Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

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bonnjour
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Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von bonnjour »

Hallo,
ich möchte hier einmal meine Erfahrungen mit Seroquel bzw. Quetiapin zur Diskussion stellen. Es wird ja öfters behauptet, dass man dieses Neuroleptika nicht selber reduzieren oder sogar plötzlich absetzen soll. Aufgrund meiner Bipolaren Störung nehme ich z.Z. tgl. abends 1x Quetiapin Retard 150mg ein. Eigentlich soll ich auch morgens eine solche einnehmen. Nachdem ich jedoch morgens relativ starke Nebenwirkungen (vor allem Schwindel!) verspürte, habe ich die tägliche Einnahme schon vor etwa über einem Jahr von heute auf morgen - ohne ärztl. Rücksprache! - auf die abendliche Tabl. eigenmächtig reduziert - übrigens ohne die befürchteten Absetzerscheinungen! (Achtung! Das soll auf keinen Fall eine Empfehlung sein, jeder reagiert ja auf Medikamente anders …! Meine eigenmächtige Änderung der Dosis war wohl auch etwas leichtsinnig! Eine vorherige Rücksprache mit einem/einer Facharzt/Fachärztin sollte immer erfolgen!!!).
Nun habe ich als Bedarfsmedikation noch bis 3x tgl. Seroquel 25mg (nicht Retard-Tabletten, also die mit Sofortwirkung). Da ich mit dieser Einnahme gut zurechtkomme, halte ich mich auch an diese Verordnung. Ich verwende Neuroleptika allerdings nur sehr ungern, deshalb nehme ich diese zusätzlich nur sporadisch ein, zumal mich dieses Medikament auch nicht 100% vor Panikattacken schützt. Nehme ich jedoch mehr als die verordneten 3 Tabl. ein, torkele ich wie betrunken durch die Gegend - besonders im Straßenverkehr sehr gefährlich. Leider (oder gottseidank!!??) wollte mir meine Psychiaterin wegen meiner Angststörung kein Benzo (Valium o.a.) als Notfallmedikament wegen der großen Suchtgefahr verschreiben.
Dass ich auch noch Lithium (2x tgl.) einnehme, soll hier nicht das Thema sein. Neben einem leichten Händezittern ("Tremor"), welches auch bei Alkoholikern auftreten kann, spüre ich vom Li. nicht sehr viel - allenfalls eine sehr leichte Beruhigung (diese kann aber auch vom Seroquel kommen!).
Aktuell kann ich noch berichten: Heute morgen ging es mir ziemlich schlecht (Ängste, Herzrasen). Ich bin in der Nacht zuvor zwar erst um ca. 1.00 Uhr eingeschlafen, konnte mir aber dennoch heute morgen ein derartiges Unwohlsein nicht so richtig erklären. Nachdem ich heute nachmittag meine Tabletten in die speziellen Tages-Vorratsbehälter nachfüllte, fiel mir auf, dass ich gestern Abend meine Seroquel-Einnahme vergaß! Nun wurde mir schlagartig klar, dass das plötzliche Absetzen sich durchaus unangenehm bemerkbar machen kann. Diese Feststellung widerspricht jedoch meiner ersten Erfahrung (beim Absetzen der morgendlichen Tablette, mit dem ich ja keinerlei Probleme hatte ...), was mich schon etwas verwundert.
Vielleicht hat hier jemand im Forum ähnliche (oder auch ganz andere) Erfahrungen mit diesem Medikament; aber auch Fragen dazu beantworte ich - soweit möglich! - sehr gerne (wenn auch manchmal wegen Zeitmangel nicht umgehend . . .).

Alles Gute &
herzliche Grüße :hello:
bonnjour


m, 65 J., wohne Raum Köln/Bonn, Diagnosen: Bipolare Störung (hpts. Depressionen), Angststörung
Sommer18
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo bonjour,

hilf Seroquel auch gegen starke innere Unruhe. Werde sehr oft durch Unruhe, die morgens beginnt und sich bis in den spätnachmittag hinzieht kann, geplagt.
Mein Versuch mit Escitalopram ist leider gescheitert. Die Unruhe wurde durch die Einnahme nicht besser. Habe jetzt nach 3,5 Wochen mit der Einnahme aufgehört. Nehme abends 30 mg Mirtazapin und kann damit einigermaßen schlafen.

Habe auch Pipamperon gegen die Unruhe ein paarmal eingenommen hat aber nicht so gut gewirkt.

Gruß Sommer
Sommer18
Beiträge: 58
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo an alle mit innerer Unruhe,

was hat Euch geholfen bei starker innerer Unruhe oder hat zumindest diese erträglicher gemacht.

Heute ist wieder einmal ein richtige ätzender Tag (weinen, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung).

Hilft den gar nichts? 5 Jahre mit diesem ständigen auf und ab setzt einem sehr zu.

Gruß Sommer
Peter1
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Nach mehrmaligem hoch und runterdosieren nehme ich jetzt um 18 Uhr 50mg Quetiapin, und um 22 Uhr 150 mg Quetiapin retard. Meine Unruhe ist verschwunden, dafür brauche ich aber Morgens nach dem aufstehen, ca1/2 Stunde, um richtig wach zu werden.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Sommer18
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo Peter,

danke für die Info. Nimmst Du nur Quetiapin oder noch andere PP?

Wirken die retard Tabletten tagsüber stark müde machend?

Gruß Sommer
Peter1
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich nehme nebenher auch noch Morgens 120mg Duloxetin.
Quetiapin maqcht mich manchmal, aber nicht immer ein wenig müde am Tag. Das wird aber durch meinen Kaffee konsum ausgeglichen.(10 bis12 Becher am Tag. Ich muss so viel Kaffee trinken, weil meine Medikamente den Blutdruck senken, speziell Ibuprophen.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
riverflow
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von riverflow »

So ist es doch meistens: Erst bekommen die Patienten ein aktivierendes Medikament, daraufhin besteht die Gefahr, dass sie bipolar werden oder nicht schlafen können und das erfordert wiederum etwas Sedierendes zur Abendzeit. Und zack nimmt man plötzlich ganz viele Medikamente, weil die einen die Nebenwirkungen der anderen abpuffern sollen.
Ich habe mal ein Praktikum in einer Tagesstätte für Menschen mit psychischer Behinderung gemacht. Dort gab es zunächst einen sehr hohen Kaffeekonsum, denn dieser wirkt den Nebenwirkungen (aber auch der Wirkung) der Neuroleptika entgegen. Daraufhin wurde auf coffeinfreien Kaffee umgestiegen.

Wenn mein Partner jemals in die Lage käme, dass ihm Neuroleptika empfohlen würden, würde ich alles mir zu Verfügung stehende tun, dass er diese Art von Medikament NICHT nimmt, für so schädlich halte ich diese!

Vielleicht helfen sie beim Schlafen. Gesund ist dieser künstliche, unnatürliche Schlaf dann aber nicht mehr!

Peter, Du gibst so auf Deine Gesundheit acht, vermeidest zu viele Kohlenhydrate, nimmst aber zeitgleich ein Medikament, das nicht selten Diabetes verursacht. 10-12 Tassen Kaffee pro Tag sind jenseits von dem, was als unschädlich gelten kann.
Nimmst Du die Ibuprofen dauerhaft? Du weißt, dass man das nicht sollte (ich glaube, maximal 7-10 Tage am Stück wird empfohlen)? Bekommst Du wenigstens einen Magenschutz dazu?7
Außerdem dachte ich, dass Ibuprofen den Blutdruck eh erhöht:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... druck.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Editiert, weil Flüchtigkeitsfehler ausgebessert....
Zuletzt geändert von riverflow am 4. Okt 2018, 11:23, insgesamt 2-mal geändert.
Bittchen
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Bittchen »

Hallo,

ich muss riverflow leider zustimmen.
Ich selbst habe die Erfahrung machen müssen,nicht durch Seroquel,
aber durch Es-Citalopram 20 mg,7 Jahre lang geschluckt.
Vorher habe ich andere Ads genommen,immer wieder wurde gewechselt.
Eine erneute depressive Phase,später(viel zu spät) auch mit Psychotherapie,wurde nicht verhindert.
PP heilen nicht,sind aber ein sehr lukratives Geschäft für die Pharmaindustrie.
Dass die Medikamente zu leichtfertig ,zu hoch dosiert und viel zu lange verordnet werden, ist ja bekannt und von der Pharmaindustrie so gewollt und auch gesteuert.
Wohl auch,weil das Absetzen zu einer noch größeren Problematik führen kann.
Wenn ich abgesetzt habe,kam die Krankheit angeblich zurück und mir wurde noch eine eigene Schuld eingeredet
Wie perfide ist das denn ???
Ich habe eine große Wut in mir und mein Vertrauen in die Ärzte ist sehr erschüttert.
Jetzt,nach dem Ausschleichen von dem Ad Es-Citalopram habe ich eine Polyneuropathie entwickelt.
Das habe ich es dann auch erst nach dem Ausschleichen richtig gemerkt und in den offensichtlichen Zusammenhang mit den PP gebracht.
Vor lauter Nebenwirkungen,wusste ich zuletzt nicht mehr, woher irgendwelche Beschwerden überhaupt kommen und dem Alter zu geschrieben.
Das Magenbluten hat mir dann doch endlich zu Denken gegeben.
PNP ist eine Schädigung der Nerven,wen das interessiert,kann die Folgen und Einschränkungen dieser Krankheit gerne googeln.
Die Nebenwirkung PNP bei Neuroleptika ist bekannt und wird auch von Ärzten nicht mehr geleugnet.
Das kann auch gerne nachgelesen werden,wer sich die Mühe machen will.
Ich bin zwar nicht für Dr.Google,aber es gibt da doch ganz nüchterne und sachliche Informationen.
Ich behaupte, die zu hohe Dosierung und zulange Verordnung in meinem Alter,hat die PNP bei mir auslöst.
Alles Andere wurde durch eingehende Diagnostik ausgeschlossen.
Es steht ja sogar im Beipackzettel"Ab 65 Jahre sind nur noch 10 mg des Ads Es-Citalopram zu verordnen."
Die Ärzte ,vor allen Dingen Psychiater, sehen das locker und verschreiben das Zeug weiter wie Bonbons.
Mein Neurochirurg gibt es zu ,gleichzeitig sagt er aber"Da werden sie bei Psychiatern auf taube Ohren stoßen."
Es wird dann von den Neurologen darauf hingewiesen,dass bei 25% der Erkrankten keine Ursachen gefunden werden .
Da sollte sich jeder Konsument Gedanken drüber machen!!!!"
Bei mir gibt es keine offensichtlichen anderen Ursachen.
Eine Lumbalpunktion steht noch aus,da weiß ich nicht ob ich das machen lassen soll.
PP Kritiker sagen"Die Nebenwirkungen dieser Medikamente sind zu vergleichen mit einer Chemotherapie bei einer Krebserkrankung."
Diese Behandlung kann auch die Nebenwirkung PNP haben,das ist bekannt !!!
Sehr lange war ich Befürworter dieser Medikamente,aber dass muss ich jetzt bitter bereuen.
Jeder kann schlucken was er will,da kann ich niemanden daran hindern.
Kurzfristig können die richtigen PP Hilfe bedeuten,da bin ich zu wenig Fachfrau um das beurteilen zu können,aber langfristig sollte IMMER aufgepasst werden,was da so konsumiert wird.
Aber ich will nur meine Erfahrung weiter geben und ihr dürft mir glauben,
ich würde lieber schreiben,so wie früher ,welch große Hilfe diese toxische Substanzen doch sind.
Ich habe das geglaubt und an mir wurde ein ärztlicher Kunstfehler begangen,dass weiß ich jetzt.
Die Pharmaindustrie hat da eine viel zu große Lobby,sie leistet durch die Gehirnwäsche bei den Ärzten ganze Arbeit.
Die Ärzte glauben das zu gerne was da erzählt und auch durch manchmal zweifelhafte Studien untermauert wird!!!
Trotzdem sollte bedacht werden,warum die psychischen Erkrankungen immer mehr ansteigen,
obwohl es diese doch so "wirksamen???"Medikamente in Massen verordnet werden.

Durch was bei einigen Störungen diese PP ersetzt werden könnten,weiß ich auch nicht.
Es kann leider sein,wer an einer "Bipolaren Störung" oder noch anderen schweren psychischen Krankheiten leidet,ein Leben lang das Zeug schlucken muss.
Damit wenigsten etwas Lebensqualität hergestellt werden kann,wird da der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben.
Auch möchte ich den Ärzten keine böse Absicht unterstellen,aber wider besseren Wissens zu handeln, kommt auch da vor.
Da bin ich mit der zu hohen Dosierung über Jahre das beste Beispiel.
Sehr oft habe ich bei meinem ärztlichen Psychologen nachgefragt und es wurde abgewiegelt.
Den Mann mag ich sehr und ich glaube nicht dass er mir schaden wollte,aber er hat mich nicht über die Nebenwirkungen aufgeklärt.
Ich habe zu spät selbst auf mich geachtet!!!
Seid bitte mündige Patienten.
Meine Vermutung habe ich natürlich der Neurologin geschildert,interessiert die distanzierte,nüchterne Dame nicht.
Absetzprobleme oder Folgen der PP gibt es bei ihr nicht.
Sie sollte das Zeug und nicht nur sie, mal selber über Jahre nehmen,vielleicht würde sie dann anders denken.
Mir werden jetzt ,gegen die Beschwerden der PNP von dieser Neurologin,wieder nur Psychopharmaka angeboten.
Da könnte ich ko....en!!!
Entschuldigung ,ich benutze selten solche Kraftausdrücke,aber es fällt mir nichts anderes mehr ein.

Bitte Psychopharmaka nicht abrupt absetzen,das kann lebensgefährlich sein,das ist ja hinreichend bekannt.
Aber die Warnung ,nicht blind zu vertrauen, werde ich immer wieder aussprechen,egal wo.


Eure Bittchen

PS.Wie ich Buch "Unglück auf Rezept" gelesen habe,sind mir vor 2 Jahren langsam Zweifel gekommen und ich habe mich immer mehr schlau gemacht.
Glaubt mir bitte,ich hätte viel lieber ein anderes Ergebnis,aber das Buch zeigt nur die Spitze des Eisbergs.
Jetzt bin ich 16 Monate ohne PP,psychisch fühle ich mich nicht schlechter wie mit.
Die Zukunftsangst und Trauer,die mir jetzt durch die PNP zu schaffen macht,hat nichts mit Depression zu tun.
Da kenne ich mich aus,meine Depressionen wurden erst durch die PP chronisch.

PASST GUT AUF EUCH AUF !!!
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
riverflow
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von riverflow »

Ja! Und Neuroleptika sind noch mal ne ganz andere Nummer als Antidepressiva!
riverflow
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von riverflow »

Ich finde ja das Buch "Neuromythologie" des Pharmakologen Felix Hasler sehr gut.
Er schreibt z.B.
"Tatsächlich ist bei den >atypischen Antipsychotika< (z.B. Seroquel - also Quetiapin -, Risperdal oder Zyprexa) in den letzten Jahren eine wundersame Änderung der Verschreibungspraxis zu beobachten. Ursprünglich schizophrenen Patienten mit psychotischen Symptomen vorbehalten, kommen >Atypika< heute bei allen möglichen psychiatrischen Symptomen zum Einsatz. Bei schweren Depressionen genauso wie bei bipolarer Störung. >Störungen des Sozialverhaltens< von Kindern und Jugendlichen, Zwangserkrankungen, Essstörungen, Tourette-Syndrom, Posttraumatischen Belastungsstörungen und sogar bei Persönlichkeitsstörungen und Autismus. Therapeutische Verzweiflungstaten in Ermangelung besserer und spezifischerer Medikamente? Eine kalkulierte Strategie der pharmazeutischen Industrie? Auf jeden Fall ein Spezifikum der Psychiatrie. Schwer vorstellbar, dass in der somatischen Medizin ein Herzmedikament plötzlich auch als wirksam gegen Diabetes, Bronchitis und Nierensteine akzeptiert werden würde."

Oder:

"Pharmamulti Eli Lilly hat die Tatsache, dass Antidepressiva Manien auslösen können, sogar zu Marketingzwecken verwendet. So wurde bei Ärzten für das atypische Neuroleptikum Zyprexa unter anderem mit dem Argument geworben, es sei ein >hervorragender >>mood stabilizer<<, besonders für Patienten deren Symptome durch SSRIs verschlimmert worden seien.< Zugespitzt formuliert wurden die Psychiater dazu angehalten, Eli Lillys Zyprexa gegen eine Krankheit zu verschreiben, die Eli Lillys Prozac ausgelöst hat."
Sommer18
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo riverflow,

was würdest Du deinen Partner empfehlen wenn er die gleiche Symptomatik wie ich hätte?

Da bei mir keine antriebssteigernden AD eine Verbesserung gebracht haben (eher eine Verschlimmerung),

habe ich mich dazu entschlossen Quetiapin einzunehmen. Hier im Forum haben doch einige positive Erfahrungen

damit gemacht. Welche Alternative würde es sonst noch geben?

Gruß Sommer
riverflow
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von riverflow »

Hallo Sommer,

ich würde ihm eine gute psychotherapeutische Behandlung empfehlen, um die Ursache der Symptomatiken herauszufinden und zu überwinden.
Ich würde ihm vorschlagen, es mit EMDR zu versuchen. Außerdem würde ich ihn fragen, ob er es sich vorstellen könnte, ein Entspannungsverfahren zu erlernen.
Vielleicht könnte er auch schauen, in welchen Situationen diese innere Unruhe auftritt und Verhaltensmaßnahmen entwickeln, wie er diese unterbrechen kann? Vielleicht könnte er aktiv werden? Etwas im Garten machen, oder einen Spaziergang, ein Computerspiel? Einfach irgendetwas, das die Unruhe in den Hintergrund treten lässt, von ihr ablenkt, so dass das Gehirn wieder ganz langsam lernen kann, wie es ohne die Symptomatik ist.....

LG
riverflow
Sommer18
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo riverflow,

nur mal angenommen Dein Mann hätte sämtliches schon ausprobiert und trotzdem keine
Erleichterung erfahren. Was könntest Du ihm noch empfehlen?

Ich selber habe seit 5 Jahren einen ekelhaften dekompensierten Tinnitus. Habe schon sehr viel ausprobiert und kann
sagen: außer Spesen nichts gewesen. All die angepriesenen Heilversrechen waren für die Katz.

Wäre glücklich ein Medikament zu finden welches mir diese quälende Unruhe nimmt. Deshalb jetzt der Versuch mit
Seroquel. Mit Mirtazapin kann ich zwar gut einschlafen aber bei der morgendlichen Unruhe die sich bis in den Spätnachmittag hinziehen kann ist Mirtazapin nicht das richtige Medikament.

Mir ist auch bewusst, dass Neuroleptika nicht gerade gesund sind. Sollte ich jedoch Erfolg damit haben und diese
Unruhe los werden, werde ich das Medikament einnehmen, auch wenn ich es dann mehrere Jahre nehmen müsste.

LG Sommer


hinziehen kann
silkesilke
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Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von silkesilke »

Morgen!

Ich habe Seroquel abends eingenommen. Mir wurde die Einnahme nahe gelegt, ich wollte eigentlich keine weitere Substanz nehmen und ich war auch unglücklich damit. Etwa eine halbe Stunde nach Einnahme wurde ich platt im Kopf. Ich konnte nicht mehr an Gesprächen teilnehmen, nicht mehr am Computer tippen, gar nichts mehr. Am nächsten Tag hatte ich auch in nach Reduktion auf geringere Dosierungen einen unangenehmen Übergang. Da mein Schlaf auch ohne dämpfende Substabz gut war und ich keinen positiven Nutzen sah in meiner damaligen Situation, habe ich es zeitnah schrittweise wieder abgesetzt. Dies führte zu Wortfindungsstörungen, Vergesslichkeit und extremeren Juckreiz über einige Wochen. Dann war es wieder ok.

Grüße, Silke
Peter-MUC
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Registriert: 31. Okt 2017, 15:50

Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Peter-MUC »

Möchte meine Efahrungen mit Quetiapin (25mg) weitergeben. Ich habe das Medi als zusätzliche Bedarfsmedikamentation zu Escitalopram wegen meiner enormen Schlafstörungen verschrieben bekommen. Ich nehme es jedoch nur in den Nächten von Fr/Sa und Sa/So ein. Kurz nach der Einnahme "beamt" es mich regelrecht weg und ich kann durchschlafen was für mich wie ein Segen ist. Nachteile bei mir sind: ich bin unter Tags kaum zu was gebrauchen und fühle mich ein wenig betrunken und matt zur gleichen Zeit. Ich muss mich nach dem aufwachen kurz an die Bettkante setzen damit der Kreislauf in in Schwung kommt. Die Mattheit dauert dann bis zum frühen Nachmittag an. Sonst aber keine Nebenwirkungen und diese gehe ich gerne für etwas Schlaf ein.

Herzliche Grüße an alle Interessierten
Sommer18
Beiträge: 58
Registriert: 8. Mai 2018, 14:33

Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo Silke,

in welcher Dosierung und wie lange hast Du Seroquel eingenommen?

Wie hast Du ausgeschlichen zeitlich sowie in mengenmäßig?

Ich selber habe mit 25mg abends begonnen und habe sehr schnell auf 12,5mg reduzieren, da ich auch am

nächsten Tag ziemlich platt war. Kann in Kombination mit Mirtazapin besser schlafen als nur mit Mirtazapin.

Meine morgentlich Unruhe hat sich auch etwas gebessert. Ich hoffe das sich mit der Zeit die Unruhe ganz

verabschiedet. Hast Du auch mit Unruhe zu kämpfen?


LG Sommer
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Seit meinem Klinikaufenthalt nehme ich abends um 18 Uhr 50mg, Quetiapin und um 22 Uhr 150 mg retard. Schlafen kann ich jetzt 8 bis 10 Stunden, vorher 2 bis 3 Stunden. Die einzige Nebenwirkung war in den ersten Wochen eine Benommenheit bis zum Nachmittag, und ein Kaffee Konsum, der sich sehen lassen kann, !0 bis 12 Becher am Tag. Morgens brauch bich vor dem dritten Becher gar nicht vom Frühstückstisch aufzustehen. Der Kreislauf ist nach dem aufstehen total im Keller, aber die Unruhe ist über den ganzen Tag verschwunden.
Zusätzlich nehme ich Morgens 120mg Duloxetin, ohne große Nebenwirkungen. Ich kann die Medikamente erst absetzen, wenn ich eine Psychotherapie habe, und darauf kann ich erst mal ein paar Monate warten.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Sommer18
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Sommer18 »

Hallo Peter,

nach wie viel Wochen hat sich die Nebenwirkungen Benommenheit bzw. Kreislaufprobleme gelegt?

Bist Du mit Deiner Kombination Duloxetin und Seroquel zufrieden?

Wie lange nimmst Du diese Kombination schon?


LG Sommer

LG Sommer
Peter1
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Re: Erfahrungen mit Seroquel/Quetiapin

Beitrag von Peter1 »

Hallo Sommer
Ich nehme die Kombination jetzt schon seit drei Monaten, und die Benommenheit tritt auch jetzt manchmal noch auf, verschwindet aber nach ein bis zwei Tassen Kaffee, genau so wie auch der niedrige Blutdruck. Im großen Ganzen bin ich mit den Pillen ganz zufrieden, möchte sie aber so schnell wie möglich wieder los werden.

VlG Peter
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