Noch mögliche Aktivitäten im depressiven Schub

Antworten
Bimbam
Beiträge: 40
Registriert: 15. Dez 2018, 19:40

Noch mögliche Aktivitäten im depressiven Schub

Beitrag von Bimbam »

Hallo Leute,
Könnt ihr noch irgendetwas unternehmen bei einem akuten Schub. Da ist man doch, so wie ich es erlebe, extrem eingeschränkt. Für mich bleibt im Moment nur TV gucken, etwas Internet und schlafen. Und schlafen geht oft auch nicht, zu aufgeregt. Mit Tavor kann ich mich dann in den Schlaf "wegschießen". Dann herrscht wenigstens Ruhe im Kopf! Vor allem dieses ständige Kreisdenken und grübeln ist schwer zu stoppen. Halt sagen reicht da nicht. Allerdings wisst ihr ja, dass dieses Medi mit äusserster Vorsicht zu genießen ist.
Und dieser langsame Genesungsprozess macht irre, die innere und äußere Monotonie ist kaum zu ertragen. Und was kommt danach. Wird es einem gelingen nach der Therapie etwas für sich zum Positiven zu verändern?
Weil ich weiß, dass es gut tut: Sport auf dem Hometrainer, hüpfen, tanzen egal was.
All das kennt ihr ja zur Genüge.
Mann, wenn ich da dran denke, noch vor 2 Wochen war meine Welt noch in Ordnung. Klar, die Belastungssituation war da, und zwar heftig. Ich dachte aber einfach: Du nimmst Medikamente, du wirst es schaffen. Falsch gedacht! Die darf man nie vergessen, muss in dein Leben eingebaut werden.
Was jetzt. Aus die Maus. Dieser schwarze Sumpf verklebt deinen ganzen Körper, dein Denken, deinen Kopf.
Danke für die Teilnahme!
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Noch mögliche Aktivitäten im depressiven Schub

Beitrag von Bittchen »

Hallo Bimbam,

was du beschreibst kenne ich sehr gut.
Das Grübeln unterbreche ich,indem ich mich ablenke oder auch laut stop sage.
Mehr weiß ich da auch nicht.
Bewegung hilft ,aber auch raus gehen und Kontakte haben, ist wichtig.
Das fällt mir auch oft schwer.
In ganz schwierigen Zeiten hab ich mit einem kurzem Gespräch mit den Nachbar im Hof stehend angefangen.
Ja,mit Geduld eine Depression zu ertragen und als Krankheit zu akzeptieren, ist nicht einfach.
Ich nehme an du bist in Behandlung,da du von Tavor schreibst,das ist auch richtig.
Nach den Episoden,habe ich Schritt für Schritt gelernt,dass ich nicht so belastbar bin und mir auch wenn ich mich besser fühle Pausen brauche.
Gute Besserung für dich und es geht auch wieder vorbei,aber wie lange so eine Episode dauert weiß kein Mensch..
Nie aufgeben und das machen was geht.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: Noch mögliche Aktivitäten im depressiven Schub

Beitrag von RezDep »

Hy,

mir gehts grad auch so, krieg nichts auf die Reihe, bin ehr wie betäubt, antriebslos. Durch Medierhöhung auch eher betäubt.

Ich arbeite noch, was aber nur geht, weil grad weniger los ist und ich diese Woche einen Tag Urlaub genommen habe.
Ich habe in dieser Episode das Glück, liebe Freunde zu haben, die sich mit mir am Wochenende auf eine Stunde oder zwei zu einem Spaziergang mit Kaffetrinken treffen. Mir hilft die Bewegung grade, schaffe es aber alleine nicht, mich aufzuraffen.
Im Normalfall spiele ich freitags und samstags (Gesellschaftsspiele), schaffe ich grade nicht und will mich auch niemandem zumuten, da die Maske grade gar nicht sitzt und mir die Kraft fehlt, sie aufzubehalten. Ist auf der Arbeit schon schwer genug.

Sonst leider auch nur schlafen, fernsehen, kleine Computerspiele. Selbst Lesen klappt grad nicht so, wie sonst. Ich kapier irgendwie nichts. Na ja, theoretisch solle es mir lt. Arzt Ende der Woche besser gehen. Ich versuch dran zu glauben :)

Hört sich blöd an, aber irgendwie ist es beruhigend zu hören/lesen, dass andere dann auch zu nichts mehr in der Lage sind.

LG
Kessy
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Noch mögliche Aktivitäten im depressiven Schub

Beitrag von Monchen12345 »

Ich fand und finde es immer noch erschreckend wie schnell der Körper sich an Tavor gewöhnt... Ich merke 1mg gar nicht mehr.

Ich kenne auch Zeiten, da lag ich heulend oder grübend im Bett und könnte nichts mehr machen. Mir dann zu überlegen: du sollest jetzt rausgehen, hat mich nur zur nächsten Heulattacke gebracht und tiefen Widerstand hervor gerufen. Inzwischen weiß ich: ich muss das langsam aufbauen und immer nur den nächsten direkten Schritt planen.
Aufstehen, in Ruhe einen Kaffe trinken, duschen, anziehen usw. Reihenfolge ist variabel. Immer warten bis der nächste Schritt auch wirklich geht, total egal wie lang es dauert, keine Vorwürfe machen! Wenn es dann bei angezogen auf der Couch sitzen und Fernseh gucken bleibt, ist das auch mal okay und besser als heulend im Bett zu liegen.
Antworten