Droge Speed als Medizin?

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JaninaZ-87
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Registriert: 27. Okt 2018, 07:52

Droge Speed als Medizin?

Beitrag von JaninaZ-87 »

Hallo Ihr Lieben,

Thema: Depressionen und die Dro. Speed

Ich habe mal eine Frage. Ich habe Ja schon einen Post vorhin über mich erstellt und mein Problem. 

Ich habe eine Frage bezüglich auf Amphetamin/ Beispielsweise bei mir Speed.

Ich leide seid ca. 3 Jahren unter Depressionen und Müdigkeit und ständiges schlafen müssen. 3-4 Tage die Woche ist der Höllen Zustand so.Immer wiederkehrend. Antriebslosigkeit, Niedergeschlagen, Keine Energie, Traurigkeit, Lustlosigkeit etc. dabei als Symptome. Psychopharmaka seid Jahren mehrere ausprobiert, hat nichts geholfen. Klinik gewesen. Kurzeitig geholfen. 

Dann habe ich vor einem Jahr Speed ausprobiert. 

Das hört sich für viele wahrscheinlich katastrophal an ,aber es half mir. Werde wahrscheinlich viele negativen Kommentare einstecken müssen. Aber ich stehe dazu. :
Ich hatte wieder Antrieb, Keine Depressionen mehr, konnte die Sonnenstrahlen genießen, Lust an Haushalt, arbeiten, Dokumente ect., um meine Kinder kümmern, Spass mit meinem Hund Gassi zu gehen ect. 
Alles was normal im Altag und im Leben heutzutage ist aber für mich seid JAHREN vorher nicht möglich war und nur Depressionen, Müdigkeit, schlafen mein Altag bestimmt haben. Mein Bett war mein Begleiter 3-4 Tage die Woche und 13std bis 18std täglich Schlaf normal waren.

Als ich dann die Erfahrung machte Frühs eins bis vier Nasen speed zu ziehen konnte ich wie oben beschrieben normal den Altag Leben . Und 8 Stunden Schlaf haben mir dann täglich ausgereicht. 
Also habe ich das so weiter gemacht, als elendisch noch im Bett zu sterben und vor Depressionen. Die Ärzte( Untersuchungen),Psychiater, Psychopharmarka, etc. nicht seid Jahren geholfen haben. Leider!

Jetzt zu Speed zurück. Wer kennt sowas oder ähnliches?
Wahrscheinlich schwierig .

Ich nehme das Speed auch nicht zum feiern oder Tage langes wach bleiben sondern einfach nur Täglich eine geringe Menge um den Altag zu meistern und keine Depressionen mehr zu haben und Abends auch um 23h wieder schlafen zu geh'n.

Ich habe mich über 1 Jahr immer wieder versucht schlau zu machen über Depressionen ect. und Speed viel , viel gelesen. 
Früher wurde mit Speed gegen Depressionen und Symptome entgegen gewirkt in Kliniken und auch therapiert, in der Apotheke wurde es dafür eingesetzt und verkauft . In den 30 siger Jahren ca. und es half als Heilmittel. 

Also muss da auch was wahres dran sein? Ich möchte die Wahrheit wissen und gebe nicht auf darüber zu forschen. Würde mich über Antworten und Austausch sehr freuen .

Heute wird Speed als Dro. und Dreck abgestempelt. Ja,ich rede auch nicht von den gestreckten, gepanschten Zeug was es fast nur noch gibt. Sondern von sauberes. Früher aus der Apotheke. 
Aber das Psychopharmaka der größere Dreck meiner Meinung nach sein kann ,geht in den Meinungen heutzutage unter. Ich habe vieles Verschiedenes an Psychopharmakas ausprobiert und etliche, auch qualvolle Nebenwirkungen gehabt davon und bis heute half nicht einmal was. Die Pharma Industie, ja ja. 

Das ist meine Meinung zu dieses Thema. 
Freue mich über jede Antwort. 
Liebe Grüße, Janina
Ellis Bumbellis

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Ellis Bumbellis »

Zu Speed ansich kann ich nichts sagen. Kenne zwar einige Erfahrungsberichte und hatte früher auch Leute in meinem Bekanntenkreis die es nahmen, habe es aber selber nie genommen.

Ich habe einige Jahre lang Weed geraucht, ja zuerst auch Partys so lernte ich es kennen, aber ich fand den entspannenden Effekt viel nützlicher, weil ich dadurch einschlafen konnte und keine spürbaren Nebenwirkungen davon hatte. Leider war die Beschaffung mehr oder weniger illegal, und ich verkehrte dadurch auch in teilweise kriminellen Kreisen.
Es gibt ja Länder wo es legal ist und auch in D. kann es mittlerweile bei schwerwiegenden Erkrankungen als Medikament verschrieben werden.
Aber was würde mir das helfen? Durch alle Medikation egal ob legal oder illegal wird die Krankheit nicht geheilt werden, jede Substanz hat auf Dauer irgendwelche Nebenwirkungen...
ßßßß

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von ßßßß »

Das Problem war/ist die Dosis.

Die therapeutische Breite ist klein und nicht stabil. Mit einer kleinen Abweichung nach oben ist man schon in der Suchtspirale.
Was du als Medi meinst war pervitin. Das wurde aus dem Markt genommen weil die NW/Folgeschäden zu heftig sind gerade beim Dauereinsatz.
Bis zur Änderung der BTM-Gesetzes vor einigen Jahren war es möglich Amphetamine per ärztlicher Verabreichung zu bekommen jetzt wohl nicht mehr.

Wenn das bei dir so wirkt, solltest du mal Tranylcypromin ausprobieren. Der MAO-B anteil hemmt auch den Abbau des Enzyms, dass das Dopamin in der Zelle freisetzt. An dieser Stelle wirken auch die MethAmphetamine.
jolanda
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Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von jolanda »

Hallo,

Hast Du schon Elontril probiert? Ist ein Antidepressivum, gibt es auf Rezept und ist stark antriebsteigernd. Ist mit Amphetaminen verwandt. Wäre vielleicht eine legale (und kostengünstigere) Alternative.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bupropion" onclick="window.open(this.href);return false;

LG, Jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
kira-kira
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Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von kira-kira »

Ich hab Erfahrung mit Speed und Pille etc. aber nur in Verbindung mit Partys. Das habe ich von 16 bis 21 regelmässig konsumiert. Techno-Zeit einfach damals.
Manchmal denk ich dass ich davon depressiv geworden bin. Einfach weil ich die ganzen Glücksgefühle von damals verbraucht habe...

Hm bei dir ist das jetzt natürlich etwas anderes.
Hast du mal deine Hormone checken lassen? Stimmt da alles? Schilddrüse etc? Wie sieht es mit den Vitaminen aus (B12, D, Eisen).
Es ist natürlich schwierig zu beurteilen. Aber regelmässiger Drogenkonsum ist super schädlich, was dir ja auch bewusst ist. Ich kann auch echt nachvollziehen, wenn das wirklich das einzigste ist was dir hilft.
Gibt es nicht Antidepressiva mit aufputschender Wirkung?
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Bittchen »

Hallo Janina,

Speed ist eine Droge und wenn du das Zeug konsumierst, willst du deine schlechten Gefühle und Symptome damit lindern.
Dieser Weg ist IMMER falsch.
Wie es bei Drogen ist,führt es immer zu höherem Bedarf, um die Symptome lindern zu können.
Das ist der Einstieg in die Sucht.
Wende dich bitte an eine Drogenberatung oder sei ehrlich zu deinem Psychiater.
Der wird dir zu einem Entzug raten.
Wenn du selber was ändern willst,kannst du nur diesen Weg gehen.
Leicht wird es nicht ,aber wenn du durchhälst kann es dir auch wieder besser gehen.
Es passiert sehr oft,dass depressive Menschen in die Sucht geraten und meinen sie hätten das noch im Griff.
Gute Besserung und viel Erfolg erst einmal das Speed lassen zu können und in einer Langzeittherapie dir Hilfe suchen zu können.
Das ist der einzige Weg auch mit der Depression auf längere Sicht besser umgehen zu lernen!!!!

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
RandomRandolph
Beiträge: 11
Registriert: 13. Nov 2018, 18:19

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von RandomRandolph »

Hallo Janina

Erstmal vorweg, ich habe keine Erfahrung mit Speed. Ich kann dir aber sagen das es heute fast unmöglich ist reinen Stoff zu bekommen mit dem du richtig dosieren kannst. Praktisch alle Drogen werden heute gestreckt und da ist häufig Zeug drin das die mehr schadet als der Wirkstoff der Droge an sich.

Meine Frage ist also geht es dir um das Serotonin oder das Noradrenalin? Sollte es hauptsächlich um das enthaltene Noradrenalin gehen, dann gibt es dafür heute eine legale und gut funktionierende alternative, nämlich das Atomexetin. Du wirst schnell merken das du dich damit wie in einem Tunnel fühlst, du bist fokussierter, produktiver und dir wird die Welt deutlich heller und farbenfroher vorkommen. Du wirst morgens den Drang verspüren aufstehen zu wollen und etwas an deinem Leben ändern zu wollen. Die Verträglichkeit ist hervorragend und kann auch über einen langen Zeitraum problemlos eingenommen werden. Je nach Therapie kann dein Körper dann auch nach dem Absetzten mehr Noradrenalin als vorher produzieren sodass du die Chance hast ein Leben ohne Medikamente zu führen.

Im Gegensatz zu Speed führst du deinem Körper nicht mehr Noradrenalin zu sondern du regst die Körpereigene Produktion an.

Aus eigener Erfahrung rate ich dir dieses Medikament nicht mit Alkohol zu kombinieren, da es diesen Tunneleffekt wirklich noch mehr verstärkt.

Mir haben einmal täglich 60 später 80mg gereicht die ich einmal täglich meistens morgens genommen habe.
Vielleicht ist das ja etwas für dich

Lg

Alex
ßßßß

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von ßßßß »

kleiner einschub

es war sicherlich atomoxetin gemeint.
soweit ich weiß adhs indikation
RandomRandolph
Beiträge: 11
Registriert: 13. Nov 2018, 18:19

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von RandomRandolph »

ßßßß hat geschrieben:kleiner einschub

es war sicherlich atomoxetin gemeint.
soweit ich weiß adhs indikation
Ja ist korrekt hilft aber auch gegen Depressionen

Danke für die Korrektur

Lg

Alex
ßßßß

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von ßßßß »

@RandomRandolph

ist es dafür auch zugelassen?
studien? bitte mit link
Dragon Soul
Beiträge: 15
Registriert: 29. Nov 2018, 01:48

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Dragon Soul »

Hallo Janina,

bin grad über dein Anliegen gestolpert und hab das mal interessehalber verfolgt...

Selber habe ich keine Erfahrungen mit dem Einsatz von Speed als Eigenmedikamentierung. Und auch wenn ich absolutes verständnis dafür habe warum du das tust und auch glaube dass es dir hilft sehe ich dabei schon auch große Bedenken... sei es finanziell oder noch schlimmer Folgeschäden die das was du auf der Straße kaufen kannst irgendwann auf dich zukommen werden.

Daher würde ich gern etwas Beitragen zu dem Vorschlag (weiter oben) es mal mit "Elontril" zu versuchen. Ich hab eine längere Testphase mit diversen Antidepressiva durch, die außer Nebenwirkungen nix bewirkt haben und war schon kurz davor aufzugeben. Dann wurde ich auf Elontril eingestellt, was ich mehrere Jahre genommen habe. Keine Nebenwirkungen mehr und deutliche Besserung auf allen Ebenen. Hab mir vom Arzt sagen lassen dass es z.b. sehr gut funktioniert bei Menschen die ADHS haben (was ja auch mit Amphetaminen behandelt wird). Vielleicht kannst du deinen Arzt darauf mal ansprechen und es ausprobieren. Vermutlich wird es aufgrund deines Konsums nicht ähnlich durchschlagend wirken, aber das gibt es auf Rezept und schützt vor allem unbekannten dass Straßendrogen beigemischt ist.

Und um vielleicht noch ein bisschen mehr Mut zu geben; mit parralleler Therapie konnte ich nach drei Jahren reduzieren und bin inzwischen Medikamentenfrei. Klar gibt es auch heute noch schwere Phasen, aber heute weiß ich dass ich zur Not immer wieder auf das Elontril zurück greifen könnte, wenn die Unterstützung nötig wird. Das hilft.

Liebe Grüße
Dragon Soul
Kopf hoch... sonst kannst Du die Sterne am Himmel nicht mehr sehen!
Schwermut86
Beiträge: 38
Registriert: 24. Nov 2018, 12:46

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Schwermut86 »

Von der Wirkweise ist Amphetamin eigentlich kaum als Antidepressivum zu gebrauchen, im Gegenteil. Dauerkonsum führt in eine Depression, da es massiv Cortisol erhöht. Amphetamine führen zu einer verstärkten Dopamin- und vor allem Noradrenalinausschüttung. Durch das viele Noradrenalin bekommst du kurzfristig viel Antrieb und bist wach, wirst aber auch auf lange Sicht unkonzentriert und fahrig, gestresst, genervt.

Das was du als antidepressiv, also als stimmungshebend erlebst, ist die psychoaktive Wirkung des Amphetamins durch das schnelle Anfluten des Wirkstoffes. Dadurch erlebst du ein "High"-Gefühl. Um das zu erleben, brauchst du mit der Zeit immer mehr und gerätst in eine Sucht.

Des Weiteren musst du die Streckmittel bedenken, die im Straßen-Speed drin sind. Die sind idR toxisch für viele deiner Organe.

Ich würde schnellstmöglich Abstand von dem Zeug gewinnen.
Schwermut86
Beiträge: 38
Registriert: 24. Nov 2018, 12:46

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Schwermut86 »

RandomRandolph hat geschrieben:
ßßßß hat geschrieben:kleiner einschub

es war sicherlich atomoxetin gemeint.
soweit ich weiß adhs indikation
Ja ist korrekt hilft aber auch gegen Depressionen

Danke für die Korrektur

Lg

Alex
Atomoxetin ist ein ADHS-Medikament der zweiten Wahl. Der Nutzen gegen Depressionen ist meines Erachtens nach gering, evtl bei einer stark gehemmten Depression, also mit starkem Antriebsmangel. Das Mittel erhöht dann die Vigilanz, erhöht aber auch häufig den Puls, Blutdruck und die innere Unruhe. Ist auch bei ADHSlern nicht sehr beliebt und seine aufmerksamkeitsfördernden Eigenschaften beruhen eher auf einem anderen Mechanismus als auf die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung.

Beispiel Reboxetin: Das ist ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI) mit der Indikation Depression. Wird mehr Off-label als AD(H)S-Medikament benutzt als als wirksames Antidepressivum, da der Nutzen sehr überschaubar ist.
Chrysantheme
Beiträge: 3
Registriert: 24. Sep 2016, 17:41

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Chrysantheme »

Ich leide seit vielen Jahren an einer hartnäckigen, chronischen, mittelgradigen und bisher therapieresistenten Depression und habe so ziemlich alle antidepressiv wirksamen Wirkstoffgruppen durch - ohne durchschlagenden Erfolg. Mein Doc ist zum Glück sehr an aktuellen medizinischen Entwicklungen im Psychiatriebereich interessiert und entsprechend expermimentierfreudig. Sobald etwas Neues, Erfolgversprechendes auf den Markt kommt, fragt er mich, ob ich's probieren möchte. Natürlich möchte ich! Wir haben es in den letzten Jahren mit jeder pharmakologischen Neuentwicklung auf dem Markt, mit EKT und mit Ketamin-Infusionen versucht. Seit 2 Monaten nehme ich nun 2 x am Tag das Medikament "Medikinet adult 10 mg Hartkapseln retardiert", also in niedriger Dosierung. Es handelt sich um ein mild wirksames Amphetamin, dass laut Aussage meines SEHR erfahrenen Psychiaters in dieser Dosis eher nicht zu einer Abhängigkeit führt. Es wird allerdings ein BTM-Rezept benötigt. Ich muss es auch selbst bezahlen, da es bei mir Off-label angewendet wird, das ist mir aber egal, denn es geht mir merklich besser: Ich habe mehr Antrieb, bin fokussierter und kann mich - ganz wichtig für die Arbeit - besser und länger konzentrieren. Das ist aber mein ganz subjektives Empfinden, ich möchte hier nicht zum Amphetamin-Konsum "anstiften". Auch hat sich meine Depression nicht wundersam aufgelöst, sie beeinträchtigt mein Alltagsleben nur nicht mehr so stark. Vielleicht für den einen oder anderen mal ein Thema für den nächsten Arztbesuch.
Schwermut86
Beiträge: 38
Registriert: 24. Nov 2018, 12:46

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Schwermut86 »

Methylphenidat kann Depressionen aber auch verschlimmern oder auslösen. Für ängstlich-agitierte Depressionen funktioniert das nicht, das Mittel verstärkt Ängste. bei der melancholischen depression kann es zu suizidgedanken kommen.
Bei stark gehemmter Depression bei geringen cortisolwerten morgens evtl einen off-label-Versuch wert, wage aber zu bezweifeln, dass das eine Dauerlösung ist. Mit ausgebrannten Hausfrauen in den 70..80er hat man es doch auch so gemacht, man gab ihnen Amphetamine damit sie ihren haushalt wieder führen konnten. starke kadiovaskuläre Probleme waren die Folge und nach langfristigen Konsum eine stressinduzierte Depression, statt dass der Stoff heilte machte er die patienten zunehmend krank.
Jo88
Beiträge: 64
Registriert: 11. Mai 2017, 13:49

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Jo88 »

ich weiss hier wird das sehr verteufelt. Aber mein Ansatz ist, dass AD's ja auch eigentlich Drogen sind, wird nur nicht so genannt. Aber sie dopen den Körper. Führen meiner Erfahrung nach auch zu einer körperlichen Abhängigkeit, habe ich beim Absetzen gemerkt. Halt nur viel schwächer als bei verbotenen Substanzen. Nebenwirkungen und Langzzeitbelastung für den Organismus, wird gerne unter den Tisch gekehrt. Wenn man sie lange am Stück nimmt, kann die Wirkung nachlassen und man muss die Dosis erhöhen. Für mich sind da soviele Paralellen. Und ich bin kein Gegner von ADs, nehme ja selber welche. Witzigerweise löst die Noradrenalinkomponente in Ads die welche enthalten, die gleichen körperlichen Veränderungen vor wie bei Amphetaminen. Man ist ausdauernder, weniger Appetit, weniger schlaf nötig usw. Warum wird das eine erlaubt, das andere nicht. Alkohol ist Gesellschaftsdroge und erlaubt, aber schädlicher als vieles andere. Jetzt sind die ja dabei das Cannabis zu erlauben, da bin ich auch skeptisch.
Aber Amphetamin oder Speed passt zu na Leistungsgesellschaft eigentlich wie die Faust aufs Auge :D Nicht ohne Grund liest man doch immer wieder das im Wasser von Bundestagtoiletten Rückstände von Kokain gefunden werden usw., also ich glaube die Dunkelziffer ist da höher als man denkt.
Und wenn man davon ausgeht, das Ads über langjährigen Nutzen auch ihren Tribut fordern, warum dann nicht einfach Speed als antidepressivum nehmen. Lieber ein erfolgreiches Leben führen für die nächsten 40 Jahre, als die nächsten 50 vor sich zu vegetieren oder ein ständiges Auf und Ab. Dann lieber 10 Jahre weniger, aber in besserer Qualität.
Viele Depressive haben auch Angst, dadurch nimmt man lieber was der Arzt einem verschreibt, das muss ja gut sein, weil ist ja vom Arzt und der wirds ja wohl wissen :D Würde der Arzt einem Amphetamine verschreiben, würden die meisten ohne Bedenken hier zugreifen bin ich mir sicher. es ist mehr eine Kopfsache..was ist verboten, was ist erlaubt. Moral, Kontrolle, Kontrollverlust usw.
Aber früher..vllt auch noch heute, glaubten auch das Groß der Bevölkerung was in der Zeitung steht, das stimmt. Weil steht ja in der Zeitung :D Heutzutage werden die Menschen meiner Meinung nach kritischer mit dem was Ihnen erzählt wird, was gut ist. Das sollten sie aber in allen Bereichen.
Und ich bin jetzt weiss Gott kein Verschwörungstheoretiker oder Flatearthler. Da mittlerweile aber viele junge Menschen hier auch im Forum aktiv sein sollten, würde mich interessieren was ihr dazu denkt!?
Ich selber habe schon Erfahrungen mit Speed, und es kann einem diese Zuversicht und das Gefühl alles Schaffen zu können innerhalb kurzer Zeit geben, und nicht das man erst wochenlang auf einen Effekt warten muss..:D ich überlege halt über einen kontrollierten täglichen Konsum. So wie es bei ADs auch passiert. Man wird mit zunehmenden Alter halt immer offener für Alternativen zu den gängigen Mitteln.
Bei Ketamin sind sie ja auch gerade dabei. Nur da ist halt auch meine Prognose, das irgendwann die Dosis gesteigert werden muss, wie bei allen ADs/Drogen. Also warum nicht selber sein eigener Herr werden und die Dinge selber in die Hand nehmen. Es gibt kein Wunderheilmittel was Depressionen für immer bekämpft leider. Da hilft wohl nur ständige Therapie, wenig mental belastende Arbeit, ein harmonisches Umfeld etc.
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Luna1959 »

Hallo Jo88,

es ist ein interessantes Thema. Ich habe mal zu "halluzinogene Schwammerl" (Psilocybin) und LSD in Zusammenhang mit Depression gegoogelt und stieß dabei auf interessante Ergebnisse. So wurden unter Anleitung auf der Charité Berlin und auch in der Schweiz Studien gemacht, wo teils sehr gute Ergebnisse herauskamen. Interessant finde ich , dass Psychedelika ungiftig sind, aber es besteht schon die Gefahr, eine Psychose zu bekommen.
Ein paar Links dazu:
https://taz.de/Klinische-Studien-mit-Ps ... /!5645130/
https://www.upk.ch/lehre-und-forschung/ ... krankungen
https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.148259
Gäbe es die Möglichkeit, in einem gesicherten Rahmen das stationär auszuprobieren, würde ich es machen. Auf eigene Faust würde ich mich nicht darüber trauen.
Ich glaube, für die Pharmaindustrie wäre das wohl ein Riesenproblem. Die sind sicher nicht glücklich über die Freigabe von Marihuana, das vielen nachweislich - speziell in der Schmerztherapie - sehr gut hilft.

Ich bin gespannt, wie sich das alles weiterentwickeln wird.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1666
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Anne Blume »

Hier pflichte ich Luna bei: ... im Rahmen einer Therapie und nicht auf eigene Faust.
Das gilt für alle Substanzen und genau so würden wir das hier empfehlen wollen.

Herzliche Grüße von der Moderation
Senif
Beiträge: 1157
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Senif »

Man muss zwischen Absetzerscheinungen und Entzugserscheinungen unterscheiden. Bei illegalen Drogen, Alkohol und Nikotin hat man das Craving. Diese Komponente fehlt bei Antidepressiva auch völlig. Ich weiß, dass für viele die Pharma die Bösen sind. Ich bin dankbar dafür, ein Medikament gefunden zu haben, das mir bei der Heilung geholfen hat, ohne süchtig zu machen. Nebenwirkungen kann aber auch jeder nachlesen. Wer danach sucht, wird auch fündig.
Jo88
Beiträge: 64
Registriert: 11. Mai 2017, 13:49

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Jo88 »

Luna1959 hat geschrieben: 28. Okt 2023, 18:38 Hallo Jo88,

es ist ein interessantes Thema. Ich habe mal zu "halluzinogene Schwammerl" (Psilocybin) und LSD in Zusammenhang mit Depression gegoogelt und stieß dabei auf interessante Ergebnisse. So wurden unter Anleitung auf der Charité Berlin und auch in der Schweiz Studien gemacht, wo teils sehr gute Ergebnisse herauskamen. Interessant finde ich , dass Psychedelika ungiftig sind, aber es besteht schon die Gefahr, eine Psychose zu bekommen.
Ein paar Links dazu:
https://taz.de/Klinische-Studien-mit-Ps ... /!5645130/
https://www.upk.ch/lehre-und-forschung/ ... krankungen
https://www.berliner-zeitung.de/wochene ... -li.148259
Gäbe es die Möglichkeit, in einem gesicherten Rahmen das stationär auszuprobieren, würde ich es machen. Auf eigene Faust würde ich mich nicht darüber trauen.
Ich glaube, für die Pharmaindustrie wäre das wohl ein Riesenproblem. Die sind sicher nicht glücklich über die Freigabe von Marihuana, das vielen nachweislich - speziell in der Schmerztherapie - sehr gut hilft.

Ich bin gespannt, wie sich das alles weiterentwickeln wird.
Hi Luna,
ich glaube das es oft nur eine gewisse Zeit braucht, da die Pharmakonzerne auch sicher sein wollen am Kuchen mitzuverdienen und nicht ihre Felle wegschwimmen sehen wollen. Das dauert oft einige Jahre. Sobald das sichergestellt ist, ist dann der neue Trend/Medikament das neue Wundermittel :D
Siehe erneuerbare Energien und Autoindustrie...konservativ erscheinende Konzerne die mit der alten Technologie Milliarden verdienen sträuben sich nur bedingt gegen neue Entwicklungen. Sobald sie sichergestellt haben, das sie da auch mit von der Partie sind und am neuen mitverdienen können, sind sie gerne dabei :D
Naja, bin mir auch nicht sicher ob das der richtige Weg ist mit Amphetaminen...schließlich ist das runterkommen nicht ohne, wie bei allen Substanzen, wenn man gerade in einer Depression ist. Aber es gibt viele Wege die Menschen ausprobieren wenn anderes nichts wirkt denke ich, was bei mir zum Glück nicht der Fall ist . Vielleicht werde ich meinen Psychiater morgen mal fragen was er von der OffLabelvergabe von Ritalin und ähnlichen Uppern hält gegen Depressionen. Schließlich haben wir ja auch Benzos/Tranquilizer als Downer, die von Ärzten in Kliniken und Psychiatern super gerne und schnell verschrieben werden. Klar, ein sedierter Patient ist weitaus ungefährlicher als ein aufgedrehter für sich selbst und Andere. Und dann muss man noch speziell aufs Krankheitsbild schauen, ohne das ich jetzt Arzt bin würde ich sagen das man bei na Psychose nen Benzo geben kann, aber ein Upper sicherlich absolut das Falsche und schädigend. Aber für Depressionen klingen Upper erstmal wie das Mittel der Wahl für den Laien. ADs lassen sich da nicht einordnen, sind eine ganz eigene Klasse
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Droge Speed als Medizin?

Beitrag von Luna1959 »

Hallo Jo88,
ich bin was die Pharmaindustrie betrifft nicht sehr zuversichtlich.
Es kam nämlich heraus, dass einigen Menschen in den Studien/Versuchen mit Psilocybin nachhaltig geholfen wurde mit 2 - 3 Sitzungen. Ob da weiter geforscht wird, weiß ich nicht.
Tja, da fiele dann das weitere Geschäft wohl weg.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
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