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Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 12. Mär 2019, 11:13
von Chrissi11
Hallo, ich bin neu hier und möchte mal kurz meine Situation umreißen. Aus der Sicht einer Angehörigen.

Ich bin seit fast 7 Jahren (03‘2012) mit meinen Freund zusammen. Wir haben damals jeweils aus „kaputten“ Beziehungen zueinander gefunden. Es war wie auf Drogen zu sein am Anfang. Wir waren wirklich sehr verliebt (ich möglicherweise mehr), er sagt immer, er kann das nicht so nachvollziehen, wenn ich das beschreibe. (wie high, mit Schmetterlingen im Bauch und so). Ende 2012 hatte er dann so eine Zeit, wo er sich unserer Beziehung nicht mehr sicher war. Ich hatte wahnsinnige Angst ihn zu verlieren. Er wollte eine Auszeit von 6 Wochen. Diese haben wir dann mehr oder weniger eingehalten. Er war jedes Wochenende einen Abend da. Danach war erstmal alles wieder schick. Er hatte die ganze Sache sogar zwischendurch komplett vergessen.

Wir haben jeder eine Tochter mit jeweils unseren Ex-Partnern. Meine ist fast 11 und lebt 50:50 bei mir und meinem Ex. Hier gibt es kaum noch Probleme. Seine Tochter ist 8 und ist alle 2 Wochen bei uns Freitag bis Montag sowie die Hälfte der Ferien ca. Da gibt es mit seiner Ex immer noch mal Probleme, da gibt’s aber keine gute Streitkultur, Vorwürfe sind an der Tagesordnung. Manchmal klappt‘s auch gut. Die Regelmäßigkeit der Zwei-Wochen-Regelung habe ich eingeführt. Die Kinder haben sich sehr lieb und spielen viel zusammen. Meine Tochter hat meinen Freund sehr lieb, aber in letzter Zeit weniger Vertrauen. Seine Tochter fühlt sich mittlerweile bei mir sehr wohl. Sie war immer etwas unsicher (ich wahrsch auch), aber mittlerweile habe ich nicht mehr nur die versorgende, sondern auch die liebevolle Stiefmutterrolle.

Wir haben auf dem Grundstück seiner Mutter in einem kleinen Dorf gebaut. Es gab erst was am alten Haus zu bauen (Büro/ Kinderzimmer für unsere Mädels), dann haben wir die Scheune abgerissen und ein Haus gebaut (03‘2016-03‘2017). Wir haben da unglaublich viel Energie investiert. Er mehr als ich. Ich musste mich ja auch noch um mein Kind und meinen Haushalt kümmern. Seinen Haushalt machte seine Mutter, bei der er in der Zeit wohnte. Nach dem Bauen war ich ziemlich fertig, hatte psychosomatische Reaktionen, bin dann zur Mutter-Kind-Kur gefahren. Mache regelmäßig Yoga mittlerweile.

Wir sind also nach 5 Jahren im März 2017 endlich zusammengezogen. Anfangs schien alles schick. Wir haben ein echt schönes, gemütliches Haus gebaut, viel Platz, auch für Freunde zum Übernachten. Im April letzten Jahres ging es los, dass er ständig mit dem Handy am machen und tun war. Er ignorierte uns, sagt immer er kann auch während eines Gespräches zuhören und am Handy schreiben und spielen. Darüber haben wir uns dann häufiger gestritten. Ich finde das furchtbar und kränkend, wenn der Gesprächspartner immer aufs Handy guckt statt einen anguckt.

Da am Haus noch einiges zu tun war, habe ich zunächst den kompletten Haushalt geschmissen (160qm, 2 Bäder mit 1 Wanne, 2 Duschen, 4 Waschbecken, 2 Kinderzimmer aufräumen) wobei meine Tochter das mittlerweile gut kann. Aber irgendwann hat er nix mehr gebaut, sondern unglaublich viel gearbeitet. Ich war mit Arbeit (33h) und dem kompletten Haushalt und Kind überfordert und kränkelte häufig. Ich habe viel telefoniert. Ist doch recht einsam auf einem Dorf. Hab auch mal ne Flasche Fruchtsecco allein geleert, sicher nicht sinnvoll, aber fühlte sich gut an.

Im November 2017 druckste er dann rum, etwas würde nicht stimmen, am 7.11.2018 folgte ein Gespräch, bei dem ich aus allen Wolken fiel. Er habe keinen Bock auf Beziehung, er möchte abends ein warmes Abendbrot gekocht haben von mir, und es solle besser geputzt sein, und zuhören würde ich ihm auch nicht. Ihm ginge es schlecht, alle hätten es schon gemerkt, nur ich nicht. 3 Tage später eröffnete er mir, er hatte das Gefühl, ich sei fremdgegangen. Seit einem halben Jahr. (war natürlich nicht der Fall).

Ich habe aber nicht mit mir Schluss machen lassen, nach allem was wir aufgebaut haben. Habe versucht mich seinen Wünschen anzupassen. Die hatte er vorher schon mal geäußert, aber immer als Vorwurf, später habe ich ständige zynische oder ironische Antworten bekommen. Ich habe lange gebraucht um ein Selbstbewusstsein zu haben und lasse mich nicht einfach anblaffen ohne was zu sagen. Er sagt immer er sei ehrlich. Finde ich ja gut. Aber der Ton macht die Musik. Er hat dann zunächst jeden Körperkontakt vermieden, ging einen Bogen um mich herum. Das hat sich echt grausam angefühlt.

Er warf mir vor, immer Dinge zu vergessen, ich wurde unsicher. Ich vergesse eigentlich wenig. Es gab dann spezielle Fälle, wo er die Treppe hochging mir etwas zurief, ich nur die Hälfte verstand und er mir dann vorwarf, ich würde mich nicht für ihn interessieren. Es kam auch schon vor, dass er seiner Mutter oder seinen 2 besten Freundinnen was erzählt hat und meinte, er habe es mir erzählt. Wieder Vorwurf. Bei seinen 2 Besten hat er sich wohl entlastet. Beide sind mittlerweile von ihren eignen Partnern getrennt. :?:

Ich war total fertig, hatte Angst alles zu verlieren, Ihn, unsere schwer aufgebaute Patchwork-Familie, das Zuhause für das wir uns zu krumm gemacht hatten. Hatte Schlafprobleme, Verdauungsprobleme. Fand einen Artikel zu „Männerdepression“. Das passte alles. Er war wie vor den Kopf geschlagen. Ließ sich trotzdem vor Weihnachten 2 Wochen krankschreiben. Weihnachten schrieb er dann (habe ich später rausfunden) die ganze Zeit mit ner Tussi obwohl die ganze Familie da war. Gelaufen sei angeblich nichts. Der Kontakt ist eingestellt.

Ich versuchte immer wieder an ihn ranzukommen, ich dachte ja noch wir hätten ein Beziehungsproblem. Dann knallte er mir wieder an den Kopf, er habe keine Lust. Und als ich dann zu Fasching Spaß hatte, während er in der Kneipe seiner Mutter arbeiten „musste“, hat er mir das zum Vorwurf gemacht. Er konnte mich einfach nicht glücklich sehen, war gekränkt, weil ich ihn nicht unterstützt hätte (obwohl er eine gute Freundin an der Bar als Hilfe hatte). Als ich dann unter Tränen sagte, es geht so nicht weiter, ich ziehe aus, da ist er zum Arzt gegangen. Ich hatte das eig ernst gemeint und mir schon eine Wohnung angesehen. Und mich irgendwie auch erleichtert gefühlt. Wir hatten noch ein Gespräch und er meinte, ich solle doch lieber erstmal nicht ausziehen. Und abends im Bett kann er es zulassen, dass ich ihn berühre, und wir haben auch Sex.

Die Ärztin hat ihn jetzt wegen Depression 4 Wochen krankgeschrieben, er bekommt Mirtazapin und hat sehr schnell einen Therapeuten gefunden (Glück im Unglück). Ich weine halt kaum vor ihm, er dachte wahrscheinlich, dass mich das kalt lässt oder ich das alles rational sehe. Ich sehe das auch lieber rational, weils emotional so weh tut.

Mich haben Freunde gefragt, ob ich nicht mal 1-2 Wochen zu meiner Mutter kann. Ich kann das nicht, meine Tochter hat ihr Kinderzimmer in unserem Haus, das sind auch meine Sachen, ich ziehe nicht hin und her. Ich bin doch kein Pingpongball.

Mich macht seine aktuelle Art, mir zu erklären WIE man die Dinge RICHTIG tut, zu schaffen. Das schlimme ist, dass ich nicht mehr weiß, ob das vorher schon da war oder erst letztes Jahr so schlimm wurde. Er lässt mich dann als voll dumm dastehen: Du bist doch studiert, du musst das doch kapieren (ich hab aber nicht Physik studiert!). Ich werde dann so wütend und er schnauzt rum und ich schnauze zurück. Das ist doch große Scheiße. Letztens gings um Schuhcreme…Schuhcreme?! Ich sagte, er solle die Belehrungen lassen, das sagte er „Da ist die Tür“, vor den Kindern. Ja war sicher nicht clever überhaupt vor den Kindern zu streiten. Aber seine Reaktion hat mich echt wieder hart getroffen. Wir haben dann wieder geredet, ich hab geheult, ich weiß manchmal echt nicht weiter.

Am Freitag jetz ist ein Konzert. Er hat für mich auch ne Karte gekauft. Wenn ich mitfahre holen wir nen Kumpel ab und fahren dann noch 1,5 Stunden. Wobei ich hinten sitzen muss, damit die reden können. Und wieder zurück. Ich bin echt unsicher, ob das eine gute Idee ist…

wenn ich meine Gefühle zurückhalte, habe ich das Gefühl, er hält mich für kalt, wenn ich froh bin, scheint er gekränkt, bin ich wütend (eig nur wg ihm, ich bin wenig wütend), wird er bösartig, wenn ich weine, wird er weicher.... ich kann doch nicht immer weinen, nur damit er das Gefühl hat, mich retten zu müssen. ER rettet nämlich gern alle Menschen außer sich und mich nur, wenn ich schon am Rande vom Zusammenbruch bin...ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 12. Mär 2019, 13:53
von Chrissi11
es sind ja schon 5 Monate...

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 12. Mär 2019, 16:38
von Aurelia Belinda
Hallihallo Chrissi,

Auch harter Tobak deine Geschichte.

Ich bin auch neu hier und überlege mich mal vorzustellen

Habe mich als Angehörige angemeldet, bin aber auch selber betroffen. Seit Ca. 20 J. Selbst in Behandlung mit Unterbrechung. Ich war lange Zeit stabil, jetzt wackelt es.

Auch aus den Gründen die du beschreibst. Chaos in Beziehung durch Depression, Rückzug.....bin mit meinem Mann allerdings schon 29 J. Zusammen. Lebten immer in gemeinsamer Wohnung von Anfang an....viele gesundheitliche Hürden haben unseren Weg gepflastert....die Depression ist jetzt die Krönung.....wirft vieles durcheinander....wie du sagst. Chaos!!

In eurem Fall würde ich empfehlen unbedingt eine Paar Therapie zu machen. Wenn dein Freund alleine Therapie Macht dient das nicht unbedingt der Beziehung. Außer er erkennt wo er steht,wo er hin will und wie....

Paar Therapie kann man halt schlecht über Krankenkasse machen.....

Ansonsten empfehle ich für dich, Dir professionelle Hilfe zu suchen. Das ganze Macht dich ja auch “ kirre “ und ich weiß wovon ich rede, und wie es in etwa in dir aussieht....

Was meinst du mit den 5 Monaten.

Erst mal alles Liebe,
Grüße von Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 13. Mär 2019, 08:36
von Chrissi11
Hallo Aurelia,

erstmal danke für die Antwort.
Vor 5 Monaten (November) wollte er unsere Beziehung auflösen, es lief davor nicht schlecht, auch nicht perfekt, zumindest für mich. Viel Streit, Vorwürfe auf beiden Seiten, aber es ging irgendwie.
Seit Anfang November ist es so ein arges Auf und Ab, zwischendrin mal gut, aus unerfindlichen Gründen klappts im Bett trotzdem gut. Vielleicht ein gutes Zeichen? Ich hoffe...
Aber manchmal ist da soviel Wut... ich glaube auch unsere Kommunikation ist gestört. aber man steckt ja so in seinen Mustern und Gefühlen, da ist es schwierig in einer hitzigen Situation rational zu bleiben...
Hatte auch schon an eine Paartherapie gedacht, er wollte das erstmal nicht... vielleicht wäre es jetzt anders, da er in Behandlung ist. Aber ich hab auch schon gehört, dass das eher eine Trennungstherapie ist und ein wenig Schiss davor...
Kennt sich da jemand aus?

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 13. Mär 2019, 09:37
von Lieblingsuli
Wir waren mal bei einer Beratungssstelle unseres Bistums in Hagen.

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 13. Mär 2019, 11:17
von Aurelia Belinda
Hallo Chrissi,

Wenn er das nicht will ist es ohnehin zwecklos. Und er ist ja jetzt in Behandlung. Bei Euch ist es halt doof weil die Beziehung so arg drunter leidet. Aber vermutlich wollt ihr beide nicht alles was ihr so aufgebaut habt mit Haus und Patchwork Family weg werfen. Von daher vielleicht der Beziehung eine Chance geben.....geht aber nur wenn beide es aufrichtig wollen.

Dazu gehört zu hinterfragen wie stark ist die Liebe. Liebe kann und muss auch wachsen. Das es im Bett klappt ist gut, aber wenn eine ordentliche Aussprache oder allgemein die Kommunikation schwierig ist, dann bringt das wenig.

@ Lieblingsuli, ja so eine Beratungsstelle kann auch mal die Sicht der Dinge verändern. Wir haben das mal über die Diakonie gemacht. Ist kostenlos, dort arbeiten Sozial Psychologen. Hatten 3 Gesprächstermine. War aufschlussreich.

Nochmal zu Chrissi, beim Lesen deine Geschichte ist mir aufgefallen, es gibt viele Vorwürfe bei euch. Die meisten gehen von deinem Freund aus. Er ist wohl ein Mensch der gern seine Bedürfnisse gestillt haben will.....gönnt dir keine Freude.....Macht mich etwas stutzig. Vielleicht muss wirklich er an sich arbeiten um in einer Beziehung zufrieden zu sein. Hat wenig mit Liebe zu tun, wenn er anderen nichts gönnt. Vorwürfe sind hier falsch. Man muss seine Wünsche klar äußern, aber auch dem anderen Raum geben für seine Bedürfnisse.

Es ist etwas schade weil ihr euch viel aufgebaut habt. Kinder zu betreuen habt.
Also ich würde dem ganzen trotz großem Chaos eine Chance geben. Natürlich darf jeder einzelne nicht daran kaputt gehen.
Nicht alle schaffen so eine Krise.

Ich kann von mir sprechen. Es gab viele Zeiten in denen unsicher war wie es weiter geht. Viele gesundheitliche Dinge waren bei uns immer im Vordergrund und haben alles erschwert. Durch viel reden. Sicht auf Dinge verändern. Sich in den anderen hinein versetzen haben wir es geschafft aus einer anfangs sehr problematischen Partnerschaft eine ganz intensive, harmonische zu schaffen. Glück ist heute nicht viel zu haben, sondern aus vielen großen Hürden gewachsen zu sein in einer großartigen Partnerschaft.
Und glaube mir, es gab kein einziges Jahr in dem es keine Hürde gab.

Oft geht es besser mit Kompromissen. Dazu muss man aber bereit sein. Jeder sollte versuchen seine Schwächen zuzugeben, seine Stärken zu nutzen dem anderen beizustehen.

Alles leicht gesagt. Ist eine ständige Arbeit an sich selbst. Und für die Partnerschaft. Der einfache Weg ist die Trennung. Der ist dann nötig wenn man gar keine gemeinsame Basis mehr hat.

Noch was ist mir aufgefallen. Du warst ja selber krank, überlastet, Reha usw.

Habe sofort Parallelen zu uns gesehen. Dann ist es noch schwieriger eine “ normale “ Beziehung zu führen. Weil vieles durch die Beschwerden beeinflusst wird. Ist auch bei uns der Fall.

Was ich sagen will, es kann sich lohnen zu kämpfen um die Beziehung. Geht aber NUR wenn beide es aufrichtig wollen.

Bei deinem Freund bin ich unsicher was er genau will. Er ist zu arg auf sich fixiert. Bei dir kommt es wahrscheinlich darauf an wie stabil deine Gesundheit weiter ist, und welche Fortschritte er bei Therapien macht. Im Sinne der Kinder am Ball bleiben. Aber nicht um jeden Preis. Du darfst dabei nicht kaputt gehen.

Alles Gute,
Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 13. Mär 2019, 11:24
von Aurelia Belinda
Habe noch was vergessen. Paar Therapie heisst nicht unbedingt Trennung. Aber für jeden der es hinter sich hat. Aufschluss über deine eigene Person, Bedürfnisse. Und die des anderen. Und dann erkennt man praktisch automatisch ob eine weitere Basis da ist für eine gemeinsame Zukunft!!

Viel Glück

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 13. Mär 2019, 11:24
von Lieblingsuli
Aurelia Belinda hat geschrieben:Liebe kann und muss auch wachsen.
So sehe ich das auch. Erst ist es Verliebtheit und dann ...

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 15. Mär 2019, 23:29
von Aurelia Belinda
....und dann kommt der “ böse “ Alltag mit all seinen Facetten. Dann kommt es darauf an ob aus dem rosaroten entweder eine richtige Beziehung wird mit allen Höhen und Tiefen. Bei uns eher zweites. Das ist dann die Belastungsprobe. Besteht man die ohne gleich an Trennung zu denken....weil doch die guten Zeiten schöner sind, lässt man sich ein auf den Partner, ohne ewig immer nur auf seine Bedürfnisse zu schauen. Geht man Kompromisse ein. Hört zu. Gibt sich Raum. Und Hält. Ohne zu erdrücken oder Klammern....und vor allem gibt man in schwierigen Zeiten nicht auf, sondern sucht nach Lösungen, dann....ja dann AnneLiese sehr stark wachsen. Halt geben. Jedem Sturm trotzen.

Gibt doch den Spruch, wer im Regen nicht mit mir tanzt, wird bei Sturm nie bei mir sein, und wer im Sturm nicht bei mir ist, den brauch ich auch bei Sonne nicht!!

Sorry,bin etwas ausgeschweift.

Gute Nacht,
Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 15. Mär 2019, 23:33
von Aurelia Belinda
Ups....kleiner Fehler oben. Soll natürlich ( dann kann Liebe ) heissen.
Nicht AnneLiese!! War vom Smartphone
Aus. Glaube PC ist doch besser.

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 16. Mär 2019, 01:55
von Chrissi11
Liebe Aurelie

Erstmal vielen lieben Dank für deine Einschätzung. Es gibt nur vieles zu denken. Freunde von mir sind da teilweise deiner Meinung. Bene können sich aber nicht die gesamte Situation vorstellen. Ich weiß ja auch nicht, ob und wie er such in der Therapie ändert. Und muss sicher auch an mir arbeiten. Mir nicht seine schlechte Laune annehmen. (Die ist ja auch nicht mehr permanent). Irgendwie gelassener werden.
Und unsere Kommunikation ist zeitweise unterirdisch. Da müssen wir üben.
Ich versuch's. Mal schauen

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 16. Mär 2019, 01:55
von Chrissi11
Wie ist denn der Status bei euch, Aurelie?

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 16. Mär 2019, 17:05
von Aurelia Belinda
Hallo Chrissi,

Verstehe deine Situation und Überlegungen sehr gut. Mir ist klar dass es ganz schwierig ist. Mit Unsicherheit wie es weiter geht. Bei Euch auch noch mit Kinder.

Da ist guter Rat teuer. Außenstehende können immer nur ihre Meinung dazu geben. Die Entscheidung liegt bei dir, euch. Will man es ganz stark, dass es nicht zerbricht, denke ich mir viel Durchhaltevermögen und Arbeit an sich selbst gelingt es.

Ihr seid beide krank. Ist und war immer bei uns auch der Fall. Und die zusätzliche Schwierigkeit einer Beziehung. Wenn eben nichts nach Plan läuft. Wenn der eine erwartet.....Der andere nicht geben kann weil er selbst gegangen ist....gerade bei seelischen Geschichten nicht einfach.
Ich darf gar nicht an unsere Anfangszeit denken. War sehr schwierig.

Horche in dich. Wie stark sind deine Gefühle für ihn. Was hat er an guten Seiten. Was waren eure Ziele vor dem jetzigen Chaos. Vielleicht ist seine Therapie eine Chance für ihn. Und für euch. Da braucht Geduld von dir aus.

Diese muss ich immer, und immer wieder auch haben. Geht nicht anders.
Auch ein zurück stellen seiner eigenen Bedürfnisse ist manchmal notwendig. Ich für mich habe diesen ganzen Verzicht für mich oft auch als Gewinn gesehen. Und das weil mein Mann so dankbar mit der Zeit würde und ist. Ich kann gar nicht beschreiben warum ich sämtliche Niederlagen, Schmerz, Streitigkeiten, die früher problematisch waren heute ein Gewinn ist. War eine Chance in mich zu gehen. Die Frage Trennung oder Hoffnung auf Besserung war anfangs da. Im gleichen Zug hab ich mir die Frage gestellt, was kannst du tun. So hatte die Beziehung eine gute Chance zu wachsen. An all ihren großen Schwierigkeiten. Gesundheitlich wie gesagt ein Desaster bei uns beiden. So ziemlich alles was ein Leben in Qualität bedeutet verloren. Finanziell mies. Umfeld sieht uns als arbeitsscheu.

Aber wir sind zufrieden wie es ist.

Aktuell haben wir halt die Depression nicht im Griff vom Mann. Das heisst wieder mal. Geduld. Unsicherheit. Sorge.das ist große Belastung weil natürlich schon viele andere Grunderkrankungen da sind. Weil nie Ruhe einkehrt. Manchmal ist einem nach Resignieren. Wächst einem langsam über den Kopf....somit ist deine Frage beantwortet wie der Stand bei uns ist.

Momentan ist es so als würde ich alleine Leben. Er ist selten ansprechbar. Schläft viel. Hadert mit der ganzen Welt. Habe nie gedacht dass ihn eine Depression jemals Treffen könnte.

Klar sind auch Momente dabei wo man hadert. Warum kann nicht mal ein Monat gut laufen oder so.

Eines noch. Diese Vorwürfe von denen du sprichst sind mir gut bekannt. Aus der Vergangenheit. Heute ist unsere Kommunikation bestens. Man versteht sich blind. Alles wird ausdiskutiert. Das war harte Arbeit für beide.

Alles gute, vielleicht gibt's für euch einen Weg.

Es grüßt dich,
Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 19. Mär 2019, 15:16
von Chrissi11
Hallo Aurelia,

ich habe weil ich selbst eine Ausbildung zur Therapeutin begonnen habe, einen Lehrtherapeuten. Allerdings scheint der die Sache als Beziehungsproblem abzutun. Vorwürfe hin, Vorwürfe her.
Meine Freund war jetzt 4 Wochen krank geschrieben und arbeitet seit gestern wieder. Ich befürchte, die Probleme von vorher werden jetzt wieder aktiv. Und ich kann entweder rational sein und mein "Ding drehen", aber bin mir nicht sicher wie schwer mir das fallen wird. Außerdem war DAS genau das, was er mir vorgeworfen hatte.

Ich habe mich einfach um mich gekümmert und nicht um ihn, (er hat ja ständig gearbeitet) und habe den Haushalt nicht so gemacht wie er es wollte. Nun habe ich ihm mehrfach versucht klarzumachen, dass ich das allein auch gar nicht schaffe. Verlange ich zu viel, wenn er einen Teil übernehmen soll? ich weiß nicht... ich fühle mich maßlos ungerecht behandelt, wenn er seinen Hobbys nachgeht und dann auf der Couch sitzt und mehrere Stunden am Handy spielt, während ich den Haushalt machen soll, weil er zu depressiv ist?

Vielleicht ist es doch eher ein Beziehungsproblem und mir passte es nur besser seinen Wert mit einer Depression zu schützen. Es steht zwar auf dem Krankenschein, aber antriebslos ist er nicht... ich weiß nicht, ich erlebe ihn selten mit anderen und weiß auch nicht, wie die ihn erleben. Was ich erlebe, ist egobetont... das würde wieder eher zur Depression passen.

Du fragst:
Was waren eure Ziele vor dem jetzigen Chaos.
Wir wollten dieses Haus bauen. Haus ist da. Ich wollte danach mit der Ausbildung beginnen, hab ich gemacht. Er wollte eine Terrasse bauen, einen Zaun bauen, eine Zisterne einbauen, die Scheune umbauen fürs Mopped, den Hof pflastern, Mopped reparieren, ein Bett bauen, einen Garderobenschrank bauen, die Garage umbauen... die Zisterne hat er geschafft.

Gemeinsame Ziele gibt's nicht so richtig. Zusammen mit Freunden grillen, machen wir beide gern. Auf Konzerte fahren, in die Sauna gehen, essen gehen. Wollte er alles nicht mehr.

Ich würde gern mal nach Rom, Irland, Mexiko, Südtirol, Afrika, Paris, Hawai gern zu zweit oder auch zu viert (wie es halt passt). Fremde Welten angucken: Polarlichter, Wale, Pyramiden, Tauchen, Tiere... sowas halt. Ich glaube das ein oder andere würde ihn auch interessieren.
Sein Traum ist ein Mopped bauen und damit durch Südamerika fahren.
Eigentlich ist er auch ein Ästhet, liebt Sonnenuntergänge. Macht auch gern Fotos, betont dabei jedoch, dass er gar nicht romantisch ist.

Vielleicht habe ich mir auch was vor gemacht, ist das ist alles Quatsch mit Soße....
Das Haus als Ruhepol, draußen sitzen, Freunde einladen, Feuerchen machen, quatschen, Seele baumeln lassen... die Kinder können im Dorf Fahrrad fahren, da musste keine Angst haben, dass einer sie platt rast... das ist schon entspannend.

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 19. Mär 2019, 15:21
von Chrissi11
Reden über die Zukunft fällt ihm anscheinend grad schwer. Er sagt selten was da alles in seinem Kopf ist. soviel zu seinen Zielen.
Zu meinen siehe oben... ich weiß grad nicht weiter

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 20. Mär 2019, 13:45
von klein-sadi
Hallo Chrissi11,
ich kann dir zwar leider nicht helfen, aber ich kann dir zumindest sagen: du bist nicht allein.

Mein Mann macht mir auch ständig sinnlose Vorwürfe und sobald ich irgendwas mehr als 1x "falsch" gemacht hab (Schlüssel vergessen, essen zu heiß, irgendwas nicht eingekauft etc) heißt es ich würde das IMMER machen. Da ich weiß, dass das übertrieben ist reagiere ich dann natürlich mit Trotz und das führt zu Diskussionen. Manchmal sag ich auch gar nichts. Das führt auch zu Diskussionen. Er will dann hören, dass er recht hat und natürlich dass ich das nicht nur sage sondern auch meine...schon echt ätzend.

Genauso kenn ich auch, dass ich arbeite und Haushalt mache und mich ums Kind kümmer und dies und jenes mach, während er auf dem Sofa sitzt und bei Facebook hoch und runter scrollt. Das ist furchtbar unfair von ihm, aber wenn ich ihn drauf anspreche krieg ich zu hören, was ich denn bitte groß machen würde, er mache doch fast alles. Und da weiß ich dann auch nie recht, ist mein Mann einfach ein Arsch, oder ist es die Depression, die seine Wahrnehmung verschiebt, oder liegt es doch an mir? Ich werd dann jedes mal wütend. Mal lass ichs raus, mal nicht. Aber wenn man ihn fragen würde, wäre die Antwort, ich sei ständig GRUNDLOS stinkig und er IMMER das unschuldige Opfer, dass für "den Bösen" gehalten würde.

Wie mans auch macht, macht mans verkehrt. Das ist zermürbend.

Ich würd dir gern ein paar Tipps geben, aber leider habe ich keine. Habe selbst aufgehört an unsere Beziehung zu glauben und warte eigentlich nur noch ab wies sich weiter entwickelt.
Allerdings hab ich auch nicht vorher so viel aufgebaut und erst recht nicht mit meinem Mann gemeinsam. Ich denke an deiner Stelle würde ich noch ein wenig weiter kämpfen. Denn du hast immerhin was für das es sich lohnt. Ihr habt - auch wenn er grad keine Lust darauf hat - Freunde und Ziele und gemeinsame Aktivitäten. Sowas würde ich mir wünschen. Dann hätte ich sicher noch ein paar Kraftreserven.

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 23. Mär 2019, 15:30
von Aurelia Belinda
Hallo Chrissi,

So wie es momentan aussieht ist er anscheinend unschlüssig beim Thema Zukunft. Lässt dich im ungewissen.
Kann aber evtl. Jetzt an seinem Zustand liegen. Da müsste man noch etwas abwarten. Da braucht es viel Geduld.

Du bis dir aber selbst etwas unsicher ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann.

Haus, Familie, Urlaub, Reisen.
Zumindest eure Ziele sind in etwa gleich.
Bzw. Vielleicht solltest du mal nochmal in dich gehen, mit ihm reden ob er sich das so vorstellen kann.
Mit dem Reisen....
Nicht jedermanns Sache.

Eine Chance denke ich hat eure Beziehung. Wenn ihr es schaffen würdet, besser zu kommuniziere.
Da hakt es glaube ich.

Mit Vorwürfen kommt man im Leben selten weiter. Die Erfahrung hab ich gemacht.

Vielmehr muss jeder sein Wünsche äußern dürfen, auch seine Sorgen.
Und dann kann man probieren einen gemeinsamen Weg zu finden und gehen.

Bei seiner akuten Lage ist es nicht einfach das alles anzusprechen.
Aber nach und nach.
Viel Glück,

Liebe Grüße,
Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 31. Mär 2019, 01:46
von Chrissi11
Danke dir auf jeden Fall erstmal. Es wird aktuell besser. Er ist in Behandlung. Ich habe einen Lehrtherapeuten.
Das Leben ist nicht rosa. Aber manchmal ist es so schwer, wenn man immer auf jemanden zu gehen muss und das Gefühl hat, es kommt nix zurück. Es wird nicht gewürdigt, was man so alles macht, sondern dass alles so selbstverständlich ist.

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 31. Mär 2019, 01:51
von Chrissi11
Da sind gute Stunden und wieder Tage und Sätze, die alles wieder kaputt machen. Ich gebe nur seit November alle Mühe. Nun ist er seit Februar in meedikamentöser Behandlung, seit März beim Therapeuten. Da hatte er echt Glück, dass sich jemand gerade selbstständig gemacht hat. Aber ich v erste wohl zuviel von ihm. Dann sieht man das Glück von anderen und der Neid schlägt zu. Warum kann er nicht zärtlich mit mir umgehen. Warum sieht er nicht, was ich alles tue. Aber vielleicht s sehe ich auch ihn nicht. Will ich mich schon so lange einsam fühle, neben ihn auf der Couch

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 1. Apr 2019, 11:36
von Aurelia Belinda
Hallo Chrissi,

Wovon du sprichst u. Wie du dich fühlst weiß ich natürlich.
Bin ja selber betroffen und Angehörige zugleich....
Damit umgehen ist sehr sehr schwer.
Eine gut funktionierte Beziehung kann aber Auch bei Depression nur entstehen wenn beide sich darauf einlassen wollen.
Wie auch bei gesunden.

Die Krankheit hat nur leider zu viel Einflüsse. Gedanken, Gefühle.
Das macht das ganze so schwer.

Immer wieder neu damit umzugehen.
Wir haben das geschafft.

Dafür braucht man einmal viel Empathie,
Sich in den anderen hinein versetzen zu können....angemessen reagieren zu können, gleichzeitig auf sich achten können.

Dieser Spagat ist anstrengend.

Für uns hat es sich gelohnt.
Nicht alle schaffen das aber.

Weil es sehr viel mit Rücksicht, Einsicht, Bedürfnisse, eigene u. Die des anderen, zu tun hat.
Und viel mit Kompromissen.

Wenn man eine Beziehung führen will Aug Augenhöhe, mit Respekt und viel Liebe, Geduld, Rückschlägen, aber auch positiven Phasen, ist es möglich.

Zuerst ist doch wichtig, welchen Fortschritt macht dein Partner.

Hast du diese Geduld den Fortschritt zu überwachen. Zu überdenken, sie lange auf dich alleine gestellt zu sein.

Man lebt manchmal mit einem Depressiven wie als Single. Nähe ist nicht garantiert.

Habe gesehen, Du hast bei den “ Angehörigen “ geschrieben.
Da wollte ich auch mal meine Geschichte aus beiden Perspektiven schreiben.
Dann war der Text verschwunden.

Noch lese ich aber viel mit.
Ja es ist schwer. Du musst eine Entscheidung treffen.
Kann ich vorerst damit umgehen, Leben.
Mit dieser Kälte....
Oder ist mir eher nach Trennung.

Alles Liebe,
LG Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 1. Apr 2019, 17:28
von Baldriane
Hallo zusammen,

mich hat das, was du schreibst, sehr angesprochen @Aurelia Belinda. In der Beziehung habe ich mich immer wieder wie ein Single gefühlt. Es gab leichtere Episoden und wir hatten immerhin Aussprachen und Annäherungen. Natürlich auch schöne Zeiten. Seit Dezember nur eingeschränkten Kontakt, seit min. einem Monat keine Anrufe und Treffen mehr.

Mittlerweile bin auch ich durch verschiedene Phasen gegangen, am Anfang hatte ich starke Verlustangst und habe versucht, ihn auf unterschiedliche Art und Weise zu kontaktieren. Irgendwann habe ich mich auf seinen "Rhythmus" eingelassen und nur geantwortet, wenn mal eine SMS von ihm kam. Inzwischen bin ich soweit, dass ich mehr auf mich höre und herausfinden möchte, ob und wann es mir gut tut, in Kontakt zu treten. Seitdem versucht er über einen gemeinsamen Freund, Nachrichten zu übermitteln oder zu fragen, wie es mir geht. Den direkten Weg meidet er nach wie vor. Ich glaube daran (wenn näherer Kontakt wieder möglich ist) würde ich auch erkennen, dass es ihm "besser" geht. Wie ich mich dazu verhalte, ist immer wieder großes Rätselraten, Herumprobieren und viel, viel Unsicherheit & Hilflosigkeit. Im Prinzip lebe ich getrennt, ohne es ausgesprochen zu haben.

Mir gefällt es, was du über Beziehung schreibst. Gleichzeitig macht es mich traurig, weil das alles momentan unmöglich erscheint. Ich glaube, sehr viel hängt an der Kommunikation und die war schon vor der schweren Phase in Mitleidenschaft gezogen. Mir bleibt nur, meine wunden Punkte zu erkennen und an mir zu arbeiten. Alles Weitere wird sich zeigen...

Liebe Grüße an euch!
Baldriane

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 4. Apr 2019, 19:26
von Aurelia Belinda
Hallo Baldriane,

Immerhin versucht dein Partner über andere heraus zu finden wie es dir geht.
Eigentlich ein gutes Zeichen.

Klar, diese ständige Hilflosigkeit kenne ich natürlich. Ist bei mir Alltag....

Das einzige positive, mein Mann profitiert davon dass ich mich hinein versetzen kann als selbst betroffene.

Und mittlerweile weiß ich jetzt wie es sich für Angehörige anfühlt.
Für einen gesunden Angehörigen ist es vermutlich doppelt schwierig.

Richtig, man lebt wie ein Single.
Bei mir ist das total doof weil wir schon lange zusammen Leben....

Bei vielen anderen hier ist es es aber auch komisch ( auch bei dir ) ihr müsst warten, hoffen, bangen um ein Lebenszeichen, das stelle ich mir auch sehr ernüchternd vor.

Du sagst seit Dezember kein Kontakt.
Hat sich da noch was getan??
Wie lange seid ihr ein Paar.?

Es ist einfach eine kuriose Krankheit die viel mit Veränderung, Gefühlen, Launen, Kompromissen und und, zu Run hat.

Schwierig da die richten Reaktionen auf Bedürfnisse, auf immer wieder neue Episoden, aufrecht zu erhalten.
Ohne dabei selbst abzurutschen.

Wir leben ja schon ein paar Jahrzehnte zusammen, was es aber nicht leichter macht.

Die Kommunikation ist der wichtigste Punkt.
Nur wenn die stimmt kann so etwas schwer wiegendes überhaupt funktionieren.
Man muss als Team gut eingespielt sein.
Und selbst dann ist es sehr hart.
Man kommt oft an an die Grenze der Belastbarkeit.

Liebe Grüße,
Aurelia Belinda

Re: Beziehungschaos durch Depression, wohin führt das noch?

Verfasst: 7. Apr 2019, 22:59
von Baldriane
Hallo Aurelia Belinda,

danke für deine Antwort. Seit Dezember haben wir eingeschränkten Kontakt, oft nur ein paar Zeilen per SMS, dazwischen immer wieder Pausen. Wir waren etwa drei Jahre ein Paar. Letzte Woche haben wir seit langem mal wieder ein Gespräch geführt. Er wollte sich danach melden, wann wir uns sehen können. Seitdem keine Nachricht und auch keine Antwort auf meine Nachfrage. Das ist so frustrierend. Er geht einen zögerlichen Schritt vorwärts und danach mehrere Schritte zurück. Ich mache mir Vorwürfe, ob ich was Falsches gesagt oder zu viel Druck ausgeübt habe und die Sorgen sind umso massiver zurück. :(

Liebe Grüße
Baldriane