Ich kann nicht mehr

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südwind55
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Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Hallo,

ich weis nicht mehr weiter. Mein Mann (60 Jahre) hat seid über 35 Jahren schwere psychische Probleme mit Depressionen , die in den letzten Jahren, trotz immer wieder wechselnder Medikamenten immer schlimmer geworden sind. Zwei Psychotherapien hat er angefangen und immer wieder nach kurzer Zeit abgebrochen, weil das ganze Gerede ja Unsinn ist. Das hilft ihm bestimmt nicht weiter.
Seid einigen Wochen ist er sehr depressiv , schafft es teilweise gar nicht mehr aufzustehen, weil er sehr große Angst davor hat. Er hat überhaupt keine Tagesstruktur mehr und ihn interesiert gar nichts mehr. Ich kümmere mich schon seid Jahren um alles, weil er gar nicht mehr in der Lage dazu ist.
Aber seid 3 Wochen will er gar nicht mehr alleine bleiben, ruft dann andauernd nach mir, was mich immer mehr an den Rand meiner Kräfte bringt.
Es war heute so schlimm, er hat nur noch geweint, immerzu nach mir gerufen , das ich ihn nicht alleine lasse und ihn doch helfen soll. Er ist zur Zeit ganz unten und müsste meiner Meinung nach dringend in eine Klinik. Das habe ich ihm auch gesagt, aber er geht nicht, ich soll ihn das doch bitte nicht antun, bettelt er.
Er erwartet Hilfe von mir , die ich aber nicht leisten kann , er kann das überhaupt nicht verstehen. Ich habe das Gefühl, er tut alles auf mich abladen.
Ich bin aber weder Therapeut noch Arzt und das sage ich ihm auch, aber ich glaube , da kommt nichts mehr davon bei ihm an.
Ich bin am Ende , ich kann ihn nicht mehr helfen, die langen Jahre seiner Krankheit haben meine Kräfte total aufgezehrt.

Ich weis einfach nicht mehr , was ich tun kann, wenn er nicht bereit ist in eine Klinik zu tun.
Ich weis, das ich auch auf mich aufpassen muss, aber ich fühle mich gerade einfach so hilflos.

LG Katharina
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

ich bin Betroffene und lese hier bei den Angehörigen auch immer wieder mit.
Da hast du ganz schön was mitgemacht in den ganzen Jahren... dein Mann ist länger krank als ich alt bin...

Du schreibst nur von zwei Psychotherapien und Medikamenten. War er denn auch schon mal in einer Klinik? Und wenn ja, hat er schlechte Erfahrungen dort gemacht?
Warum möchte er denn nicht dorthin?

Vor 35 Jahren sah die Psychiatrie ja noch ganz anders aus. Mein Onkel und mein Opa waren früher auch öfters in der Psychiatrie und das muss der Horror für sie gewesen sein. In welchen Jahren das war, weiß ich nicht, bei meinem Opa definitiv schon vor über 35 Jahren, mein Onkel ist auch schon etwas über 60. Meine Mutter erzählt, dass sie beide meine Oma auch auf Knien angebettelt haben, dass sie dort nicht wieder hinmüssen. Sie waren aber öfters in der Klinik, wohl weil es nicht anders ging, aber meine Oma hat sie auch immer wieder mal auf eigene Verantwortung nach Hause geholt.
Falls dein Mann früher auch schon mal in der Psychiatrie war und das auch nur annähernd noch so war wie bei meinem Onkel und meinem Opa, könnte ich es gut verstehen, dass er da nicht hin will. Und selbst, wenn er nur die Vorstellung davon hat, dass es so ist, wäre es nachvollziehbar. Da würde es vielleicht helfen, ihm zu erklären, was heutzutage in psychiatrischen Kliniken gemacht wird und dass es nicht mehr so ist wie früher.

Wollte dein Mann die Psychotherapien damals denn wirklich von selbst machen oder kam die Initiative eher von außen? Bei Psychotherapien ist es wichtig, dass der Patient auch bereit ist, sich drauf einzulassen. Genauso wichtig ist aber auch, dass der Therapeut was kann! Nur ein bisschen "Gerede" und fragen, wie es einem
geht, hilft da tatsächlich nicht. Sehr wichtig ist auch, dass sich Therapeut und Patient sympathisch finden. Naja, und manchmal dauert es leider, bis man jemanden findet, der passt.
Wenn man dann zweimal bei jemandem "Therapie" macht, der nichts kann, nicht sympathisch ist, mit dessen Therapierichtung man nichts anfangen kann und man vielleicht eh schon etwas skeptisch ist, bringt das ganze wenig bis gar nichts.
Dazu kommt noch die Hoffnungslosigkeit von der Depression dazu, die einem einredet, dass sowieso nichts hilft.

Vielleicht kannst du etwas beschreiben,
warum dein Mann sich so gegen die Klinik sträubt, vielleicht können wir dir dann konkretere Tipps geben.
Die Psychotherapie in der Klinik nur als sinnloses Gerede anzusehen ist meines Erachtens kein Grund darum zu betteln, dass "man ihm das nicht antun solle". Denn sinnloses Gerede kann man zur Not auch über sich ergehen lassen, dann wäre das höchstens Zeitverschwendung. Aber das ist depressiv nur noch im Bett liegen auch... Ich könnte mir vorstellen, dass da mehr mit rein spielt.

Wenn es die Trennung von dir ist, die man ihm nicht antun soll, dann sollte er dieses Problem früher oder später definitiv angehen. Es kann nicht sein, dass du immer sein Problemlöser und Retter bist und das muss er auch irgendwann lernen.
War dein Mann denn vor seiner Depression auch eher so, dass er erwartet oder gehofft hat, dass andere Leute seine Probleme lösen, dass er gedacht hat, dass er ohne die anderen nichts kann und hilflos ist, dass er sich/sein Glück von anderen abhängig gemacht hat? Dass er solche Verlustängste hatte? Oder kam das erst mit den Depressionen?

War er denn in den letzten Wochen mal beim Arzt? Bzw. ist er denn mittlerweile überhaupt noch in ärztlicher Behandlung (Hausarzt/Psychiater)? Dass er permanent nach dir ruft und solche Ängste hat, finde ich schon krass und ich würde deswegen mal beim Arzt nachfragen. Ich bin kein Arzt, aber von dem, was du schreibst, würde ich auch sagen, dass er in die Klinik gehen sollte.

Es ist gut, dass du dir bewusst bist, dass du nicht seine Ärztin und seine Therapeutin bist. Hast du denn jemanden, mit dem du reden kannst? Wenn nicht, wäre der Sozialpsychiatrische Dienst (von Diakonie/Caritas oder so) vielleicht was. Das sind Beratungsstellen, die psychisch Kranke und ihre Angehörigen beraten. Das kostet nichts und die Leute haben Schweigepflicht. Bei uns kann man auch anonym hingehen und auch über längere Zeit Gespräche in Anspruch nehmen.

Falls man ihn zu einem Klinikaufenthalt bewegen kann, könntest du ja vielleicht auf Kur gehen oder dir sonst irgendwie eine Auszeit nehmen, dass du wieder zu Kräften kommst. Es ist niemandem geholfen, wenn du auch noch zusammenklappen.

Ich hoffe, du bekommst noch ein paar für dich hilfreiche Antworten, und wünsche dir alles, alles Gute!

Liebe Grüße,
DieNeue


P.S. Im Betroffenenforum hat Peter1 den Thread "Watt nu?" erstellt. Er wollte auch erst nicht in die Klinik, war aber dann doch und hat sehr gute Erfahrungen gemacht.
Vielleicht hilft er dir ja weiter:
https://www.diskussionsforum-depression ... 57&t=37870" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo Südwind55!

Gut das du dies hier ins Forum schreibst. Mir hat dieses Schreiben immer sehr geholfen - einfach weil es auch meine Gedanken geordnet hat und dieses ewige Gedankenkreisen beendet hat - weil ich schriftlich die Gedanken zu Ende gedacht habe. Damit waren sie für mich sozusagen hier ausgelagert, für die ganze Welt sichtbar und ich hatte erstmal meine Ruhe. Klingt pathetisch... ich habe es so empfunden. Hier stehen und standen meine Gedanken. Deswegen kann ich nur jeden, der hier vielleicht nur passiv mitliest empfehlen, fangt an zu schreiben.

DieNeue (hey, so neu bist du jetzt auch nicht mehr;-)) hat schon vieles geschrieben mit dem sie mit Sicherheit recht hat. Ach quatsch, nicht mit Sicherheit - sie hat da schon recht. Wir schreiben das Jahr 2018 und in diesem Bereich ändert sich laufend etwas. Neue Therapeuten verlassen jedes Jahr die Unis und werden auf die Menschheit losgelassen. Damit wird auch neues Wissen über die Krankheit, neue Therapieformen verbreitet. Die Welt ist dynamisch und vielleicht ist genau die dritte Psychotherapie die richtige... oder die vierte oder fünfte.

Mir ist allerdings ein Gedanke beim lesen dieses Threads hier gekommen: Dies ist der Forumsteil für Angehörige von Betroffenen. Hier steht nicht der Betroffene, sondern deren Angehörige im Mittelpunkt. Also liebe Südwind55, lassen wir mal deinen Mann außen vor. Der soll uns jetzt einfach mal nicht interessieren und wir machen uns mal keine Gedanken über sein Befinden. Wir vergessen ihn mal für ein paar Minuten. Du bist hier die Königin, das Zentrum des Universums - für ein paar Minuten und dann stell dir die Frage:
Was willst du?
Das ist keine einfache Frage und keiner von uns kann sie immer und zu jedem Zeitpunkt wirklich beantworten - also, ich zumindestens nicht. Aber wenn du dich an diese Frage heran traust, kannst du vielleicht wieder die Kraft gewinnen, die du derzeit brauchst. Einfach indem du dir selber darübe klar wirst, was für dich selbst, und nur für dich, wichtig ist. Und dann spielt es vielleicht auch gar keine Rolle mehr was dein Mann will. Dann kannst du ihm entschieden entgegen treten und das tun was notwendig ist.
An deiner Stelle würde ich auch selbst zum Hausarzt gehen und ihm die Situation schildern - deine Situation, nicht die deines Mannes! Er wird schon seine Schlüsse draus ziehen, wenn er auch der Hausarzt deines Mannes ist.
Nur, bei allem schlimmen was dein Mann durchmacht, kümmere dich um dich selbst, grenz dich ab, lebe dein Leben! Sei mal der Mittelpunkt des Universums.

Okay, das waren jetzt meine Gedanken zu dem Thema. Ich kann diesbezüglich auch schlau daher reden, denn ich selbst stecke nicht in so einer Situation. Nur wenn ich eines im Umgang mit meiner depressiven Freundin gelernt habe, dann ist es Geduld, aber auch die Einsicht das ich ihr nicht wirklich helfe, indem ich genau das mache was sie von mir will.

Ich drücke euch virtuell.

LG
südwind55
Beiträge: 16
Registriert: 5. Sep 2014, 21:21

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Vielen Dank ,

für eure schnellen, doch auch sehr hilfreichen Rückmeldungen. Sie tun mir sehr sehr gut, weil ich zur Zeit immer das Gefühl habe, ich stehe ganz alleine da. In meinem Umfeld interesiert das nicht wirklich jemand, was ich teilweise auch verstehen kann. Aber wie ihr beide schreibt, einfach mit jemanden reden oder schreiben, hilft einen oft schon etwas und mir hilft das gerade sehr.

Ihr beide habt das wahnsinnig gut analysiert.
Nur ein paar kurze Infos zu meinem Mann , er war 2013 auf einer Reha und dann 2014 fast 5 Monate in einer Klinik. Ist allso noch nicht so lange her.
Ja, das ist noch mehr bei ihm,
und ich bin der Meinung das seine sehr vielen sonstigen psyischen Probleme ,zusätzlich zu seiner Depression, sehr viel mit seiner Kindheit und seinen Eltern zu tun hat. Für Sie ist er bis zu ihrem Tod immer das unselbstständige kleine Kind geblieben, so heben sie ihn behandelt und er hat es zugelassen.
Sein Vater hatte meiner Meinung nach ähnliche Verhaltensweisen , wenn auch nicht ganz so ausgeprägte.
Seine Eltern hatten noch die Meinung ,( was nie meine war) das man sich schämen muss vor den Leuten wenn man in einer Klinik muss, das man dann ja verrückt wäre. Sie sind beide gestorben, aber in dem Kopf meines Mannes ist dieser Gedanke einfach so verankert, was vielleicht auch erklärt wieso er nicht in eine Klinik will.
Sie hatten bis zu ihrem Tod einen sehr großen Einfluss auf ihn.
Jetzt klammert er sich richtig an mich, er sieht mich als seinen einzigen Halt. Was mich natürlich masslos überfordert. Das kann kein Mensch leisten , was er von mir erwartet. Arztbesuche mit ihm sind äuserst anstrengend für mich, teilweise sind sie gar nicht mehr möglich.
Beim Sozialpsychiatrischen Dienst habe ich mir seid 2013 Hilfe gesucht, was auch sehr hilfreich ist.


Eure Sichtweise bringt mich sehr zum Nachdenken. Eigendlich vergesse ich mich, alles dreht sich nur um meinen Mann und seine Krankheit , und das seid Jahren. Ich versuche alles so zu machen , das es ihm irgendwie gut geht, aber ich vergesse dabei auch dafür zu sorgen das es mir gut dabei geht.
Ich glaube ich habe mich inzwischen so daran gewöhnt , das ich gar nicht mehr darüber nachgedacht habe, was ich eigendlich möchte.

Herzlichen Dank für eure Beiträge,
Ich wünsche Euch ein schönes Weihnachtsfest.

Viele liebe Grüße
Katharina
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr beiden,

@ FrequentFlyer: ja stimmt, so neu bin ich hier nicht mehr. Aber mich in DieAlte umbenennen muss jetzt nicht unbedingt sein ;) Eigentlich habe ich den Namen nur genommen, weil mir nichts besseres eingefallen ist und ich eigentlich auch nur in einem Thread antworten und mich dann wieder abmelden wollte. Wurde nichts daraus, irgendwie bin ich hier hängengeblieben. Manchmal ist es anstrengend und herausfordernd hier mitzuschreiben, aber es tut mir auch sehr gut und bringt mich weiter.

@ Katharina:
südwind55 hat geschrieben:Arztbesuche mit ihm sind äuserst anstrengend für mich
Das glaube ich...
südwind55 hat geschrieben:Für Sie ist er bis zu ihrem Tod immer das unselbstständige kleine Kind geblieben, so heben sie ihn behandelt und er hat es zugelassen. [...] Sie hatten bis zu ihrem Tod einen sehr großen Einfluss auf ihn.
südwind55 hat geschrieben:Jetzt klammert er sich richtig an mich, er sieht mich als seinen einzigen Halt.
Hast du schon mal den Begriff "symbiotische Beziehung" gehört? Da geht es um das Zusammenspiel des Bedürfnisses nach Autonomie und des Bedürfnisses nach Bindung, das aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Jeder Mensch hat zum einen das Bedürfnis, sich zugehörig zu fühlen, jemandem nah zu sein, sich gegenseitig zu unterstützen, nach Treue und Geborgenheit. Zum anderen aber auch das Bedürfnis nach Eigenständigkeit und Freiraum, nach Unabhängigkeit, danach sich selbst zu verwirklichen, seinen eigenen Interessen nachzugehen, seine eigene Meinung haben zu dürfen. Beides sind also die kompletten Gegenteile von einander.

Menschen tendieren meistens auch eher zu einer Seite, bei manchen ist es auch extrem.
Die Extremform des Bindungsbedürfnisses kann dann zur totalen Selbstaufgabe führen, zu starken Verlustängsten, man definiert sich nur noch über den Partner (oder andere Menschen), man ist unselbstständig, denn man orientiert sich immer an den Wünschen anderer und nicht an den eigenen (die man meistens nicht mal mehr erkennt), man fühlt sich evtl. als Opfer, hilflos, man vermeidet Konflikte, um die Sicherheit, dass der andere bei einem bleibt, nicht zu verlieren usw.
Die andere Extremform ist dann die totale Isolation von anderen, man verschließt sich, man wird einsam, man nimmt evtl. keine Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer, man bricht aus Beziehungen aus, da sie einem zu eng werden.

Wenn zwei Menschen zusammenleben und sich der eine an den anderen klammert und der andere zulässt, dass sich der andere an ihm festklammern kann, nennt man das symbiotische Beziehung.
Im Prinzip hat in so einer Beziehung jeder auch seinen "Gewinn" davon. Der eine braucht seine Sicherheit, gibt sich auf und dem anderen hin, der andere kann Entscheidungen nach seinen Wünschen treffen (denn der andere macht ja sowieso das, was man sagt/streitet sich nicht), hat seine Freiheit usw. Das läuft im Normalfall auch nicht bewusst ab! Und oft eine ganze Zeit lang auch gut, aber sobald einer der beiden aus diesem Muster raus will, wird es schwierig.

Ich habe mich mit dem Thema ziemlich intensiv beschäftigt, da ich auch die Tendenz hatte (und wahrscheinlich immer noch etwas habe), mich sehr an andere zu binden.
Mir war es lange nicht klar, wie die Beziehung z.B. zu meiner besten Freundin war. Ich habe immer sehr viel Rücksicht auf sie und ihre Befindlichkeiten genommen, ihre Meinung war mir extrem wichtig, ich hatte zwar auch eine Meinung, manchmal auch eine andere als sie, aber meistens war mir gar nicht bewusst, dass das so ist oder was mich jetzt eigentlich aufregt oder nervt und dass ich das auch sagen darf, weil ich keinen Zugang zu meinen Gefühlen hatte (woraus leicht eine Depression entstehen kann!). Wenn ich etwas cool fand, von dem ich wusste, dass sie es nicht cool fand, habe ich nichts gesagt. Ich hatte immer Verständnis.
Als sie dann nach dem Abi unbedingt weit wegziehen wollte, und es sie nicht interessiert hat, dass es Leute gab, denen die Freundschaft wichtiger war als möglichst viel Freiheit zu gewinnen, habe ich starke Verlustängste bekommen. Das ging mir dann nicht nur bei ihr so, sondern auch bei manchen anderen Personen, die mir sehr wichtig waren.

Meine Therapeutin hat mir immer wieder gesagt, dass es wichtig ist, dass man als Partner auf Augenhöhe ist und eine autonome Beziehung hat.
Das heißt, dass jeder eine Einzelperson ist, auch wenn man sich geschworen hat, nie mehr auseinander zu gehen. Dass jeder auch Sachen ohne den Partner machen darf, ohne dass der andere Panik bekommt oder misstrauisch wird.
Dass man sich nicht vom anderen abhängig macht, aber der andere einen auch nicht bemuttert oder bevormundet. Dass man seine eigenen Wünsche und Meinungen haben darf, das aber nicht gleich die Beziehung zerstört.
Sich darüber im Klaren zu sein, dass der Partner aus eigener Entscheidung bei einem ist und man ihn nicht zwingen kann, bei einem zu bleiben. Dass er es aber tut, weil er einen liebt.
Dass man ein Individuum bleiben darf, aber gleichzeitig ein Paar ist, das so auch nach außen sichtbar ist und dessen Beziehung zueinander sich von der Beziehung zu anderen Menschen unterscheidet.
In einer Beziehung muss man den Mittelweg finden zwischen diesen beiden Extremen und es ist immer ein ständiges Ausloten der sich widersprechenden eigenen Bedürfnissen und auch noch denen des Partners.

Für mich war es damals furchtbar zu hören, dass jemand sich jeden Tag entscheiden könnte, nicht mehr bei mir zu bleiben. Dass jemand sich nicht so eng an mich binden will, wie ich mich an ihn. Dass ich mich nicht jemandem komplett hingeben soll, auch wenn ich ihn noch so sehr liebe, sondern bei mir selbst bleiben soll. Natürlich weiß ich, dass ich den anderen nicht einengen soll, und das will ich auch vom Kopf her nicht, aber ich verband mit dem Begriff "Autonomie" eher das hier:
- verlassen werden
- im Stich gelassen werden
- es nicht wert sein, dass man bei mir bleibt
- keine bedingungslose Liebe
- Angst haben, dass der andere geht
- Ablehnung
- dem anderen ist die Beziehung nicht so wichtig wie mir
- sobald jemand besseres kommt, geht der andere
- der andere lebt auch ohne mich, braucht mich nicht
- dem anderen sind andere Sachen wichtiger als ich
- usw.

Ich könnte mir vorstellen, dass es deinem Mann auch so geht. Wenn er nie gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen, und du auch immer seine Hilfe und Sicherheit warst, ist es klar, dass er Panik bekommt, wenn er merkt, dass seine einzige Hilfe wegbricht.
Ich denke, es wäre wichtig, dass er das lernt. Es ist schwer und tut auch extrem weh, diese Gefühle auszuhalten, das weiß ich aus Erfahrung. Und es geht auch nicht von heute auf morgen.
Aber ich denke, ihr könntet dadurch nur gewinnen. Bei meinen Eltern war es zwar nicht ganz so krass, aber schon auch eher so, dass meine Mutter die treibende Kraft war und mein Vater sich auch oft nicht sicher war, was er eigentlich will. Seitdem sie sich aber dessen bewusst sind und daran arbeiten, wird es besser und meine Mutter freut sich auch immer, wenn mein Vater etwas macht, weil es ihm einfach Spaß macht oder er weiß, was er will.

Wie man das in eurer Situation lernen soll, weiß ich leider nicht. Mir hat die Therapie geholfen und dass ich mich selber mit dem Thema beschäftigt habe. Zu sehen, um was geht es eigentlich und was verstehe ich darunter.
Ich denke, das wichtigste, das du gerade ändern kannst, bist du selbst. Auch wenn du wertvoll und gut so bist, wie du bist :)
Ich denke, FrequentFlyer hat dir da schon hilfreiches dazu geschrieben.

So, das war jetzt viel und auch viel persönliches. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen.

Liebe Grüße und alles Gute für euch beide,
DieNeue
Cynthia
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Cynthia »

Ich sag es jetzt mal deutlich. Mein Eindruck ist: Dein Mann erpresst Dich emotional. Er ist immer noch ein selbstverantwortlicher Mensch und muss selbst die Kurve kriegen.
südwind55
Beiträge: 16
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Hallo,

Cynthia, du liegst mit deiner Einschätzung glaube ich gar nicht verkehrt, aber es ist sehr schwer für mich , einen Menschen der sowieso schon ganz unten ist , nicht zu helfen. Wobei ich glaube, kein Helfersymdrom zu habe.
Ich habe vielleicht den richtigen Zeitpunkt verpasst , ihm Grenzen zu setzen. Hört sich vielleicht jetzt etwas merkwürdig an. Aber ich habe immer Rücksicht auf ihn genommen, weil er ja krank ist und einfach seine Verhaltensweisen und seine Anhänglichkeit damit entschuldigt.
Eure unterschiedlichen Beiträge und Sichtweisen sind sehr hilfreich, ich glaube ich fange das erste mal an , auch mal über mein Rolle in dem ganzen Drama nachzudenken.
@Die Neue, auch du hast interesante Denkweisen in deinem ausführlichem Beitrag, und in vielem was du schreibst, finde ich meinen Mann und auch mich wieder. Ich kann sehr viel damit anfangen.
Du hast recht damit, unsere Beziehung ist eigendlich schon sehr lange nicht mehr auf Augenhöhe, sondern , er ist der Kranke und ich kümmere mich. Ich merke aber immer mehr, das er mir langsam die Luft zum Atmen nimmt, weil er so klammert.
Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, das er sich noch mal in eine Therapie begeben wird um etwas an seinem Zustand zu verändern.
Allso muss ich etwas verändern.
@FrequentFlyer: jetzt habe ich fast nur wieder über meinem Mann gesprochen, aber ich verspreche dir, mich ganz fest auch um mich zu kümmern. Das was du geschrieben hast , ist alles soo richtig , und ich glaube es war gut, das es mir einmal wieder gesagt wurde.
Eure Beiträge haben mir wieder etwas Mut gemacht, danke dafür!

Alles Gute und liebe Grüße an alle
Katharina
südwind55
Beiträge: 16
Registriert: 5. Sep 2014, 21:21

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Hallo,

mein Mann ist seid gestern in der Klinik, es ging einfach nicht mehr .
Es war wahnsinnig schwer, ihn davon zu überzeugen und ich habe es nur mit Hilfe unserer Kinder geschafft.
Aber seine erste Frage an den Arzt war, ob er wieder gehen kann wenn er möchte. Er möchte nur auf andere Medikamente eingestellt werden , zu einer Therapie ist er nicht bereit. Damit kann er sowieso nichts anfangen. Er weis gar nicht wie er den Tag in der Klinik herumbringen soll, was er machen soll, jammerte er heute , als ich ihn besucht habe.
Ich habe so Angst davor, das er bald wieder zuhause ist und sich überhaupt nichts verändert hat. Bin gerade etwas ratlos.

Liebe Grüße
Katharina
FrequentFlyer
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Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von FrequentFlyer »

Hallo Südwind55!

Mach dich nicht zum Co-Depressiven. Frag dich zu aller erst was willst du - und nur du. Auf eine Aussage "die behandeln mich nicht richtig".... reagier erst gar nicht drauf. Er ist nicht für eine Therapie bereit.... und weiter? Sein Problem, nicht deins. Seine Probleme sind einfach nicht deine. Okay, das ist wieder so einfach hier daher geschrieben... aber auch du weisst es ist ein kleines Stückchen wahr.

LG
DieNeue
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Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

gut, dass er jetzt in der Klinik ist. Ich hoffe, du kommst jetzt zuhause auch etwas zur Ruhe.

Tja, was soll er den ganzen Tag in der Klinik machen, wenn er keine Therapie macht? Ist ja auch echt langweilig so alleine, wenn alle anderen in den Therapiegruppen sind...
Was macht er denn zuhause den ganzen Tag? Da kriegt er den Tag ja auch irgendwie rum.
Entweder er macht in der Klinik das, was er zuhause auch macht (= nichts wahrscheinlich) oder er soll in die Therapien gehen! Punkt.
Er kann nicht wissen, ob er was damit anfangen kann, wenn er es nicht ausprobiert. Nicht jede Therapie ist in jeder Klinik gleich, nur weil sie den gleichen Namen hat. Zwischen der Ergotherapie in der Tagesklinik und der stationären Klinik, in denen ich war, war ein himmelweiter Unterschied! Die eine war super und die andere konnte man in der Pfeife rauchen.

Du bist nicht seine Therapeutin, seine Mama und auch nicht seine Animateurin, damit ihm nicht langweilig ist! Er ist schon lange erwachsen und muss endlich (!!) lernen, auch mal ohne dich klarzukommen.

Wie sollst du dich nun verhalten? Wenn du willst, dass sich was ändert, musst du auf jeden Fall dein Verhalten ändern. Wenn du dein Verhalten nicht änderst, förderst du damit nämlich sein Verhalten und er wird sich definitiv nicht ändern, da es ja nicht nötig ist.
Ich würde nicht mehr auf sein Jammern eingehen. Wenn er in der Klinik jammern will, soll er sich an die Pfleger wenden. Wenn er eine berechtigte Kritik hat, ok.
Aber die immer ewig gleiche Leier wie "Ich will hier weg/Hier ist es blöd/Mir ist langweilig/es bringt doch eh nichts/was soll ich machen/hier ist nichts los/die wollen, dass ich Therapie mache" usw. solltest du dir nicht ständig anhören.
Ich würde ihn auch nicht (oft) besuchen, schon gar nicht täglich. Denn dann hat er genug Abwechslung und Beschäftigung, um nicht in die Therapien zu müssen.
Ich würde auch nicht ständig mit ihm telefonieren. Er muss einfach mal auf sich alleine gestellt sein. Wie soll er sonst merken, dass er vielleicht doch alleine klarkommt, sich selber um Sachen kümmern kann und nicht alles den Bach runter geht, nur weil du nicht da bist?

Vor einigen Jahren war mein Vater wegen Burn-out auch einige Wochen in einer Klinik. Er konnte am Anfang auch nicht viel mit den Therapien und den anderen Leuten anfangen und der Therapeut hat ihn genervt usw. Er hat dann auch immer meiner Mutter am Telefon alles erzählt und gejammert und meine Mutter hat versucht ihm zu helfen. Irgendwann konnte sie auch nicht mehr, weil ihr die Gespräche so viel Energie geraubt haben. Ich weiß nicht mehr, wie sie es gemacht haben, aber erst als meine Mutter nicht mehr versucht hat, meinen Vater ständig aufzufangen, wurde es besser.
Meine Mutter hat auch oft meinen Vater gefragt, ob sie dieses und jenes zusammen unternehmen wollen. Entweder er ist dann einfach mitgegangen oder es war ein ewiges Hin und Her. Irgendwann hat sie es dann anders gemacht und hat gesagt: "Ich mache jetzt dieses und jenes. Wenn du mit willst, komm mit, aber ich mache es auch ohne dich." Und entweder er ist dann mitgegangen oder er hat sich selber beschäftigt. Und irgendwie hat er es auch geschafft, eine gute Beschäftigung für sich zu finden.

Versuch dir nicht so viele Gedanken zu machen, was er gerade macht oder wie man seine Probleme lösen könnte. Er ist nicht alleine in der Klinik, die Ärzte und Pfleger passen auf ihn auf.
Versuch jetzt zuhause etwas runterzukommen. Es ist nicht deine Verantwortung, was passiert. Das beste hast du sowieso schon getan, er ist jetzt in der Klinik. Und jetzt haben andere die Verantwortung! Vielleicht kannst du jetzt auch mal irgendwas schönes für dich machen, es ist niemand mehr zuhause, der dich nicht fortgehen lassen will. Vielleicht kannst du mal ins Kino gehen oder mit einer Freundin was machen oder du fährst spontan mal für einen Kurztrip weg (wenn du der Typ für sowas bist). Mach auf jeden Fall was für dich, du musst nicht 24 Stunden am Tag zuhause sitzen und warten, ob er vielleicht anruft, weil er irgendein Problem hat oder sich gerade selbst entlassen hat.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

Liebe Grüße,
DieNeue
südwind55
Beiträge: 16
Registriert: 5. Sep 2014, 21:21

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Hallo an euch beide,

vielen dank für eure Rückmeldungen. Ihr beide habt ja so recht , mit dem was ihr schreibt.
Auf dem Heimweg , als ich meinen Mann in die Klinik gebracht hatte, habe ich mich so richtig frei gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Ich geniese es jetzt richtig, die Ruhe, und ich kann machen was ich will. Ich merke , wie langsam der ganze Druck und die Anspannung von mir abfällt.
@FreqentFlyer, ich weis eigendlich vieles, aber ich tue mir sehr schwer mit dem Umsetzen , das merkt er vielleicht. Ich muss mehr an mich denken, sonst rutsche ich auch noch ab. Ich habe einfach immer funktioniert und alles zugelassen. Ich glaube, ich muss vieles verändern.

@die Neue, deine Vermutung ist genau richtig, auch zuhause wusste er nichts mit sich anzufangen. Er hat schon immer wahnsinnig geklammert und war sehr unselbstständig. Du hast vieles geschrieben, was genauso zutrifft. Ich werde deine guten Ratschläge versuchen umzusetzen.

Ich habe vor Weihnachten eine Reha für mich beantragt, jetzt hoffe ich, das sie auch genehmigt wird. Das wird er nicht verstehen, aber ich weis das ich weg muss, sonst gehe ich kaputt.
Eure Beiträge bringen mich sehr zum Nachdenken, über mein ganzes Verhalten ihm gegenüber, die ganze Zeit. Mir tut es gerade so gut, von euch zu hören, das ich auch an mich denken darf.
Ich glaube das habe ich die letzten Jahre ganz vergessen.
Danke!

Viele liebe Grüße an Euch
Katharina
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

schön, dass wir dir helfen konnten. :)
Krass, dass sich das für dich so befreiend anfühlt. Da muss echt ein riesen Stein auf deinem Herz gelegen haben!

Ich habe dir noch zwei private Nachrichten geschickt.

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

ich wollte fragen, wie es dir mittlerweile geht? Ist dein Mann noch in der Klinik?

Liebe Grüße,
DieNeue
südwind55
Beiträge: 16
Registriert: 5. Sep 2014, 21:21

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

@ Die Neue,

mir geht es nicht so gut. Mein Mann ist noch in der Klinik, aber jedesmal wenn ich ihn besuche, will er mit nach Hause gehen, und sagt mir das er nicht länger dort bleiben will. Ihm geht es sehr schlecht , er kann so nicht nach Hause gehen. Er versteht das überhaupt nicht. Meine Angst ist, das er einfach wieder aus der Klinik geht, da er ja auf einer offenen Station ist und jederzeit wieder gehen kann.
Die Besuche bei ihm, ziehen mich jedesmal total herunter. Ich versuche sie jetzt einzuschränken, weil sie mir überhaupt nicht gut tun.

Liebe Grüße
Katharina
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

wie oft besuchst du ihn denn?

Ich schreibe dir demnächst nochmal ne pn. Weiß nur noch nicht, wann ich es schaffe.

Du musst auf jeden Fall kein schlechtes Gewissen haben, wenn du ihn nicht mehr so oft besuchst. Es bringt ja auch ihm nichts, wenn du irgendwann zusammenklappst.

Liebe Grüße und gib nicht auf!
DieNeue
Netzer73
Beiträge: 7
Registriert: 16. Mär 2018, 12:28

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von Netzer73 »

Hallo Zusammen, es ist schon krass, wie sich die Situationen immer gleichen. Meine Frau ist auch schon immer depressiv (wir sind fast 30 Jahre zusammen). Es hat sehr lange gedauert bis sie Hilfe annahm. Mittlerweile war sie schon mehrfach in der Klinik und hat auch schon eine Reha hinter sich. Aber trotzdem kommen diese blöden Phasen immer wieder. Die Erfahrung dass es einen besser geht, wenn man sich mal nicht kümmern muss habe ich auch erlebt. Ich habe jetzt meine eigene Reha genehmigt bekommen, um selber mal etwas für mich zu tun. Da ich mittlerweile schon mit depressiv werde.
südwind55
Beiträge: 16
Registriert: 5. Sep 2014, 21:21

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von südwind55 »

Hallo,
@dieNeue,

ich besuche meinen Mann alle 2-3 Tage. Er versteht überhaupt nicht, das ich ihn nicht öfter besuche. Wie es mir geht, interesiert ihn nicht.
Ich muss gerade sehr aufpassen , das ich nicht selber in eine Depression abrutsche.
@Netzer73,
ja du hast recht. Man findet sich in vielen Beiträgen wieder.
Die lange Erkrankung meines Mannes hat mir meine ganze Kraft genommen. Man möchte einfach nur ein ganz normales Leben führen, aber es geht nicht. Sogar jetzt, wo er in der Klinik ist , schafft er es mir Schuldgefühle zu machen.
Hoffe meine beantragte Reha wird auch genehmigt.

Liebe Grüße
Katharina
DieNeue
Beiträge: 5571
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich kann nicht mehr

Beitrag von DieNeue »

Hallo Katharina,

ich denke, es ist auch besser für dich, wenn du deinen Mann weniger oft besuchst. Du musst ja auch irgendwie noch einigermaßen Kraft tanken können. Mach dir deswegen kein schlechtes Gewissen.

Können deine Kinder oder jemand anders ihn in der Zwischenzeit besuchen? So dass ihr euch die Besuche etwas aufteilt?

Warum versteht dein Mann es nicht, dass du ihn nicht öfter besuchst?
Liegt es an seinen psychischen Krankheiten, dass er generell wirklich nicht in der Lage ist, sich in andere Menschen hineinzuversetzen oder ist er es einfach nur so gewohnt, dass sich alles nur um ihn dreht? Was meinen denn die Ärzte und Pfleger dazu?

Nimmt er denn mittlerweile eigentlich an irgendeiner Therapie teil?

Habe dir noch eine pn geschickt!

Liebe Grüße und gute Nacht,
DieNeue
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