss auch mal eine Lanze brechen für das Mirtazapin....ich nehme es nun ca 7 Wochen und fühle mich deutlich besser....fast wieder "normal".
Vor ein paar Wochen brach täglich morgens gefühlsmäßig die Hölle über mich hinein...im Laufe des Tages wurde es dann etwas besser...das war schlimm.

Ich hoffe es bleibt so!

Viele Grüße
Lilakuh
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