Himmelhochjauchzend ...

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puks
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Registriert: 13. Dez 2003, 10:50

Himmelhochjauchzend ...

Beitrag von puks »

Hallo Ihr Lieben!!

Ihr habt mir schon in sovielen Krisen beigestanden und Mut gemacht - deswegen bin ich wohl mal wieder hier ...

Mein "Werdegang" ist noch recht kurz. Meine Depression begann wohl vor gut einem Jahr, diagnostiziert wurde sie im letzten Dezember und seitdem nehme ich auch ADs. Obwohl - vielleicht ist es schon viel länger krankhaft, doch habe ich es bisher mit meiner anderen Verpflichtungen besser unter einen Hut kriegen können. Im Moment habe ich das Gefühl ich zerbreche daran ...

Nun ist es so, dass es mal so ist, mal so. *wie wirr* Ich habe im Januar eine Therapie angefangen, war zwischendurch recht krank (körperlich) und dann ging es mir besser (körperlich und seelisch). Prompt war ich wieder der Meinung, ich kriege alles alleine gebacken - mache die Therapie seit Ende Mai nicht mehr. Ende Mai war es so, dass ich bei meiner Therapeutin keine Themen mehr hatte - meine Welt schien perfekt. Danach hatte ich einige Einbrüche. Im Nachhinein muss ich sagen - vielleicht hätte ich es merken sollen; habe ich aber nicht. Ich habe ein bisschen zuviel getrunken - meine Sorgen im Alkohol ertränkt. Mir ging es gut damit! Ich habe besser geschlafen - tiefer, traumloser. Ansonsten schlage ich meine Nächte um die Ohren mit sehr realistischen Träumen, die Angsteinflösend sind und mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Wenn ich denn mal etwas "harmloses" träume, ist es dennoch so, dass es mich des "Nachtens" (wie mein Kleiner (4) sagen würde) nicht zur Ruhe kommen lassen.

Die letzten zwei Wochen war ich mit meinem Mann in Urlaub und da ist einiges zu Tage gekommen. Zum Beispiel bin ich super empfindlich. Wir waren mit dem Auto unterwegs und ich war am Steuer. Unser älterer Sohn (6) sagte, dass er das Gefühl hätte, er müsse spucken. Es kam 'ne Ausfahrt und ich bin dran vorbei, weil ich dachte, er schaffst - recht viel vollgekotzt. Mein Mann hat dann sowas gesagt wie "warum bist Du nicht gleich raus gefahren" - das wars dann für mich. Ich habe 'ne ganze Weile mit den Tränen kämpfen müssen, mich schuldig gefühlt und nicht Herr der Lage und dergleichen mehr. Ich habe kaum gesprochen und mich in mein Schneckenhaus zurück gezogen. Meinem Mann ist es zuerst aufgefallen - es geht mir wieder schlecht. Wir haben drüber geredet, und ich stimme ihm zu, aber mir fehlt schon wieder der Antrieb. Ich nehme meine ADs und denke, dass sollte es eigentlich sein, aber ich bin zu müde, um an mir zu arbeiten. Ich mag bei meiner Therapeutin nicht anrufen, weil ich die "wirksamen Gespräche" anstrengend finde. Ich spiele mit dem Gedanken meinen Hausarzt zu kontaktieren, um die Dosis der ADs zu erhöhen.

Ich mag einfach nicht mehr ...

Wieso kann ein Leben nicht einfach ruhig vor sich hinplätschern ...? Wieso habe ich diese extremen Hochs, mit dem unweigerlichen Crash nach unten ...?

Wenn mich jemand fragen würde, was ich mir am meisten wünschen würde, wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich sagen: "Ich wünschte ich wäre niemals geboren!"

... aber mich fragt ja niemand ...

puks
puks
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Registriert: 13. Dez 2003, 10:50

Re: Himmelhochjauchzend ...

Beitrag von puks »

Hallo Sandra,

es ist immer wieder schön zu lesen, dass es anderen nicht anders geht!!

Ich fühle mich manchmal so abgrundtief in dieser Welt und den Mühlen verloren, aber es ist heutzutage wohl normal ?! ...

Mein Verstand sagt mir soviele Dinge, die Du mir auch bestätigt hast!! Was sollst, dass der Große im Auto gekotzt hat!! Aber ich nehm dann 'ne Bemerkung von meinem Mann total krumm. Dabei ist er voll der Schatz. Er hat sich hier im Forum informiert und mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich krank sein könnte - er denkt nicht, ich wäre launisch oder so. Na ja und das macht es mir vielleicht auch so schwer???

Wenn mich keiner verstehen würde, könnte ich allen die Schuld zuweisen, aber so ...? Ich werde verstanden und bin die Einzige, die nicht funktioniert, das Arschloch, das grössere Auszeiten braucht, launisch ist und meistens einfach keinen Bock und keine Kraft hat, um zu funktionieren. Zumindest sehe ich dann "für Aussenstehende" wie das Arschloch aus. Nun habe ich schon so 'nen lieben, verständnissvollen Mann und ticke trotzdem aus, wie keine Zweite ...

Ich glaube, wenn ich keine Kinder hätte - für die ich mich zum Beispiel alleine verantwortlich fühle - wäre ich schon lange aus diesem Leben geschieden ...?!

Lieben Gruß und Dir/Euch alles Gute,

puks
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