Anfälle von Selbsthass

Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Hallo an das Forum;

Habt Ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, sich selbst zu hassen?
Am liebsten, alles, was das selbst betrifft, einfach mit dem Selbst in die Dunkelheit des Nichts zu werfen, damit man nicht mehr aufwachen muss?

Wo ordnet sich dieses Gefühl ein?

Fragt Ziege04
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Hallo Ziege04

Ich weiß nicht, wo man solche Gefühle einordnet. Ob die überhaupt zuordenbar sind. Meine erste Therapeutin sprach mal von Aggressionsumkehr - was soviel bedeuten soll, dass Wut, Ärger oder Zorn eigentlich auf einen anderen Menschen/etwas anderes besteht - aber aus welchen Gründen auch immer nicht wahrgenommen oder geäußert werden darf und sich dieser "Hass" dann gegen sich selbst richtet.


Manchmal kommen mir solche Äußerungen sehr "theoretisch" vor - aber vielleicht kannst du doch mal versuchen herauszufinden, in welchen Situationen dieser "Hass" bei dir entsteht - ob das bestimmte Situationen sind, mit bestimmten Menschen zu tun hat.....


Vielleicht hilft es dir wenigstens zu hören, dass ich dieses Gefühl selbst auch kenne. So einen Hass auf mich selbst - bei mir hat es- glaube ich- ganz viel mit Schuldgefühlen zu tun. Mit so einem diffusen Gefühl, zu nichts zu taugen.....


Wie äußert es sich bei Dir?


Lg


Camille
ßßßß

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von ßßßß »

@ziege04

"Habt Ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, sich selbst zu hassen? "
nein

"Am liebsten, alles, was das selbst betrifft, einfach mit dem Selbst in die Dunkelheit des Nichts zu werfen, damit man nicht mehr aufwachen muss?"
Ja
viel zu gut
viel zu lange

"Wo ordnet sich dieses Gefühl ein?"
Verstehe ich nicht. Was meinst du?
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

@ßßßß

- wenn man an allem festhält was bleibt, und doch nichts, dann kommt Selbsthass;
Konzentriert auf: Es geht auch ohne mich.

Mit der Option zu fragen, wie geht es Anderen damit.
Um @Camille noch zu antworten...

Denn wenn man erst auf der hohen Brücke steht, ist's zu spät; da fragt keiner mehr
ßßßß

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von ßßßß »

@ziege04

tut mir leid
ich komme bei dem was du sagt nicht mit
ich bin raus
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

@ Camille
Es ist schon mit der Wertigkeit verbunden; doch interne wie auch Außenkontakte steigern die eigene Wertigkeit nicht; trotz durchaus positiver Rückmeldung...
Frau_Wal
Beiträge: 134
Registriert: 6. Aug 2018, 19:18

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Frau_Wal »

Hallo Ziege04,

Selbst"hass" würde ich das, was ich kenne, nicht nennen, denn Hass ist ein sehr intensives Gefühl und ich fühle (wenn überhaupt) sehr auf Sparflamme.

Was ich aber sehr gut kenne, ist Selbstabwertung und Selbstablehnung. Das äußert sich bei mir beispielsweise so:
* Ich halte mich für dumm, hässlich, faul und zu doof, alltägliche Dinge zu bewältigen.
* Ich stelle die Bedürfnisse anderer über meine eigenen. Andere sind immer wichtiger als ich.
* Meine eigenen Bedürfnisse gestehe ich mir nicht zu. Sie sind mir peinlich.
* Ich bin nur nachsichtig mit andern, nicht mit mir selbst. Von mir verlange ich, immer perfekt zu funktionieren.
* Ich schließe mich der Meinung anderer an, statt meine eigene Meinung zu vertreten, weil ich denke, andere sind schlauer als ich und wissen es besser.
* Ich denke, dass ich immer etwas leisten und anderen etwas bieten oder ihnen irgendwie nützen muss, damit sie bereit sind, sich mit mir abzugeben. Dass mich jemand einfach so mögen könnte, um meiner selbst willen, ist für mich unvorstellbar.

Das mit der Aggressionsumkehr kann ich gut nachvollziehen. Ich verlange von mir selbst, dass ich immer nett und freundlich zu anderen bin. Ich darf nicht wütend oder gar aggressiv werden, darf nichts tun, was andere verärgern, verletzen, belasten oder irgendwie beeinträchtigen könnte. Wenn mich etwas an anderen stört oder mich jemand schlecht behandelt, mache ich das mit mir selbst aus.Ich gebe mir dann selbst die Schuld daran und verurteile mich dafür, dass ich nicht damit klarkomme.

Ich kenne auch das Gefühl, dass es für alle anderen besser wäre, wenn ich mich einfach in Luft auflösen würde, weil ich andere durch meine bloße Existenz störe und jedem nur im Weg bin. Dieser Gedanke, dass ich nicht in diese Welt gehöre, hier nichts zu suchen habe ist für mich einer der schlimmsten Aspekte der Depression.

Je tiefer ich in der Depression stecke, desto ausgepägter sind diese dunklen Gedanken und der negative Umgang mit mir selbst. Zur Zeit geht es mir ziemlich gut und ich kann mich gelegentlich sogar ein bisschen mögen.

Viele Grüße,
Frau_Wal
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Ziege,
das kenne ich von mir auch, seit der Jugend mehr oder weniger in Abständen.
Ich meine, das hat vielleicht und nur vielleicht etwas mit Resignation, Ohnmacht, nicht fühlbarer Wut und auch Verzweiflung zu tun, und einer Überforderung, mit der man möglicherweise sehr allein dasteht.
Dem sollte auf den Grund gegangen werden, woher das kommt. Manchmal ist das lange nicht und nur schwer erkennbar, aber im Nachhinein dann doch leicht verstehbar, und dann mit viel Geduld und Spucke zu bessern.
Bei dir gab es doch neulich eine Art Beunruhigung, und Befürchtungen....

Hallo Frau Wal,
in deiner Beschreibung finde ich viel von mir wieder.

LG Gertrud
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Bittchen »

Liebe Ziege ,

was ich kenne, ist in den Spiegel zu schauen und was ich sehe nicht zu mögen.
Da wende ich mich ab,aber ich nenne das nicht Hass,eher Ablehnung.
Auch real verliere ich Fähigkeiten,die ich sonst mit links bewältigt habe und mache mich dann selbst klein und halte mich für nutzlos.
Auch nach Außen eine ungepflegte Erscheinung zu sein macht mir Angst.
Ich ziehe mich zurück,will mich nicht zeigen.
Wenn es einigermaßen geht ,versuche ich auch was zu machen,aber ich zwinge mich dann auch, um nicht ganz zu versumpfen.
Immer wieder lobe ich mich für die so selbstverständlichen "Kleinigkeiten" wie duschen,Zähne putzen oder Anziehen.
Aber ich weiß ich nicht was ich anziehen soll und fühle mich in allem hässlich.
Ich mag mich im Moment auch nicht und bin es so leid mir immer wieder gut zuzureden.
Ich habe ich keinen Antrieb, bin lustlos,träge,das hängt auch mit der Jahreszeit zusammen.
Seit ein paar Tagen merke ich das stärker.
Auch meine persönliche Situation spielt eine Rolle.
Aber ich weiß nicht,wenn äußerlich alles in Ordnung wäre,ob ich dann weniger Einschränkungen hätte.
Es ist eine sch.... Krankheit und ich will die nicht siegen lassen.
Es wird auch wieder leichter!!!
Ich versuchen ja immer Gründe zu suchen,aber die Depression schleicht sich ja auch in besseren Zeiten an.
Die Antworten die vorher waren ,treffen auch auf mich zu.
Dieses "Jetzt muss es uns aber gut gehen,Friede,Freude,Eierkuchen" es ist bald Weihnachten, geht mir zunehmend mehr auf die Nerven.
Alle sind beim Vorbereiten auf das Fest, nur ich nicht, zieht mich das noch mehr runter ?
Ich weiß es nicht,es ist vielleicht auch ein Grund.
Ich kann da im Moment nichts Schönes dabei empfinden,obwohl ich auch schon ein Weihnachtsfan in guten Zeiten war.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Liebe Ziege04,

Ich mache mir Sorgen um dich, mit allen, was du schreibst.
Am liebsten, alles, was das selbst betrifft, einfach mit dem Selbst in die Dunkelheit des Nichts zu werfen, damit man nicht mehr aufwachen muss?"
Ich bin mir unsicher, was du damit ausdrücken möchtest. Geht deine Frage mehr in Richtung Ursachen. Oder doch mehr in Richtung Angst und Sorge - wozu führt das. Du konkretisierst es ja nochmal indem du schreibst:
Denn wenn man erst auf der hohen Brücke steht, ist's zu spät; da fragt keiner mehr
Du meinst damit wohl doch eher, "was kann daraus werden." Verstehe ich das jetzt richtig?


Egal was du beschreiben oder fragen wolltest - ich mache mir Sorgen um dich. Ich fühle ganz viel Verzweiflung und habe deshalb das Bedürfnis dir zu antworten und dir zu sagen, nimm diese Gedanken sehr ernst. Trage sie nicht alleine mit dir herum. Suche dir Hilfe.


Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass solche Art von Gdanken eine Eigendynamik entwickeln können - übermächtig werden können.


Ich kenne dich nicht. Vielleicht "überinterpretiere " ich gerade. Dann vergiss, was ich geschrieben habe. Ich sehe dein Frage aus der Sicht meiner eigenen Erfahrungen - die mögen auf dich vielleicht gar nicht zutreffen.


Pass auf dich auf

Lass dir helfen


Liebe Grüße

Camille
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

noch eine kurze Ergänzung - weil du dich damit ja an mich gewandt hattest:
Es ist schon mit der Wertigkeit verbunden; doch interne wie auch Außenkontakte steigern die eigene Wertigkeit nicht; trotz durchaus positiver Rückmeldung...
Das kenne ich selbst sehr gut. Ich kann mir selbst keinen oder besser nur sehr schlecht einen gewissen "Wert" zugestehen. Auch positives Feedback von anderen erreicht mich vor allem in "schlechten" Phasen nicht. Ich kann Wertschätzung, die andere mir entgegenbringen nicht als angebracht annehmen. Ich verstehe deine Hilfslosigkeit in deiner Äußerung sehr gut. Und weiß auch nicht, wie man es ändern oder verbessern könnte.


Vielleicht hilft es dir wenigstens vom Verstand her zu wissen, dass das, was du beschreibst ein typisches depressives Phänomen ist. Verzerrung. "Es entspricht nicht den Tatsachen". Du schreibst ja von positiver Rückmeldung. Es ist nicht so, wie du dich wahrnimmst. Andere nehmen dich als wertvoll wahr und zeigen es dir. Und das darfst du "glauben".


Camille
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Danke Camille, Frau Wal, Gertrud, Bittchen

ich habe alle Antworten reflektiert und beschreibe einfach noch mal genauer, was ich fühle ( wobei Camille sehr nah dran ist) ;

Mein Leben hat relativ ausgewogen Tage mit Aktivitäten, ehrenamtlichen Pflichten, Selbsthilfegruppe, aber auch Tage, an denen ich ohne Schuldgefühle einfach Fünfe gerade lassen sein kann.
Daneben schreibe ich ab und zu etwas, was auch mal in einer Zeitung steht.
Die Rückmeldung für alles, von allen, die davon Kenntnis haben, ist meist positiv, Kritik sehe ich als Herausforderung, wenn sie berechtigt erscheint, ansonsten ignoriere ich sie....
Ich koche neuerdings öfter und mit mehr Gefühl, dass mein Sohn schon sagt, es ist genug aber es schmeckt so lecker...
Fazit: ich mache Dinge, die mir guttun. Ich nehme mir Zeit für mich. Und trotzdem empfinde ich, anfallsartig, immer wieder dieses Hassgefühl auf mich, dass ich mich schlagen wollte....
Nein, ich verletze mich auch nicht selbst! Ich stehe nicht auf Schmerzen!
Doch woher kommt dieses Gefühl? Zum Abbau presse ich übrigens meistens die Hände ineinander oder mache zwei Fäuste, in welche dieser Hass fließt, der dann in meinen Kopf: ' ich hasse mich' schreit....
...danach wird es etwas besser aber geht nicht weg...

Vielleicht kann mit dieser Beschreibung jemand etwas anfangen.

Ich danke und grüße Euch.
Ziege04
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Hallo Ziege04

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, um was es dir eigentlich so ganz genau geht. Auch wenn ich nach deinen Worten
wobei Camille sehr nah dran ist) ;
Ich versuche es nochmal. So, wie ich es verstanden habe, geht es dir zunächst darum, ob jemand diese "Hassgefühle auf sich selbst" auch kennt.

Dieses Gefühl mich selbst zu hassen, zu verabscheuen, zu verachten - verbunden mit einer körperlichen Anspannung - so wie du es beschreibst, kenne ich auch. Mit diesem Drang mir ins Gesicht spucken zu wollen, mich zu ohrfeigen, mit dem Kopf gegen wie Wand zu schlagen oder mich zu schlagen. Ja das kenne ich auch - ohne, dass ich dem Drang nachgebe. In Momenten, in denen ich tief von mir enttäuscht bin, kann dieses Gefühl sehr stark sein. Im Sommer 2016 gab es eine Zeit, da hatte sich der "Hass" und der "Zorn" auf mich selbst verselbständigt. Es gab Gedanken - die wie von außen kamen - die sehr hasserfüllt, sehr übermächtig auf mich einwirkten. Damals brauchte ich medikamentöse Hilfe, um mich vor mir selbst zu schützen - ja und ich brauche sie immer noch. Seit dieser Zeit ist dieses Gefühl auf zwar niedrigem Niveau - wie betäubt - aber ständig und pausenlos mein Begleiter.

Kommt das deinem Erleben nahe. Oder meinst du etwas anderes.


Was das ist, kann ich dir leider auch nicht sagen.


Ich lese in deiner letzte posts auch soetwas wie "Verwunderung." Du bist ja ein sehr aktiver Mensch, der viel anpackt und geregelt bekommt. Ja und auch Kritik "aushalten" kann. Und ja, nach allem, was du schreibst, sind solche Gefühle bei dir ja in keinster Weise angebracht. Eine Erklärung kann ich dir nicht bieten.


Auch da sehe ich Parallelen zwischen uns. Von außen betrachtet, bekomme ich noch ziemlich viel "geschafft." - das schützt mich und gibt mir auch eine gewisse Daseinsberechtigung. Kann gut sein, dass da auch tatsächlich die "Schwachstelle" zu suchen ist. Diese Abhängigkeit des eigenen Wertgefühles von Leistung. Aber das ist nur so ne Spekulation.


Hm, war es das, was du meintest. War etwas Hilfreiches dabei.


Wie auch immer.

Du schaffst doch so viel. Da kannst du wirklich stolz auf dich sein.


Das darfst du auch selbst zu dir sagen und dir zugestehen.


Liebe Grüße

Camille
ßßßß

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von ßßßß »

@ziege04

https://edition.cnn.com/interactive/201 ... mind-intl/" onclick="window.open(this.href);return false;
NUR ENGLISH

der erste sprachteil ist evtl die bescheibung von sowas.
dunkelblau96
Beiträge: 16
Registriert: 8. Nov 2018, 08:33

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von dunkelblau96 »

Hallo,
das kenne ich bestens! Ich kann mich nicht leiden. Nachdem ich mich Jahrzehnte selbstoptimiert habe, ich mich nicht freuen kann,das ehrlicherweise schon als Kind nicht konnte, ich deshalb immer mehr machen, erreichen wollte, habe ich keinen Nerv mehr auf die ganzen Aktionen. Abends bin ich mutlos, morgens entnervt, wieder die Augen zu öffnen.
Seit Monaten verkrieche ich mich, Medikamente scheinen nicht zu wirken? Wut oder negative Gefühle kann ich schlecht zeigen. Ich scheine manchmal eine andere Person zu sein, komme aus der Spirale nicht hinaus, habe ich nicht im Griff, mache mir selbst Vorwürfe, ohne Unterlass geißele ich mich selbst.
LG dunkelblau
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Hallo dunkelblau96,
der Begriff "selbstoptimiert' springt mich gerade an: meinst Du damit, die eigene Leistung sich gutreden zu wollen? Und dieses nicht zu können? Dann bin ich dabei.
Aber was meinst Du mit 'geißele ich mich selbst'?

Fragt zurück Ziege04
dunkelblau96
Beiträge: 16
Registriert: 8. Nov 2018, 08:33

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von dunkelblau96 »

Immer antreiben, mehr, besser, schlanker, sportlich, erfolgreicher...
Selbst Vorwürfe, warum mache ich das nicht, was hindert mich, wozu, warum?
LG dunkelblau
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Hallo dunkelblau96

Das kenne ich, aber es geht nicht ganz so in die selbe Richtung.... Oder doch..?
Der Antrieb hakt; es soll nur Leben sein auf kleinem Niveau; für Zuhause und Nebenjob; was die Leistungsfähigkeit hergibt; und nach dem Geschafften, ausgepumpt, bleibt dieses Nichts, was sich, trotz Anerkennung, im einem negative Selbst verliert....

Damit stelle ich wieder jede Frage offen, da ich selbst keine weitere habe außer: kennt Ihr das?

LG Ziege04
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Hallo Ziege04
was die Leistungsfähigkeit hergibt; und nach dem Geschafften, ausgepumpt, bleibt dieses Nichts, was sich, trotz Anerkennung, im einem negative Selbst verliert....
Ja - doch das kenne ich.

Kann es nicht erklären.

Die Ziele sind nicht hoch - nicht Superlativ wie von dunkelblau96- eher nur der Wunsch "normal" zu sein.

Dieses immer wieder sich aufraffen, alles zu versuchen. mit Engagement

Und dann - eine Leere - eine Einsamkeit - eine Gefühllosigkeit - da finde ich keine Worte. So ein Grundgefühl - von Kind auf - ich bin nicht richtig - ich störe überall nur - ich bin anders, und das nicht im guten Sinne - dieses mich selbst so fremd fühlen unter Menschen - unsicher ...

Annerkennung - wirkt manchmal besänftigend - meist aber nicht. Gilt irgendwie ja auch nicht mir - mehr so meiner "Fassade" oder "Rolle"

So eine schmerzhafte immer wiederkehrende Erkenntnis -es ist egal, was ich versuche - es ändert sich nichts - und darauf ensteht neuer Zorn - weil ich sehe, wie undankbar ich bin, wie egoistisch und maßlos und und und....

Hm - das ist so ein Aspekt. Es gibt so viele. Oft bin ich einfach verzweifelt - an mir. Es spielt auch so ein Gefühl von "ich bin verantwortlich - auch für alles Schlechte und Ungerechte um mich herum" mit rein. Also so Tendenz Schuldgefühle.

Ich möchte das Thema gerade nicht weiter vertiefen Ich habe den Eindruck es tut mir nicht gut. Das sind so Bereiche - die ich nicht verstehe. Mit denen ich einfach nur besser umgehen lernen möchte - weil es für nichts und niemanden hilfreich ist.

Aber vielleicht ist es bei Dir ja sowieso ganz anders - und du findest dich in meinem Beschreibungsversuch nicht wieder.

Ich wünsche Dir für dich hilfreiche Antworten

Liebe Grüße
Camille
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Danke Camille.

In Deinen Worte finde ich auch diesmal vieles von mir wieder. Ich neige zu der Ansicht, dass es etwas auf die eigene Identität geht; zu wissen, wer bin ich. Trotz jeder Beschreibung, ob von Außen oder von sich selbst, ist es nur ein Bild ohne Tiefe.
Etwa so, wie blühende Natur ohne den Reaktor von Tschernobyl im Hintergrund...
Sollten wir, nach diesem Bild, dem Reaktor in unserem Leben suchen, um zu erfahren, wieso unser Blühen sich für uns falsch anfühlt?
Machen wir uns zuviele Gedanken über das Warum und können deshalb nicht einfach Sein?

Das sind heute meine Gedanken, angeregt durch deine Worte. Ich möchte nicht, dass Du es verfolgst, wenn es Dir nicht gut tut.
Es steht ja für alle Leser...

Und die grüße ich ebenfalls
Ziege04
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Liebe Ziege
Machen wir uns zuviele Gedanken über das Warum und können deshalb nicht einfach Sein?
Vielleicht nicht um das warum - mehr aus Sorge: Dieser "Störfaktor" zu sein.

Aber ja - ich bin hier erst mal raus.

Liebe GRüße

Camille
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Ziege04 »

Danke Camille,
ich habe durch Deine Antworten einmal mehr erkannt, dass ich nicht allein bin.

Wenn Du evt. wieder bereit bist, würde ich gerne von Dir lesen.
Bis dahin wünsche ich Dir eine gute Zeit; wie diese auch für Dich aussieht/geschieht...

LG Ziege04
Frau Würz
Beiträge: 4
Registriert: 13. Dez 2018, 21:33

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Frau Würz »

Liebe Camille, Ziege und Frau Wal, ich bin ziemlich neu hier und es hat mich schon große Überwindung gekostet, mich überhaupt zu registrieren aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe, denn wenn ich lese, was ihr schreibt,fühle ich mich nicht mehr so allein.Ich weiß,dass ich nicht allein bin,ich nehme seit Jahren Fluoxetin und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals darauf werde verzichten können.Ich war in meinem Leben schon bei vielen Ärzten und habe auch mal eine 5-wöchige Reha gemacht. Früher war die Krankheit mein Geheimnis, ich dachte, das darf keiner wissen aber inzwischen weiß ich, daß ich nicht allein bin und doch bin ich allein weil es in meiner Umgebung niemanden gibt,der auch diese Gedanken und Gefühle hat,wie ihr sie beschrieben habt. DANKE
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Camille »

Hallo Frau Würz,

Herzlich willkommen. Ich bin auch erst seit Anfang November aktiv im Forum. Habe mich auch lange nicht getraut - und tue mich auch jetzt immer wieder schwer oder brauche meine "Pausen" oder meinen Rückzug. Auch im "realen Leben" weiß fast niemand über "meine Krankheit" bescheid.
Ich verstehe wirklich noch nicht sehr viel - auch wenn ich sagen muss, dass ich ganz sicher schon "mein Leben lang" krank gewesen sein muss - wenn ich jetzt als "krank" eingeschätzt werde.

Mir hilft es hier zu lesen - und manchmal auch zu schreiben.

Und das wünsche ich dir auch

Herzliche Grüße
Camille
Frau Würz
Beiträge: 4
Registriert: 13. Dez 2018, 21:33

Re: Anfälle von Selbsthass

Beitrag von Frau Würz »

Vielen Dank liebe Camille für deine Zeilen! Ich habe mich noch nie in einem Forum geäußert, so wie es für mich auch im echten Leben der absolute Horror ist, mich zu äußern. Ich wäre so gerne echt krank, gebrochenes Bein,manchmal wünschte ich, ich hätte Krebs aber mein Körper wird einfach nicht krank
Antworten