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Hormonmangel

Verfasst: 4. Sep 2018, 14:47
von mango1981
Kann ein Hormonmangel (Östrogen) Schuld an Depressionen sein? Mein Arzt rät mir ab, Östrogenpillen zu schlucken - wegen Brustkrebsgefahr?

Kennt sich da irgendwer ein wenig aus oder hat Erfahrungen damit?

Re: Hormonmangel

Verfasst: 4. Sep 2018, 15:24
von Freudenbringer
Da hat Dein Arzt auch nicht ganz unrecht. Hat er denn einen Hormonstatus bei Dir gemacht ? Bist Du vlt. in den Wechseljahren ?

Re: Hormonmangel

Verfasst: 4. Sep 2018, 21:37
von Gertrud Star
Hallo mango,
so ganz genau weiß ich das nicht.
Doch der Körper hat ein feines Regelwerk, und stimmt immer im Hormon-Neurotransmitter-Immunsystem ab, hat da eine feine Regulation. Sagen zumindest die Psychoneuroimmunologen.
Welcher Arzt war das denn, der von Psychopillen abgeraten hat (Hausarzt, Psychiater, Frauenarzt)? Bist du in den Wechseljahren, oder deutet sonst irgendwas drauf hin, dass mit dem Östrogen etwas nicht stimmt? Gynäkologische Probleme, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schwitzen, Bauchweh, Probleme mit Periode, oder deren verfrühtes Aussetzen (Amennorrhoe)?
LG Gertrud

Re: Hormonmangel

Verfasst: 5. Sep 2018, 21:24
von Zarra
Hallo Gertrud,
Gertrud Star hat geschrieben: der von Psychopillen abgeraten hat
es ging nicht um "Psychopillen" (darunter würde ich Psychopharmaka, hier im Forum insbesondere Antidepressiva verstehen), sondern wenn dann um "Östrogenpillen" (ich denke da an Hormonersatztherapie (HET) o.ä.).

Hallo mango,

wegen der erhöhten Brustkrebsgefahr streiten sich die Gelehrten. Es gab einige Jahre sehr eindeutig diese Meldungen. Inzwischen scheint sich das relativiert zu haben, da man inzwischen auch sehr individuell substituieren würde. So die Reaktion meiner Frauenärztin vor ein, zwei oder drei Jahren. Alles auf Wechseljahrsbeschwerden und in diesem Zusammenhang bezogen. Ich habe es dann dennoch nicht gemacht, da ich es nicht ohne finde.

Von mir selbst kann ich zu Deiner Frage nichts beitragen: Ich hatte lange vorher depressive Beschwerden.

Und Wechseljahrsbeschwerden waren da (vor allem Hitzewallungen und aufgrund dessen teils sehr häufiges Aufwachen in der Nacht). Es war aber deutlich anders als bei depressiven Beschwerden bei mir - ich konnte nach dem Aufwachen meist problemlos wieder einschlafen. - Doch es wird häufig in Kombination genannt.

Was da in jüngeren Jahren bei einem Ungleichgewicht sein kann, weiß ich nicht. Fakt ist, daß ich fast jedes Mal vor meinen Tagen einen depressiven Stimmungseinbruch hatte (PMS).

LG, Zarra

Re: Hormonmangel

Verfasst: 5. Sep 2018, 22:31
von Suboshi
Schwankungen im Hormonhaushalt haben ganz klar Auswirkungen auf die Stimmung. Hormone ganz gleich welcher Art sind Botenstoffe. Und es gibt viele Behandlungsmethoden. Eine nicht ganz unübliche wäre zum Beispiel eine Behandlung mit Testosteron. Ja das gibt es. Ne, ein Bart wird Dir nicht wachsen, aber Deine Stimmung kann sich heben.

So und da ich selber kein Arzt bin kann ich Dir nur raten Deine Hormonwerte, Schilddrüse und Blutbild untersuchen zu lassen. Nicht nur von einem Arzt.

Grüße
Chris

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 01:08
von Gertrud Star
Sorry für meinen Fehler.
Meine Frauenärztin ist auch vorsichtiger.

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 08:46
von Bittchen
Liebe Mango 1981,

über eine Hormontherapie gibt es ganz verschiedene Ansichten.
Zuerst sollte dein Frauenarzt einen Hormonstatus machen.
Mit 45 Jahren kam ich in die Wechseljahre und hatte sehr starke Beschwerden, Hitzewellen Tag und Nacht.
Von Kopf bis Fuß war ich oft in Schweiß gebadet.
Psychisch war ich dadurch noch zusätzlich sehr angeschlagen,ohne Hormone hätte ich das nicht aushalten wollen.
Mich hatte es sehr schwer und sehr lange getroffen.
Das ist ja auch bei jeder Frau anders.
Mein Frauenarzt,ein sehr verantwortungsvoller Mann,verschrieb mir nach abwägen aller Vor-und Nachteile,Hormone.
Die habe ich 20 Jahre genommen und erst vor 3 Jahren ausgeschlichen.
Die Hormone haben damals meinen körperlichen Zustand sehr verbessert.
Ob sie psychisch geholfen haben ,weiß ich nicht,da ich auch schon vorher und auch weiterhin Probleme hatte.
Alle 6 Monate hatte ich einen Vorsorgetermin,immer wenn ich ein neues Rezept brauchte.
Für mich war die Hormontherapie ein Segen und ich würde immer wieder Hormone nehmen, bei dem Stärkegrad meiner Beschwerden.
Da half mir kein Naturprodukt,ich habe vorher viel probiert.
Die höhere Brustkrebsgefahr ist nach meinem Wissenstand, heute nicht mehr stark erhöht.
Entscheiden ob du ein Medikament einnehmen willst,egal um was da geht , kannst immer nur du selbst.
Liebe Grüße
Bittchen

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 13:26
von DieNeue
Hallo Mango,
Suboshi hat geschrieben:Eine nicht ganz unübliche wäre zum Beispiel eine Behandlung mit Testosteron. Ja das gibt es. Ne, ein Bart wird Dir nicht wachsen, aber Deine Stimmung kann sich heben.
Also eine Testosteron-Behandlung wäre bei einem Östrogenmangel das letzte, was ich machen würde... das wäre ja mehr als kontraproduktiv. Und bei so viel Testosteronüberschuss eine stärkere Behaarung nach männlichem Verteilungsmuster vorprogrammiert.

Wie es mit Hormonersatztherapie in den Wechseljahren aussieht, weiß ich nicht, aber ich habe auch einen Östrogenmangel bzw. zu viel Testosteron, der durch die Anti-Baby-Pille (Östrogen und Gestagen) ausgeglichen wird. Ich kann allerdings nicht sagen, ob ein Östrogenmangel Depressionen auslösen kann. Seit ich die Pille nehme, hat sich meine Stimmung nicht wesentlich geändert. Ich habe die Pille auch mal abgesetzt, da sie auch Depressionen als Nebenwirkung haben kann, um zu schauen, ob die Depressionen nur von der Pille kommen. War aber nichts, also selbst bei weniger Östrogen und erstmal Hormonchaos hatte ich keine Stimmungsveränderung.

Zum Thema Brustkrebs: Meine Ärztin warnt bei der Pille nicht vor Brustkrebs, sondern eher vor dem hohen Thromboserisiko. Und das ist, glaube ich, auch nicht zu unterschätzen.

Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.

Liebe Grüße,
DieNeue

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 14:03
von mango1981
Danke vielmals für Eure Antworten und Erfahrungen! Bei mir könnte der Hormonmangel ein Mitgrund für meine Depressionen sein. Der Hauptgrund dürfte aber in monatelangem Schlafmangel (3 bis 4 Stunden) und der Angst im Schlaf zu ersticken zu suchen sein. Ich war 2 Monate in einem psychiatrischen Krankenhaus und leider wurde noch immer nicht das richtige Medikament gefunden. Ich kann nur mit Dominal schlafen, bin aber in der Früh nicht fähig aufzustehen, geschweige denn eine Arbeit zu verrichten. Ich bin weiterhin sehr menschenscheu und kann mich über nichts mehr freuen.
Liebe Grüße an alle hier!
Mango

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 14:42
von Zarra
Hallo mango,

und wie kommst Du auf den möglichen Hormonmangel? Symptome? Bzw. Messungen?

Hormone machen alles mögliche. An ihnen kann viel liegen (ganz allgemein). Es gibt aber auch eine Menge Krankheiten und Beeinträchtigungen unabhängig davon.

LG, Zarra

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 14:54
von Suboshi
Doppelposting, bitte löschen

Re: Hormonmangel

Verfasst: 6. Sep 2018, 14:57
von Suboshi
DieNeue hat geschrieben:
Suboshi hat geschrieben:Eine nicht ganz unübliche wäre zum Beispiel eine Behandlung mit Testosteron. Ja das gibt es. Ne, ein Bart wird Dir nicht wachsen, aber Deine Stimmung kann sich heben.
Also eine Testosteron-Behandlung wäre bei einem Östrogenmangel das letzte, was ich machen würde... das wäre ja mehr als kontraproduktiv. Und bei so viel Testosteronüberschuss eine stärkere Behaarung nach männlichem Verteilungsmuster vorprogrammiert.
Es geht ja nicht um eine HRT. Letztendlich muss das der Endokrinologe entscheiden, wenn es denn überhaupt zu einer solchen Diagnose kommen sollte. Und übrigens produzieren Frauen auch Testosteron, aber selbstverfreilich nicht in den Mengen. Und es hat ja keiner gesagt dass es zu einem großen Testosteronüberschuss kommen wird.

Möglicherweise ist irgendwo ein Mangel, und ein solcher Mangel kann durchaus von einem Hormonungleichgewicht kommen und zu starken Verstimmungen führen. Die Einnahme von Androcur zum Beispiel zur Hemmung der Testosteronproduktion führt nachgewiesener Maßen zu schweren Depressionen.

Meinen Ärzten hatte das als Argument nicht gereicht. Trotzdem wurde die Schilddrüse mehrfach kontrolliert, zwei mal CT durchgeführt und regelmäßig EEGs. Letztendlich konnte festgestellt werden dass meine Depression keinen organischen Ursprung hat.

Ab zum Arzt, und nicht nur zum Frauenarzt. Suche Dir einen Endokrinologen!
Chris